Beiträge von Oranje_SR

    Kommentart zu https://www.bild.de/video/clip…klasse-65806012.bild.html


    Und wie typisch ist wieder die Reaktion der beteiligten Spieler bzw. der Personen, die der betroffenen Mannschaft nahestehen:

    "Ich war am dem Tag da gewesen. Die haben den Schiri nicht angefasst, nicht mal berührt. Ich bin reingerannt, wollte die Spieler vom Feld runternehmen. Der, der das Video aufgezeichnet hat, ist ein Freund vom Schiri. Glaube mir, die haben das mit Absicht gemacht."


    Oh ja, die Wahrnehmung, die Eigenwahrnehmung ist manchmal ein Problem ...

    Was mich an diesem Statement irritiert und nachdenklich macht: Vor einigen Jahren hat Manuel Gräfe auf einer SR-Vollversammlung des Berliner Fußballverbandes die Förderung der Berliner Schiedsrichter im Verband, die damit verbundenen Abhängigkeiten und die seiner Meinung nach nicht ausreichend transparenten Bedingungen bei Auf- und Abstiegen von Schiedsrichtern kritisiert. Interessanterweise hatte er dies zusammen mit Felix Zwayer vorgetragen und zu einem Zeitpunkt, wo die Hoyzer-Affäre bereits gelaufen und die Amerell-Affäre bereits am Köcheln war. Damals wie heute stellt sich die Frage, wieso jemand, der derart von dem von ihm kritisierten System profitiert hat, erst im Nachgang auftritt. Damals wie heute ist seine Begründung die gleiche - wer zu früh den Mund aufmacht, wird zum Schweigen gebracht. Irgendwie hat das ganze ein leichtes Geschmäckle ....

    Ich denke, daß man in dieser konkreten Situationen zunächst mit einer scharfen Ermahnung ("Schluß mit dem Kindergarten!"), wie von Pfeifekopp empfohlen, tatsächlich mehr Außenwirkung erzielt als durch das sofortige, sture Abarbeiten mit zwei Verwarnungen. Sollte der Verwirrtheitsgrad bei den Spielern in dieser Beziehung weiter anhalten, dann sind die Karten unumgänglich.

    Jetzt muß ich noch mehr zu dem Hintergrund meiner Frage sagen:
    Ein Schiedsrichter hat es bei einem Spiel zugelassen, daß sich die Spieler nicht rechts von ihrem Tor warmgemacht haben (siehe Bild), sondern links von ihrem Tor.
    Es mag wie Erbsenzählerei klingen, aber es ist ein Streit entbrannt, ob diese Szene bei einer Beobachtung bewertungsrelevant ist oder nicht. Sie kann nur bewertungsrelevant sein, wenn sie im Regelheft oder als Anweisung schriftlich fixiert ist.
    Der Schiedsrichter berief sich nicht zu Unrecht auf das Regelheft und fragte "Wo steht das, daß sie sich da nicht warmmachen dürfen?" - dementsprechend wurde es nicht gewertet, weil zwar verbal von vielen Leuten gesagt wird, das dies eine Anweisung ist und "schon immer völlig natürlich war", aber niemand kennt die Quelle.

    Dieses Thema hatten wir zwar schon behandelt, jedoch gibt es noch eine offene Frage.
    Laut Regelwerk dürfen sich die Auswechselspieler hinter ihrem eigenen Tor und nicht an der Seite gegenüber den SRA´s aufwärmen.
    Nun gibt es manche Plätze mit Fangzäunen, die das Aufwärmen hinter dem Tor und hinter dem Assistenten nicht ermöglichen. Daher soll es die Anweisung geben, daß sich die Auswechselspieler neben dem ihrem Tor auf der Seite, an der die SR-Diagonale quasi endet, aufwärmen (siehe Bild). In der Praxis wird das so gemacht, aber nun meine Frage: In welcher Anweisung ist dies (wenn überhaupt) explizit festgehalten? In meinem Landesverband ist dies kürzlich zur Sprache gekommen, aber niemand kann die schriftliche Quelle nennen bzw. sagen, ob dies eine Empfehlung oder eine zwingende Anweisung ist.

    Ich kann nur bekräftigen, daß dies einfach nur Übung ist. Je mehr Spiele du bekommst, um so mehr wirst Du sehen. Und zum Trost: Ich habe in den letzten Jahren viele Patenschaften mit Jung-SR´s gehabt und rate mal, was die alle in ihren ersten Spielen sagten? "Oh Gott, ich sehe nichts, oh Gott ich sehe überhaupt nichts, oh Gott, ich habe das Gefühl, ich sehe nichts!!".
    Vielleicht schaust Du Dir mal in der freien Zeit einfach mal irgendwelche Spiele an und übe von außen "Wer war jetzt an der Situation beteiligt?" und "Wer hat was gemacht?" - einfach mal ein druckfreies Merkspiel daraus machen. Zur Kontrolle kannst Du ja einen SR-Kameraden mitnehmen, mit dem Du dieses Spiel zusammen machst.

    Auch wenn dieser Thread uralt ist, sind hier doch einige Fragen offen geblieben. Da ich diese Szene vor kurzem selbst gesehen habe, bitte ich Euch um Eure Meinungen:


    Aufgrund einer Fehlbedienung seiner Uhr hat der Schiedsrichter ein Herrenspiel in der 1. Halbzeit 3 Minuten zu früh beendet. Zum Zeitpunkt des Abpfiffes war der Ball über die Torauslinie gerollt und damit aus dem Spiel.
    In der Halbzeitpause bemerkte der Schiedsrichter seinen Fehler.
    In der 2. Halbzeit setzte der Schiedsrichter das Spiel mit einem Anstoß fort und ließ das Spiel 3 Minuten lang mit der Seitenaufstellung der 1. Halbzeit spielen. Danach pfiff er das Spiel ab und setzte es mit einem Anstoß und getauschter Seitenaufstellung fort.


    Hat sich der Schiedsrichter regeltechnisch einwandfrei verhalten?

    Zusätzlich muß man wissen, daß in den letzten 12 Monaten neben den A-Junioren auch andere Jugend-Mannschaften dieses Vereins wegen Vorfällen (wieder mal) vermehrt negativ aufgefallen sind. Der Vereinsvorstand mußte bereits zwei Mal zu einem Gespräch beim Verband antreten. Daher ist es nachvollziehbar, warum dieses Urteil zu Diskussionen führt.

    In Berlin nennt sich das "Regelkunde-Kurs für Trainer, Betreuer & Eltern".
    Die Erstschulung dauert 6 Stunden, es gibt keine Prüfung, aber einen Ausweis. Dieser hat eine Gültigkeit von einem Jahr und muß jedes Jahr durch eine 3-stündige Schulung erneuert werden.
    Allerdings hat man mit dieser Schulung keinen Anspruch auf SR-Spesen und kommt damit auch nicht kostenlos in Stadien. Beim Pfeifen steht man über Personen ohne einen solchen Ausweis.

    Beim Beobachten von Schiedsrichtern werde ich häufig angesprochen, ob ich denn diese Szene gesehen hätte, das sei doch ganz klar eine Fehlentscheidung gewesen. Auf meinen gelassener Satz "Ach wissen Sie, Sie und ich stehen 70 m vom Geschehen weg und der Schiedsrichter 7 m in guter Position. Wollen Sie wirklich darauf beharren, dass Sie es besser gesehen haben?" war erstaunlicherweise die Diskussion fast immer sofort beendet.
    Aber Manfred hat völlig recht, es nervt, und wenn man auch noch in so einem Pulk steht und sich von rechts und links die bescheuertsten Kommentare und eigenwilligsten Regeln anhören muß. Leider bleiben Intelligenz und gutes Benehmen immer mehr auf der Strecke.

    Bei mir waren es 15 Fragen (2 Punkte pro Frage). Die Antwort mußte stichpunktartig/als Satz erfolgen, immer nach dem Schema "Spielfortsetzung & ggf. persönliche Strafe). Ein Zeitlimit gab es nicht, doch waren alle nach spätestens 45 min. fertig.
    Die Wiederholungsprüfung war möglich, wenn eine bestimmte Punktzahl nicht unterschritten wurde. Diese Nachprüfung wurde sofort nach dem 1. Versuch durchgeführt, mit Multiple Choice-Fragen.
    Als Vorbereitung diente ein großer Fragenkatalog aus dem Lehrgang, wobei die Fragen natürlich in abgewandelter Form vorlagen. Und natürlich wurden wir auf die Bedeutung bestimmter Schlüsselwörter trainiert und den Hinweis, die Frage ganz exakt zu lesen und nichts hineinzuinterpretieren (kein "Was wäre, wenn"... oder "Es könnte ja auch ....").


    P.S.: Die Laufprüfung wurde innerhalb des theoretischen Kurses abgenommen, 1300 m. Es waren jedoch damals noch mehr als 6 min. erlaubt.

    Es dürfte auch eine wichtige Rolle spielen, in welchem Kreis oder Landesverband der Einsatz erfolgt. Ich kenne da aus eigener Anschauung einen, wo es absolut ausgeschlossen ist, daß ein 14jähriger Männerspiele pfeift, egal wie souverän und korrekt er pfeift, selbst wenn es erlaubt wäre.
    Es sollte schon eine Grenze geben zwischen einem sinnvollen Fördern/Fordern/Aufbauen und einem vorzeitigem "Verheizen" ...