Beiträge von D.R.

    Bis zuletzt eigentlich eine spannende Partie!


    Sehr mutig und unfreiwillig im Rampenlicht: SR Karasev (RUS)


    3 Strafstöße gegen Lazio - meines Erachtens alle drei gerechtfertigt - die Römer wollten es offensichtlich einfach nicht wahrhaben, dass es für Halten einen dF bzw. Strafstoß gibt.^^ Respekt für die durchgehende Linie in Bezug auf Halten und Stoßen auch im Strafraum.


    Karten zu den Strafstößen haben meiner Meinung nach auch gepasst - entgegen der Meinung der "Experten" darf er hier niemals auf Torchancenverhinderung entscheiden.
    Leider gibts da wiedermal bei einigen große Regelunkenntnis:


    Zuerst wird im ORF erklärt, dass der Spieler den Ball beim dritten Strafstoß nie hätte erreichen können, und danach wird gesagt, dass, wenn der SR den Strafstoß pfeift auch die rote Karte, wegen Torraub zeigen muss :thumbdown::S :confused: WUAHH!


    Leider in den Highlights nicht zu sehen: Das Trikotvergehen das zum Lattenschuss-Freistoß von Arango führte. Die Szene hätte ich gern nocheinmal gesehen.


    Klar ist die Hand hat am Trikot nichts verloren und da darf er sich eigentlich nicht beschweren - ein Stürmer nimmt dieses Geschenk eben dankend an.
    Wobei man dagegenhalten muss, dass die darauf folgende übertriebene Flugeinlage auch nicht nötig war.


    Hier übrigens die Zusammenfassung

    Wenn ich das Vergehen wahrgenommen habe, muss ich unterbrechen, ausgenommen es ergibt sich eine Vorteilsituation.
    Das Unterbinden eines aussichtsreichen Angriffs ist mit einer Verwarnung zu bestrafen. SF Schiedsrichterball (Ort des Vergehens ausserhalb).

    Und genau das ist der Punkt. Nicht das gefährliche Spiel ist die Unsportlichkeit, sondern die taktische Komponente die hinzutritt - für mich ein anderes, weiteres Vergehen.


    Ich denke das Problem hier ist eher meine mangelnde Ausdrucksfähigkeit, wofür ich mich entschuldigen möchte. :)


    Wobei mich diese eigenartige Regeltextstelle schon stutzig macht.


    Zitat von Regeltext

    Bei gefährlichem Spiel mit Körperkontakt hat der Schiedsrichter zudem zu prüfen, ob auch unsportliches Betragen vorliegt.


    Warum wird explizit erwähnt, dass bei Kontakt zusätzlich die Unsportlichkeit zu prüfen ist?


    Wenn ich die Unsportlichkeit bei jedem gefährlichem Spiel prüfen müsste, ist diese Textpassage nicht nur absolut überflüssig, sondern noch dazu sehr irreführend und undurchsichtig!


    Das ist aber eine andere Baustelle.

    Wie gesagt die Aussage bezog sich ausschließlich auf gefährliches Spiel.


    Wenn ich auf gefährliches Spiel entscheide, kann ich nicht gleichzeitig im selben Vergehen eine Unsportlichkeit ahnden. Entweder, oder.


    Da diese Torwartgeschichte nach den Regeln des gefährlichen Spiels gelöst werden müsste ich eine Unsportlichkeit anders zu argumentieren.
    So lese ich zumindest Regeltext.

    Diese Aussage ist natürlich im Zusammenhang mit Gefährlichem Spiel gemeint.


    Gefährliches Spiel ist etwas anderes als eine Unsportlichkeit, wenn ich auf gefährliches Spiel entscheide liegt gefährliches Spiel vor und nicht Unsportlichkeit.


    Zitat von Regelbuch S. 119 - Gefährliches Spiel

    Gefährliches Spiel liegt nur vor, wenn kein Körperkontakt zwischen den Spielern erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als Vergehen und wird mit einem direkten Freistoss oder Strafstoss geahndet. Bei gefährlichem Spiel mit Körperkontakt hat der Schiedsrichter zudem zu prüfen, ob auch unsportliches Betragen vorliegt.

    .


    E contrario ist bei gefährlichem Spiel dieses zu ahnden, wenn Körperkontakt vorliegt zusätzlich die mögliche Unsportlichkeit.

    Nun die Englische Variante ist eigentlich schon etwas klarer:


    Zitat von laws of the game

    A player must be penalised for playing in a dangerous manner if he kicks or attempts to kick the ball when the goalkeeper is in the process of releasing it


    In etwa: "Ein Spieler muss wegen gefährlichem Spiel bestraft werden, wenn ..."


    der nächste Untergedanke: Playing in a dangerous manner/Gefährliches Spiel schildert uns dann also die weitere Vorgehensweise.


    Unsportlichkeit ist nur dann zu prüfen, wenn auch Körperkontakt vorliegt.


    Und dann, was für uns einschlägig sein dürfte, und auch Stand der Dinge in Österreich ist:


    Zitat von Spielregeln

    Gefährliches Spiel im Rahmen eines „normalen“ Zweikampfs zieht keine Disziplinarmassnahme nach sich. Nimmt der fehlbare Spieler bei seiner Aktion eine Verletzung des Gegners in Kauf, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.


    Gefährliches Spiel wird nur verwarnt wenn der Spieler die Verletzung des Gegners in Kauf nimmt.


    Offensichtlich wird dieses hier diskutierte "gefährliche Spiel" immer noch als "normaler" Zweikampf betrachtet, spätestens hier kommen wir aber zum selben Ergebnis:

    Kann man hierbei von einem "normalen" Zweikampf sprechen? - In Österreich müssen wir das momentan sogar noch, obwohl dies zugegebenermaßen als durchaus strittig zu beurteilen ist.



    PS: Wobei es bei einer Anfrage meinerseits vor einiger Zeit die Antwort gab: Sollte die Verletzung des Torwarts in Kauf genommen werden, muss verwarnt werden (siehe gefährliches Spiel).

    Bei Regelfragen gilt grundsätzlich immer:


    Essentiell ist ausschließlich der dargestellte Sachverhalt. Niemals etwas dazu dichten! Gerade hier ist das ein Paradebeispiel. Wie schon erwähnt, die bloße Berührung durch den SR führt nicht zur Unterbrechung.


    Was wäre wenn, ist hier nicht gefragt.

    Am gestrigen Spieltag nahm das Spiel wacker Innsbruck gg Sturm Graz ein unrühmliches Ende und wurde in der Nachspielzeit von Schiedsrichter Schüttengruber abgebrochen; Grund: Fanausschreitungen.


    Hier die Zusammenfassung mit Video: KLICK MICH


    Über den Abbruch wird nächste Woche entschieden, eine Strafverifizierung und hohe Geldstrafen liegen im Bereich des Möglichen.



    Leider wird hier wieder einmal ein trauriges Bild der österreichischen Bundesliga gezeichnet.


    Nun zum Angriff der Fans auf den Assistenten mittels Wurfgegenständen möchte ich mich folgendem Kommentar aus der hiesigen Zeitung anschließen: "Da muss man entweder total bescheuert sein, oder 'seinem' Verein vorsätzlich schaden wollen."


    Für mich allerdings wirklich fraglich: Wie ist es möglich, dass Fans mit Eisenstangen auf einen Assistenten werfen können ???? Ich mein, das fällt doch auf, wenn der mit einer Eisenstange "wachtelt".
    Und mindestens genauso tragisch finde ich, dass derartig fragliche Kommentare der Vereinsvorsitzenden getätigt werden, wie „Ich lehne es ab, wenn Bierbecher fliegen, auf der anderen Seite hätte man das von Seiten des Schiedsrichtergespanns diplomatischer lösen können“.

    Ein Spieler macht Abschlag und trifft seinen eigenen Spieler da, wo es so richtig weh tut( ).


    Ein Abschlag sollte ja eigentlich nur im laufenden Spiel möglich sein. Dieser Spieler müsste dann zwangsläufig der TW sein, da nur er während dem Spiel den Ball mit den Händen berühren darf (Ansonsten müsste es Strafstoß geben).


    Sollte die Sache bei einem Abstoß passieren, was hier definitiv nicht der Fall ist, müsste man sich überlegen, ob der Ball 1. korrekt ins Spiel gekommen ist, und wenn ja dann könnte ein Distanzvergehen vorliegen, bei dem es wiederum idF wo Schütze und rote Karte gäbe.

    Interessant finde ich diesbezüglich die Schwerpunktliste 2011/12 des ÖFB.


    Zitat

    1) Schutz der Spieler
    Rücksichtslose Attacken (eine mögliche Verletzung des Gegners wird in Kauf genommen) oder jene mit übermässiger Härte (beim Ansatz zur Attacke ist dem Spieler bereits klar, dass der Gegner getroffen und damit verletzt werden kann) ziehen Disziplinarkarten nach sich. Dies auch wenn dabei der Ball und der Gegner gespielt werden.
    Arme und Ellbogen dürfen insbesondere bei Luftkämpfen oder Laufduellen nicht als „Waffen“ eingesetzt werden.
    Die Spieler müssen sich auf dem Spielfeld sicher fühlen.


    Was mir besonders gefällt ist "der Schutz der Spieler". Als Schiedsrichter sollte das ein großes Anliegen sein. Wenn ich eine Aktion als gefährlich einstufe, ist es völlig irrelevant ob der Ball gespielt wurde oder nicht. Wenn noch dazu der Körperkontakt stattfinden, ist es definitiv verbotenes Spiel und damit abzupfeifen.


    Als Beispiel wie reagiert man in folgender Situation:


    Ein Spieler klärt den Ball mit einem Fallrückzieher, er trifft dabei Ball und gegnerischen Kopf. Sry, aber da ist es mir herzlich egal, ob dieser Spieler zuvor den Ball spielt, das ist eine gefährliche Spielweise bei der die Gefahr durch den Körperkontakt realisiert wird => Foul.


    In ähnlicher Weise ist dies mit dem Grätschen. Ein Spieler der mit gestrecktem Fuß und mit den Stollen voraus in den "Pressball" rutscht, spielt, auch wenn er nur den Ball trifft (Pressball), äußerst gefährlich und riskiert eine schwere Verletzung des Gegners.


    Festgehalten werden muss aber auch, dass nicht jede Grätsche gefährlich sein muss - Nur weil danach jemand, salopp gesagt, drüberstolpert muss ich das nicht grundsätzlich abpfeifen.


    Die Gefahr besteht dann darin das Spiel zu zerpfeifen.

    [/quote]Und genau das ist nicht so (wie bereits 10x geschrieben...).[/quote]


    Bitte genau lesen!
    "um das Spiel zu stören" - stellt eine klare Unsportlichkeit dar!


    Folgende Regelfrage der österreichischen Regelpäpste:



    Frage Nr. 186
    Ein Ersatzspieler wirft einen Ersatzball auf das Spielfeld, wodurch das Spielgeschehen gestört wird. Der SR unterbricht und Entscheidet?
    Verwarnung des Ersatzspielers wegen Unsportlichkeit
    SF: Indirekter Freistoß wo sich der Spielball bei der Unterbrechung befand


    Klar ist natürlich, dass bei nicht unsportlichem hineinwerfen Zb zur schnellen Spielfortsetzung, obwohl der Ball noch im Spiel ist- auf keine Diszi und SR-Ball entschieden wird.

    :ironie: Du kannst es dir ja einfach machen und ihm ein Wurfvergehen unterstellen. Dann hast du deine rote Karte und darfst obendrein für die versuchte Tätlichkeit einen Strafstoß geben :P :ironie:


    Also ganz grundsätzlich, wenn ich als SR feststelle, dass der Spieler das Spiel durch den zweiten Ball stören wollte, ist das jedenfalls eine Unsportlichkeit. Analog dazu können wir das Beispiel einer Regelfrage anführen, bei der der Ersatzspieler einen zweiten Ball aufs Spielfeld schießt um das Spiel zu stören.


    Spielfortsetzung: idF.
    Disziplinarmaßnahme: Gelbe Karte.


    Es gibt wie wir schon gehört haben ex lege keine grobe Unsportlichkeit für die wir die rote Karte geben könnten.
    Die einzige Möglichkeit rot zu zücken wäre also eine Torchancenverhinderung. Und gerade das sehe ich etwas kritisch.
    Also im Zweifel würde ich hier eher bei der Verwarnung bleiben analog der Anwendung mit dem Einhalten an der Torlatte.

    :gelbe_karte: Verwarnung mit der Begründung: Weil er sich dem Spiel gegenüber respektlos verhält. :D - Ich glaub damit könnte man "den Vogel abschießen" und diese Situation noch toppen.^^


    Klarer FaD. Das ist nicht nur eine anstößige Gebärde sondern Erregung öffentlichen Ärgernisses. Es gibt schon schräge Typen ... *kopfschüttel*

    Zitat von Daniel;172999

    ... Dann bist du der Besitzer der Uhr (da du die tatsächliche Gewalt darüber hast)...



    Buaah - Wenn, dann ist er Inhaber. Niemals aber Besitzer, dafür fehlt der "animus habendi" ;) - Der Wille zum Behalten.



    Aber wie schon erwähnt: Meine Fahnen gebe ich ausschließlich geprüften Schiedsrichterassistenten, dh. SR-Kollegen.
    Wenn ich keinen neutralen SR-Assistenten mit habe, dann werden die Fahnen des Heimvereins genommen und diese haben hier zu sein - dazu ist der Verein verpflichtet.

    Hier kann eigentlich nur der Strafstoß im herkömmlichen Sinn gemeint sein. Deshalb falsch. Bei einer Wiederholung darf diesen ein anderer Spieler, sofern identifiziert, ausführen.


    Beim klassischen Elfmeterschießen müssen sowieso alle anderen Mit- bzw. Gegenspieler im Mittelkreis stehen - da wird es schwierig "zu früh in den Strafraum einzudringen".