Beiträge von Torsten

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    Sie wurde gemäß den dortigen Gesetzen wegen Amtsmissbrauch oder sowas von einem unabhängigen Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt




    Das Wörtchen unabhängig ist in diesem Zusammenhang ja gerade der Streitpunkt. Gegen Ungarn wurde ja von der EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Bedrohung der Unabhängigkeit der Justiz eingeleitet. So ganz unabhängig scheinen die Gerichte wohl nicht zu sein...


    Wer sich die Olympischen Spiele in Berlin 1936 mal auf Bildern angeguckt hat, wird auch ein Problem mit der pauschalen Aussage haben, dass Sport und Politik immer getrennt werden müssen. Wenn neben dem Stadion Blut fließt, ist es nicht angebracht, eine sportliche Veranstaltung durchzuführen. Ob das in Ungarn mit der Unabhängigkeit der Justiz schon so schlimm ist, kann ich nicht beurteilen. Ich denke, ein politischer Boykott wäre in Ordnung (immerhin sind die Ungarn in der EU, da gelten andere Maßstäbe als für eine Bananenrepublik), halte aber einen sportlichen Boykott für nicht vertretbar angesichts der Sportvergangenheit in China und anderen Diktaturen.




    Davon abgesehen haben Politiker eigentlich gar nichts in einem Stadion verloren, wenn sie sich nicht gerade für Fußball interessieren. Und dieses Interesse würde ich bei den meisten Politikern verneinen. Das ist alles Wahlkampf auf Steuerzahlerkosten. Es geht nur um den einen Moment, wo die Kamera Frau Merkel aufzeichnet und dies 20 Mio. naive Deutsche sehen.

    Ehrlich gesagt wäre es mal schön, wenn eine Mannschaft deshalb Einspruch einlegt. Dann würde es nämlich endlich einmal geklärt und das Sortgericht muss eine eindeutige Aussage treffen.

    Meiner Meinung nach darf er das nicht, da er das Vergehen ja nicht gesehen hat. Somit könnten ihn die Spieler anlügen, was den Tathergang betrifft und den SR dazu veranlassen, die falsche Strafe auszusprechen.

    Nach dieser Logik dürftest du einen Spieler auch nicht fragen, ob er den Ball zuletzt berührt hat (Ecke/Abstoß). Wenn ein Spieler selbst etwas zugibt, was für ihn selbst negativ ist, kann man dem in der Tat Folge leisten. Wenn zwei Spieler selbst zugeben, sich gegenseitig geschlagen zu haben, bekommen beide Rot.



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    An die Sportrichter hier: Wirkt sich das dann strafmildernd aus oder werden solche Verhaltensweisen erwartet (was ich mir nicht vorstellen kann, da es ja absolute Ausnahmen sind, dass Spieler Vergehen mit solchen Folgen (Reduzierung der Spieleranzahl) freiwillig zugeben)?

    Ist doch uninteressant, das hier ist ein Schiedsrichterforum. Was haben wir mit dem Sportgericht am Hut?

    Feier dich nicht zu sehr. Es ist gefährlich, von sich selbst zu überzeugt zu sein und dann in die nächste Spielleitung zu gehen. Das Lob von Trainern und Spielern ist nichts wert. Es zeigt nur, dass du in deinem Spiel keine unpopulären Entscheidungen treffen musstest. Ob deine Schiedsrichterleistung auch wirklich gut war, dafür ist Lob von Trainern und Spielern kein verlässlicher Indikator.

    Entscheidend für eine Beleidigung, bei der das Opfer nicht Adressat des Gesprächs ist, ist die Frage, ob ein Drei-Personen-Verhältnis vorliegt. Wenn das Gespräch so leise war, dass es der Assistent nur durch Zufall mitbekommen hat, die beleidigenden Worte aber an sich nicht für die Allgemeinheit bestimmt waren, liegt keine Beleidigung vor. Waren die Worte so laut gewählt, dass sie die Allgemeinheit hören sollte, ist das eine Beleidigung.


    Ein Beispiel aus dem Leben: Wenn du deinem Kumpel in der Kneipe zuflüsterst, was deine Frau für eine "blöde Kuh" ist und das an sich keiner mitbekommen kann, ist das keine Beleidigung der Frau. Auch dann nicht, wenn diese durch Zufall direkt hinter dem stand, der die Worte ausgesprochen hat und daher alles hören konnte.

    Nein, mir geht es nicht um die Platzverweise.


    Ich bin nur irritiert über die angebliche Abseitsstellung beim 1:0 für Köln. Neben dem Sportschau-Reporter hat auch der Sky-Reporter von einer Abseitsstellung vor dem 1:0 gesprochen. Meines Erachtens hat das Gespann aber allles richtig gemacht - es lag keine Abseitsstellung vor, weil eine neue Spielsituation entstanden ist.


    http://www.youtube.com/watch?v=VGIhg9G9sJQ


    (Bei 00:30 Sekunden.)


    Hier noch ein anderer Link:


    http://www.youtube.com/watch?v=3sC6OwU78Ag&feature=related


    Die Engländer haben es in dieser Zusammenfassung jedenfalls nicht erwähnt, was meine Ansicht bestärkt. Habe das Gefühl, dass die deutschen Sportreporter in letzter Zeit ein Verständnisproblem haben, was die Frage "neue Spielsituation - ja oder nein" angeht.

    Wäre mal schön, alle vier Mutterländer des Fußballs (IFAB-Länder) bei einer EM dabei zu haben, vorausgesetzt England schafft die Quali und das andere nichtgesetze Land auch.


    Bin allerdings etwas skeptisch, ob sich Iren und Schotten aufraffen können, zumal der Nordirland-Konflikt in Zukunft wieder an Brisanz gewinnen könnte.


    Aserbaidschan hat schon den Eurovision-Songcontest bekommen. Eine EM hat diese Diktatur nicht verdient.


    Die Oststaaten werden nach Polen/Ukraine nicht schon wieder eine EM bekommen.


    Italien hätte eine Restauration sämtlicher Stadien nötig, dazu wäre die EM ein willkommener Anlass.


    Mein Tipp: Die Türkei, weil sie als einziges arabisches Land den asiatischen Raum ansprechen würde und sich so viel mehr Einnahmequellen ergeben als bei einer 08-15-EM in Italien.

    Ob sie wirklich auf die Schnauze gefallen sind, ist Ansichtssache. Sie haben sich eine offensichtlich rechtswidrige Kündigung quasi "erkauft". Die Abfindung ist für einen Profifußballer im normalen Bereich.

    Der Schiedsrichter hat sich souverän verkauft. Dass über die Elfer-Szene nicht gesprochen wurde, liegt auch an seiner Art der Spielleitung. Außerdem haben die Bayern schon vor zwei Wochen über die Schiedsrichter gemeckert und das wäre selbst Hoeneß und co. zu billig.




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    Viel eher eine "Fehlentscheidung" war für mich eine Szene in der 66. Minute: Ball segelt etwa in Kniehöhe durch den Strafraum von Basel, Alaba will ihn spielen, aber ein Basler ist mit dem Kopf (!) zuerst dran und wird von Alaba getroffen. Sicher schmerzhaft für den Verteidiger, aber hier hätte dieser keinen Freistoß bekommen dürfen - in Kniehöhe mit dem Kopf ist das nämlich selbstgefährdendes Spiel und von daher entweder den Vorteil/anschließenden Torschuss von Gomez laufen lassen oder ind. Frst. für Bayern im Strafraum.


    Ich hoffe nicht, dass du Schiedsrichterbeobachter bist, wenn auf so einen Kleinscheiß auch nur eingehst. Ist ja fast eine philosophische Frage, ab wann es gefährliches Spiel des Verteidigers bzw. Angreifers ist. Unter dem Stichwort "Verkaufen von einer Entscheidung vor einem Millionenpublikum" war diese Entscheidung sicherlich die bessere und bewegte sich noch im Rahmen des Ermessens.

    1. Ich bin stolz darauf, eine eigenwillige Ansicht haben zu dürfen. Das war ja in der DDR gerade nicht möglich.


    2. Der Passus ändert nichts daran, dass er gegebenfalls keinen Bestand haben wird. Wer Recht setzt, braucht eine Ermächtigungsgrundlage hierfür, wie Manfred dir schon erklärt hat.


    3. Viele DDR-Bürger sind durch die manipulative DDR-Schule indoktriniert worden und verstehen bis heute die grundlegendsten Aspekte von Rechtsstaatlichkeit nicht, wie dein Beispiel zeigt. Der unerschütterliche Glaube an das geschriebene Recht - ohne die Rechtsgrundlage für die Schaffung dieses Rechts zu hinterfragen - offenbart gravierende staatsbürgerliche Wissenslücken. Wenn dann Leute mit einem solchen zweifelhaften Staats- und Rechtsverständnis noch öffentliche Ämter bekleiden, macht man sich naturgemäß Sorgen.


    4. Dass du die Befreiung in Anführungszeichen setzt, ist eine Beleidigung für alle Opfer der SED-Diktatur.

    Gegen Anweisungen der SR-Ausschüsse zu verstoßen, ist laut SR-Ordnung selbstverständlich verboten.


    Den Passus der SR-Ordnung wüsste ich aber mal gerne. In der hessischen SR-Ordnung steht jedenfalls NICHTS derartiges. Entscheidend ist vielmehr - wie Manfred dargelegt hat - die Rechtmäßigkeit der Anweisung des SR-Ausschuss. Gegen eine unrechtmäßige Anweisung darf man auch in den befreiten Gebieten seit 1990 selbstverständlich verstoßen.




    Ein Großteil meiner Facebook-Freunde sind SR. Aufffällig ist, umso höher die SR jeweils pfeifen, desto weniger wird gepostet. Und das ist meiner Meinung nach kein Zufall.

    Und die ganz oben pfeifen, sind erst gar nicht bei dem Datenverkaufsunternehmen Facebook angemeldet. Und das ist auch kein Zufall.

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    - und ich bin nur Ingenieur mit Hochschulabschluß ..


    Glückwunsch.


    Zum Thema:


    Ich denke schon, dass Wiese die Regel kennt. Er wollte dem Schiri vermutlich erklären, dass das Abtropfen des Balls nicht kontrolliert passierte. Ein Torwart muss fast gegen einen solchen Pfiff protestieren, um von seinem Fehler abzulenken. Ist doch menschlich. Der Mann ist übrigens mit einer Diplom-Psychologin verheiratet und keinesfalls so dumm wie einige glauben mögen. Wer ihn beobachtet wird auch feststellen, dass er fast nie gegen SR-Entscheidungen protestiert.



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    Stellt sich mir allerdings die Frage, ob die Vereine im Training auch mal ´ne Rgelstunde mit ihren Spielern machen.


    Die Frage ist, ob das so gut wäre. Wenn ich als Spieler die Regeln kennen würde, würde ich als AW-Spieler auf den Platz laufen und ein Tor durch Spielen des Balls mit dem Fuß verhindern. Gelb und indirekter Freistoß. Besser, dass so etwas die Spieler nicht wissen, gell?!


    Davon abgesehen findet vor jeder Saison eine verpflichtende Regelschulung statt. Jeder DFB-Schiedsrichter besucht einen Verein, wenn ich richtig informiert bin.

    Thorsten: Ich kann mir nicht helfen aber irgendwie erinnerst du mich verdammt heftig an unseren "leider verschiedenen" User FC Energie... 8)


    Du hast die selben Ansichten, die selben Sprüche und die selben Argumente. ich werde mich aber diesmal nicht drauf einlassen...

    Kann dich beruhigen. Bin wirkich ganz neu. Wenn hier nur SR-Themen diskutiert werden, ist ja auch alles gut. Bei Fan-Themen geht manchmal das Temperament mit mir durch. Warum musste Manni auch schon wieder so einen Thread hier aufmachen. :cool:

    Ich finde das Verhalten des Schiedsrichters - einen Regelverstoß von sich aus in den Spielbericht zu schreiben - problematisch. Damit macht er sich zum Erfüllungsgehilfen eines Vereines. Ob dies wirklich ein neutrales Verhalten ist, weiß ich nicht so recht. Es ist Aufgabe der Vereine, ein Spiel aufmerksam zu verfolgen und gegebenenfalls Protest gegen eine Spielwertung einzulegen.