Beiträge von SR Hannes

    Ich bin wie du auch 16 und betrachte das Argument "zu kleinlich" mal nicht nur auf das Ahnden von Foulspielen, denn hier kann man (auch wenn ich da eine je nach Spiel normale bis liberale Linie führe) aus meiner Sicht nur Sachen falsch machen, wenn man Foulspiele "sucht"& pfeift, die es gar nicht gab oder wenn man seine Linie nicht bei behält. Bei den Karten ist das schon wieder anders. Wenn ich dich richtig verstanden habe, zückst du beim verbalen Vergehen häufiger als andere SR.
    Ich hat das gleiche Problem bei meiner Männer-Premiere. Mit 6 gelben Karten (davon eine Ampel) erzielte ich meinen Höchstwert in 2011. Problem war nicht, dass ich mich zu früh bei verbalen Sachen zu Karten hab hinreißen lassen, sondern dass ich in den ersten 30 min mich durch den Einfluss von dem Umfeld hab beeinflussen lassen, dass die Spieler dann begann zu schauen wie weit sie gehen können. Es "kostete mich dann ca 25 Minuten & 4 der 6 Karten um das Spiel wieder in seine Bahnen zu bekommen. Die Fehler konnte ich ich mir im Nachhinein dann alle recht gut selbst auszeigen. Passive Körpersprache war fürn ****, zu selten auf die Spieler zu gegangen um mit Ermahnungen vorbeugen zu können & in den Gesprächen mit Spielern unsicher.
    Den ersten Punkt hab ich zu schon zu Beginn meiner Laufbahn dadurch weg bekommen, dass ich immer wenn ich auf die Uhr schaue auch gleichzeitig kurz "schaue" ob ich auch aufrecht stehe und mit die Schultern nicht hängen (das macht bei meiner doch noch recht kleinen Körperhöhe [ca1,70] in der Außenwirkung schon ein zwei Jahre aus). Der Mut auf die Spieler zu zugehen kam dann auch, wobei bei Gesprächen mit den Spielern immer wichtig ist, bestimmt aber keines Falls arrogant zu wirken. Vor meinem zweiten Spiel hatte ich 3 Wochen und 4 Spiele Zeit das ein bissel zu "üben" und dadurch bin ich dann in den restlichen 4 Männerspielen mit 7 gelben Karten ausgekommen.
    Das ein Spieler, wenn er mir die ganze Zeit am Ohr kaut, schneller mal eine VW weg hat, ist aus meiner sich nicht falsch.

    Trotz der Gefahr, die Diskussion hier wieder von Neuem zu starten, will ich mich noch mal auf Tillongis Argument beziehen.


    Ich war am Anfang der Saison für einige Zeit durch einen gebrochene Hand und eine leichte Stauchung im Knöchel weder in der Lage Großfeldspiele zu pfeifen (ließ der Knöchel für knapp 2 Wochen läuferisch nicht zu) noch als SRA i-wo mitzufahren(die Fahne ließ sich mit dem Gips nicht greifen). Meine einzige Chance weiterhin zu pfeifen waren also Landesliga Kleinfeldspiele. Da diese bei den meisten SR den gleichen Beliebtheitsgrad besitzen wie Zahnweh und 39er Fieber, fühlte es niemand als Störung an, dass eins der zwei Spiele pro Woche an mich ging.
    Ähnlich verhält es sich auch mit Kunstrasenplätzen. Diese werden von einigen SR auch ungerne besucht und deswegen denke ich, dass es für niemanden ein Problem dar stellt, wenn dieser Kollege nur die Kunstrasenbegegnungen übernimmt. Die ist demnach auch keine Bevorzugung, solange er nicht mehr Spiele bekommt, als ein handicapfreier SR.

    3 Tage Einspruchsfrist sind aus meiner Sicht ganz schön kurz.


    Wurde dir denn der Brief per Einschreiben zugesandt oder mit einem normalen Brief. In diesem Falle wäre eine solch kurz gefasste First schon aus der Sicht her ungeeignet, als das ein SR auch mal über die Woche beruflich oder privat verreisen kann. Dann würde das ja heißen, dass die First, wenn der Brief am Montag im Kasten ist, bereits abgelaufen ist, bevor man den Brief geöffnet hat.

    Zitat von dinu;176292

    Bei uns spielen B und A Jugend männlich nur auf dem Großfeld und es gibt trotzdem keine Gelb-Roten Karten, von daher kann ich die Verwunderung bzw das Nachfragen schon verstehen.


    Richtig, das ist verbandsspezifisch, wird aber in m.M.n. allen NOFV Verbänden außer Berlin so gehandhabt, wie von possi beschrieben.

    Ich hatte vor einiger Zeit folgende Situation:


    Bei einem B-Jugendspiel meinte Spieler X zu allen meinen Entscheidungen seinen Senf dazu geben zu müssen. Er wurde in der ersten Halbzeit bereits wegen Foulspiels verwarnt, und lief nun zu Beginn der zweiten Halbzeit (ca 45Min) an mir nach einer VW höhnisch klastschend vorbei, worauf ich in ranpfiff und die :gelbe_karte: auch gleich noch in seine Richtung zeigte. Noch bevor ich damals die rote Karte in der Hand hatte, beleidigte er mich als Idioten.
    Um nicht in Gefahr eines Regelverstoßes zu laufen, schrieb ich die Karte als Ampel und erwähnt dann im Bericht, dass er mich anschließend beleidigt hatte.
    Meine Frage: Hätte ich ihm, obwohl die zweiten GK schon gezeigt war, noch eine glatte Rote Karte zeigen können?

    Man darf die Strafe nicht so pauschalisieren. Geldstrafen werden schließlich immer in Tagessätzen ausgedrückt. Der Richter bewegt sich bei einer Körperverletzung mit 150 Tagessätze total im juristischen Rahmen. Das der Angeklagte seinbar recht gut verdient und damit ein Tagessatz auf 80€ gesetzt wurde macht den Braten dann erst fett. Zum Vergleich: Ein Hartz IV Empfänger hat nur einen Tagessatz von 5€ und müsste somit "nur" 750€ bezahlen.


    PS: Das das Urteil auf gefährliche Körperverletzung lautete betrachte ich jedoch als Gerücht der Zeitungen, da das Strafgesetzbuch in diesem Falle keine Geldstrafen zulässt.


    Ich finde in jedem Falle aber die Bewehrung nicht wirklich angebracht, da der Täter aus dem strafrechtlichen Verfahren ohne eine spührbare Strafe rausgekommen ist, solange er sich in den nächsten zwei Jahren nichts zu Schulden kommen lässt.


    @ Bremen-Ingo: Wohlgemerkt auf Bewehrung

    Allgemein fällt die Platzbegehung ja weg und man muss im Normalfall nur die Tore nochmal schnell anschauen. Auch mit den Protokollen habe ich im Normalfall nichts zu tun, muss meist nur einen Schiedsrichterbogen ausfüllen, wofür ich während des Turniers aber immernoch genug Zeit habe.


    Bei offiziellen Turnieren sind die Regeln 100% vom Landesverband vorgeschrieben, d.h. ich muss mich darüber nicht erst vor Ort erkundigen. Bei Ladungsturnieren hingegen rechne ich nochmal 5-10 Min für die Absprache der Regeln ein.


    Ich bin deshalb zu Hallenturnieren, wo ich wirklich nur pfeifen muss immer rund 35-40 Minuten vorher da, bei Ladungsturnieren 40-45 Minuten.

    Das ist wirklich eine happige Strafe. Vielleicht kannst du ja mal posten, wie viel du für das Spiel im eigentlichen bekommen hast.
    Das Ein Fehler beim Notieren einer persönlichen Strafe passiert, ist sicherlich ärgerlich, aber sollte aus meiner Sicht in Falle der Fehlermeldung durch den SR nicht mit eine Geldstrafe geahndet werden.
    Solche Geschichten sind für manche Leute vielleicht der Grund das Hobby niederzulegen oder schrecken Interessierte for einer Ausbildung zurück. Ich bin zwar nicht in der Lage so etwas zu entscheiden aber eine unterklassige Ansetzung (z.B.: statt Senioren KOL nur Junioren KL), eine Ansetzung als SRA oder aber ein spielfreies WE sollten im Erstfall aus meiner Sicht als "Strafe" ausreichen.

    Keines Wegs, es kann nicht sein, dass der Verband für einen Verstoß gegen ein sittliches Gesetz, welches in keinem Weg im einklang mit den Fifaregeln steht, ein sportliches Urteil (und 10 Monate sperre sind nunmal ein sportliches Urteil) ausspricht, wie in diesem Fall geschehen.

    Zitat von dennosius;175271

    Der Staat muss sich nicht gegenüber dem Sport neutral verhalten. Es ist jedes Volkes gutes Recht, seine Gesetze selbstverständlich auch für den Sport anzuwenden. Dass der Sport seine eigenen Gesetze machen dürfte, ist auch in Europa spätestens seit dem Bosman-Urteil widerlegt - und das ist auch gut so.


    In den Fifastatuen ist meines Wissens aber klar formuliert, dass staatliche Gewalt über die Verbände nicht gewollt ist und auch bestraft werden kann.

    Auch wenns nicht 100% ins Thema passt:


    Ein Schiedsrichterkollege aus Berlin, der sich mit meinem Onkel ein Büro teilt, hatte mich kurz nach meiner bestandenen Ausbildung zum "Testtag" in seinem Bezirk in BER eingeladen.
    Ein etwas kurpulenter SR meines heutigen Alters fragte, warum er den als SR der bis zu den unteresten Seniorenklassen pfeift u.a. schon 2x150 in rund 24sek schaffen muss.


    Da kam als Antwort meines Bekannten: "150m ist die durchschnittl. Distanz bis zu deiner Kabine und wenn man das in dieser Zeit die Strecke schafft, hängt man 80% der Spieler in der KK B ab, also reiner Selbstschutz.


    Der Ansicht bin ich auch, bevor man mit der Assistensfahnen zurückschlägt, den Ball dem Spieler ins Geschicht stöß o.ä., lass ich selbigen einfach fallen und sprint bis in die Kabine.

    Das man aus Fitnessgründen da raus fällt, ist auch für mich ein echt starkes Stück.


    Wenn ich es bis dahin geschafft hätte, würde ich trainieren was das Zeug hält, um diesen Test zu bestehen :rolleyes:



    Sind das wirklich alle, würde mich schon i-wie wundern, wenn die Liste in Asien bis auf einen SR unangetastet bleibt und auch in Amerika nur der Columbianische FV Schiedsrichter verliert/ "tauscht".

    Man muss für mich hier auch betrachten, das die Spieler in den Kreisspielklassen nicht von angesetzten SR geleitet werden, sondern das die Vereine selbstständig einen Spielleiter stellen müssen. Es ist dann natürlich ganz klar, dass der Kollege, sofern er kein geprüfter SR ist, die regeln nicht genau kennt und vllt die kurzen Ärmel genau so als gesundheitlich gefährdend berachtet, wie Schmuck.
    Für mich ist dieses Verhalten aus erzieherischer Sicht durchaus richtig, fällt nur leider nicht in den Aufgabenbereich der Schiedsrichter.


    PS: Als Betreuer eine E-Jugendmannschaft verstehe ich sowieso nicht, dass man dieses bei fast 0°C die Kinder in kurzen Trinots spielen lässt, denn ich habe schon in bei mehreren Mannschaften beobachtet, dass die Kinder, sobald sie (an den Armen) frieren, sich kaum noch mit dem Spiel sondern mehr mit sich selbst beschäftigen.

    Das wird in jedem Kreis sicherlich etwas unterschiedlich gehandhabt. Das beste ist wirklich, wenn du deinen Obmann beim nächsten Lehrabend mal fragst. Es wird dir sicherlich niemand den Pass wieder wegnehmen, selbst, wenn du da nur einmal im Jahr auftauchst, nur dann muss man sich halt mit den Ansetzungen zufrieden geben, die sonst keiner pfeifen will.

    Für mich ist ein Protest hier total sinnfrei. Zum einen hat das Team ja gewonnen, wenn man unter "nichts mehr angebrannt" verstehen kann, dass kein Tor mehr gefallen ist, und zum anderen ziehen FaZ in der Jugend keine weiteren Spielsperren nach sich und man somit auch keine anderen Folgen dieser zweiten Karte zu erwarten hat.