Beiträge von Mark

    Das ist hier pragmatisch gelöst. Jetzt stell dir vor, dass die Gäste noch wollen und du deine 5 Minuten Nachspielzeit anzeigst. Kurz darauf fällt das 6:3.


    Was tun, wenn die Gäste nun nicht mehr wollen. Darf nun trotzdem abgepfiffen werden oder bist du dann verdammt die angezeigte Nachspielzeit bis zum bitteren Ende durchzuziehen?

    Mich würde hier noch interessieren, wie Manfred die vergeudeten und verlorene Zeiten exakt feststellt und auseinanderhält, um überhaupt in die Verlegenheit seiner Fragestellung zu kommen.


    In diesem Zuge frage ich auch diejenigen von euch, die die nachzuspielende Zeit tatsächlich exakt messen, bei welchen Situationen ihr die Uhr stoppt?

    Der perfekte SR hat während der zweiten Halbzeit eine Uhr für die Brutzospielzeit, eine Stoppuhr für die verlorene Zeit und jeweils noch eine für die vergeudete Zeit pro Mannschaft. In der ersten Halbzeit reicht eine Stoppuhr, da man gegen deren Ende noch gar nicht weiß, wem die vergeudete Zeit am Ende fehlen wird. Theorie.


    In der Praxis ist es so, dass ich mit meiner Uhr keine dreifache Buchführung beherrsche. Ich habe auch kein Zeitgefühl, das mir die exakte gerechte Nachspielzeit zuflüstert.


    Somit gibt es nur eine sinnvolle Lösung bei einem Wettbewerb mit Tordifferenz, wenn man die verlorene & vergeudete Zeit auch tatsächlich misst und nicht nur schätzt: Alles nachspielen lassen und Zeitschinden möglichst unterbinden.

    Bezüglich des Begriffs „absichtlich/ Absicht“ bin ich der Auffassung, dass dieser nur eine unglückliche Übersetzung von „delibertely“ bzw. „deliberte Act“ ist. Mögliche und besserer Übersetzungen wären auch „bewusst, wissentlich oder mutwillig“.


    Mir geht es zunächst aber nur um den Unterschied zwischen „Absichtliches Handspiel“ und „Handspiel“. Und gibt es formal überhaupt ein „unabsichtliches Handspiel“oder ist das ein „schwarzer Schimmel“.?

    Ich habe eine grundsätzliche Frage zu den Begriffen "Handspiel" und "absichtliches Handspiel":


    In der Regel 12 steht, dass ein direkter Freistoß bei dem Vergehen "Absichtliches Handspiel" gegeben wird. Somit müsste es auch ein "unabsichtliches Handspiel" geben, dass dann eben nicht bestraft wird.


    Im nächsten Absatz wird jefoch der Begriff "Handspiel" definiert, nämlich wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt. Somit wäre die Absicht beim Begriff "Handspiel" schon impliziert.


    Ist jetzt die Definition "Handspiel" falsch oder "Absichtliches Handspiel" ein Pleonasmus (tote Leiche, weißer Schimmel...)?

    Bezüglich des Begriffs "Absicht" bin ich mir nicht sicher, ob er überhaupt die Bedeutung des englischen "deliberate Act" aus dem originalen Regeltext exakt wiedergibt. Eine mögliche Übersetzung wäre nämlich auch "Vorsatz".


    Und "Vorsatz" schließt in Deutschland neben der "Absicht" auch "billigend in Kauf Nehmen" mit ein. Damit würden sich viele Auslegungen eines Handspiels leichter erklären lassen, als einem Spieler bei bestimmten Handbewegungen verzweifelt (zum Teil an den Haaren herbeigezogene) Absicht zu unterstellen.


    Aber bei dem hier geschilderten Fall ist auch das absichtliche Berühren des Balles wohl offenkundig. Vielleicht gibt es hier aber auch einen Juristen, der daraus nur einen "direkten Vorsatz" konstruiert :P

    Klarer kann die absichtliche Berührung des Balles mit der Hand nicht sein. Taktischer Ausweg wäre nur das Gefährliche Spiel gegen den Maikäfer. Dazu müsste aber ein Gegenspieler in spielbarer Nähe stehen und das Handspiel dürfte bei Pfiff noch nicht passiert sein. Aber warum sollte man dieses Dumm-Gelaufen überhaupt taktisch besser lösen wollen?

    Die Übersetzung wäre besser und der Sinn klarer, wenn anstelle von „..., und schließt...“ „..., das schließt auch...“ geschrieben hätte.


    Bei der Spielfortsetzung bleibe ich bei dF für den Verteidiger, da beide Vergehen gleichzeitig erfolgen. IdF für den Angreifer kann es m. E. nur geben, wenn er zurückgezogen hätte.

    Das Problem in vielen Passagen ist oft die holprige Übersetzung. Manchmal lassen sich Sätze nicht 1:1 von einer Sprache in die andere übersetzen.


    Was mich jedoch an meiner und zettelbox Auslegung stört ist der Umgang mit dem hohen Bein, dem tiefen Kopf oder der offenen Sohle, wenn es zum " Pressschlag" kommt. Hier liegt weder ein Körperkontakt, noch ein Zurückziehen aus Angst vor Verletzung vor. Trotzdem wird hier doch fast immer auf idF oder vielleicht sogar auf dF entschieden, was gefühlt auch richtig ist.

    "Als gefährliches Spiel gilt jede Aktion beim Versuch, den Ball zu spielen, durch die jemand verletzt werden könnte (einschließlich des Spielers selbst), und schließt eine Aktion ein, durch die ein nahestehender Gegner aus Angst vor einer Verletzung am Spielen des Balles gehindert wird"


    "Playing in a dangerous manner is any action that, while trying to play the ball, threatens injury to someone (including the player themself) and includes preventing a nearby opponent from playing the ball for fear of injury."


    Der Regeltext ist doch eindeutig, auch wenn man den Satz hätte dem Sinn nach besser übersetzen können. Entscheidend ist das Wort "und" bzw. "and".


    Solange der nahe stehende Gegenspieler trotzdem versucht den Ball zu spielen, liegt kein "gefährliches Spiel" vor.


    Der Sinn dieser Regel ist nicht die Spieler vor Verletzungen zu schützen, sondern keinen Gegenspieler zu bestrafen, der aus Angst zurückzieht.


    Da hier der Gegenspieler nicht zurückzieht, läuft das Spiel zunächst weiter, bis es zum Kontakt kommt. Da laut der Regelfrage der Angreifer den Kopf trifft, kann die Spielfortsetzung nur dF sein.

    Genau, streng genommen wäre es nämlich nur der Versuch einen eigenen Abstoß zu verhindern und das kann keine Unsportlichkeit sein.


    Aber, was ist, wenn der Spieler den Ball zweimal mit der Hand berührt? Sprich, nach der ersten Berührung rollt oder fliegt der Ball weiter Richtung Torlinie und wird dann bewusst ein zweites Mal mit der Hand berührt. Jetzt würde quasi der Versuch einer Torverhinderung vorliegen.

    In der Frage fehlt noch der Hinweis, ob wir uns noch in der ersten oder schon zweiten Halbzeit befinden. Ende der ersten Halbzeit können wir noch gar nicht wissen, wem diese vergeudete Zeit schlussendlich fehlen wird, sodass sie grundsätzlich nachgespielt werden sollte. :D


    Wobei ich mir hier wieder den SR mit den vier Uhren vorstelle: Eine für die Bruttozeit, eine für die verlorene Zeit sowie jeweils eine für die vergeudete Zeit von Heim und Gast, um dann auf obligatorische exakte 120 oder 180 Minuten Nachspielzeit zu kommen. 8)

    Wo wir beim Thema "natürliche", "normale", "typische" Handbewegung/ -Haltung sind. Diese bezieht sich m. W. immer auf die jeweilige Fußball spezifische Bewegung und nicht auf das Zivil- oder - Militärwesen,


    Und da seit über 50 Jahren die "Maurer" die Hand ans Säckchen halten, ist genau das die natürlichste Handhaltung beim Freistoß ;)

    In der Schiedsrichterzeitung ist schon mehrmals beschrieben worden, dass der angelegte Arm, der den Ball berührt, kein Handspiel ist (keine Verbreiterung der Körperfläche, keine aktive Bewegung zum Ball), dazu gehört dann natürlich auch die Sack-Schutzhand. Das ist auch die einzig richtige Auslegung, die dem Geist der Regel entspricht.


    Diese Meinung habe ich schon immer vertreten, auch wenn ich weiter oben auch gegenteiliges geschrieben habe.
    Das Problem ist nur, dass das offizielle Regelwerk diese Auslegung nicht beschreibt. Dort steht nur "absichtliches Berühren des Balles mit der Hand oder dem Arm". Das heißt, der Grund für die absichtliche Berührung spielt keine Rolle.


    Ich habe mir von der Neustrukturierung des Regelwerks gerade beim Handspiel mehr Klarstellungen erhofft. Selbst bei den offiziellen Regelfragen, kommt immer nur das Beispiel mit der Mauer, die sich einhakt. Da ist das Hanspiel, wegen dem Verbreitern natürlich alternativlos.


    Aber bei allem Respekt, wenn einer wie ein "aufgeblasenes Michelinmänchen" da steht, dann achte ich nicht noch darauf, welcher Teil des Arms getroffen wird. Dann ist die Arm- oder Handberührung strafbar, auch wenn es der angelegte Bereich ist.

    Zitat

    Auch wenn es im Regelwerk nicht explizit erwähnt ist


    Sorry, aber nur was im Regelwerk explizit erwähnt ist, ist geregelt. Und wenn das Regelwerk eine Schutzhand zulassen wollte, würde es dort explizit stehen. Woher weiß die SZ, was geregelt sein soll, was im Regelwerk nicht geregelt ist?

    Im Prinzip kann man das für alle Situationen verallgemeinern, wo ein Spieler versucht einen Schuss zu blocken, sei es durch hineinspringen oder stellen wie bei der Mauer.


    Der Spieler will definitiv absichtlich den Ball berühren. Da er in einer solchen Situation jedoch keine Kontrolle darüber, hat, mit welchem Körperteil er getroffen wird, muss man ihm unterstellen, das er mit jedem Körperteil, das Richtung Schussbahn zeigt, den Ball blockieren bzw. berühren will, einschließlich Hände und Arme.


    Er muss daher durch die Armhaltung schon deutlich zu verstehen geben, dass er ein Handpiel vermeiden will. Und dazu zählen weder Schutzhände noch ausgestreckte Hände.

    Hier brauchen wir doch gar keine Diskussion über die Definition der "natürlichen Handhaltung" führen, sondern ausschließlich den Regeltext wortwörtlich nehmen: absichtliches Berühren des Balles mit der Hand.


    Der Sinn der "Hand am Sack" ist nun mal das absichtliche Berühren des Balles mit derselbigen, wenn er Richtung Sack fliegt. Und im Falle einer Erfolgreichen Berührung sind alle Voraussetzungen für das verbotene Spiel "Handspiel" erfüllt.


    Nicht zu verwechseln mit dem Arm Anlegen, das eben genau den gegenteiligen Zweck erfüllt, dass es nämlich nicht zu einer absichtlichen Berührung kommt.

    Ok, ich nehme somit folgendes mit:


    Es entspricht voll und ganz dem Geist dieser Sportart, wenn eine Mannschaft absichtlich und ohne Not den Spielball über den Zaun schießt, ggf. auch permanent bis keiner mehr aufzufinden ist.


    Begründung: Es gibt keine offizielle Auslegung, z. B. in der SZ, die dem Schiedsrichter eine Möglichkeit
    gibt einzugreifen.

    Spieler, die absichtlich und unbedrängt den Ball in die Prärie kicken, verhalten sich "respektlos gegenüber dem Spiel". Natürlich muss man das nicht bei der ersten Aktion sanktionieren, jedoch gibt uns das Regelwerk die Möglichkeit dazu.


    Selbstverständlich ist es grundsätzlich legal, einen Ball während des laufenden Spiels oder bei einer Standardsituation irgend wo hin zu schießen. Jedoch bestrafen wir unter bestimmten Umständen z. B. auch absichtliches Abschießen eines Gegenspielers, der den Abstand nicht einhält.


    An sonsten wäre es für die zurückliegende Gastmannschaft ein legales Mittel einen Spielabbruch zu provozieren, wenn nur alle Bälle über den Zaun in den angrenzenden Wald, Fluss oder (bösen) Nachbargarten gekickt werden.