Beiträge von Alcunha

    Normalerweise habe ich ja immer die (zu) vielen Karten... Aber hier?


    Für das Foulspiel reicht gelb durchaus (mit rot könnte ich aber auch leben). Aber danach lass ich den Freistoss garantiert nicht ausführen, wenn da (egal welcher) ein Spieler noch 5 Meter vor dem Ball steht. Da habe ich einfach proaktiv zu wirken. Aus dieser Situation "darf" ich ganz einfach nicht mit einer gelb/roten Karte gehen. Natürlich ist sie regeltechnisch richtig, aber hier muss einfach VOR dem Pfiff (den es zur Ausführung ja zwingend braucht) geschaut werden, dass dieser Spieler (zumindest annähernd) den korrekten Abstand einnimmt.

    Ohne mich am SR-Tipp-Spiel zu beteiligen, aber wenn Frankreich in die Halbfinals kommt, trifft es sicher das Französische SR-Team...

    Zu Unrecht nicht gegeben stimmt auch nur so halb... Vor dem Tor (der lange Ball von hinten links auf den Stürmer) stand nämlich einer Abseits, das (warum auch immer) übersehen wurde. Von daher hätte es gar nicht bis zum "Tor" kommen dürfen.


    1) Wieso wurde das Abseits "übersehen":
    Der Stürmer stand ziemlich zentral als der lange Ball von hinten links geschlagen wurde. Nach der Ballabgabe lief er in einem Bogen zuerst rückwärts und dann wieder vorwärts (sehr vorbildlich, so wird das gelernt ;)), während der Verteidiger gleich rückwärts lief. So sah es nach kürzester Zeit nach einem "normalen" Laufduell aus. Zusätzlich wurde der Pass auf die linke Seite geschlagen, so dass die Laufdistanz auch noch gross war.
    Für mich (wenn ich an der Linie stehe) eine typische Situation dafür wo ich als alleine pfeifender SR nie auf die Idee kommen würde, dass hier ein Abseits vorliegt. Mit SRA sollte so ein Fehler aber eigentlich nicht passieren. Erklärbar einzig durch die grossen Distanzen zwischen Passgeber-Passempfänger-SRA sowie Passabgabeort-Startort Angreifer-Passannahmeort


    2) Wieso wurde das Tor "übersehen":
    Der Ball überschreitet in der Luft die Torlinie und wird Sekundenbruchteile danach vom Verteidiger (immer noch ohne Bodenberührung) weggeschlagen.
    Dazu zuerst eine kurze Geschichte: Ich habe einmal auf dem Platz etwas gekickt und irgendwann blieb der Ball auf/hinter der Torlinie liegen. Da musste ich doch einfach mal nachschauen. Ich stellte mich zuerst bei der Eckfahne auf die Grundlinie, dann machte ich zwei Schritte Richtung Mittellinie und dann als dritte Position schaute ich etwa auf Höhe der 5-Meter-Linie. Drei Situationen, in welchen einerseits der Ball ruhig "im Tor" lag, ich andererseits mir Zeit nahm, das Ganze genau anzuschauen. Meine Entscheidung? Einmal klares Tor, einmal klar kein Tor und einmal konnte ich mich nicht entscheiden (sprich im Spiel auch kein Tor)!
    Zurück zur Euro: Der Ball war klar im Tor. Ja, wenn klar ein Standbild ist und (geschätzte) 2 cm Zwischenraum zwischen Ball und Torlinie! Dazu spielt sich das Ganze noch in der Luft ab, was es sicher nicht einfacher macht.
    Ob jetzt eine Position möglichst nahe am Tor oder doch besser weiter entfernt (immer auf der Grundlinie stehend) besser ist, kann ich nicht beurteilen (ja, zu Nahe kann manchmal wirklich nicht gut sein). Für mich aber absolut nachvollziehbar, dass sich KEINER (SR-Team, Spieler, Trainer, Zuschauer) in realer Geschwindigkeit sicher sein konnte, dass hier der Ball hinter der Torlinie war.
    Dass sich der Ukrainische Trainer aufführt, wie wenn er sich sicher wäre, dass der Ball im Tor war ist auch verständlich, das gehört zur Rolle, die er in diesem Moment inne hat dazu. Aber ich bin ebenfalls überzeugt, dass er ohne diese Rolle innezuhaben auch nicht sicher war.
    Dies ist in meinen Augen eine Situation, die das SR-Team heutzutage nicht mit 100%iger Sicherheit als Tor geben kann (instinktiv auf Tor entscheiden wäre natürlich möglich, aber wollen/sollen wir das?). Hier hätte eine Torkamera eine klare Auflösung gegeben. Aber wir hatten auch schon knappe (nicht-)Tor Entscheide, wo eine Kamera keine Aufklärung gebracht hätte. Da hätte es schon einen Chip im Ball gebraucht.


    Als Fazit: Ein Fehler (nicht gegebenes Tor) wurde erst durch einen unmittelbar vorher gemachten Fehler (nicht gegebenes Abseits) ermöglicht. Man soll nicht Fehlentscheide mit anderen Fehlentscheiden kompensieren (das wurde hier nicht gemacht, geschah unabsichtlich!), aber insofern hebt es sich hier doch einfach auf. Man sagt ja immer, Fehlentscheide gleichen sich über die Saison aus. Hier hat es sich in einem Spielzug ausgeglichen.


    PS: Boah, bin ich jetzt lang geworden ;(

    Gab es bei mir bisher nicht, diese Diskussion. Ok, als SR habe ich das auch tatsächlich noch nie erlebt, aber als Torwart schon zweimal. Beide Male versuchten sie direkt ein Tor zu erzielen. Also habe ich mich möglichst schnell entfernt, dass ich den Ball auch ja nicht berühre... Meine Mutter, die zuschaute hättet ihr hören sollen ;). Auf dem Feld aber keine wirklichen Reaktionen. Gab halt Abstoss und weiter gings :D

    Nein, es sind maximal 2 Veranstalter gesetzt. Es gab meines Wissens mal eine 4er Kandidatur (könnte tatsächlich diese 3er Kombi mit Nordirland zusammen gewesen sein, oder aber die 4 Skandinavischen Länder). Da wurde dann auch schon gewerweist, wie die 2 Direktqualifizierten ausgemacht würden. Die restlichen Länder müssten ja in der normalen Quali noch eingreifen können.

    Ich denke, hier passt das ganz gut.


    Der Torhüter spielt den Ball in der eigenen Hälfte, er bekommt ihn wieder: Verboten, Freistoss.
    Der Torhüter spielt den Ball in der eigenen Hälfte, er geht mit in den Angriff (über die Mitte), bekommt da den Ball: Kein Problem, weiterspielen.
    Der Torhüter spielt den Ball in der eigenen Hälfte, er geht mit in den Angriff (über die Mitte), bekommt da den Ball, spielt wieder ab, geht in die eigene Hälfte zurück und bekommt da den Ball: Verboten, Freistoss.


    Soweit ist es glaube ich relativ einfach (mal abgesehen, dass bereits ein leichtes Berühren des Gegners reicht, um den Ball erneut dem Torwart zu spielen, dies aber nicht immer so einfach zu sehen ist).


    Jetzt aber zum nicht mehr ganz so einfachen (oder übersehe ich etwas?):
    Der Torhüter spielt den Ball in der eigenen Hälfte, er geht mit in den Angriff (über die Mitte), bekommt da den Ball. Jetzt dribbelt er in die eigene Hälfte zurück. Ist das OK (Weil er selbst dribbelt, einfach die 4 Sekunden beginnen zu laufen)? Oder ist das jetzt ein zweites Spielen in der eigenen Hälfte?


    Auf diese (letzte) Frage hätte ich gerne eine gut begründete Antwort. Wir haben das länger diskutiert, sind aber nicht zu einem eindeutigen, begründeten Ergebnis gekommen.

    Zitat von Pfeifekopp;177876

    Die Anweisung zur Notbremse besagt, dass eine Notbremse max. 30 - 35 Meter vor dem Tor stattfinden kann. Somit bleibt hier nur :gelbe_karte:



    Ist das "deutschlandspezifisch", diese Anweisung?


    Wir hatten gerade letzte Woche Lehrabend zum Thema "verhindern eines aussichtsreichen Angriffes vs. zunichtemachen einen klaren Torchance". Klar, ist dabei die Entfernung ein Kriterium. Und ebenso klar ist, dass eine Distanz von über 30 Metern oftmals keine klare Torchance mehr zulässt. Aber pauschal von 30 (oder 35) Metern spricht bei uns niemand.


    Ein Kriterium, das in meinen Augen gegen eine rote Karte sprechen könnte (bewusst Konjunktiv) ist die fehlende Ballkontrolle.

    Zitat von Pfeifekopp;177507

    Sobald ein Teil gezeigt wurde, ist sie ausgesprochen, weil die Rote zwingend an dieser Gelben hängt.


    Trotzdem wird "immer mal wieder" vergessen/nicht bemerkt/..., dass es schon die zweite ist und dementsprechend die rote nicht gezeigt. Der Spieler bleibt auf dem Feld und spielt weiter. Wenn die Rote dann aber gelten würde, da sie ja zwingend ist, müsste der Spieler (der das ja sehr wohl bemerkt hat, dass er jetzt die zweite Rote bekommen hat) das Feld von sich aus verlassen. Weil ansonsten spielen sie ja zu elft weiter, auch wenn es nur noch 10 sein dürften. So ganz banal ist der Fall wirklich nicht.

    Ja, die Zeitnahme liegt auch da alleine beim SR. Es wird immer darauf hingewiesen, dass man möglichst nicht nachspielen lassen soll, da sonst der relativ enge Spielplan durcheinander gerät. Aber einen Elfmeter lässt man ganz normal gemäss Reglement noch ausführen.


    Und um den Regeltext noch kurz zu zitieren (CH-Regelwerk)
    14.2.8.
    Wird die Spielzeit für die Ausführung eines Strafstosses verlängert, so kann nur die direkte Ausführung zum gültigen Torerfolg führen.


    14.4.3.
    Für die Ausführung des Strafstosses nach Schluss der beiden Spielzeithälften gelten folgende Bestimmungen:
    a) der Schiedsrichter hat den beiden Mannschaftsführern mitzuteilen, dass die effektive Spielzeit abgelaufen ist
    b) ein Tor ist erzielt, wenn der Ball, kraft des Stosses mit seinem ganzen Durchmesser die Torlinie überquert hat
    - direkt vom Strafstoss,
    - nachdem er entweder vom Torpfosten oder der Querlatte abgeprallt ist,
    - nachdem er vom Torhüter berührt wurde.
    c) Bei einer regelwidrigen Ausführung des Strafstosses ist das Spiel beendet, sofern die Spielregeln nicht eine Wiederholung des Strafstosses verlangen

    1. Fall:Schuss, Foul, Ball geht ins Aus -> Elfmeter, Gelbe Karte
    2. Fall:Schuss, Ball im Aus, Foul erst danach -> Kein Elfmeter, Gelbe Karte möglich


    Genau so. Die Frage ist immer, was zuerst war. Und da bei 1. zuerst das Foul war wird auch dieses gepfiffen. Auch wenn der Ball während der Reaktionszeit schon das Spielfeld verlässt. Gelbe Karten sind prinzipiell immer möglich, egal ob während laufendem oder unterbrochenem Spiel.

    Das heisst, der Verteidiger steht "frontal" auf der Torlinie, bekommt aus 3 Metern den Ball auf "Vermehrungshöhe" ;) und hält aus Schutz die Hand davor, jetzt stellst du den vom Platz, obwohl der Ball auch ohne diese Hand nicht ins Tor gegangen wäre (sein Geschlechtsorgan war ja da)? OK


    Ich bin wieder etwas beruhigt, zumindest in der Schweiz ist dies "völlig OK". Da steht nämlich unter Punkt 12.5.9


    Hände
    Der Begriff "Hände" umfasst den ganzen Arm vom Schulteransatz bis zu den Fingerspitzen. Bestraft wird nur das absichtliche Handspiel. Als Grundsatz gilt:
    a) geht der Ball zur Hand oder zum Arm, spricht man von angeschossenem "Händs" und damit von unabsichtlichem Handspiel. Hierzu gehören auch Reflexbewegungen der Hände mit Ballkontakt zum Schutz gefährdeter Körperpartien (Schutz-Hände).
    b) ...

    Also beim Abseits ist der Fehler (der erst noch extremst knapp war, wenn überhaupt - wobei im Spieltempo dies wirklich nicht mit Sicherheit zu entscheiden ist! ) beim SRA und nicht beim SR. Verlass dich als SR in einer so knappen Situation nicht auf den SRA - da kannst du gleich alleine pfeifen...

    Zitat von mfs67227;160647

    Was passiert denn mit einem Spieler, der in der 1.Mannschaft wegen der 5.:gelbe_karte: gesperrt wäre, aber theoretisch auch in der 2.Mannschaft oder der AH spielen dürfte ? Für welches Team gilt denn die Sperre ? Und wie lange ? Wenn er dann in einem anderen Team spielen kann, ist es auch absurd. Und wer will denn das alles noch kontrollieren ?



    Ist bei uns so, dass die Woche in 2 Spielperioden eingeteilt ist:
    - Montag bis Donnerstag
    - Freitag bis Sonntag


    Bekommt ein Spieler jetzt die 4.gelbe Karte (dafür gibt es bei uns die Spielsperre), oder eine gelbe/rote Karte, dann wird der Spieler für genau diese Mannschaft, mit der er diese Karte erhielt für die nächste Spielperiode gesperrt und darf dann in dieser Spielperiode auch in keiner anderen Mannschaft spielen.