Beiträge von schirifan

    Schuhe sind aber kein unerlaubter Ausrüstungsgegenstand, wenn wir jetzt davon ausgehen, dass es sich bei dem neuen Paar Schuhe auch um zulässige Schuhe handelt. Die Regel 4 schreibt das Verlassen des Spielfeldes aber eben nur bei unerlaubten Gegenständen vor, und selbst dann soll der SR das Spiel nicht unterbrechen, sondern nur den Spieler entweder im laufenden Spiel rausschicken oder - wenn das nicht machbar ist - die nächste Spielunterbrechung abwarten.


    Die Spielstrafe kommt in der Regel 4 erst dann ins Gespräch, wenn der Spieler im laufenden Spiel auf das Spielfeld zurückkehrt, ohne die in Ordnung gebrachte Ausrüstung kontrollieren zu lassen. Dann: ind. Fr. und VW.

    Das ist meiner Meinung nach richtig. Der SR hätte das Spiel nicht unterbrechen dürfen, da es zulässig ist, die Schuhe auf dem Spielfeld zu wechseln. Daher SR-Ball als Spielfortsetzung. Allerdings muss der SR vorher eine Schuhkontrolle durchführen. Hat er das Spiel nicht unterbrochen, findet die Schuhkontrolle in der nächsten Spielunterbrechung statt.

    Der Herr Rechtsanwalt, der sich so fleißig in der Presse äußert, wirft mMn mit dem Mut der Verzweiflung Nebelkerzen nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Das Manöver soll den Gegner (Verband) diffamieren und Zweifel an der Wahrheit der gegen seinen Mandanten vorgetragenen Behauptungen aufrecht erhalten.


    Welche "Anklage" hat der Anwalt bisher gegen den DFB formuliert? Der DFB verweigere ihm die Akteneinsicht und rechtliches Gehör. Beim DFB gibt es aber kein Verfahren, dass sich gegen Herrn Amerell richtet. Das könnte ja nur ein Disziplinarverfahren seitens des Vorstandes oder des Sportgerichts sein mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu entfernen. Dafür ist aber kein Raum mehr, nachdem Herr Amerell bereits aus freien Stücken von allen Ämtern zurückgetreten ist.


    Die Anhörungen beim DFB sind damit lediglich interner Art, um einen Sachverhalt zu ermitteln und diesen in die verbandsinternen Überlegungen im Hinblick auf Strukturverbesserungen einzubringen. Mit diesen Überlegungen ist Herr Amerell nicht mehr befasst, er hat damit auch keinen Informationsanspruch mehr. Dafür, dass diese Einschätzung richtig ist, spricht auch die Tatsache, dass mit den Anhörungen der DFB-Justiziar Englisch beauftragt wurde und nicht der bei einem offiziellen Ermittlungsverfahren zuständige Kontrollausschuss.

    Es gilt der alte Grundsatz: Nichts in Regelfragen "hineingeheimnissen", was sich nicht aus dem Sachverhalt ergibt. Die Regelfrage sagt nichts darüber aus, dass der Spieler den Freistoß ausführen will, auch nicht schnell ausführen. Vielmehr will der "ausführende" Spieler als Reaktion (Regelfrage: "Jetzt ...") auf das Vor-den-Ball-Stellen den verteidigenden Spieler bestrafen (Regelfrage: "... schießt den Ball ... absichtlich und heftig ...").


    Mithin handelt es sich um eine Tätlichkeit, die durch Schießen des Balles verwirklicht wird, aber nicht um eine Spielfortsetzung, denn der Spieler wollte das Spiel eben nicht fortsetzen.


    Folgen: Verwarnung für das Verkürzen des Abstandes, Feldverweis für die Tätlichkeit, Freistoß ausführen.

    Hallo Nestea,


    wir alle haben am Anfang unserer Schiedsrichter-Tätigkeit Fehler gemacht. Das ist alles nicht besonders angenehm, aber durch solche Erfahrungen lernt man. Mach dir also nicht so viel daraus und geh weiter deinen Weg. Beim nächsten Mal geht es bestimmt besser.

    Ich frage mich, ob wir die Anforderungen an uns selbst und an unsere Elite-Kollegen nicht viel zu hoch schrauben. Reicht es eigentlich nicht, dass eine medienorientierte (Pessimisten würden sagen: medienverseuchte) Welt Einzelbildanalysen gegen die natürliche Wahrnehmung des Menschen, die nun einmal unsicher ist, setzt und dies zur Grundlage von Leistungs- und Werturteilen macht? Müssen wir, die wir jeden (Spiel-)Tag unsere eigene Unzulänglichkeit verteidigen müssen, da auch noch mitmachen?


    Schauen wir trotzdem mal auf die zwei Szenen:


    (1) Ich lasse jetzt mal dahingestellt, ob es sich um ein Foulspiel handelt. Knut Kircher schlechtes Stellungsspiel vorzuwerfen, kann ich aus der Spielszene nicht begründen. Er stand m. E. da, wo er der Entwicklung des Spiels nach zu stehen hatte. Beamen können auch BL-SR noch nicht. Leider. Aber zurück: Das angebliche Foul erhält nun in der Berichterstattung seine Bedeutung, dadurch, dass aus dieser Szene heraus ein Tor gefallen sein soll. Ich schaue also auf die Uhr: Foul bei 0:09, Tor bei 0:23. Dazwischen liegen 14 Sekunden - bei der Schnelligkeit des Spiels eine kleine Ewigkeit -, in denen vier Pässe gespielt werden, noch zweimal um den Ball gekämpft und ein Spieler "getunnelt" wird. Bei aller Liebe, wie weit wollen wir die Ursächlichkeit eigentlich treiben?


    (2) Da hat er also tatsächlich den Fuß doch im Abseits gehabt. Trotzdem denke ich, die Entscheidung war regelkonform. Denn bei einem so schnellen und knappen Ablauf des Geschehens darf der SRA auch bei 100%-iger Aufmerksamkeit durchaus Zweifel an der Abseitsstellung haben. Und für den Zweifelsfall schreibt ihm die Anweisung vor: kein Fahnenzeichen.

    Dr. Felix Brych leitete heute das 100. Bundesliga-Spiel seiner Karriere. Der 34-jährige Jurist steht seit 1999 auf der Schiedsrichter-Liste des DFB und stieg zur Saison 2004/05 in die Bundesliga auf. Im Jahre 2007 erhielt er auch die internationalen Weihen der FIFA.


    Kuriosum am Rande: Felix Brych's Premiere in der Bundesliga am 28.08.2004 war genau die heutige Partie: Hertha BSC - FSV Mainz 05 und endete ebenfalls 1:1. :)

    Hallo, schirii18, erstmal willkommen hier. Zunächst einmal finde ich es toll, dass du dich für einen Schiedsrichterlehrgang entschieden hast. Während der Ausbildung wirst du alles Wichtige lernen, was zur Schiedsrichter-Tätigkeit gehört. Wenn du den Lehrgang erfolgreich absolvierst, wirst du am Anfang Spiele der jüngeren Jugendmannschaften bekommen. Welche das sind, kommt auf die örtlichen Gegebenheiten an (bei uns z. B. D- und C-Junioren). In vielen Kreisen ist es auch üblich, dass am Anfang ein erfahrener Kollege (oder Kollegin) mitkommt und dir über die ersten Schwierigkeiten in der Praxis hinweg hilft.


    Mach dir aber darüber noch nicht allzu viele Gedanken, erst einmal steht der Lehrgang im Vordergrund. Dort gibt es nette Leute, de dir nicht nur das nötige Wissen vermitteln, sondern auch alle Fragen, die du hast, beantworten werden (tun die Kollegen/Kolleginnen hier im Forum natürlich auch und gern ;)).

    Am 6. März wird die 124. Jahresversammlung des International Football Associations Board (IFAB) stattfinden. Das IFAB ist der "Regelhüter des Fußballs", in dem vier Repräsentanten der britischen Fußballverbände (England, Wales, Schottland und Nordirland) gemeinsam mit vier Delegierten der FIFA über Regeländerungen und -auslegungen entscheiden.


    Folgende Themen stehen auf der Tagesordnung:


    1. Regeländerungen


    a) Regel 1: Form der Torpfosten und Querlatte sollen verbindlichen vorgeschrieben werden ("müssen" statt bisher "können").


    b) Regel 1: Die Tücher von Eckfahnen sollen zukünftig Logos oder Embleme (aber keine kommerzielle Werbung) tragen dürfen (bisher verboten).


    c) Regel 5: Spieler sollen auf dem Platz behandelt werden dürfen, wenn der Gegner die Verletzung durch eine Regelwidrigkeit verursacht hat.


    d) Regel 5: Eine Ausnahme von den Bestimmungen über die Behandlung auf dem Spielfeld soll auch nach einem Zusammenprall von Spielern derselben Mannschaft gelten, wenn sie sofortige Betreuung benötigen (bisher nur Torhüter/Feldspieler).


    e) Regel 5: Die Helfer mit der Trage sollen nicht mehr gleichzeitig mit den Betreuern, sondern erst auf ein besonderes Zeichen des Schiedsrichters das Spielfeld betreten.


    2. Diskussionen


    a) Vereiteln eines Tores oder einer offensichtlichen Torchance (Regel 12).


    b) Ausführung des Strafstoßes und unsportliches Täuschen (Regel 14).


    c) Die Rolle des 4. Offiziellen.


    d) Erfahrungen und Ergebnisse des Experiments mit zusätzlichen Schiedrichter-Assistenten in der Europa League.


    e) Stand der Entwicklungen in der Torlinientechnologie.


    HINWEIS: Damit keine Missverständnisse auftreten: Dies sind die Tagesordnungspunkte, über die das IFAB diskutieren wird. Es handelt sich nicht um beschlossene Regeländerungen. Auf dem Platz bleibt (vorläufig) alles wie gehabt.


    Wir dürfen uns aber schon mal freuen, wieder ein wenig umlernen zu können ;)

    Frankreich, Italien und die Türkei bewerben sich um die Ausrichtung der dann auf 6 Vorrundengruppen (24 Teams) erweiterten EURO 2016. Offizieller Termin zur Abgabe der Bewerbungsunterlagen ist der kommende Montag (15. Februar). Norwegen und Schweden, die eine gemeinsame Bewerbung ins Auge gefasst hatten, hatten zwischenzeitlich von einer Kandidatur abgesehen.