Lt. DFB SR-Handbuch unterscheidet man zwischen a.) absichtlichem und b.) unsportlichem absichtlichem Handspiel.
Bei a.) erfolgt lediglich ein Verwarnung, bei b.) ein FAD. Wird eine klare Torchance durch absichtliches Handspiel verhindert, stellt das zusätzlich eine Unsportlichkeit dar, mit der Folge einer als pers. Strafe.
Gelangt nun der Ball unmittelbar nach dem Handspiel zu einem Mitspieler, mit der Möglichkeit eines klaren Nachschusses, würde ich das als eine Spielsituation werten und das Ergebnis abwarten (Zeitraum zw. 2-3 Sek.). Wird der umittelbare Nachschuss nun a.) verwandelt oder b.) vergeben, ergeben sich unterschiedliche Wertungen.
Bei a.) Tor, Anstoss und für das absichtliche Handspiel - die Unsportlichkeit entfällt durch die Verwandlung des unmittelbaren Nachschusses
Bei b.) Nachpfeifen, Strafstoss und für absichtliches unsportliches Handspiel - Handspiel und umittelbarer Nachschuss eine Spielsituation - es bleibt bei der Vereitelung einer klaren Torchance
Sollte sich kein "unmittelbarer" Nachschuss ergeben, sollte man als SR unverzüglich auf Strafstoss entscheiden, da... "der Strafstoss meist zu einer größeren Torchance führt, als ein zweifelhafter Vorteil im Strafraum." Sollte man sich aus welchen Gründen auch immer, in dieser Situation für Vorteil entscheiden, macht man sich eine unnötige Baustelle auf. Wird der spätere Nachschuss vergeben, wird es bezüglich der Spielstrafe schwierig noch auf Strafstoss zu entscheiden. Hier wäre dann mAn nur noch Abstoss und für die Vereitelung einer klaren Torchance möglich. Ein Strafstoss wäre hier wirklich schwierig regeltechnisch zu verkaufen!