Beiträge von BestRefinTown

    Zitat von mfs67227;124171

    Was genau meinst Du denn mit Bedrängen ? ....


    Siehe DFB-Regelwerk Regel 12:



    Fouls und unsportliches Betragen sind in der nachstehend beschriebenen Form zu ahnden:


    Direkter Freistoß


    Ein Spieler verursacht einen direkten Freistoß für das gegnerische Team, wenn er
    eines der nachfolgend aufgeführten sieben Vergehen nach Einschätzung des
    Schieds richters fahrlässig, rücksichtslos oder mit unverhältnismäßigem Körper -
    einsatz begeht:
    einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten,
    einem Gegner das Bein stellt oder es versucht,
    einen Gegner anspringt,
    einen Gegner rempelt,
    einen Gegner schlägt oder versucht, ihn zu schlagen,
    einen Gegner stößt,
    einen Gegner bedrängt.



    Bedrängen verstehe ich als "mit dem Körper den Gegenspieler unerlaubt beeinflussen; dazu ist kein unmittelbarer Kontakt notwendig, sondern es genügt eine Bewegung, die einen möglichen folgenden, regelwidrigen Kontakt ankündigt."
    Hier verlässt mich allerdings meine Regelkunde- die oben beschriebene Auslegung des Begriffs "bedrängen" ist rein aus dem Bauchgefühl. Vielleicht kann hier ein anderer User genaueres sagen? Wurde dieser Begriff irgendwo schon einmal definiert?


    Oh- ich sehe gerade- die Frage wird in einem anderen Thema beantwortet. Danke für den Link. Und siehe da- so falsch ist mein Bauchgefühl gar nicht....

    @ machee, kanarien3:


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr meine Beiträge nicht nur als Anmaßung und Majestätsbeleidigung anseht, sondern auf die Fehler in meinen Argumenten hinweist. Dann haben alle Forumuser etwas davon.


    User jambala hat auch eine klare Meinung zum Thema und betitelt meine- zugegebenermaßen sehr provokante Aussage- bezüglich Regel 12 als "Spruch"- Aber er belegt seine Auffassung - davon profitiere ich und davon lebt dieses Forum.


    Ich werde weiter so provokant, anmaßend und besserwisserisch posten solange ich eine klare Meinung habe und mich sowohl an die DFB-Fußballregeln als auch an übliche Umgangsformen halte.


    Dabei geht es mir nicht darum, andere schlecht zu machen. Beispiel Marin/ Franz: Wenn wir über das Spiel diskutieren, hat Herr Weiner eine Tatsachenentscheidung getroffen und diese mit Körpersprache überzeugend vertreten. Es gab relativ wenig Proteste. Respekt. Super. Ende.


    Wenn ich grundsätzlich über das Thema "Fallen im Strafraum" nachdenke, dann sehe ich Diskussionsbedarf. Und dann erlaube ich mir auch, Herrn Weiners Entscheidung vom Samstag als Beispiel zu nehmen und zu hinterfragen. Nicht, um Herrn Weiner schlecht zu machen, sondern weil es ein Beispiel ist, welches die meisten von uns im Fernsehen gesehen und im Kopf haben.
    Beispiele machen Diskussionen anschaulich.


    Was das Leiten von Bundesligaspielen angeht: Es ist vom Tempo her nicht mit dem Fußball vergleichbar, den ich selbst gespielt habe und den ich jetzt als SR pfeife. Zudem müssen die SR in den hohen Klassen 120% regelfest sein- mir wird in der KK manche Unkenntnis (falsche Spielfortsetzung zum Beispiel) verziehen. Insofern weiß ich schon, wo ich hingehöre.


    Aber das ist ja gerade das tolle am Fußball- grundsätzlich passiert in allen Klassen das gleiche und werden die gleichen Diskussionen geführt. Die Situation Marin/ Franz kommt so auch in der Kreisklasse vor (langsamer natürlich)- wird ggf. genauso vom SR entschieden und erzeugt die gleichen Diskussionen. Und wenn ich dann die Regeldiskussionen der Bundesligaspieler, Bundesligakommentatoren und die Bundesligaberichterstattung in den Medien verfolge- dann halte ich mich für bundesligareif.


    Mit den Bundesliga-SR kann ich mich gar nicht vergleichen. Geht gar nicht- aufgrund des Tempos und der grundsätzlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen betreibe ich quasi eine andere Sportart. Respekt, was die Jungs da abliefern jedes Wochenende.

    Aufgrund der Diskussion über die Situation Marin/ Franz (Link) gestern im Spiel Eintracht Frankfurt - Werder Bremen möchte ich hier einmal den Blick auf ein Problem des Angreifers richten.


    Schnell heißt es in den Medien "übertrieben theatralisch gefallen" oder "geschickt eingefädelt" oder oder. Dies unterstellt ein Fehlverhalten des Angreifers. Zudem wird der Eindruck erweckt, es handelte sich bei der Aktion nicht um ein Foulspiel des Abwehrspielers.


    Beides sind meiner Meinung nach falsche Schlüsse.


    Das Beispiel Marin/ Franz gestern ist gut geeignet, die Problematik aus Sicht des Angreifers zu betrachten.
    Marin legt sich den Ball vor und setzt diesem nach. Aus dem Augenwinkel sieht er Franz von rechts angeflogen kommen. Jetzt hat Marin genau drei Möglichkeiten:

    • Er konzentriert sich weiter auf den Ball und läuft unbeeindruckt weiter
    • Er springt hoch, um nicht getroffen zu werden
    • Er fädelt ein, um dem SR zu zeigen, dass hier eine regelwidrige Aktion von Herrn Franz vorliegt.


    Erste Variante ist sehr gefährlich. Wie wir insbesondere von Herrn Franz wissen, nimmt er Verletzungen des Gegenspielers bei seinen Zweikämpfen billigend in Kauf.
    Deutschland spielt in diesem Jahr eine WM. Werder Bremen ist noch im internationalen Wettbewerb und im DFB-Pokal vertreten. Und da soll Marin seinen Fuß hinstellen, wo Sense Franz gerade seine ganze "Fußballkunst" auspackt?
    Ergo: Variante eins kommt für Marin nicht in Frage.


    Zweite Variante wird dazu führen, dass es zu keinem Kontakt kommt aber Marin "aus dem Tritt" und somit die Torchance geringer bzw. der Ball sogar ins Toraus rollt.
    Werder hat 2 Spiele in Folge verloren und bemüht sich dringend um Anschluss an die vorderen Bundesligaplätze. Marin möchte auch im nächsten Jahr international mit seinem Verein spielen.
    Ergo: Variante zwei kommt auch nicht in Frage.


    Bleibt Variante drei. Und so geschieht es. Dass man jetzt die Schauspielkunst von Herrn Marin als "Abheben", "Einfädeln" oder "Theatralik" diffamiert, finde ich angesichts der Alternativen eins und zwei nicht richtig.


    Der Angreifer steht hier grundsätzlich vor dem Problem, dass er entweder dem Kontakt ausweicht oder eine Verletzung riskiert, die der Verteidiger entweder aufgrund mangelnder Fußballfertigkeiten unabsichtlich oder noch schlimmer vorsätzlich/ billigend in Kauf nimmt.
    Deswegen hier mein Insistieren auf Bewertung der Aktion des Verteidigers unabhängig davon, was der Angreifer tut. Fällt die Aktion des Verteidigers unter "verbotens Spiel" nach Regel 12, und dazu gehört neben Treten und Beinstellen eben auch Bedrängen sowie der Versuch zu treten oder ein Bein zu stellen.
    Bei obiger Situation von Herrn Franz handelt es sich m. E. um ein Bedrängen, welches mit einem Stafstoß hätte geahndet werden müssen.
    Herrn Marin kann man angesichts der drei oben beschriebenen Varianten nur empfehlen: Fädele nächstes Mal wieder ein, aber falle weniger theatralisch.


    Daran sind wir SR nicht unschuldig. Siehe Thema Vorteilsauslegung im Strafraum - Elfmeter


    Wie in diesem Thema unter anderem erwähnt, werden "leichte Fouls", die im Mittelkreis gepfiffen würden und dort von allen Beteiligten widerspruchslos als Foul akzeptiert würden, im Strafraum leider von SR oft anders bewertet. Das führt bis zur Aussage von SR, es müsse im Strafraum schon "richtig krachen", bevor sie auf Strafraum entscheiden würden.


    So eine Handlungsweise ist gleich doppelt falsch. Erstens gibt es keine "leichten" Fouls. Es gibt Foul oder nicht Foul, und entsprechend ist die Spielfortsetzung nach der Regel.
    Und zweitens bedarf es zum Foulspiel nicht einmal einer Berührung. Auch der Versuch oder ein Bedrängen ist strafbar. Und zwar beides mit direkten Freistoß oder Strafstoß.
    Wie mein Lehrwart schon sagte: Regel 12 beherrschen die wenigsten.


    Vom Dilemma des Angreifers einmal abgesehen- soll er eine Verletzung oder den Ballverlust in Kauf nehmen?


    Ergo: Der Angreifer springt hoch, aber eben nur ein bisschen, und sucht dann quasi den ungefährlichen Kontakt ("einfädeln").


    Deshalb hier mein Aufruf an alle SR, einschließlich Herrn Michael Weiner: Foul ist Foul und ist von uns SR entsprechend der Regel 12 zu ahnden. Dabei spielt die Heftigkeit der Berührung oder anschließende Theatereinlagen des gefoulten Spielers keine Rolle. Auch keine Rolle spielt der Ort des Geschehens. Lediglich bei der Spielfortsetzung gibt es je nach Ort 2 unterschiedliche Varianten.
    Ob das ganze dann spielentscheidene Auswirkungen hat, ist nicht das Problem des SR, sondern das Problem des Verursachers, nämlich des foulenden Spielers.

    Zitat von Christian B.;124034

    ...Wenn ein "einfaches Foul" durch übertriebene Flugeinlagen als brutal zur Schau gestellt werden soll kann man mMn durchaus mit :gelbe_karte: hantieren.


    Genau so ist es: Man kann durchaus eine Verwarnung aussprechen, unabhängig davon, ob es ein Foul war oder nicht.
    Wenn das Foul zeitlich vor der Flugeinlage begangen wurde, ist in jedem Fall das Foul zu ahnden und es ergibt sich eine entsprechende Spielfortsetzung.
    Alles andere ist nicht regelkonform.



    Zitat von Linus;124035

    .... Man kann es als Täuschungsversuch werten, da der Spieler dem SR suggerieren möchte, es hätte ein schlimmeres Foul vorgelegen.


    Wenn man Marins Flugeinlage als unsportlich bewertet, hat man genau 2 Möglichkeiten:


    Entweder Weiterspielen und Verwarnung Marin in der nächsten Spielruhe
    oder Pfiff, Verwarnung Marin und Strafstoß Werder Bremen.




    Zitat von kanarien3;124037

    Weiner hat nicht gepfiffen, ergo, geht es weiter! Ob der nun hoch, tief, mit Flügelschlag oder ohne fliegt, ist doch völlig egal, der SR hat nicht gepfiffen, basta!


    Herr Weiner hat hier die Flugeinlage von Marin nicht als unsportlich bewertet. Denn Situation Sehen (er stand gut und hat ein deutliches Zeichen zum Weiterspielen gegeben) und trotzdem keine Verwarnung auszusprechen, bedeutet: Kein Foul, keine Unsportlichkeit. Herr Weiner zeigt durch seine Gestik deutlich an, dass er die Situation gesehen hat und weitergespielt werden soll. Also Tatsachenentscheidung kein Foul, keine Unsportlichkeit.


    Ende Aus Fertig- oder wie kanarien3 richtig schreibt: Basta.



    Wer hier das "Abheben" / "Einfädeln" von Herrn Marin als übertrieben bewertet, muss eine Verwarnung in der nächsten Spielruhe aussprechen. Sonst Abzüge.


    Argumentationen "so schlimm war die Berührung Franz´ ja auch wieder nicht" gelten nicht. Wenn Berührung, dann handelt es sich entweder um ein "absichtliches Einfädeln" oder um ein Foulspiel nach Regel 12. Bisschen Foul und viel eingefädelt oder unabsichtliches Foul und doll eingefädelt oder andere Vermischungen gibt es nicht.


    Bei mir bekommt Herr Weiner Respekt für eine gute Spielleitung und ein souveränes Verhalten in dieser kniffligen Situation.


    Ich persönlich hätte mich wahrscheinlich wie oben beschrieben


    entweder für Strafstoß
    oder Verwarnung Marin entschieden-


    nicht zuletzt, um in der anschließenden Diskussion mit aufgebrachten Spielern einen klaren Standpunkt zu haben. Denn Weiner´s Tatsachenentscheidung 'kein Foul, keine Unsportlichkeit' verstehen viele Menschen nicht.


    Aber ich war gestern um 15:54 Uhr auf der A7 und nicht in Frankfurt auf dem Platz.

    "Hätte Marin nicht so dermaßen auffällig eingefädelt hätte Weiner den Strafstoß wohl gegeben"


    Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun? Entweder Foul oder nicht Foul- und dann können wir uns anschließend noch über theaterreifes, überflüssiges "Einfädeln" und "spektaluläres Fallen" unterhalten.


    Diese Logik erschließt sich mir nicht. Genausogut könnte ich auch einem Angreifer, der, nachdem er rüde gefoult wurde seinen Gegenspieler beschimpft, mit einer persönlichen Strafe belegen und dann auf Freistoß für den Verteidiger entscheiden.


    Das geht gar nicht!


    Nochmal zur Regelkunde:
    Das erste Vergehen bestimmt die Spielfortsetzung. Und das muss im oben genannten Beispiel Marin/Franz unabhängig von anschließenden Flugeinlagen entschieden werden.


    Ich warte darauf, dass es in solch einer Situation einmal eine Verwarnung für den Gefoulten (wegen Unsportlichkeit- er stellt das Foul schlimmer dar als es war) und trotzdem Strafstoß gibt.


    Also meine Herren SR: Erst das Foulspiel (wenn es denn nach Regel 12 eines war) ahnden und dann alles andere.
    Abwägen/ Aufrechnen/ Bestrafen fürs "Einfädeln" und "spektaluläres Fallen" gibt es nicht.

    Zitat von BestRefinTown;122876

    .......Die von mir oben zitierte Regel


    ... nach Abprallen des Balles vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt wird...



    Bitte jetzt keine hämischen Kommentare. Ich bin selbst ratlos.


    Heute wieder Lehrabend. Korrektur der Aussage des Lehrwartes vom 08.01.2010:


    Unhabhängig davon, ob der Ball noch das Tor berührt hat, gibt es nach Berührung des Balles mit der Hallendecke oder Sportgeräten idF gegen die zuletzt den Ball spielende Mannschaft.


    Tut mir einen Gefallen- jetzt bitte keine Kommentare, dass das ja klar gewesen sei und nichts anderes Sinn mache.


    Es geht mir nicht um Sinn oder Unsinn. Es geht mir darum, klare Hallenregeln zu haben, die festgeschrieben sind. So wie der Status Quo jetzt ist, dass sogar der Lehrwart beim übergeordneten Verband anfragen muss und dann eine Aussage bekommt, die 1 Woche vorher noch anders gelehrt wurde, geht es einfach nicht.
    So wundert es mich nicht, dass es bei den Hallenregeln immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen und damit zu Ärger kommt.


    Das Beispiel mit der Berührung der Hallendecke ist übrigens nur eines von mehreren.


    Ich mach´ drei Kreuze wenn mein Hallenturnier vorbei ist.
    Was freue ich mich auf die Rückrunde- da weiß ich, wo ich nachlesen kann.

    ... irgendwie kommt mir das hier im Forum immer wieder unter: Keiner außer uns erlauchten SR kennt die Regeln. Alle doof - nur wir nicht. Spieler doof, Trainer doof, Betreuer doof, Jurnalisten doof, Zuschauer doof....


    Leute, ich weiß, Ihr meint es nicht immer so hart wie Ihr es formuliert. Ihr wisst, dass es so nicht stimmt. Aber durch diese permanente pauschale Diffamierung tut Ihr uns keinen Gefallen.


    Im Gegenteil- das schürt nur das Vorurteil vom arroganten und rechthaberischen Schiedsrichter.


    Nochmal- was Ihr hier in der Sprache so flapsig/ witzig/ locker ´rüberbringt, holt uns "draußen" wieder ein. Und erzähl´ mir keiner, dass er bei all´ den Regeländerungen und Wettbewerbsbestimmungen in unterschiedlichen Wettbewerben nicht auch mal einen Fehler gemacht hat, der auf Regelunkenntnis beruht. Und sei es nur eine falsche Spielfortsetzung oder ein Formfehler beim Ausfüllen des Spielberichts.


    Ich würde mich freuen, wenn der Sprachgebrauch sich hier etwas ändert. Denn was man hier mit aller Selbstverständlichkeit jeden Tag so von sich gibt, rutscht einem auch "draußen" irgendwann einmal raus. Und das spricht sich ganz schnell rum. Und dann wartet jeder geradezu darauf, uns SR irgendwann einmal einen reinzuwürgen, weil wir einen Fehler gemacht haben.


    Wollen wir solche Fronten wirklich pflegen?

    Pfiff ist Pfiff und kann nicht revidiert werden. Wenn der Pfiff von einem Zuschauer gekommen wäre und "nicht eingegriffen hätte" hätte man das Tor anerkennen können.
    Der Zeitnehmer und seine Pfeife sind jedoch "offiziell" und somit ist das Spiel zwingend zu unterbrechen. Einzig praktische (Not-)Lösung: Wenn der Ball schon unmittelbar vor Überschreiten der Torlinie war kann man ggf. als Tatsachenentscheidung entscheiden, dass der Ball die Line bei Pfiff bereits vollständig überschritten hatte. Dann Tor + Anstoß.


    Ansonsten: SR-Ball wo Ball bei Pfiff.

    oh, ich lese gerade dieses Thema- diese Aussage freut mich besonders:


    Zitat von Pfeifekopp;119981

    Auch ich finde es klasse, dass auch "Ältere" noch anfangen.
    Für uns im Schiedsrichterausschuss sind diese fast immer ein Segen. Die sind zuverlässig, pfeifen alle Spiele und haben zumeist keine Probleme dabei und vorallem: Sie bleiben bei der Sache......


    Ich habe meinen Anwärter-Lehrgang im zarten "Alter" von 40,6 Jahren absolviert und werde bald erneut ein Wiegenfest feiern.


    Jetzt kommt´s: Auf meinem Anwärter-Lehrgang habe ich Bernd den alten Hasen (>>50 Jahre) kennen gelernt, dessen SR-Lizenz nach langer Krankheitspause ungültig geworden war und der mit uns 13-40- jährigen den Lehrgang und die Prüfung absolvierte.
    Was eine Bereicherung Bernd war- echt klasse. Wenn er von alten Zeiten auf der Lohmühle (Station VfB Lübeck) und im Holstein-Stadion erzählte oder Geschichten von Kieler Stadtderbys oder oder...
    Spaß haben wir gehabt und mit den "Jungen" im Lehrgang interessante Diskussionen geführt.


    Und jetzt kommt mein persönliches Glück: Ich habe Bernd gefragt, ob er zu einem meiner nächsten Spiele mitkommt, um mich einmal inoffiziell zu "beobachten" und mir Feedback zu geben. Und er kommt mit. Klasse- ich bin richtig aufgeregt vor den Kommentaren der großen Eminenz.


    Das wird ein langes Nachgespräch gegen, da bin ich mir sicher. Bernd und ich vertreten nämlich grundsätzlich verschiedene Standpunkte. Er ist mehr der wortkarge, knackige Typ, der z.B. Reklamieren blitzschnell ahndet.


    Ich bin mehr der Sportler, der jede Situation "mitschwitzt" und der eher für hartes Einsteigen als für Reklamieren persönliche Strafen verhängt.


    Bin gespannt!!

    Zitat von Falkao;122878

    Dieser Presseartikel bestätigt die Aussage unseres User Udo, das viele Spieler/Trainer eh keine Ahnung von den Regeln haben. ....


    Udos Meinung war absoluter formuliert, nämlich dass alle Spieler keine Ahnung hätten:


    Zitat von Udo;122673

    Aber Spieler haben, wie wir alle wissen, keine Ahnung von den Regeln. ....


    Das sehe ich anders.



    Problem jetzt: Neben vielen (aber eben nicht allen) anderen haben offensichtich einige SR auch keine Ahnung - zumindest was die spezifischen Hallenregeln angeht.
    Und es kann doch nicht sein, dass wir SR uns einkapseln und nicht in der Lage sind, die Grundlagen unseres Handels eindeutig darzulegen.


    Ich brauche eine verbindliche Vorgabe, schriftlich und für jeden interessierten einsehbar.


    Zitat von Falkao;122878

    ..... Ziehe den Hut vor der konsequenten Regelauslegung der Kollegen.


    Ich auch. Arsch in der Hose. Respekt.



    Aber wer klärt denn nun die Spieler, Zuschauer, Trainer, Betreuer und die Presse auf?

    Der Artikel belegt nur, wozu das ganze Regelchaos führt. Zu unterschiedlichen Erwartungen, Auslegungen und Konsequenzen. Ein FAD in der Halle bedeutet nämlich Sonderbericht des SR, Verhandlung, ggf. Strafe und Sperre des Spielers.


    Und genau da knallt es spätestens. Wenn die Regeln 3 oder 2 Minuten Unterzahl nach FAD, idF ja oder nein nach Deckenberührung des Balles nachdem dieser vom Tor abprallt, Tragen von Schienbeinschützern .... oder oder.. unterschiedlich gehandhabt werden- dann wird kurz gemeckert und gut ist.


    Aber wenn die Sieler sich "ungerechtfertigt" gesperrt sehen, da es ihrer Meinung nach ja auch 2 Min. getan hätten und diese Meinung von Trainern, Betreuern, Zuschauern und der Presse gedeckt werden- dann habe ich als SR Stress. Und wenn selbst ich die Regeln nicht durch Verweis auf einschlägige Regelwerke belegen kann- dann haben wir als SR den Salat und stehen als die Dummen da.


    Dann macht es mir keinen Spaß mehr und ich gehe nach Hause.
    Ich hatte mir vorgenommen, vor unserem Vereinseigenen Turnier im Februar einleitend nochmals auf die Regeln hinzuweisen- wenn diese Hinweise jedoch in einer halbstündigen Diskussion enden, am Ende derer ich nicht einmal belegen kann, woher meine genannten Regeln herkommen, dann nutzt es wenig.


    Dann habe ich die alte Pest: Entweder ich mache es so, wie unser Lehrwart es predigt und mache mich 1 Tag lang bei unserem eigenen Turnier zum Buhmann (wie die SR-Kollegen auf den Hallenkreismeisterschaften- siehe obigen Link "Bericht Lokalpresse").
    Oder ich mache es so wie "gewünscht" und dann bin ich auch der Buhmann, da einige wenige "Eingeweihte" von mir als neuen SR berechtigterweise die korrekte Vertretung der Anweisungen des SHFV verlangen.


    Und zum eigenen Turnier zu fahren mit dem Wissen, in jedem Fall der Buhmann zu werden- dafür bin ich nicht SR geworden.


    Fazit für mich: Ich werde von unserm Lehrwart schriftlich die Quellen für die SHFV- Anweisungen anfragen, diese Kopieren und zur Einsicht beim Turnier vorhalten. Zusätzlich werde ich mit der Turnierleitung und dem Veranstalter (zu dem ich als Heim-SR im weiteren Sinne dazugehöre) vor Turnierbeginn auf diese Anweisungen hinweisen.
    Ich hoffe inständig, keinen FAD aussprechen zu müssen. Die Anfeindungen "Du schreibst doch wohl jetzt keinen Bericht- was bist Du den für ein ....." höre ich jetzt schon.


    Zitat von kanarien3;122908

    ...Wenn der Ball die Decke, oder einen sonstigen Gegenstand berührt, der nicht zum Spielfeld gehört, ist auf idr. Freistoss zu entscheiden, gegen die Mannschaft, die den Ball zuletzt berührt hat! ...


    Wie gesagt- ich habe es gestern nochmals auf dem Lehrabend angefragt, in Anwesenheit des KSO, des Lehrwartes, mehrerer LK-SR und 50 weiteren SR-Kameraden. Da wurde diese Regel als Anweisung des SHFV ausdrücklich bestätigt mit anschließender Diskussion, ob es eine pers. Strafe gibt, wenn ein Feldspieler nach einer solchen Deckenberührung den Ball fängt.


    Klingt komisch- ist von mir aber nicht weiter zu kommentieren sondern umzusetzen.

    Gestern Abend war ich auf einem Lehrabend in unserem Kreis.


    Es offenbarte sich das alte Desaster: Hallenregeln werden mal so und mal so gehandhabt.


    Die von mir oben zitierte Regel


    ... nach Abprallen des Balles vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt wird...


    wurde von mir explizit abgefragt.


    Anwort: Dies sei eine Anweisung vom SHFV, die bereits mehrere Jahre existiere. Ich finde diese aber weder in den DFB-Regeln, noch im SHFV-Downloadbereich noch in den SHFV-Regeln, die ich von meinem Lehrwart bekommen habe.


    Ich bleibe dabei- wenn selbst wir SR uns über die Regeln nicht klar sind und ich auch nach Recherche auf drei Plattformen (Kreis-, Landes- und Bundesverband) die oben beschriebene Regel nicht finden- gute Nacht.


    Heiß diskutiert wurde zweierlei:


    Was passiert, wenn ein Abwehrspieler im Strafraum nachdem der Ball die Querlatte und dann die Hallendecke berührt, den Ball fängt in der Annahme, es würde nach der Deckenberührung einen idF geben.


    Ergebnis: Wenn erkennbar, dass er einem Angreifer absichtlich eine Torchance nimmt- FAD und Strafstoß.


    Ansonsten sollten wir SR keine Absicht unterstellen und damit wäre es auch keine Unsportlichkeit und das Spiel wäre ohne pers. Strafe der Regel nach (Strafstoß) fortzusetzen.


    Meine Meinung: Tumulte vorprogrammiert. Zudem ich dann nicht einmal auf die Regel selbst verweisen kann, sondern nur abstrakt von einer "SHFV-Anweisung" sprechen kann.


    Zweiter Diskussionspunkt: FAD in der Halle. Hier wird unterschiedlich gehandhabt, wann sich die Mannschaft, gegen die ein FAD ausgesprochen wurd, wieder vervollständigen darf (nachdem ein Tor gegen sie erzielt wurde sofort-klar). In den DFB-Regeln steht 2 Minuten, ebenso in den SHFV- Regeln. Wir haben die Anweisung, nach einem FAD die Mannschaft sich erst nach drei Minuten sich komplettieren zu lassen.


    Problem beim FAD in der Halle: Die meisten Beteiligten gehen davon aus, dass dieser praktisch nur nach Tätlichkeit, nicht aber nach "Notbremse" und rohem Spiel verhängt wird. Dafür gebe es schließlich die 2-Min. Zeitstrafe.


    Wieder Tumulte vorgrammiert. Bei den Hallenkreismeisterschaften wurd ein Spieler nach einer klaren Notbremse mit dem FAD bestraft- lest selbst, was passierte:
    Bericht Lokalpresse.

    Zitat von Udo;122673

    Aber Spieler haben, wie wir alle wissen, keine Ahnung von den Regeln. Sie werden es danach beurteilen, wie der Schiedsrichter sie behandelt hat. Und da sehe ich das Problem. Weil auf dem Platz sind wir alleine, wir haben dort keine Freunde.


    Wie kann man nur allen Spielern pauschal Regelunkenntnis vorwerfen? Wer so denkt, ist tatsächlich ganz allein auf dem Platz und verhindert erfolgreich jeden Dialog. Warum solche Menschen dann als SR auflaufen, wo sie es angeblich nur mit "ahnungslosen" zu tun haben, verstehe ich nicht.


    Also ich bin auf dem Platz nicht allein, und manchmal höre ich von Spielern auch ganz sachliche Kommentare, die von guter Regelkenntnis zeugen.
    Wobei sich jetzt jeder selbst denken darf, ob ich als SR so ahnungslos bin oder wir im Kreis RD-ECK die Spieler mit der besten Regelkenntnis haben.
    Zum Thema "Freund sein" habe ich ein neues Thema eröffnet- herzlich willkommen.

    Zitat von Manfred;110603

    ....Der einfachste Fall ist sicher der, wenn Schiedsrichter unter sich sind. Klassiker hierfür sind Pflichtsitzungen, Leistungsprüfungen, oft genug aber auch die Schiedsrichterkabinen. Natürlich werden wir auch hier auf Kollegen treffen, die einem unsympathisch sind, aber glücklicherweise ist das die große Ausnahme. Hier haben wir die Gelegenheit, auch mal unbefangen aus dem Nähkästchen zu plaudern und auch mal einen Tipp „unter der Hand“ zu geben. Allerdings sollten wir uns hüten, hier jemandem unsere Meinung aufzudrängen, wenn er es nicht möchte......


    Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur 4-Augen Gespräche- also keine Sitzungen, Tagungen, Feiern o. ä. und auch keine eMails geeignet sind, Kritik zu äußern.
    Viele SR fühlen sich sofort an den Pranger gestellt und reagieren abwehrend. Schade, denn gerade in den unteren Klassen ohne Videoaufzeichnungen von 10 oder mehr Kameras ist eine Dritte Meinung doch ein tolles Feedback. Und der Kollege kann die Kritik dann annehmen oder einfach sagen "ich sehe das anders".

    Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, ist ein Hauptübel für Stress in der Halle die Unkenntnis der Teilnehmer über die Hallenregeln.


    Zudem scheint es x (x>1000) Variationen und Einschränkungen zu geben.


    Auf der Seite meines Kreises finde ich die "Richtlinien für Fußballspiele in der Halle" des SHFV.


    Einige Fragen bleiben offen- z.B. was nach Berührung des Balles mit der Hallendecke oder seitlich angebrachten Geräten (Basketballkorb, Turnseile, Fensterlaibungen...) zu tun ist. Hier hörte ich neulich, dass nach Abprallen vom Pfosten oder Querlatte und dann Berühren der Hallendecke oder Geräten weitergespielt werden sollte?!


    Ich wünsche mir eine knackige Zusammenfassung (so 1-2 DIN A4 - Seiten), die nicht auf die Beschaffenheit des Spielortes und den organisatorischen Regelungen eingeht, sondern die man vor Turnierbeginn allen Mannschaften in die Hand drücken kann mit dem Hinweis "nur, falls Ihr es noch nicht wisst".


    Hat jemand von Euch so ein Extrakt, welches ich dann für unser eigenes Hallenturnier anpassen könnte (dann muss ich nicht alles neu erfinden).

    Zitat von schiri17;122513

    .... Aber gegen den SR schlagen finde ich voll furchtbar ! ....


    Da haben wir alle einen Konsens.



    Zitat von Linus;122549

    .....letztlich wird ein fehlender Abbruch dann als Schwäche ausgelegt ("Was kann man denn mit dem alles machen").



    Da bin ich mir im Einzelfall nicht sicher (siehe zum Beispiel SR Fandel bricht Partie DEN-SWE 3 Min vor Schluss ab - das wird in den Medien kontrovers diskutiert)



    Zitat von Linus;122549

    Hier die Entscheidung Fandels zu kritisieren und noch andere Gründe reinzuinterpretieren finde ich falsch. Dass ein Abbruch nicht ganz ohne Beratung stattfindet ist nichts ungewöhnliches und kein Zeichen dafür, dass Fandel nicht generell den Abbruch bei einem Übergriff befürwortet.



    Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt.
    Ich wollte sagen, dass der Abbruch von Herrn Fandel im Spiel DEN-SWE auch kritisch in der Öffentlichkeit gesehen wird. Was nicht bedeutet, dass es ein Fehler war (denn vereinzelte Kritik in der Öffentlichkeit wird es in jedem Fall geben, und ob diese berechtigt ist, ist noch eine weitere Frage).
    Für mich macht die intensive Beratung des SR Fandel deutlich, dass er hier nach Beratung zusammen mit seinem Team eine Entscheidung trifft, und hier nicht kategorisch abbricht. Kann sein, dass ich das falsch interpretiere.


    In jedem Fall akzeptiere ich die Entscheidung. SR Fandel muss für sich, sein Team und den Fußballsport eine Entscheidung treffen, in die er ggf. weitere Faktoren einbezieht, die ich nicht kenne (sie werden in seinem Bericht stehen).
    Nur, wie sich mir die Bilder darstellen (ich war nicht auf dem Platz, nicht im Stadion und ich kenne nicht alle Faktoren, die SR Fandel zu seinem Abbruch bewogen haben) hätte ich wahrscheinlich die restlichen 3-6 Minuten zu Ende spielen lassen.
    Vielleicht hätte ich aber auch das Ansehen der SR insgesamt als beschädigt angesehen oder ich hätte mich beim Anblick eines zornig auf mich zustürmenden Dritten (ist mir selbst so noch nicht passiert) so erschrocken, dass ich mich nicht in der Lage gesehen hätte, eine solch brisante Partie weiter zu leiten. Schließlich wäre es mit Strafstoß und einer extrem hektischen Schlussphase weiter gegangen. Kann alles sein; ich bin ein Kreisklassen-Anwärter- was weiß ich vom Pfeifen in 40000-Zuschauer- Hexenkesseln.


    Nur beharre ich darauf: Lasst es die Kollegen vor Ort entscheiden. Ob es im Falle des urprünglichen Posts (SR fällt unglücklich nach einer Attacke eines Spielers und wird mit Verdacht auf Rippenbruch ins Krankenhaus eingeliefert) richtig war weiterzumachen, stelle ich auch in Frage.



    Ich lerne aus dieser Diskussion- mein Fazit:


    Wenn Verletzung eines SR oder Respekt/ Sicherheit nicht mehr gewährleistet- Abbruch.


    Forumsmitglied Hunter hat mir noch eine prima "Richtlinie" genannt:
    DFB-SR-Zeitung 6/2008 Siehe Situation 7 der Regelfragen inkl. Antwort (Seite 18 'Situation 7').


    In der SR-Zeitung wird zwischen 'Stoßen', wo kein Abbruch gefordert wird und einer Tätlichkeit 'Schlagen', die einen Abbruch erzwingt, differenziert.