Beiträge von Mark

    Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären, ob eine unsportliche Absicht strafbar ist. Meines Erachtens verhält sich das wie bei Handspiel. Der Versuch ist nicht strafbar, da die Regeln den Versuch nicht explizit als strafbar benennen.

    @ Zettelbox


    Ich verstehe nicht, was du mir sagen möchtest. Aber ich gehe gerne auf dein Zitat ein und lese den originalen Regeltext:


    "...handles the ball deliberately (except for ...)". Dort steht nichts von "mit der Hand berühren". Das ist wiederum eine (unglückliche?) deutsche Übersetzung. Erst in der englischen Auslegung wird definiert, was "to handle" bzw. "handling the Ball" bedeutet, nämlich das vorsätzliche/ absichtliche Berühren des Balls mit der Hand oder dem Arm. Das heißt, dass im englischen Regeltext nirgends definiert ist, dass die Hand den Arm mit einschließt.


    Was möchte ich damit sagen: Ohne eine offizielle Anweisung von oben, tappen wir bei dieser Regelfrage im Dunkeln. Du liest hier einen imaginären Arm und ich eine imaginäre Absicht heraus.

    Wieso bezweifelst du das? Ich lese nur die Regeln wortwörtlich. Dort wird das "Handspiel" ganz klar definiert:


    <<Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absichtlich berührt.>>


    "Hand" und "Arm" sind somit zwei unterschiedliche Körperteile wie "Fuß" und "Bein".


    Wieso jetzt bei der "Rückpassregel" plötzlich das Wort "Hand" stellvertretend für den ganzen Arm sein soll, wenn "Fuß" schon das Schienbein ausschließt, erschließt sich mir nicht.


    Was die Formulierung im Englischen angeht, kann ich natürlich auch nur spekulieren. Leider ist Englisch in vielen Fällen nicht so eindeutig wie Deutsch. Daher halte ich Übersetzungsfehler nicht für ausgeschlossen. Vielleicht liegt die letzte Schelte der Fifa Handspiel-Regel nicht kapiert Fifa kanzelt deutsche Schiedsrichter ab auch darin begründet 8)


    Der Sinn der Rückpassregel liegt sicherlich nicht darin, dass eine Mannschaft bestraft werden soll, wenn sich der TW im Strafraum den Ball unglücklich gegen die Hand schießt. Und wenn er den Rückpass außerhalb des Strafraums unabsichtlich mit der Hand berührt ist es wieder legitim...


    Wirklich Sinn ergibt nur die Definition "Handspiel" auch bei der Rückpassregel.

    Bei der "Rückpassregel" ist im Gegensatz zum "Handspiel" ausschließlich die Hand genannt. Somit darf der TW einen Rückpass mit dem Ellenbogen berühren.


    Des Weiteren kann man "to touch" auch mit "anfassen" oder "antippen" übersetzen, was eine andere Bedeutung wie "berühren" hätte. Sonst hätten die Engländer auch

    "A goalkeeper is not permitted to make a contact with the ball with his hand (and with his arm?) inside his own penalty area in the following circumstances:"


    schreiben können, wenn auch das unabsichtliche Berühren (auch mit dem Arm) nicht erlaubt sein soll.

    Auch wenn es einige Gegner des englischen Regeltextes gibt, so sollten wir ihn trotzdem unter die Lupe nehmen:


    Handspiel:

    Zitat

    Handling the ball involves a deliberate act of a player making contact with the ball with his hand or arm.


    Vergehen des Torhüters:

    Zitat

    A goalkeeper is not permitted to touch the ball with his hand inside his own penalty area in the following circumstances:


    Auch der englische Regeltext unterscheidet zwischen Hand und Arm. Des Weiteren gibt es im Englischen einen Unterschied zwischen "to make contact" und "to touch", was im Deutschen jeweils mit "berühren" übersetzt wird.


    Verboten ist beim Rückpass nur "to touch" mit der Hand. Die Frage ist jetzt, wie "to touch something" richtig übersetzt wird.


    Es bedeutet nämlich auch "anfassen" oder "antippen" was eindeutig eine absichtliche Handlung darstellt. Womöglich ist "to touch something deliberately" in Englischen sogar ein Pleonasmus, wie der "weiße Schimmel" oder "die runde Kugel", sodass man dort auf das englische Wort für "absichtlich" verzichtet.


    Trotzdem kann nichts anderes kann gemeint sein: mit der Hand anfassen oder absichtlich mit der Hand berühren.


    Und für die "Regeltext-wortwörtlich-Nehmer": Ein absichtliches Berühren mit dem Ellenbogen oder Unterarm ist nicht verboten.

    Zitat

    Nein, da sind wir uns absolut nicht einig. Ich finde es überhaupt erstaunlich, dass es hier überhaupt einer Diskussion bedarf. Aber klar, vielleicht sollte das von höherer Stelle mal geklärt werden. Alles andere als ein zwingender idF würde mich aber sehr enttäuschen, zumal wir dann schon wieder eine Baustelle haben, bei der wir SR über die Absicht des Torwarts spekulieren dürfen.


    Mal ehrlich, wieviele Schiedsrichter würden hier abpfeifen? 90 %, 50 % oder eher deutlich weniger als 10% oder 1%? Selbst ein Lehrwart würde hier nicht abpfeifen. Enttäuschen würde mich, hier abzupfeifen zu müssen.


    Und "Einig" bedeutet nicht, dass 100% zustimmen müssen

    Liebe Lehrwarte, es muss doch möglich sein über höhere Instanzen abzuklären, ob die Fifa hier bei jedem Berühren wirklich einen idF möchte oder ob hier nur das Wörtchen "absichtlich" vergessen wurde.


    Hier abzupfeifen entspricht doch nicht wirklich dem Sinn der Fußballregeln, da sind wir uns einig. Wir sind uns auch einig, dass wohl kaum einer meckern wird, wenn wir hier weiterlaufen lassen. Aber wenn der Elferrat um den Sepperl es so will...

    Es geht nicht immer nur um das formal richtige Beantworten von Regelfragen bei Leistungsprüfungen, sondern auch um die Praxis. Und selbst in der von mir in #8# verlinkten Regelfrage bzw. Antwort aus der SRZ, lässt das Wörtchen "kann" Fragen offen.


    Wenn der SR die Wahrnehmung seines Assistenten, nämlich die Tätlichkeit der Mannschaft A, anerkennt, dann war das Spiel ab diesem Zeitpunkt formal unterbrochen. Und während einer Unterbrechung darf jeder Spieler den Ball absichtlich mit der Hand berühren und kann kein auch taktisches Hand oder Foul begehen.

    Vor einigen Tagen habe ich folgende Frage sinngemäß gelesen:


    Der Torwart bekommt von einem Mitspieler den Ball absichtlich mit dem Fuß zugespielt. Der Ball verspringt so unglücklich, dass er den Arm des Torwarts berührt, als er den Ball wegkicken wollte. Spielfortsetzung?

    Uns wurde aber auch gelehrt, dass (taktische) Unsportlichkeiten nur dann bestraft werden, wenn sie eingetreten sind, z. B. kein Gelb nach Halten bei Vorteil.


    Die Anweisung für die Gelbe Karten, wenn trotz Handspiel der Ball ins Tor geht oder das Handspiel auf einen direkt ausgeführten IdF folgt, konnte ich nur in den Regelfragen/- Antworten entnehmen. Für mich sind das Ausnahmen, die man nicht einfach auf andere Situationen ableiten darf.

    Zitat

    und damit kommt nur noch der "Rabatt" von rot nach gelb zur Anwendung.


    Und da fehlt mir die Begründung. Den "Rabatt" gibt es nur bei Torerfolg oder anschließendem Strafstoß (direkt geschossener idF).


    In dieser Situation gab es aber weder eine Torchance, die verhindert wurde, noch eine taktische Unsportlichkeit. Wir verwarnen auch keinen Spieler, der ein Handspiel begeht, wenn der Ball bereits knapp im Tor im Aus war.


    Jetzt kann nur noch das Handspiel selbst beurteilt werden und da fehlt mir die Vorstellung, wie ein unsportliches nicht taktisches Handspiel aussehen soll.

    Die Regel sagt "Hauptfarbe". Darüber hinaus hat es die gleiche Farbe wie das TW-Trikot. In einem "Gewühl" kann auch aufgrund der gleichfarbigen Hosen und Stutzen durchaus eine Verwechslung mit dem TW geschehen.

    Unglückliche Farbwahl der Paderborner am Samstag in Sinsheim. Und mir geht es jetzt nicht um die Provokation mit den Badischen Landesfarben ;)


    Man achte hier auf das Unterziehhemd des rechten Ostwestfalen.
    http://img.youtube.com/vi/G7FhosA0o0Y/0.jpg


    Man achte hier auf die Farbe des Paderborner Torwarts und die Hosen/ Stutzen seiner Mitspielern:
    http://www.bundesliga.de/media…nd-tor.variant628x353.jpg


    Ich bin jetzt sehr kleinlich, aber wir reden hier schließlich über die Bundesliga und nicht die Kreisliga Sinsheim.

    Das ist die Theorie. Die Praxis ist, dass die subjektive Absicht anhand objektiver Kriterien in teilweise Sekundenbruchteilen beurteilt werden muss. Und da sind Fehlentscheidungen so sicher, wie das Amen in der Kirche.


    Und daher kann man Abwehrspielern nur raten zu versuchen eben nicht mit erhobenen oder ausgestreckten Armen in ein Flanke zu springen.

    Hmm...für einen idF müsste man den zweiten Einwurf als Wurfvergehen auslegen und dann auch mindestens mit Gelb ahnden. Theoretisch begründbar, aber...naja... eben arg theoretisch dem Spieler da Absicht zu unterstellen, um vielleicht einen Angriff zu unterbinden, da doch die eigene Mannschaft gleichzeitig einen Einwurf ausführt und in Ballbesitz ist.