Beiträge von [Thomas]

    Habe mich gerade an eine Situation von vergangenem Sonntag erinnert, auf die ich zunächst eingehen möchte:


    In der 80. Minute verletzt sich ein Spieler der Gastmannschaft und muss ausgewechselt werden. Spielfortsetzung zu diesem Zeitpunkt war ein Eckball für die betreffende Mannschaft, deren Ausführung ich aufgrund der Verletzung unterbrochen hatte. Nun war der Spieler direkt zur Einwechslung bereit und hätte die Wiederaufnahme des Spiels nicht verzögert. Ich habe die Einwechslung zugelassen, war mir im Anschluss daran allerdings nicht mehr sicher, ob eine Einwechslung nicht erst nach der nächsten Unterbrechung regelkonform gewesen wäre...


    Dann geht es um eine weitere, sicherlich nicht unwichtige Szene in diesem Spiel:
    Es stand zu dem Zeitpunkt 0:1 für die Gäste, als die 62. Minute lief. Gastmannschaft führte den Ball im Mittelfeld, wurde dort attackiert und ein Spieler versuchte einen Rückpass zum Torhüter. Der misslang allerdings und ein Stürmer konnte ihn aufnehmen. Er drang in den Strafraum ein, der Keeper kam gute 8 Meter aus dem Tor raus und als der Stürmer mit dem Ball an ihm vorbei wollte, brachte der Keeper ihn mit dem Fuß zu Fall. Die Position des Stürmers war sehr zentral und ein Verteidiger war etwa 3 Meter seitlich versetzt hinter dem Stürmer. Ergo hätte er den Ball nach dem Umkurven des Keepers einschieben können. Ich entschied sofort und ohne zu zögern auf Feldverweis für den Torhüter, da er in meinen Augen eine Torchance verhinderte. Sofort war die Diskussion groß, dass ein Torhüter dafür nur Gelb kriegen darf, Sonderrechte, er wollte ja zum Ball (was ich nicht abstreite) etc...Gast gewann 1:3 und entsprechend gering waren die Diskussionen auch nach dem Spiel ;) Würdet ihr, nach meiner Schilderung, meiner Entscheidung zu stimmen oder hätte hier tatsächlich eine Verwarnung gereicht?

    Strafstoß ist doch ne klare Sache, denke da sollte man objektiv bleiben. Persönliche Strafe wurd ehier aufgrund der TW-Aktion sicherlich vergessen, denn eine Verwarnung wäre es wohl mindestens.


    Zu der "Scheibenwischer" Sache: Ist mir letztens auch in nem Spiel passiert. Allerdings hatte der Spieler es angedeutet und dann irgendwie schnell gemerkt, dass er da im Begriff ist, was Dummes zu tun. Habe ihn verwarnt, aber im Nachgang betrachtet hätte er, genau wie der Keeper hier, auch rot kriegen können...

    Ich habe bisweilen die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich besser ankommt, einfach mal mit den SPielern zu kommunizieren, als sofort ne Verwarnung rauszuhauen. Sichelrich lässt es sich nicht immer vermeiden, aber wenn ich für jeden Anflug einer Meckerei Gelb ziehe, geh ich Spiel für Spiel mit 10x Gelb vom Platz und das muss ja wirklich nicht sein. Wenn aber ein Spieler meint, ständig das letzte Wort haben zu müssen, dann bekommt er eben das für was er sich beworben hat ;) Aber ich denke hier spielt auch die Persönlichkeit ne ganz große Rolle. Es gibt Schiedsrichter die können sich nur mit gelben Karten helfen und andere haben eben nen Spruch auf Lager und kontern das geschickt...

    Spontan würde ich sagen, ohne groß drüber nachzudenken, dass die Verwarnung keineswegs zurückgenommen werden kann. Das Foul liegt schließlich vor, unabhängig davon, ob man die Spielsituation falsch bewertet hat. Nachträglich auf Feldverweis kann man prinzipiell ja immer, sofern das Spiel noch nicht fortgesetzt ist...aber in diesem speziellen Fall? Da bin ich überfragt.


    Aufgrund des falsch bewerteten Abseits kann es, meiner Meinung nach, nur die SPielfortsetzung Schiedsrichterball geben und keinen Strafstoß...

    Gerade läuft die Sport1 Spieltaganalyse. Die "Experten" sind sich hier einig, dass es kein Platzverweis war...über deren Meinung lässt sich ohnehin immer streiten ;) Aber was ich viel interessanter finde: Peter Neururer stellt sogar die Verwarnung in Frage, da dass Foul ansich kein schlimmes war und weil ja nicht jede Berührung gleich eine Verwarnung sein kann...also dazu fällt mir nichts mehr ein. Über rot kann man vielleicht streiten, aber eine VErwarnung steht für mich hier keinesfalls in der Diskussion.

    Unglücklich natürlich auch, dass Gagelmann bereits die gelbe Karte in der Hand hält und seine persönliche ENtscheidung irgednwo schon getroffen hatte. Dann wird er aber vermutlich angefunkt vom Assistenten und entscheidet sich für rot...sicherlich war Kleine sehr dicht dran letzter Mann zu sein, aber der andere Verteidiger war in unmittelbarer Nähe. Außerdem legt sich der Gladbacher den Ball recht weit vor bzw. konnte ihn nicht unmittelbar erreichen (sofern ich die Szene nun noch richtig vor Augen hab). Aber es ist ne schwere Entscheidung. Wäre der zweite Verteidiger nur 4-5 Schritte hinten dran gewesen, würden wir jetzt nicht diskutieren. Klare Fehlentscheidung möchte ich nicht sagen, eher eine insgesamt Unglückliche! Man sollte bei solchen DIngen doch eigentlich auf sein persönliche Stimme hören und die flüsterte Gagelmann wohl zu, dass er gelb zeigen soll.

    An jedem Wochenende fehlen im Fußball-Kreis Freiburg bei rund 50 Spielen im Aktiven- und Jugendbereich die Schiedsrichter. Ohne Mehrfacheinsätze der Unparteiischen wären es sogar doppelt so viel Begegnungen. Ein Missstand, dem die Freiburger mit einer besonderen Aktion entgegenwirken möchten.


    Wie die "Badische Zeitung" berichtet, wird es am Wochenende daher in Spielen bei Frauen, Männern und A-Junioren kurz nach dem Anpfiff eine Unterbrechung geben - und die Schiedsrichter werden das Spielfeld verlassen. Die Vereine sollen in der Spielunterbrechung eine Erklärung zum Mangel an Unparteiischen verlesen. Nach fünf bis zehn Minuten Pause soll der Ball dann wieder rollen. (fussball.de



    Stehe solchen Aktionen immer kritisch gegenüber, da ich an den Erfolgsaussichten zweifle. Sicherlich muss man auf den Schiedsrichtermangel aufmerksam machen, doch bin ich der Meinung, dass solche Aktionen eher verpuffen als dass sie Wirkung zeigen...

    Habe den Verein zur Saison 2011/2012 ebenfalls aus den Gründen die schon genannt wurden gewechselt. Ich wurde 2009 als ich mit dem Pfeifen anfing, mit Kusshand genommen, weil der Verein eben das berühmte Kontingent nicht erfüllt hatte zu dem Zeitpunkt. Da ich auch zu keinem Verein irgendeine Bindung hatte und mir es daher egal war, wo ich pfeife, willigte ich ein. Schnell hab ich aber gemerkt, dass man dort als Schiri nichts ist, wenn man nicht schon jahrelang im Verein aktiv war. Keiner kannte mich, dementsprechend fehlte auch die Anerkennung.




    Da ich in einem Nachbarverein einige Bekannte spielen habe und mein Patenonkel Mitglied dort ist, wurde ich von deren Seite angesprochen, ob ich nicht wechseln will. Schnell war die Sache klar, ich wartete die zwei Jahre ab und wechselte dann zum Nachbarverein. Ich hab dem Verein meine Gründe genannt und pflege seither auch ein gut sportliches Verhältnis mit meinem Ex-Verein. Habe einige Spiele in der höchsten und zweithöchsten Kreisliga mit deren Beteiligung geleitet und nie Probleme gehabt. Nun merkt man allerdings wohl, dass sie sich zu wenig um mich gekümmert haben, denn nun hat auch noch ein SR des Vereins seine Karriere beendet. Ergo fehlt ihnen nun 1 Schiedsrichter zum Erfüllen des Solls...tja, mich hätte man mit etwas Integration halten können.




    Ich kann deinem Kumpel einen Wechsel nur empfehlen. Bei meinem jetzigen Verein bin ich überall dabei, egal ob Ausflüge, Weihnachtsfeiern, Jubiläumsveranstaltungen oder was sonst so abgehalten wird. Mittlerweile kenne ich den Großteil der Spieler, die Spieler kennen mich und mit den Vereinsoffiziellen verstehe ich mich auch sehr gut. Hier hat man das Gefühl dazuzugehören und Teil des Vereins zu sein und nicht bloß Geduldet, weil man eben Schiedsrichter braucht. Und das Gefühl war/ist für mich ein entscheidendes Auswahlkriterium. Sicherlich sind auch finanzielle Aspekte oft wichtig, in dem Fall für mich jedoch nicht. Ich kann mich aber jederzeit an den Verein wenden, wenn ich neue Ausrüstung brauche oder sonstiges. Ist absolut kein Problem. Bei meinem alten Verein hätte ich mich mangels Kommunikation/Bindung kaum mit jemanden in Verbindung gesetzt, abgesehen von einem Schiedsrichterkollegen, mit dem ich dort immer sehr, sehr gut klar kam.

    Rote Karte, da geh ich mit. Aber sicherlich nicht, weil sich Kehl verletzt hat. Einen Spieler zu bestrafen, weil sich der Gefoulte verletzt, find ich persönlich quatsch. 1. Kann dies durch einen unglücklichen Umstand der Fall sein und 2. Müssen wir als Schiedsrichter die Situation ohnehin unmittelbar bewerten und können auf keine Diagnose warten.


    Vielmehr spielt hier der Umstand mit, dass Holzhauser den Ellbogen aktiv benutzt und in meinen Augen damit "schlägt"...denke ein Platzverweis wäre durchaus angebracht gwewesen.

    Wenn es hier eine Verwarnung gibt, dann für den "Gefoulten", weil er doch ein wenig arg übertrieben fliegt, was man durchaus als unsportlich ansehen könnte (aber nicht unbedingt muss).



    Das würde ich doch für arg überzogen empfinden.


    Verwarnung für den Foulspielenden sollte es hier, meiner Meinung nach, nicht geben. Strafstoß war aber sicherlich die korrekte Entscheidung. Der SPieler geht einfach zu ungestüm gegen Lahm vor. Mit ein bisschen mehr Geschick, wäre das Spiel hier eventuell weitergelaufen. Aber die Entscheidung des SR richtig in meinen Augen.

    Also ich kann jetzt mal aus meiner Erfahrung heraus schreiben, was Kondition etc. angeht. Ich bin nun im 4. Jahr Schiedsrichter und hab vorher quasi keinen Sport betrieben. Beim Cooper Test bin ich auf anhieb 2200m gelaufen, praktisch ohne Training. Wenn ich das richtig verstanden hab, spielst du noch aktiv Fußball? Gemischt mit deinen eigenen Spielleitungen bist du ja irgendwie doch recht häufig sportlich aktiv. So ganz schwarz seh ich deine Chancen also nicht, zumal ich weiß, was ich ohne viel Training hinbekommen hab. Und ich bin auch weit von den 65kg weg und Boxer würden mich eher in der Schwergewichtsklasse ansiedeln :D


    Sicherlich ist es aber immer förderlich dauerhaft Jogging zu betreiben, eben um auf solche Momente vorbereitet zu sein. Aber das red ich mir eben seit 4 Jahren ein...in Phasen klappt das hervorragend und dann wieder überhaupt nicht ;) Aber für die Tests und während den Spielleitungen reichts dann eben doch immer :D


    Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen. Mach dein Ding und du wirst es schaffen :top:

    Ich stelle meine Uhr in der Halbzeit immer auf 0 zurück, daher kann ICH es persönlich nicht nachvollziehen ;) So war es gemeint von mir. Sicherlich sind Fehler menschlich und können passieren, nur ist es für mich wenig nachvollziehbar, wie ein Fehler beim Ablesen der 75. und 90. oder 30. und 45. Minute passieren kann.

    Ist bei uns auch jemandem neulich passiert. Pfeift nach 85 Minuten ab, merkt aber nach einigen Sekunden, dass dies falsch ist und pfeift wieder an :D Ich kann nicht so recht nachvollziehen, wie so etwas passieren kann, aber nun denn, es passiert ;)

    Sehe das genau so. Eine absolut richtige Entscheidung. Er geht ja aktiv zum Ball und greift ergo auch ins Spiel ein. Das er den Ball nicht trifft, spielt in meinen Augen keine Rolle.


    Hatte ne ähnliche Situation gestern. Pass nach vorne, ein Stürmer abseits, der andere nicht. Der abseitsstehende Stürmer läuft zunächst zum Ball, bleibt dann kurz vorm Ball aber stehen und überlässt dem anderen Stürmer den Ball. Sicher nicht so eindeutig wie dein Fall, aber auch das war für mich abseits, da er aktiv wird und sich zum Ball bewegt.