Hallo Disceptator,
vor allem erst mal Glückwunsch zu deinem Einstand als Schiedsrichter. Eine aufregende Sache, aber du hast es - wenn ich mal so den Gesamtausdruck aus deinem Bericht nehme - anscheinend ganz gut über die Bühne gebracht. Fehler passieren auch noch nach zwanzig Jahren Schiedsrichterei, deshalb sind kleine Unzulänglichkeiten im ersten Spiel erst recht nicht tragisch.
Jetzt ein paar Bemerkungen zu deinen Erlebnissen und Erkenntnissen:
Zitat von Disceptator;128561
Und zum Anstoß habe ich doch glatt vergessen, die Uhr anzustellen ist mir aber nach ca. drei Min. aufgefallen.
Nicht schön, aber kann passieren. Das schiebe ich am ehesten auf die Nervosität vor dem ersten Spiel. Das automatisiert sich aber im Laufe der Zeit. Es hat sich auch bewährt, grundsätzlich schon kurz nach dem Anstoß noch einmal einen Kontrollblick auf die Uhr zu werfen. Wenn's dann passiert ist oder man den Knopf nicht richtig gedrückt hat, kann man das wenigstens frühzeitig korrigieren.
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Was mir auch noch aufgefallen ist, dass ich Schwierigkeiten habe ein Abseits zu erkennen, das lief nämlich bei mir nicht so gut, wie gar nicht!!!
Auch die Abseitskontrolle ist gewöhnungsbedürftig. Zwei Dinge haben sich da als sehr hilfreich erwiesen: Einmal das Stellungsspiel. Wenn du in der "flexiblen Diagonale" läufst (hoffe, dass dir der Begriff aus der Ausbildung bekannt ist) hast du die beste Sichtweise auf die Stellung von Angreifern und Abwehrspielern. Zum Anderen solltest du dir angewöhnen, nicht nur das Geschehen rund um den Ball zu kontrollieren, sondern immer mal wieder zu checken, wie vorne Angreifer und Abwehrspieler zueinander stehen. Dann fällt das Vorausahnen von Abseitsstellungen leichter.
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Das Gemeckere von der Seitenliene hat mich nur wenig gestört, und in einer Situation habe ich ein klärendes Gespräch mit dem Trainer geführt und danach war Ruhe.
Sehr gut! Weiter so.
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Und an meiner Fitness muss ich noch arbeiten.
Gute Erkenntnis! Die Fitness ist neben der Regelkenntnis für den Schiedsrichter das "zweite Standbein". Nichts ist überzeugender bei den Entscheidungen als Spielnähe. Schnelligkeit und Ausdauer sind Pfunde, mit denen junge Schiedsrichter auf dem Platz wuchern können (gerade bei Beobachtungen). Und auf Dauer merkt man auch, dass eine gewisse körperliche Anspannung auch der Konzentration gut tut.
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ja und dann hätte ich da noch fast ein Tor übersehen weil das Tornetz kaputt war.
Platzkontrolle! Die Baustelle lässt sich vermeiden. Wirst du jetzt aber bestimmt dran denken!
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Ich hoffe es wird besser.
Falscher Satz und Quatsch! Beim nächsten Mal wird's bestimmt besser.
Aus deinen Beiträgen lese ich, dass du ein recht selbstkritischer und lernwilliger Schiedsrichter bist. So Leute brauchen wir! Darum bleib dran und arbeite an dir, dann ist mir um deine Zukunft bei unserem Hobby nicht bange. Und jetzt ran an das nächste Spiel ...