Beiträge von Oranje_SR

    Dieses Video ist "spannener", weil lehrreicher.
    Aus meiner Sicht hat der Kollege viel zu lange abgewartet, das Spiel zu unterbrechen. Wenn man so ein Knäuel an Spielern hat, die um den Ball kämpfen, Spieler am Boden liegend versuchen, den Ball zu spielen (nach meinem Wissen gefährliches Spiel), Spieler dabei (noch) versehentlich getreten werden, sogar den Ball an die Hand bekommen, der Ball halb blockiert ist...sorry, aber da ist eine Eskalation vorprogrammiert.
    In solchen Situationen habe ich immer abgepfiffen und auf gefährliches Spiel entschieden oder Foul wegen Trikotziehens, was dabei ja auch immer vorkommt. Und in dem Video ist es auch zu sehen, daß die entscheidende Situation der Klammergriff und Trikotziehen des Brasilianers gegen seinen Gegenspieler ist, der dabei auch zu Boden geht. Der Pfiff kommt jedoch deutlich später, als die Eskalation bereits beginnt.
    Und ob die beiden Spieler wirklich diejenigen sind, die Rot verdient haben, wage ich mal zu bezweifeln. In dem Tumult zu erkennen, wer was getan hat, halte ich für schwierig. Aber, er hat es gut verkauft und unnachgiebig durchgezogen. Wobei es die Brasilianer schnell geschluckt haben als die Paraquayos.

    Hallo Manfred,


    ich kann erst Mal nur eines sagen: Vielen, vielen Dank für diesen Text! :top:
    Du hast alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Dieser Text sollte allen Vereinen und Trainern deutschlandweit ins Hirn gehämmert werden.


    Auch in Berlin kann erst ab der D-Jugend angesetzt werden, und dann auch nur in den ersten Mannschaften (Leistungsbereich). Mädchen- und Frauenspiele werden überhaupt nur noch dann besetzt, wenn noch Schiedsrichter übrigbleiben. Manchmal werden Schiedsrichter sehr kurzfristig von Frauenspielen wieder abgezogen, um in 3.Männer-Spielen eingesetzt zu werden.
    SR-Gespanne sind absoluter Luxus und sind nur in der Landes- und Berlinliga vorgeschrieben. In anderen Jugend- und Männerspielen werden Gespanne eingesetzt, wenn: 1. es sich um Problemspiele handelt (Abbrüche und Vorfälle bei Hinspielen), 2. es sich um auf- oder abstiegsrelevante Spiele handelt, 3. Halbfinale oder Finale im Poka anstehenl, 4. Vereine Gespanne anfordern (was nicht immer klappt).
    Die Ursache: In Berlin haben wir eine enorme Vereinsdichte und es fehlen ca. 400-500 Schiedsrichter (Tendenz fallend), um alle Spiele auch nur mit einem SR zu besetzen. Die meisten Vereine zahlen lieber Geldstrafen als in eine vollständige SR-Abteilung zu investieren. Und da das Klima auf dem Platz immer rauher und (vorallem verbal) brutaler wird, fragen sich viele Jung-SR nach kurzer Zeit, warum sie sich das alles in ihrer Freizeit antun wollen - und hören auf. Das ganze System funktioniert nicht so ganz richtig. Aber mir fällt auch nichts ein, wie es sich am Besten lösen läßt.

    Spannendes Thema! Wobei ich mir die Frage stelle, ob da nicht prinzipiell das Gleichbehandlungsgebot für alle Spieler verletzt wird, aber das wäre tatsächlich etwas für den DFB.
    Ich stelle mir gerade vor, wenn ich das Beispiel von Stefan praktisch in Berlin umgesetzt hätte - was hätte das für Tumulte bei den Trainern gegeben, weil bestimmt niemand diese Regel kennt (was natürlich nicht das Problem des Schiedsrichters ist:p)

    Ich teile die Meinung von FLITZPIEPE, was die Kategorieeinstufung dieser Zuschauerrufe angeht. Und die Unterbrechung finde ich absolut o.K. und würde auch in so einer Situation auf "Fussballregeln" im wahrsten Sinne des Wortes pfeifen.
    In Berlin hatten wir 2006 ein Skandalspiel, wo es zu einem wichtigen Grundsatzurteil kam. Zwar handelte es sich damals um massive antisemtische Hetztiraden, aber ich denke, daß man hier dem Grundsatz "Währet den Anfängen" folgen sollte, bevor aus "Kawashima-Fukushima" ein "Gelbes Schlitzauge, geh nach Hause" oder ähnlicher Dreck wird.

    Ja, in Deinem Ansetzungsbereich ist das sicher leichter als im aktuellen Beispiel. Das muß man sich nicht antun, allerdings: Du weißt doch, daß Du laut Regel alle Dir zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen sollst, um das Spiel fortsetzen zu können. Der spanische Kollege hat das getan, er bekam es wieder so weit "unter Kontrolle", daß er fortsetzen konnte. Allerdings gab es dann sofort wieder den Ansatz einer Grätsche, wo mir das Herz stehen blieb. Und ich war froh, daß es dann endlich zu Ende war.
    Aber mehr Rote Karten konnte der Kollege in diesem Chaos wirklich nicht vergeben. Wie soll er das alles sehen und richtig beurteilen? Und wenn Du genau hinschaust, ist es gar nicht so einfach, in den Szenen wirkliche "Schläge" zu sehen und wer gerade gegen wen in Aktion ist. Da wird gedrängelt, geschubst, festgehalten, geschrien, gestikuliert, gerannt. Das soll sich der spanische Verband mal genauer im Video anschauen (viel Spaß bei der Analyse!).
    Mir ist nur aufgefallen, daß der Schiedsrichter, nach dem er die Rote Karte gegen Marcelo verhängt hat, zwei Mal vor die Brust gefaßt bzw. regelrecht weggedrängt wird. Und zwar in dem Moment, wo er schon große Augen in Richtung des Rudels macht und sich dahin bewegen will. Nach dem Motto "Geh weg und schau da nicht hin....".
    Das nächste Classico sollte als "Geisterspiel" ablaufen...aber, es wird nicht wirklich etwas ändern.

    Zitat

    Zitat von Podi: Ich würde eher abbrechen und nicht mit den Roten Karten spielen


    Ja, der Gedanke kam mir auch. In unseren Betonligen würde ich da auch keine Sekunde zögern.
    Allerdings: Ich habe vor 1.5 Jahren in der Berliner Bezirksliga erlebt, daß der Schiri das Spiel 1 Minute vor Abpfiff abgebrochen hat, weil sich Zuschauer in die Haare gerieten und dann beide Mannschaften vom Platz liefen, um munter mitzumischen. Das Sportgericht hat den Abbruch annuliert und das Ergebnis bei Abbruch gezählt. Kein so gutes Signal...

    @Schriassi, ich glaube, Mourinho lernt es nie, da ist der Zug abgefahren. Wie wäre es mit Berufsverbot? Tatsächlich bin ich eher auf Marcello gespannt und ob die Videos herangezogen werden, um noch weitere Leute zu belangen. Das der Schiri nicht mehr gesehen hat, ist kaum verwunderlich. Er hatte schon Mühe, in diesem Chaos, mit der Roten Karte in der Hand, Villa und Özil zu finden...was schon eine gewisse tragische Komik hatte...

    Sorry, aber die Beschreibung "lustig" bei diesen Szenen gefällt mir überhaupt nicht. Was ist das für ein Trainer, der bei so einer Eskalation derart die Stimmung weiter anheizt und einem Trainerkollegen das Ohr verdreht? Wie soll man z.B. jetzt ernsthaft einer Jugendmannnschaft den Begriff "Vorbildfunktion" verkaufen?
    Und daß das beim El Classico einfach "normal" ist (sowohl beim Sportkommenator als auch in der Öffentlichkeit) fällt mir auch schwer, zu akzeptieren. Wir gewöhnen uns nach meiner Meinung zu schnell an Auswüchse und bezeichnen sie als "normal" - selbst in den unteren Ligen, wo wir alle pfeifen.
    Erschreckend war auch, wie Marcello nach dem FaD in aller Seelenruhe vom Platz marschiert - bei der Aktion hätte er Fabregas das Bein brechen können, und er hatte es auch vor! Und Villa, der angeblich Özil auch noch in Bezug auf seiner Religion beleidigt habe soll. Der Ausraster von Özil war dann nur die "logische" Konsequenz. Doch warum rennen da plötzlich Spieler von der Bank aufs Feld? Die Situation war völlig eindeutig, was gibt es da zu diskutieren und auszurasten? Peinliche Vorstellung von zwei Spitzenteams....
    Ja, da stimme ich zu, die Schiedsrichter waren nicht zu beneiden. Und wenn man jetzt die chaotischen Videoclips anschaut, hätten noch viel mehr FaD´s gezogen und die gesamte Trainerschaft beider Mannschaften auf die Tribüne verbannt werden müssen. Ich bin gespannt, was jetzt der spanische Verband tut.

    Der positiven Bemerkung über Babak Rafati von @SCHIERI96 schließe ich mich an. Damit hat sich die Frage erledigt, was mit ihm (Rafati) los ist - er hat ganz einfach eine schwierige, steinige Saison hinter sich gelassen!

    Jetzt habe ich gerade folgende Erklärung gelesen, ob es stimmt weiß ich nicht:
    Kinhöfer zeigte dem Freistoß-Schützen zwar die Pfeife, hat ihn dabei aber wohl doch gefragt, ob er die Mauer gestellt haben möchte. Dies hat der Schütze verneint, Kinhöfer soll es so angenommen haben - und dann folgte der Schuss! Reguläres Tor, aber missverständliche Situation für die verteidigende Mannschaft.
    Vielleicht sollte man da mal über eine Regeländerung nachdenken, damit sich so etwas nicht wiederholt.

    Hallo,
    sieht irgendjemand das oben genannte Spiel? Ich bekomme im Augenblick einen Wutanfall nach dem anderen über die dümmlichen Sprüche des Kommentators.
    In der 49. Minute kommt eine Flanke in den Kameruner Strafraum. Kameruns Torwart kommt nach vorne und springt nach dem Ball, der Stürmer von Uruguay springt ebenfalls hoch mit angezogenem Knie und springt dabei ohne Rücksicht auf Verluste in den Torwart. Der Torwart bleibt benommen liegen, Rudelbildung am 5-Meter-Raum. Der US-Schiedsrichter pfeift und zeigt dem Uruguayer :gelbe_karte:
    Minutenlang läßt sich nun der Kommenator bei den vielen SloMo´s darüber aus, daß diese Gelbe Karte überzogen sei, der Stürmer wollte doch nur zum Ball und der Torwart war ja auch außerhalb des 5-Meter-Raums. Häähh??? Ich fasse es nicht...

    Auch ich muß gestehen, daß ich diese Vorgehensweise "BEIDE - WEITER!" so praktiziert habe, auch wenn es nicht explizit in den Regeln steht. Gemecker (vorallem von der Linie) gibt es so oder so, egal ob ich für A oder B pfeife oder mit diesem Ruf weiterlaufen lasse. Nach meiner Erfahrung stosse ich mit diesem Vorgehen auf die meiste Akzeptanz, belasse es aber nicht dabei, sondern nutze die nächstbeste Gelegenheit, um beide Spieler noch einmal eindringlich zu ermahnen. Eine Eskalation habe ich dadurch niemals gehabt, eher im Gegenteil.
    Und jetzt mal ehrlich: Die Regeln decken mit Sicherheit auch NICHT ab, sich bei einem gleichzeitigen und gleichwertigen Vergehen von A und B für eine Seite zu entscheiden und auf indir. FS zu entscheiden. Aus meinen Verständnis wäre das ein Verstoß gegen den Geist des Regelwerks. Wenn, dann tatsächlich SR-Ball, obwohl das auch etwas merkwürdig ist.

    Öffenliche Fehltritte, nun ja...
    Sich war sein Stinkefinger absolut nicht akzeptabel und vorbildlich, aber zum einen kann ich das menschlich nachvollziehen, zum zweiten hatte er dafür seine Strafe "abgesessen" - und trotzdem ist und bleibt er einer der weltbesten Schiedsrichter!

    Ja, ja..."da bin ich ausgerastet, aber gelbe Karte hätte gereicht"...autsch!
    Am gleichen Wochende gab es in Berlin ein Spiel, wo ein ausgewechselter Spieler, der im Spiel verwarnt worden ist, bei einem Tor seiner Mannschaft wie ein Wahnsinniger auf Feld lief, um das Tor zu bejubeln - und es nicht verstehen konnte, warum er dafür Gelb/Rot bekam!

    Hallo Scotland,
    ich habe Deinen ersten Spielbericht gelesen und frage Dich: Hast Du geglaubt, daß Du da sofort auf Bundesliga-Niveau pfeifst? :)
    Nach Deinem Spielbericht zu urteilen, hast Du doch ein ordentliches Spiel hingelegt. Du hast erkannt, was Du verbessern kannst, aber auch, was gut war und das mit der Nervosität legt sich mit der Zeit. Ein bischen Nervosität ist gut, läßt den Adrenalin-Pegel leicht ansteigen und schärft Deine Sinne.
    Und auch die Bundesliga-Profis machen Fehler, trotz jahrelanger Erfahrungen und unendlich vieler Schulungen. Und wenn die Herren Trainer lieber Herbert Fandel als Schiedsrichter bei einem D-Jugendspiel haben wollen, so müssen sie eben einige 100 Euro hinblättern. :p
    Und siehe vorallem eines (das hast Du bereits erkannt): Die Regelkundekenntnisse sind bei deutschen Jugendtrainern absolut katastrophal (die bereits erwähnten 70% unfähiger Jugendtrainer bestätige ich sofort!). Meistens weigern sich diese Herrschaften auch, Regelkunde-Kurse zu besuchen, weil sie sich darüber erhaben fühlen. LASS DICH NIEMALS VON DEREN DUMMEN GESCHWÄTZ BEEINFLUSSEN! NEHME NIEMALS EINE ENTSCHEIDUNG AUF DRUCK VON AUßEN ZURÜCK! LASSE DICH NIEMALS AUF IRGENDWELCHE KUHHANDEL WÄHREND UND NACH DEM SPIEL EIN (Umwandlung einer Roten Karte im Jugend-Bereich in eine Gelb/Rote u.ä. Scheiß)!
    Du weißt, was Du weißt und kannst, entwickle es weiter und lasse Dich nicht von irgendwelchen "Idioten" entmutigen und frustrieren, jedenfalls nicht dauerhaft! Denn dann hätten die gewonnen!
    Viel Glück und gut Pfiff weiterhin!

    Ich habe zu dem Thema "Mannschaften des eigenen Vereins" jahrelange Erfahrungen und meine Meinung dazu ist eisenhart unversöhnlich - ICH RATE GANZ DRINGEND DAVON AB!!!"
    Dabei ist es unerheblich, ob es sich um reguläre Pflichtspiele oder sogenannte "Freundschaftsspiele" handelt. Besonders letztere Spiele und Formulierungen wie "Es ist doch nur ein Freundschaftsspiel, wir wollen doch nur Spaß haben" lassen es mir eiskalt den Rücken runterlaufen. Denn gerade diese Spiele waren es, bei denen es wie aus dem Nichts zu den unglaublichsten Vorfällen kam.
    Lassen wir mal die rechtlichen Bedenken (angemeldet/unangemeldet beiseite: Ob es Herren- oder Jugendspiele waren - Spieler und Trainer waren häufig der Ansicht, daß sie gegenüber dem "vereinseigenen" Schiedsrichtern so richtig die Sau rauslassen können bis hin persönlichen Pöbeleien und Beleidigungen. Und leider zeigte sich der Vorstand relativ desinteressiert an dieser Problematik, mit Ausnahme des SR-Obmanns natürlich. Ob es noch frische Jung-SR von 15 Jahren oder gestandene Kollegen aus der höchsten Spielklasse waren, alle machten ähnliche Erfahrungen. Selbst der SR-Obmann wurde von einem "Vereinskameraden", einem 19jährigen Trainer-Schnösel, auf miese Weise angemacht, obwohl der wegen dieses Spiels kurzfristig einsprang und dafür die Geburtstagsfeier seiner Tochter verliess.
    Einer meiner SR-Kameraden aus dem Verein verweigert sich schon seit Jahren, vereinsintern zu pfeifen. Ich fand das immer ziemlich "zickig" von ihm, heute gebe ich ihm recht. Und ich finde auch den Kommentar von MANFRED sehr interessant, daß soetwas einen jungen SR aus der Bahn werfen kann, der sich bei seinem Verein sicher wähnt - genau das ist meinem Sohn passiert und ich habe 6 Monate gebraucht, um ihn wieder aufzubauen. Heute ist er mehr als stabil genug, um so etwas wegzustecken, aber damals war er 14 und wollte die Pfeiferei hinschmeißen.
    Also, mein Rat: Finger weg!