Beiträge von Mark

    Ist hier keiner, der eine offizielle zumindest Verbands übergreifende Auslegung hierzu kennt?


    Laut DFB Anweisung S. 103 wird nur das Zurückspielen mit dem Absatz zu einem Mitspieler bestraft. Und ob das im Sinne der FIFA ist, ist auch fraglich( wie auch die Vorgehensweise in D.R.-Landesverband).


    Wie schon von einem Kollegen erwähnt, dürfen Freistöße ebenfalls mit der Hacke ausgeführt werden.

    Die aktuellen Ereignisse bei USA gegen Brasilien beim Strafstoß und dem ersten Elfmeter haben bei mir ein paar grundsätzliche Fragen ergeben:


    1. Warum werden knappe Vergehen i.d.R. selten durch Wiederholung geahndet und weshalb sind dann (fast) alle empört, wenn mal doch ein SR bzw. eine SRin die Regel korrekt auslegt? Wäre es nicht sinnvoller die Regel gleich dahin gehend zu ändern, dass eine Wiederholung nur dann erfolgen sollte, wenn der betroffenen Spieler sich auch einen Vorteil verschafft?


    2. Immer wieder höre ich, dass der TW sich vor dem Schuss auf der Linie hin und her bewegen darf. In der aktuelle Regel 14 steht aber: "Der Torwart des verteidigenden Teams bleibt mit Blick zum Schützen auf seiner Torlinie zwischen den Pfosten stehen, bis der Ball mit dem Fuß getreten wurde."


    "Stehen" im Sinnen des Wortes bedeutet m. E., dass man mit mindestens einem Fuß den Boden berührt und dabei auch nicht "tippelt". Ich kann somit nicht erkennen, dass der TW kurz vor dem Schuss in eine Ecke springen darf, auch wenn er sich dabei noch auf der Linie befinden sollte. Dass sich der TW vor dem Schuss bewegen darf, bezieht sich so allenfalls auf den Oberkörper und die Arme, was früher, glaube ich, auch nicht erlaubt war. Somit müsste nahezu jeder gehaltene SF/ 11m wiederholt werden.


    Oder irre ich mich?


    Vielleicht ist es ja auch ein Übersetzungsfehler von "the goalkeeper is on the goal line between the goal posts and facing the kicker". Mit "is on" muss der Engländer nicht unbedingt "stehen" meinen, sondern "sich befinden" und das schließt eine Bewegung beider Beine bzw. ein Springen tatsächlich nicht aus.


    3. "Spieler beider Teams verstoßen gegen die Spielregeln => Der Strafstoß wird wiederholt." Ist es hier nicht sinnvoll, wenn der SR sofort unterbricht? Muss man hier erst die Wirkung abwarten (die bei einer Mannschaft dann zum Unmut führt), wenn eh wiederholt werden muss?

    Der Übersichtlichkeit halber möchte ich noch ein paar neue blöde Fragen als neues Thema aufzeigen. Die Schwierigkeit liegt hier eher im Verständnis bzw. der Fragestellungssystematik:


    1. Ein Angreifer rempelt einen verteidigenden Spieler
    in harter aber korrekter Spielweise im Kampf
    um den Ball. Der Verteidiger kommt dadurch zu
    Fall und der Angreifer kann sich so den Ball erspielen.
    Der SR unterbricht das Spiel und verhängt einen
    ind. Freistoß gegen den Angreifer. War diese
    Entscheidung richtig? Wie hätte der SR reagieren
    müssen?


    2. Der Ball wird bei einem schnell ausgeführten
    Einwurf weit in den gegnerischen Strafraum geworfen.
    Der aus dem Tor gelaufene TW wird im Kampf
    um den Ball etwa auf Höhe des Strafstoßpunktes
    von einem Angreifer leicht zur Seite
    gestoßen. Entscheidung?

    Manfred: Der Theoretiker ist erst dann gefragt, wenn es sich bei dem Freistoß um einen indirekten handelt. Denn die FIFA-Auslegung im Regelheft auf Seite 87 ganz unten erwähnt explizit nur den direkten Freistoß.:confused:

    Bei meiner Frage sind viele hereingefallen und haben IND FS gegeben. Richtig ist natürlich gelb und Wdh des Freistößes. Siehe auch Regelheft S. 87 letzter Satz.


    Wer mit dem Knie einen FS ausführt, spielt " unkonventionell", das muss man nicht mehr explizit erwähnen.

    Ein Abwehrspieler spielt einen direkten Freistoß außerhalb des Strafraums mit dem Knie absichtlich zu seinem Torwart in den Strafraum. Der Torwart nimmt den Ball in die Hand. Wie muss der SR entscheiden?

    Ich hatte so eine Situation gestern auch. Während ich noch am Überlegen war, ob ich den Einwurf tatsächlich wiederholen lassen sollte, hat der Gegner längst den "Gegenwurf" ausgeführt und keiner hat sich beschwert. Somit war alles richtig. Hier auf Wdh. zu bestehen hätte auf völliges Unverständnis alle Beteiligten geführt. Und spielentscheidend sind Einwürfe i.d.R.nicht


    Wer will ohne SRA wirklich beurteilen, ob der Ball nicht doch, wenn auch nur a bissle, die Linie berührt und somit im Spiel war.

    Zitat

    hat das WM-Viertelfinale zwischen Uruguay und Ghana gezeigt, das letztlich unsportlich entschieden wurde.


    Sehe ich nicht so, das war ein taktisches Foul und diese gehören nun mal zum Fußball, die Konsequenzen sind jedem bekannt und durch die Regeln eindeutig geklärt.


    Unsportlich sind m.E. Vergehen, bei denen der SR getäuscht wird, wie z.B. Schwalben oder die berühmten Handspiele von Maradona und Henry.

    Gerade Gladbach:Bochum gab es 2 Min. Nachspielzeit. Wann kappieren es endlich die Beteiligten, dass die Zeitangabe nur die Mindestzeit bedeutet und nicht exakt ist. Darüber hinaus werden eben auch Unterbrechungen in der Nachspielzeit nachgespielt.


    Wenn ich als SR der Meinung bin, dass 2:30 min nachgespielt werden müssen, dann zeige ich 2 min an.

    Folgende Situationen werden mit :gelbe_karte: bestraft:


    1. Ein rücksichtsloses Foul. Z.B. Klassische "faire" Grätsche von der Seite mit Beinstellen ohne dass der gefoulte sich unter normalen Umständen verletzten kann.


    2. Taktisches Foul um Angriff zu unterbinden durch ein Vergehen, dass man an und für sich nicht mit einer Verwarnung bestrafen würde. Z.B. leichtes Schieben oder Halten.


    Was ist, wenn ein Spieler 1. und 2. gleichzeitig begeht? Nur :gelbe_karte: oder wäre hier :rote_karte: gerechtfertigt?

    Wenn wir hier beim Handspiel sind. Ich höre immer wieder: "kein Handspiel, da der Arm angelegt war."


    Gibt es den angelegten Arm eigentlich? Wenn z.B. beim Freistoß der Ball einem in der Mauer stehenden Spieler an das provisorische Suspensorium prallt, dann ist das Handspiel, da es absichtlich erfolgte.

    In der Schiedsrichterzeitung 3/2011 auf Seite 13 bei "Bremen - Hannover" ist das "unsportliche Handspiel" ganz gut erklärt:


    Entweder aussichtsreichen Angriff unterbinden oder versuchen den SR arglistig zu täuschen.

    Zitat

    Also machen wir es einfach:


    Gibt es hier jemanden, der die entsprechende Regelung um FLVW kennt, erläutern und idealerweise auch belegen kann? Dann möge er/sie diese Frage bitte klären, weitere/andere Diskussionen bringen uns hier nicht weiter.


    Gestern während unseres Lehrabends wurden wir auf zwei Sonderregeln beim Damenfußball hingewiesen:


    1. Die Torhüterin darf auch dann nicht im Torraum gerempelt werden, wenn Sie den Ball hält.


    2. Die Spielerinnen dürfen zum Schutze des (eigenen) Körpers die Hand/ den Arm benutzen.


    Wo das offiziell steht habe ich nicht gefragt.

    Zitat

    Die einzige Ausnahme, wo ein versuchtes Handspiel mit Gelb geahndet werden muss, ist glaube ich, wenn eine Stürmer versucht mit der Hand ein Tor zu erzielen.


    Korrigiere: Gelbe gibt es nur, wenn der Stürmer versucht, durch ein absichtliches Handspiel ein Tor zu erzielen. Die Berührung des Balles ist natürlich notwendig.

    Die einzige Ausnahme, wo ein versuchtes Handspiel mit Gelb geahndet werden muss, ist glaube ich, wenn eine Stürmer versucht mit der Hand ein Tor zu erzielen.


    Ansonsten ist ein versuchtes Handspiel oder eine Handspiel bei einer Spielunterbrechung (und das ist der Fall, wenn der Ball das Spielfeld verlassen hat z.B. bei einem Tor) nicht strafbar, basta. Eine Unsportlichkeit per Handspiel kann nur auf dem Spielfeld und während des Spiels begangen werden.


    So sind die Regeln und was der Spieler dabei dachte oder wollte spielt überhaupt keine Rolle. Als SR sollte man auch nur das als Unsportlichkeit werten, was die Regeln so vorsehen und nicht, was man glaubt.

    So eine ähnliche Situation gab es diese Saison, glaube ich, mit Schweini in der BL, wo der SR dann trotzdem beim seiner Rot-Entscheidung fest hielt.


    Entscheidend ist es, wie du als SR das Foul bewertest und nicht der betroffenen Spieler. Der hat die Situation sehr wahrscheinlich gar nicht richtig sehen können und vielleicht nur Glück gehabt, dass er nicht schwer verletzt wurde.


    Natürlich kannst du vor der Spielfortsetzung jede Strafe wieder zurücknehmen, wenn ein gefoulter Spieler oder ein Mitspieler des gefoulten Spielers sagt, dass nichts vorgefallen ist war.


    Aber die Umwandlung von Rot in Gelb ist m.E. nicht sinnvoll, da ja etwas vorgefallen ist. Und die Beurteilung der Schwere alleine der SR bewerten muss.

    Ich hatte eine ähnliche Situation bei einem AH-Spiel. Ein Spieler hält einen Ball auf der Linie mit der Hand. Noch bevor ich :rote_karte: und Strafstoß geben konnte, waren sich Stürmer und Abwehrspieler einig, dass der Ball "klar" hinter der Linie war. Mit der Entscheidung "Tor Anstoß" konnten alle leben.


    Übrigens: Die oben mehrmals genannte :gelbe_karte: ist falsch. Da der Ball zum Zeitpunkt des Handspiels bereits hinter der Linie war, ist das Handspiel kein verbotenes Spiel mehr. Eine Verwarnung kann es also nicht mehr geben, da der Ball nicht mehr im Spiel war. Anders sieht es aus, wenn ein Abwehrspieler den Ball absichtlich mit der Hand spielt und der Ball anschließend trotzdem ins Tor geht.

    Ich sehe das wie bei der "Absicht" beim Handspiel. Wir SR sind keine Gedankenleser. Wenn der Ball kontrolliert mit dem Fuß Richtung TW gespielt wird, ist es ein absichtliches Zuspiel, ob da noch ein Abwehrspieler steht oder nicht. Im Zweifelsfalle hat muss der TW halt den Ball mit dem Fuß spielen.


    Ich hatte vorige Woche auch eine zweifelhafte Rückpasssituation: aus meiner Sicht hat ein Verteidiger im Getümmel den Ball aus ca 18 m dem TW zurückgespielt, dieser hat den Ball 7 m vor dem Tor in die Hand genommen. Ich pfiff ind FS. Die Spieler protestierten und meinten, es sei ein Pressschlag gewesen. Ich hab das so nicht gesehen und lies mich nicht beirren. Es fiel das 1:0. Ich hab mir so sehr den Videobeweis gewünscht

    @ Pfeifekopp: Danke, ich habe die Regelfrage gefunden.


    @ Manfred: Ebenfalls danke für die Quellenangabe.


    @ BerlinRef: Das mit den Schlauchschals habe ich gelesen (ich wusste vorher gar nicht was das ist). Ok, aber das kann man ja auch erst in der Regeln 2011/ 2012 verankern ;)


    @ alle: Gibt es diese Auslegungen/ Anweisungen, die nicht im offiziellen Regelheft stehen, irgendwo gebündelt, außer in Form der Regelfragen/ -Antworten, die man mühsam in alten Schiedsrichterzeitungen suchen muss?

    schiriassi: Genau das ist das Problem. Es gibt irgendwelche Anweisungen, die ein "Nichteingeweihter" nicht kennen kann, weil sie nicht in den Regeln stehen. Und damit sind diese Anweisungen formal falsch.


    Die Fußball-Regeln sind doch in erster Linie für die Spieler und Zuschauer da und die sollten zumindest theoretisch in der Lage sein SR-Entscheidungen im offiziellen Regelwerk nachzulesen. Den Torhüter bei einer fahrlässigen Notbremse nur mit gelb zu bestrafen widerspricht den offiziellen Regeln und FIFA-Auslegungen.


    Manfred: Die Meldung im Spielbericht ist laut unseres Lehrwartes nicht erforderlich und würde auch nichts bringen. Vielleicht ist das ja von Verband zu Verband anders geregelt.


    Dass hier nicht die Vorteilregel angewandt werden darf, kann ich der Regel 12 nicht entnehmen, im Gegenteil.