Beiträge von schirifan

    Die Endspiele um den DFB-Vereinspokal werden bis zum Jahr 2015 auch weiterhin in Berlin ausgetragen. Das wurde zwischen DFB und dem Land Berlin vereinbart. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach unterzeichneten heute den diesbezüglichen Vertrag anlässlich der offiziellen Übergabe des Pokals an die Bundeshauptstadt.

    Der Einsatz von Mails/SMS durch Manfred Amerell ist meines Erachtens rechtlich nicht einfach zu bewerten, denn Amerell bzw. sein Rechtsanwalt verhalten sich ja nicht ungeschickt.


    Eine Veröffentlichung von Mails à la Kerner dürfte rechtswidrig sein. Mit den Mails an die Öffentlichkeit zu gehen ist Amerell ja auch durch eine - nicht angegriffene - einstweilige Verfügung des Landgerichts Köln verboten worden.


    Anders stellt sich für mich die Einführung von elektronischen Nachrichten als Beweismittel im Straf- oder Zivilprozess dar. Hier versucht Amerell den Beweis zu führen, dass es sich um ein "Verhältnis auf Augenhöhe" gehandelt habe. Sein Interesse am Abwehr von Beschuldigungen widerstreitet Kempters Interesse am Schutz seiner Persönlichkeit. Ich denke aber, dass Gerichte Amerells Verteidigungsinteressen den Vorrang geben würden.


    Zwischen diesen beiden Polen liegt die Übermittlung an die Verbände (DFB bzw. SBFV). Amerells Interesse liegt hier darin, die Glaubwürdigkeit Kempters zu erschüttern, indem er den Nachweis der Lüge und des sportwidrigen Verhaltens zu führen sucht. Für mich fraglich, ob dafür der gleiche Maßstab angesetzt werden darf wie bei einem ordentlichen Gerichtsverfahren. Der DFB-Kontrollausschuss hat dazu meines Erachtens schon in Sachen Bayern München zutreffend gewertet, dass es sich "um keinen sportrechtlich relevanten Sachverhalt" handelt, "da die Äußerungen im rein privaten und vertraulichen Rahmen gemacht wurden und nicht damit gerechnet werden konnte, dass diese in die Öffentlichkeit gelangen würden".


    Aber vielleicht ist dies ja ein willkommener Anlass für einen neuen Rechtsstreit :ironie:

    Zur Abwechslung mal wieder ein neuer Vorwurf:


    Manfred Amerell hat durch seinen Rechtsanwalt Michael Kempter erneut anzeigen lassen, dieses Mal beim Südbadischen Fußball-Verband.
    Die Beschuldigung: "Sportwidriges Verhalten". Konkret: Kempter soll sich in unziemlicher Sprache über seinen Verband ausgelassen haben.
    Beweismittel: na klar, private E-Mails.
    Empfänger: der ehemalige Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses im Süddeutschen Fußball-Regionalverband (= Amerell), der natürlich keine Veranlassung zum Eingreifen sah, als er selbst noch in Amt und Würden war.

    Ich denke auch, dass es für den Schiedsrichter schwer war, die Situation korrekt zu beurteilen. Ich schließe mich A_Kappi insoweit an. Warum er so weit vom Tatort weg war, lässt sich nicht endgültig beurteilen. Kann ja auch ein weiter Pass gewesen sein. Für mein Dafürhalten ist das ein klarer Fall, wo die Hilfestellung durch den Assistenten einsetzen muss. Der müsste die Szene eigentlich genau gesehen haben.

    Auch das kann von Landesverband zu Landesverband unterschiedlich sein. In Westfalen werden bei Spielen ab Landesliga die SR vom FLVW angesetzt. Auch BL-Schiedsrichter gehören einem Landes- und Regionalverband an, der sie für seine Ligen in Anspruch nehmen kann, wenn der DFB keine Einsätze für sie hat.

    Da gebe ich Daniel Recht: Die Frage kann nur der örtlich zuständige Ansetzer beantworten, denn das wird wieder mal von jedem Landesverband in eigener Zuständigkeit geregelt. Ich kenne das noch so, dass der Landesverband den örtlichen Ansetzern/Obleuten Anweisungen gab, Schiedsrichter welcher Klassen bei den überkreislichen Spielen von Frauen und Junioren angesetzt werden sollen, soweit sie nicht vom Verband selbst besetzt werden.

    Wie ist eure Meinung zu folgender Situation: Ein Juniorenspieler wird mit einem FaZ belegt. Eine Minute nach dem Beginn seiner Strafzeit verletzt sich ein Spieler, so dass eine 3-minütige Unterbrechung des Spiels notwendig ist.


    Verlängert sich nun die Strafzeit um drei Minuten wegen der Unterbrechung oder hat der Spieler/die Mannschaft Glück gehabt, und die Strafzeit verkürzt sich auf effektive zwei Minuten?


    Vor Jahren wurde bei uns mal gelehrt, es solle im Falle einer laufenden Zeitstrafe verlorene (Nach-)Spielzeit sofort angezeigt werden, damit auch die Zeitstrafe entsprechend verlängert werden könne. Gilt das noch bzw. wie ist das bei euch geregelt?

    Zitat von SCHIRI-FT.de;132813

    Habe ich es richtig verstanden, dass M.K. die Leistungsprüfung
    von anderen Kollegen zu deren Gunsten manipuliert haben soll ?



    So wie ich es verstanden habe, geht der Vorwurf Amerells dahin, dass Kempter bei einer Leistungsprüfung für SR-Kollegen bessere Laufergebnisse notiert haben soll, als diese tatsächlich erbracht haben. In der Veröffentlichung kann man den Eindruck gewinnen, es habe sich dabei um eine Leistungsprüfung des DFB in höheren Klassen gehandelt.


    Etwas später in dem Artikel wird der Vorwurf in Verbindung mit einer angeblichen Tätigkeit als "Lehrwart im Amateurbereich in Baden-Württemberg" gebracht. Das entspricht zwar der Wahrheit, macht aber immer noch den Eindruck, es habe sich um Schiedsrichter höherer Klassen gehandelt. Im Südbadischen Fußballverband wird Kempter als Lehrwart des Bezirks Bodensee geführt. Das legt nun wieder den Schluss nahe, dass es sich um eine Prüfung auf Bezirksebene gehandelt haben wird.


    Ich frage mich: In welchem Bezirk ist es nicht schon einmal vorgekommen, dass ein Prüfungsausschuss einen guten und/oder verdienten Schiedsrichter "mit durchgezogen" hat? Und in welchem Bezirk stoppt, notiert und entscheidet ein Lehrwart allein und ohne Kenntnis der anderen Mitglieder der Prüfungskommission?


    Amerell hat von dieser Sache angeblich - mal wieder - durch eine private Mail von Kempter Kenntnis erlangt. Das, was der Artikel "Geständnis" nennt, reduziert sich - mal wieder - auf eine private Kommunikation "unter Freunden".


    Ich frage mich: Zum Zeitpunkt dieses "Geständnisses" war Amerell nicht nur Mitglied des DFB-SR-Ausschusses, sondern auch Vorsitzender des SR-Ausschusses des Süddeutschen Fußball-Verbandes, zu dessen Zuständigkeitsbereich der Südbadische Fußball-Verband gehört. Wäre es nicht Amerells Aufgabe als höchster Dienstvorgesetzter gewesen, die "Untat" des "Geständigen" zu verfolgen? Und ist seine Anzeige nicht zugleich auch eine Selbstanzeige wegen Begünstigung und Strafvereitelung in Bezug auf ein Verbandsstrafverfahren? Tönt Amerell nicht nur deswegen so laut, weil er weiß, dass er, der sich der Strafverfolgung durch die Verbände durch Austritt entzogen hat, nicht mehr belangt werden kann?

    Was das Thema Abstand betrifft, stimme ich mit dem, was flitzpiepe vorher ausgeführt hat, zu 100 Prozent überein. Deshalb spare ich mir jeden weiteren Kommentar dazu. Außerdem wird es genau so seit Jahrzehnten gelehrt (jedenfalls bei uns).


    Zur Denkweise Folgendes: Ein Spieler muss denken, wie ein Spieler denkt. Und ein Schiedsrichter muss denken, wie ein Schiedsrichter denkt. Alles andere ist von Übel. Davon zu trennen ist: Ein Schiedsrichter muss wissen, wie ein Spieler denkt. Denn nur so kann er Handlungen, Absichten und Reaktionen von Spielern antizipieren und zur Grundlage seines eigenen Handelns machen. Dabei hat er aber nicht zu berücksichtigen, welche Handlungsweise bei den Spielern "ankommt", sondern was im Sinne einer sportlich-fairen Spielleitung ist.


    Damit kommen wir dann zu einem zweiten Punkt: Ein Schiedsrichter ist Spielleiter und Moderator (im Wortsinne: Mäßiger), nicht nur ein einfacher Regel-Anwender und -Umsetzer. Er muss den Spagat zwischen Spiel und Regel hinkriegen, das ist die eigentliche Kunst. Denn das Spiel ist dynamisch und passt eigentlich nicht in einen starren Regulierungsrahmen. Andererseits verliert das Spiel seine Identität, wenn es regel-los wird. Der Schiedsrichter hat nun die Aufgabe, Spiel-Dynamik und Regel-Starre zueinander zu führen. Deshalb ist für den erfahrenen Schiedsrichter die Fähigkeit wichtig zu unterscheiden, welche Regeln "hart" und welche "weich" ausgelegt werden müssen. - Sonst wäre es ja keine Kunst ...

    Meine stille Hoffnung hat sich erfüllt. Das freut mich. Kinhöfer ist ein würdiger Schiedsrichter für das DFB-Pokal-Finale. Die Ansetzung hat er sich mit den permanent guten Leistungen in allen Wettbewerben verdient. Genau so wie "sein Team".

    Ich bin der gleichen Meinung wie flitzpiepe. Amerell und sein Rechtsvertreter haben von Anfang an versucht, die ganze Sache möglichst kompliziert darzustellen, um die einfache, bewiesene und insbesondere von ihnen gar nicht bestrittene Tatsache zu vernebeln:


    Es bestand ein - wie auch immer begründetes - Verhältnis zwischen dem machtvollen Mitglied des DFB-Schiedsrichterausschusses und (mindestens) einem DFB-Schiedsrichter. Dabei ist es für die Bewertung völlig gleichgültig, ob das ein Abhängigkeitsverhältnis ist oder nicht bzw. ob Amerell die Karriere von Kempter bewusst und widerrechtlich gefördert hat. Als Funktionär hätte er schon den Anschein dessen vermeiden müssen. Deswegen ist Amerell (freiwillig!) zurückgetreten und hat damit auch das Verbandsstrafverfahren beendet.


    Zu den Fragen in flitzpiepe's Beitrag:


    1. Weiß ich auch nicht. Meiner Meinung nach geht es nur noch um einen grandiosen Rachefeldzug. Es könnte ihm gelingen, auf Dauer dabei viele Menschen zu beschädigen. An dem o. a. Tatbestand wird das aber nichts verändern. Auch nicht, wenn er wirklich beweisen könnte, dass Kempter über die Art des Verhältnisses gelogen hat. Das wäre nur dann interessant, wenn Amerell sagen würde, an der Geschichte ist gar nichts dran. Tut er aber nicht, siehe oben.


    2. Die eidesstattlichen Versicherungen sind als Beweismittel in dem Verfahren über die Herausgabe der DFB-Akten (LG München) vorgelegt worden. Sie gelten daher als vor einem Gericht abgegeben. Amerell hat wohl eine Anzeige wegen Abgabe einer falschen Versicherung an Eides Statt gemacht, die jetzt von der Staatsanwaltschaft München zu prüfen ist.


    3. Das Landgericht Augsburg hat anscheinend auch den - unstreitigen - Wortlaut des Interviews als ehrverletzend eingestuft. Das ist eine rechtliche Bewertung, über die man streiten kann. Deshalb haben die Zwanziger-Anwälte ja auch Berufung gegen die Entscheidung eingelegt. Es bleibt abzuwarten, ob das Oberlandesgericht München das Gesagte genau so bewertet oder nicht.

    Wenn es "Abschlag" heißt, ist da in der Tat kein Regelverstoß erkennbar; eine typische Verwirrfrage in Regeltests --> Tor, Anstoß.


    Wenn es "Abstoß" heißt, kommt es darauf an: Was heißt "vor dem Strafraum"?
    - "Außerhalb des Strafraums" --> Tor, Anstoß (Vorteil trotz zweimaligem Spielen des Balles);
    - "vor dem Strafraumende" = innerhalb --> Wiederholung des Abstoßes.

    Zitat von jambala;132546

    Also falscher Einwurf und neue Ausführung durch die andere Mannschaft.



    Hat jemand dafür auch eine Stellungnahme parat? Mir ist nämlich noch nicht klar, ob es in diesem Fall (Einwerfen von hinter einer Bande usw.) den Einwurf für den Gegner gibt. Beim Einwurf in falscher Entfernung gab es ja früher Einwurf durch die gleiche Mannschaft.

    Vielleicht hat Pfeifekopp den davon abzugrenzenden Fall im Sinn, dass der Torwart sich weigert, überhaupt ins Tor zu gehen. Da gibt es dann nur noch die Möglichkeit, den Spielführer aufzufordern einen neuen Torwart zu benennen. Geht auch dies fehl, bleibt nur der Spielabbruch.

    Es gibt zwar Spieler, die dauernd meckern, aber Dauermeckern als Tatbestand - das habe ich noch nicht gehört. Die Verwarnung unterbricht das Gemecker und schafft einen neuen Vorsatz, nämlich jetzt weiterzumeckern. Also Gelb/Rot nicht für fortgesetztes Gemecker, sondern für einen weiteren Fall des Meckerns.


    Wenn nicht mehr gemeckert, sondern der Pfosten getreten wird, dann ist das erst recht ein neuer Tatbestand, der Gelb/Rot rechtfertigt.


    Parallelfall: Toschütze zieht das Trikot aus zum Torjubel (= Gelb) und klettert anschließend auf den Zaun um weiterzujubeln (= Gelb/Rot). Oder soll es hier wegen Dauerjubelns nur Gelb geben?

    Was thetower wiedergibt, ist das bisherige Verfahren, wie es festgelegt worden ist. Tatsächlich sollen aber auch andere Personen, u. a. Herr Amerell, in Ansetzungen von Schiedsrichtern und Beobachtern eingegriffen haben. Auch soll es "Wunschansetzungen" von Beobachtern gegeben haben. Diese Praxis widerspricht dem festgelegten Verfahren.


    Daher hat die Festlegung in dem Fandel'schen Arbeitspapier schon eine - wenigstens die Praxis der Ansetzungen - verändernde Bedeutung.

    Nö, Hoffenheim's U17 spielte 2008 gegen Borussia Dortmund um die Meisterschaft und gewann 6:4.


    Die U19 der Herthaner war bisher erst einmal in einem Endspiel des DFB-Junioren-Vereinspokals, und zwar 2004 gegen SGV Freiberg/Neckar. Berlin siegte 5:0 (2:0).

    Sollen die sich doch nen Schiedsrichter in Brasilien suchen. Aber auf eigene Kosten. Und wenn's dann immer noch nicht klappt, kann man ja mal nachforschen, ob der nicht doch 'nen Urahnen hat, der mal in der Gegend von Hannover gelebt hat :ironie:


    Sorry, aber mit so einem Unsinn WILL ich mich nicht sachlich auseinandersetzen. :flop:


    schiri-h03: Genau richtig!

    Gelb/Rot ist hier meiner Meinung nach völlig korrekt. Wer direkt nach einer Verwarnung sein Missfallen über die SR-Entscheidung so deutlich zum Ausdruck bringt, hat es nicht anders verdient.


    Nebenbemerkung: Das ist wieder mal einer dieser Fälle, wo ich es bedauere, dass es die gute alte Zeitstrafe (im Senioren- und manchen Jugend-Bereichen) nicht mehr gibt.