Die aktuellen Ereignisse bei USA gegen Brasilien beim Strafstoß und dem ersten Elfmeter haben bei mir ein paar grundsätzliche Fragen ergeben:
1. Warum werden knappe Vergehen i.d.R. selten durch Wiederholung geahndet und weshalb sind dann (fast) alle empört, wenn mal doch ein SR bzw. eine SRin die Regel korrekt auslegt? Wäre es nicht sinnvoller die Regel gleich dahin gehend zu ändern, dass eine Wiederholung nur dann erfolgen sollte, wenn der betroffenen Spieler sich auch einen Vorteil verschafft?
2. Immer wieder höre ich, dass der TW sich vor dem Schuss auf der Linie hin und her bewegen darf. In der aktuelle Regel 14 steht aber: "Der Torwart des verteidigenden Teams bleibt mit Blick zum Schützen auf seiner Torlinie zwischen den Pfosten stehen, bis der Ball mit dem Fuß getreten wurde."
"Stehen" im Sinnen des Wortes bedeutet m. E., dass man mit mindestens einem Fuß den Boden berührt und dabei auch nicht "tippelt". Ich kann somit nicht erkennen, dass der TW kurz vor dem Schuss in eine Ecke springen darf, auch wenn er sich dabei noch auf der Linie befinden sollte. Dass sich der TW vor dem Schuss bewegen darf, bezieht sich so allenfalls auf den Oberkörper und die Arme, was früher, glaube ich, auch nicht erlaubt war. Somit müsste nahezu jeder gehaltene SF/ 11m wiederholt werden.
Oder irre ich mich?
Vielleicht ist es ja auch ein Übersetzungsfehler von "the goalkeeper is on the goal line between the goal posts and facing the kicker". Mit "is on" muss der Engländer nicht unbedingt "stehen" meinen, sondern "sich befinden" und das schließt eine Bewegung beider Beine bzw. ein Springen tatsächlich nicht aus.
3. "Spieler beider Teams verstoßen gegen die Spielregeln => Der Strafstoß wird wiederholt." Ist es hier nicht sinnvoll, wenn der SR sofort unterbricht? Muss man hier erst die Wirkung abwarten (die bei einer Mannschaft dann zum Unmut führt), wenn eh wiederholt werden muss?