Beiträge von Oranje_SR

    Mir hat der Beitrag sehr gefallen, auch wenn er ein bischen länger hätte sein können. Aber ich habe die Hoffnung, daß so Zuschauer mal von außen sehen, was ein SR alles aushalten muß, vielleicht bewirkt das ein wenig mehr Einsicht in das eigene Verhalten ("So ein Misthaufen, dem kann man nur in die Fresse schlagen").
    Das der SR den Kapitän auffordert, daß der Trainer den Innenraum verlassen soll, war mir persönlich neu. Bisher habe ich nur gesehen, daß dies der SR höchstpersönlich tut.
    Putzig war auch der Kapitän, der danach zum SR sagt: "Ihr Ton ist aber auch nicht ganz o.K." - was nach meinem Geschmack auch nicht so ganz unberechtigt war. Aber wenn man bedenkt, daß das, was die Spieler so von sich gegeben haben, nur zum winzigen Teil hörbar war, kann ich es verstehen. Es waren auch einige wirklich "nette" Fouls zu sehen....
    Das mit dem Duzen fand ich auch speziell, aber in der direkten Ansprache hat er dann immer das "Sie" benutzt.

    Regeltechnisch war das damals wie heute sicher legitim, beim Anlegen moralischer Maßstäbe und unter Berücksichtigung des Fair Play mit Sicherheit nicht.
    Das Schlimme an dieser Begegnung war aus meiner Sicht nicht, daß so vorgegangen wurde, sondern die dreiste Offensichtlichkeit. Beide Seiten haben nicht mal ansatzweise so getan, den Schein zu wahren.
    Angesichts der Tatsache, daß die Österreicher gegen Deutschland immer besonders motiviert sind und alles daran setzen, die Deutschen zu schlagen, egal, ob es ihnen nützt oder nichts (siehe Cordoba 1978), war das Ganze besonders elend.
    Dem Kommentar von Hans Tschak, der nur so von Rassismus und dummen Chauvinismus strotzt, lassen sich noch weitere Zitate von deutscher Seite hinzufügen. DFB-Boss Neuberger meinte damals dazu nur lapidar: "Was regt ihr euch so auf, das war in Ordnung, morgen ist das alles Schnee von gestern!".
    Und nicht zu vergessen ist auch die Antwort von Bundestrainer Derwall vor dem Spiel Deutschland-Algerien, was dann in peinlicher Weise 1:2 verloren ging: "Warum soll ich meinen Spielern Videos von Spielen Algeriens zeigen? Die lachen mich doch aus!".
    So oder so, es war auf jeden Fall keine Sternstunde von Sportlichkeit, Respekt und gutem Benehmen...aber was das zählt das schon?

    Die einzige "beweiskräftige" Kameraeinstellung zu der Szene kommt von der Kamera, die zum dem Zeitpunkt senkrecht über der Torlatte hing.
    Doch was sieht man da konkret: einen weißen Ball, den weißen Schuh des Verteidigers mit weißen Stutzen und das ganze durch die Maschen des weißen Tornetzes. Erst durch das elektronische Zoomen des Bildes mit gleichzeitig zunehmender Verpixelung des Bildes kann man erahnen, daß der Ball mit ganzem Durchmesser und ein bischen mehr (ein ukrainisches Blochin-Meter ^^ ) hinter der Torlinie ist.
    Was der Torrichter gesehen hat, wissen wir nicht. Es scheint verständlich zu sein, daß man das hätte sehen müssen (Fixierlinie Pfosten-Pfosten ist gut geeignet), aber er hat es eben nun mal in den Sekundenbruchteilen nicht - eine Tatsachenentscheidung, die wahrscheinlich falsch war!


    derMoeller:
    um so mehr ich mit dem Thema Torkamera beschäftige um so mehr denk ich an ein mögliches Thema für meine Abschlussarbeit. Da ich angehender Vermessungsingenieur bin, und diese Problemstellung genau ein Thema der Vermessung darstellt, könnt ich mir wirklich vorstellen, dies zu meinem Abschlussarbeits-Themas zu machen.

    Das ist keine schlechte Idee! Ein spanischer Sportarzt hat sich auch 5 Jahre damit beschäftigt, ob Schiedsrichter physiologisch in der Lage sind, Abseitsstellungen immer absolut korrekt zu beurteilen. Das Ergebnis seiner Studie - ein klares Nein!

    ich weiß einige werden mich für diesen Post steinigen wollen aber ich mach ihn trotzdem.

    Das glaube ich nicht, daß das jemand tun würde, denn Deine Argumentation ist sachlich und nachvollziehbar. ;)
    Das Problem ist, daß man im Amateurbereich immer wieder auf das Pseudoargument stößt: "Nicht mal in der Bundesliga wird so hart geurteilt". Das betrifft auch Einzelentscheidungen von Schiedsrichtern auf dem Spielfeld.
    Sprich, ich glaube nicht, daß jemand im Ernstfall Deiner Argumentationskette bis zum Schluß folgt, weil bei allem in die Profiliga geschielt wird.
    Bewertet wird doch immer nur Ursache und Wirkung, und für die breite Öffentlichkeit ist es schwer nachvollziehbar, daß eine einzige Ursache verschiedene Wirkungen nachsichziehen kann - so sieht es zunächst OBERFLÄCHLICH gesehen aus.
    Mit meinen beiden Extrembeispielen wollte ich dieses Problem nur verdeutlichen, ohne gleich darauf zu bestehen, Kobiashvili um jeden Preis lebenslang zu sperren.

    Nun, die Planungen von Hertha BSC für die nächste Saison sollen auch Kobiashvili beinhalten - für die zweite Saisonhälfte.
    Was mich etwas an diesen 7.5 Monaten beunruhigt, ist die Frage der Verhältnismäßigkeit und der Nachhaltigkeit. Die Strafbreite beträgt 6 Monate bis 2 Jahre. Was muß eigentlich geschehen, um auf die Maximalstrafe zu kommen? Muß dazu der Schiedsrichter mit einem Bein im Grab stehen?
    Hier fallen mir zwei Beispiele aus Berlin ein und sicher lassen jede Menge weitere Beispiele aus ganz Deutschland bringen:
    1. Ein C-Jugendspieler wurde für ein Jahr gesperrt wegen verbaler Beleidigung und verbaler Bedrohung.
    2. Ein Senioren-Spieler wurde lebenslänglich gesperrt, weil er einen Schiedsrichter mit einem Faustschlag krankenhausreif schlug.

    schiri123, Du hast natürlich recht! Aber meistens ist immer ein Betreuer dabei und notfalls auch ein Elternteil.
    Wir hatten diese schwierige Situation hier im Forum schon mal sehr kontrovers diskutiert. Es ist nicht einfach, aber es kann nicht sein, daß ein Jung-Schiri auf die Art in eine Erpressungssituation gebracht wird. Im Extremfall müßtest Du dann einen Abbruch in Erwägung ziehen, was die Situation noch komplizierter macht.

    felix112, hier hast Du ein Beispiel, wenn Du als Schiedsrichter zu nett bist - Du bekommst u.U. nur Prügel als Dank!


    Ich weiß zwar nicht, welche Jugend Du gepfiffen hast. Im Prinzip ist das aber egal, weil die Regeln für alle Altersklassen gelten. Ich nehme an, Du hast aus pädagogischen Gründen den Torwart darauf hingewiesen, er möge doch das nächste Mal ein bischen aufpassen. Das war nett, doch wenn dann ein Trainer meint, Dich dann anpflaumen zu müssen, weil Du beim dritten Mal dann auf den regeln bestehst, ist Schluß mit lustig. Und dann noch mit so einem dämlichen Kommentar (...war doch NUR 1 Meter drüber)!
    Was heißt, er ist auf Dich zugekommen? Hat er denn unbefugt den Platz betreten, um Dich zu belehren, daß der Torwart das Recht hat, den Ball 1 m außerhalb des Strafraums mit der Hand zu spielen? Hat er denn unbefugt den Platz betreten, um Dich zu einem Regelfehler aufzufordern?


    Sorry, felix112, wenn das so war, hat Dir dieser Trainer mehrmals Anlaß dazu gegeben, daß er den Innenraum verläßt. Da brauchst Du nicht an Dir zu zweifeln! Wie man so in Berlin sagt: "Laß Dich nicht verarschen!"


    P.S.: Es ist die Aufgabe eines Trainers, seinen Kids beizubringen, wie sie Abschläge richtig durchführen - nicht zwingend Deine!

    Mich irritiert auch die Begründung. Demnach soll dadurch "dieser nichtgemeldete Schütze gleich behandelt werden wie ein Mitspieler des Schützen, der zu früh in den Strafraum läuft".
    Diese Gleichbehandlung sehe ich in dem Ort der Spielfortsetzung nicht so ganz. Auch die fehlende Verwarnung muß ich zwar akzeptieren, weil wir nicht wegen Regeln diskutieren sollen. Aber vom Gefühl her betrachte ich so ein Verhalten als Unsportlichkeit gegen den Gegenspieler und den Schiedsrichter. Die FIFA wird sich schon etwas dabei gedacht haben....

    Es waren ca. 3200 Mitglieder anwesend und spät in der Nacht HABEN die noch Anwesenden eine klare Empfehlung ausgesprochen, keine weiteren Rechtswege zu beschreiten. Das Präsidium will tatsächlich nur noch die schriftliche Ausfertigung des Urteils einsehen, um "dann zu entscheiden". Ich denke aber, daß die Entscheidung, nicht mehr weiter zu klagen, bereits steht und das Präsidium jetzt einen eleganten Ausstieg aus der selbstfabrizierten Sackgasse vollzieht, um den Rest des Gesichtes zu wahren. Insgeheim wird schon ganz klar für die 2. Liga geplant, alles andere macht überhaupt keinen Sinn.
    Entscheidend ist das gestern verkündete Eingeständnis von Michael Preetz, daß " Hertha BSC auf dem Sportplatz abgestiegen ist" und niemand sonst als Hertha BSC kollektiv dafür verantwortlich ist.
    Es war von Anfang an klar, daß es bei dieser ganzen Angelegenheit keine Sieger geben wird, nur Verlierer und Beschädigungen, allem voran der Sport. Wichtig ist jetzt nur, daß alle Beteiligten - Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf, Fans, alle anderen Vereine, DFB etc. - jeweils ihren Anteil der Lehren aus dieser Relegation ziehen und so etwas nie wieder geschieht.

    Und dass die Latte und der Rasen mitgenommen wird, ist doch normal ;). Das hat nix mit Vandalismus zu tun, sondern sind normale Souveniere. Sollen sie halt einmal 50 ct. mehr verlangen und dann ist doch eh wieder alles bezahlt.

    Ich glaube an, dieser Stelle steige wirklich ich aus, denn ich bin wohl im falschen Film!
    5-6 Leute klettern auf ein Tor, wippen ordentlich rum mit der klaren Absicht, die Alu-Latte durchzubrechen. Darunter befanden sich Leute, als das Ganze dann wirklich zusammengebrochen ist! Das ist normal??? Das ist kein Vandalismus???
    Auch wenn ich mir jetzt einen berechtigten Verweis der Moderatoren einfange: Einigen hier im Forum fehlen wirklich die Nadeln auf der Tanne! Und für mich haben die Begriffe "Fussballfan" und "Kultur" soviel miteinander zu tun wie Fußpilz mit Trüffeln!

    Ob es tatsächlich für die Spieler auf dem Feld offensichtlich war, daß da nur feiernde Fans aufs Feld gelaufen kommen, wage ich zu bezweifeln. Zumal kurz vorher ein Tor gefallen war, was den Aufstieg Düsseldorfs plötzlich in ernstliche Gefahr gebracht hat.
    Ich habe mir überlegt, wie ich reagieren würde, wenn bei einem Fussballspiel plötzlich Hunderte von Zuschauern laut gröhlend aufs Feld und auf mich zugerannt kommen. Mit Sicherheit würde ich nicht cool darstehen und denken: "Oh, ist ja schön, die wollen nur feiern."
    Mit Sicherheit ist das erst Mal bedrohlicher als eine Flut an Bengalos, die an der äußeren Ecke des Spielfeldes landen.


    Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Gestern haben sich sowohl einige Düsseldorfer als auch einige Berliner Fans indiskutabel verhalten und ihre Vereine als auch den deutschen Fussball schwer beschädigt.

    Bemerkenswert war auch der "Fan", der beim ersten Platzsturm das Rasenstück mit dem Elfmeterpunkt ausgegraben hat und damit ungeschoren vom Platz geschubst wurde. Andere taten es ihm weiteren Rasenstücken nach.
    Und dann wurde nach Abpfiff noch vorsätzlich eines der Tore komplett zerstört. Soweit zu dem Begriff "Fankultur"... :kotz
    Und hier im Forum wird wieder die unseelige Bengalo-Raketen-Böller-Sicherheit-Debatte wiederbelebt - bei den Bildern im Fernsehen habe ich geahnt, daß das hier wieder thematisiert wird.


    Mitgefühl und Respekt für Stark & Co., daß sie ersten dieses "grandiose Spiel" überlebt und zweitens es so souverän und umsichtig über die Bühne gebracht haben.

    Speziell bei Jugendmannschaften von der D-Jugend an abwärts sollte man bedenken, daß der Trainer/Betreuer für den korrekten Auswechselvorgang verantwortlich ist und seinen Jungs/Mädels beibringen sollte, nicht einfach auf den Platz zu laufen.
    Daher macht es mehr Sinn, bei den ganz "Kleinen" den Trainer bei so einem Wechsel deutlich zu ermahnen und den Spieler (zunächst) außen vor zu lassen. Sollte sich das allerdings wiederholen, so sollte zumindest in der D-Jugend schon aus pädagogischen Gründen der Karton gezogen werden.
    Auch sehr beliebt sind ab und an der Versuch von "fliegenden" Wechseln, was ich neulich sogar bei einer C-Jugend beobachten konnte.