Beiträge von Nils Neuhäuser

    Hmmm... Ich stelle mir gerade die Frage, wie jemand "Leo" o.ä. rufen kann, und dabei unbewusst den Gegner irritiert. Meiner Meinung nach gibt es zwei verschiedene "Leo-Sorten". Zum einen haben wir die taktische Anweisung an einen Mitspieler, was im Allgemeinen als Anweisung dient, den Ball nicht anzunehmen, zum Ball zu gehen... Wie auch immer.


    Zum Anderen haben wir das strafbare "Leo", was nur dazu dient, den Gegner zu irritieren (quasi eine taktische Anweisung eines Mitspielers vortäuscht). Dieses ist mit einer Verwarnung und einem ind. Freistoß zu bestrafen. Ich denke, man sollte da nicht allzuviel hinein interpretieren. Wenn einer etwas ruft und sein Gegenspieler reagiert darauf sichtbar mit Passivität, dann sollte man abpfeifen, ansonsten weiterspielen lassen!

    Da die Verwarnung oder der Feldverweis ja "ausgesprochen" werden und die Karte nur als optisches Signal für alle Außenstehenden dient, spreche ich den Spieler grundsätzlich mit "hiermit sind Sie verwarnt" oder "hiermit sind Sie des Feldes verwiesen" an. Dies hat meiner Meinung nach zwei Vorteile:


    Der Spieler realisiert zu 100%, dass ich ihm die Karte gezeigt habe und ich begehe nicht den Fehler, die Karte in eine Spielertraube hinein zu zeigen oder einem Spieler die persönliche Strafe in den Rücken zu zeigen, was mitunter auch gerade in Beobachtungen sehr unvorteilhaft sein kann.


    Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass Aussagen wie beispielsweise "Sie wissen warum?!" oder "ist klar, oder?" eine Diskussion provozieren, da der Spieler indirekt aufgefordert wird, zu der Verwarnung Stellung zu nehmen oder ihm mitunter nicht bewusst ist, warum er denn beispielsweise verwarnt wird, wenn nach seiner Meinung vielleicht die Karte unberechtigt zu sein scheint. Diese Komunikation ist für meine Art und Weise Spiele zu pfeifen unnötigt, da ich mich vor den Spielern für persönl. Strafen definitiv nicht rechtfertigen muss! Aber jeder hat nunmal einen anderen Stil....
    Eine Karte zu zeigen ohne etwas zu sagen und vielleicht noch mit der Pfeife im Mund da zu stehen kann vielleicht bei dem Einen oder Anderen als arrogant gedeutet werden, was im Gesamtbild für die Spielleitung nicht förderlich sein kann. Sebstbewusstsein ja - Arroganz nein!!!


    Meine Meinung: Völlig neutral und ohne Wertung die persönliche Strafe "aussprechen"!!!

    Also grundsätzlich stelle ich die Mauer immer ein wenig weiter vom Freistoßort entfernt, da der Mindestabstand von 9,15 m auch gegeben ist, wenn ich die Mauer auf 10 oder 11 Meter stelle. Wenn der Freistoß nicht gerade in unmittelbarer Strafraumnähe auszuführen ist und somit die "Hilfslinien" (Elfmeterpunkt, Strafraumgrenze, Abstandskreis zur Strafstoßmarke) nicht zur Hilfe dienen, kann von außen eh keiner beurteilen, wie weit genau die Mauer vom Ball entfernt ist. In der Regel versuche ich die Mauer bei strafraumnahen Freistößen entweder einen Meter vor oder einen Meter hinter der Strafraumlinie zu positionieren (auf keinen Fall auf die Strafraumlinie!!!), damit eventuelle Handspiele deutlich als vor oder im Strafraum zu deuten sind. Ebenfalls spreche ich die Spieler nach dem Positionieren darauf an, dass diese ihre Distanz zum Ball nicht verkürzen. In der Regel halten sich die Spieler daran. Darüber hinaus teile ich Ihnen sowohl verbal als auch visuell mit, dass die Handspiele ab Schulterhöhe aufwärts ("Schutzhand?") als Handspiele gewertet werden, weshalb die Spieler meistens die Arme unten lassen und diese kritischen Handspiele umgangen werden.


    Ich denke nicht, dass bei einer internen Beobachtung der Beobachter dem SR Böses will, sondern dass er den SR bei seinen Leitungen für die Zukunft unterstützen will. Da wir nur eine Seite gehört haben und das Spiel nicht gesehen haben, ist es meiner Meinung nach vermessen, über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit des Beobachterpunktes in seinem Bewertungsbogen zu urteilen!

    Was mir persönlich Kopfzerbrechen bereitet, ist folgendes Zitat:

    [...] und der Spieler nicht so in den Torwart hätte angreifen dürfen.

    Vielleicht interpretiere ich das falsch, aber demnach wird zuerst ein Foul an den Torwart begangen und danach wird erst der Stürmer getroffen?! Also kann es auch ein Freistoß für den Torwart sein, völlig fernab von Vorteil oder Strafstoß.

    Prinzipiell denke ich, dass du richtig entschieden hast. Wenn ein Freistoß jedoch zur Beruhigung des Spiels beiträgt, wäre es meines Erachtens ebenfalls nicht falsch, in dieser Situation auf Freistoß zu entscheiden, auch wenn dieser nicht zwangsläufig gegeben werden muss. Von daher wären sicherlich beide Varianten möglich und vertretbar.

    Ich weiß nicht, ob es wieder geändert wurde. Aber wurde nicht seit der Rückrunde 2009/2010 die Regel geändert, dass in der Halbzeit im Kabinengang keine Disziplinarkarten mehr gezeigt werden sondern die persönliche Strafe mündlich ausgesprochen wird?


    Kann ich nachvollziehen, andereseits auch wieder nicht. Die Karten wurden ja eingeführt, um den Zuschauern kenntlich zu machen, dass der Schiedsrichter jemanden verwarnt oder des Feldes verwiesen hat. Davor wurden sie ja einfach nur ausgesprochen. Von daher ist das Zeigen nicht denke ich nicht zwingend erforderlich, da wir ja in der Regel keine Zuschauer im Kabinengang haben.


    Ich stelle mir da die Frage, ob der ein oder andere Kreisliga-Star versteht, dass er eine :rote_karte: bekommen hat, ohne dass der Schiedsrichter ihm die gezeigt hat. Das Zeigen im Kabinengang ist zwar komisch, aber gerade in den unteren Klassen meiner Meinung nach nicht verkehrt (hatte ich zum Glück noch nie).

    Im Südwesten der Republik hatten wir am Sonntag (als ich aus dem Auto um 16.15 Uhr ausgestiegen bin) noch 36,5° C. Bei mir hatten die Vereine eher scherzhaft im Smalltalk bei der Platzkotrolle angefragt, ob wir eine Trinkpause machen könnten. Als ich dann gemeint habe, dass es kein Problem sei und das bei diesen Temperaturen Sinn macht, waren sie hellauf begeistert! Aufgrund der Diskussionen vor dem Wochenende in diesem THread, habe ich das ganze noch im Onlinebogen vermerkt. Sicher ist sicher...

    Bei uns wurde der gesamte Spieltag bereits im Vorfeld bis zur Bezirksliga auf 17.00 Uhr angesetzt. Die Reserveteams, welche in der Regel um 13.00 Uhr das Vorspiel bestreiten, spielen im Anschluss um 19.00 Uhr. Ich habe meine Spieleintelung bereits am Montag so erhalten, bei uns wurde also nichts kurzfristig geändert!

    Der Spieler kann seine Schuhe auch auf dem Feld wechseln! Hier liegt kein Mangel vor, wie z.B. fehlender Schienbeinschoner. Also alles korrekt in meinen Augen!


    Sehe ich genauso! Warum sollte denn ein Spieler in der Spielruhe kontrolliert werden, wenn er doch seinen Schuh auch auf dem Feld in Ordnung bringen könnte, ohne dass dieser kontrolliert werden muss?! Aus meiner Sicht daher regelkonform, wenn der Spieler im laufenden Spiel von der Seite "rengewunken" wird...!

    Ich bin der Meinung, dass man eine Entscheidung nicht vom Spielstand und der Spielminute abhänging machen kann. Entweder ist eine Entscheidung gerechtfertigt oder nicht.
    Ich finde das Wort "Kann-Entscheidung" immer recht unglücklich, da aus meiner Sicht ein Strafstoß, welcher gepfiffen werden könnte, auch einer sein muss. Wenn man sagt: "Der Strafstoß hätte gegeben werden können, der SR hat aber weiterspielen lassen" ist das nach meinem Verständnis eine Fehlentscheidung.
    Wir sind uns sicherlich alle einig, dass es immer diskussionswürdige Szenen geben wird und dass jeder Spielszenen anders interpretiert, keine Frage.


    Zu dem Strafstoß: Ich hätte ihn nicht gegeben... :D

    Ich finde den Umstand lustig, dass Rot Weiss Essen dreimal hintereinander auf Energie Cottbus getroffen ist und nun zweimal hintereinander auf Union Berlin stößt. Wer gut in Mathe ist, kann die Wahrscheinlichkeit für diese Konstellation ja mal ausrechnen... ^^

    Danke für Eure vielen Antworten. Nachdem ich mir alle Argumente beider Parteien durchgelesen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass selbst die Verwarnung zu viel gewesen ist.


    Ich kann mich mal an ein Europapokalspiel in den 90ern von Werder erinnern, bei dem Oliver Reck (gegen glaube ich Anderlecht oder Brügge) auf nassen Boden dem Stürmer entgegengerutscht ist und mit dem Ball in der Hand unbeabsichtigt den Strafraum verließ. Der SR zögerte keine Sekunde und stellte ihn vom Platz. Tja,lang lang ist es her.... ;)