Beiträge von BestRefinTown

    Ich hatte neulich im Herrenbereich den Fall, dass ein sehr kleiner Abwehrspieler (ca 130cm) gegen seinen größeren Gegenspieler (ca 190cm) sperrte und diesen bei hohen Bällen unterlief. Der größere Spieler agierte fair und versuchte, jedweden (wahrscheinlich für den kleineren Spieler schmerzhaften) Kontakt mit dem "Kleinen" zu vermeiden.
    Trotzdem fiel es mir schwer, hier auf Foul im Sinne von "den Lauf des Gegners behindern" oder "Halten" zu entscheiden.
    War echt schwierig, und ich lag sicherlich das ein oder andere Mal daneben.
    Der "Große" tat mir fast schon ein wenig leid- denn der Kleine behinderte erfolgreich sein Spiel- ob regelkonform oder nicht- erfolgreich.

    Zitat von Falko;125626

    .....was bleibt [ist] eine grundlegende Änderung meines Verhaltens im Sportbereich. Ich habe als SR gelernt mich auf dem Platz zurückzuhalten ...


    Da will ich auch hin!!


    Herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen. Freue mich weiter auf Deine Posts hier im Forum.

    Zu diesem Spiel habe ich noch eine andere Regelfrage:


    Das Tor von Reus in der 4. Minute (siehe Sekunde 12 hier: Link) ist für mich Abseits.


    Denn: Reus zieht aus seiner Abseitsstellung einen Vorteil- er hat einen kürzeren Weg zum Tor als die Verteidiger und schiebt dann nach kurzem Sprint unbedrängt ein.


    Hier stoße ich mich an der Regel, die sagt:


    „Aus seiner Position einen Vorteil ziehen“ heißt, dass der Spieler aus einer
    Abseitsstellung einen Vorteil erlangt, indem er den Ball spielt, der vom Pfosten
    oder der Querlatte oder von einem gegnerischen Spieler zu ihm springt.


    Laut Regel zieht Reus also keinen Vorteil aus seiner Position. Laut Kommentator entsteht eine "neue Spielsituation".


    Ist diese Regelauslegung für Euch ok?

    Zitat von Harald;125586

    Wie ich aus Deiner Vorstellung entnommen habe, bist Du also ausgezogen, um der perfekte Schiedsrichter zu werden.


    Das habe in meiner Vorstellung nicht geschrieben und so meine ich das auch nicht. Perfekt ist niemand und ich allemal nicht.


    Mir fallen viele Dinge auf und ich möchte meine Erfahrung auf dem Fußballplatz dazu nutzen, Dinge zu verbessern. Vielleicht verbessere ich selbst auch gar nichts, sondern Dinge verändern sich ohne mein Zutun durch die Veränderung des Fußballs.



    Zitat von Harald;125586

    ... Allerdings fallen mir bei vielen Deiner Beiträge drei bestimmte Begriffe ein:


    Arroganz, Überheblichkeit, Wichtigtuerei


    Ich mag falsch liegen, der Eindruck drängt sich mir persönlich jedoch auf. Sollte dies nicht der Fall sein, so entschuldige ich mich einerseits, würde mir aber wünschen, dass Du Deine Beiträge vor dem Absenden auf die Wirkung auf andere prüfst.


    Wenn meine Beiträge bei einigen Lesern so ankommen, ist das nicht förderlich. Ich möchte ja gerade Diskussionen beleben und nicht abwürgen, indem ich andere mit meiner Art nerve. Ich werde weiter versuchen, konstruktiv zu posten und vor dem Absenden nochmal auf Wirkung auf andere zu prüfen.



    Zum Thema selbst :


    Klar sind da Ungereimtheiten. Aber mir drängt sich da der Verdacht auf, als hätte das SG dort eine "alte Rechnung" beglichen und als wurde der Kern der Sache- nämlich die angeblichen Beleidigungen- nicht gründlich recherchiert. Elegant hat das SG argumentiert, dass die Beleidigungen- wenn sie denn so gefallen sind- allein kein Grund für einen Spielabbruch gewesen seien.


    Als Gesamteindruck des Urteils bleibt dann: Beleidigungen sind nicht so schlimm, dass sie einen Abbruch rechtfertigen.
    Damit habe ich so mein Problem.

    Zitat von MrNice;125572

    ....das Sportgericht kennt aber eben die Vorgeschichte des Referees. Genau dies hat er bereits schon einmal gemacht. Damals hat er ein Verbandsfunktionsverbot bekommen. Kennt man diese, ist der Tenor des SG verständlich.



    Aha. Da wird also ein aktueller Vorfall dazu verwendet, einem unliebsamen SR endlich mal eins auszuwischen. Na toll.
    Und dann wundern wir uns, dass der Ton auf den Plätzen wie selbstverständlich immer respektloser wird. Das Gefeixe der pöbelnden Spieler nach solch einem Urteil stelle ich mir besser nicht vor. Thema Signalwirkung.

    Das muss man sich mal bildlich vorstellen: Da springt ein Kollege netterweise ein und muss sich dann von A bis Z verarschen lassen.
    Wenn ich das schon lese: 'Spaßvogel, schwul, Witzbold, Lachnummer, pfeift Scheißdreck'
    Das findet niemand schlimm- auch das Gericht nicht. Im Gegenteil- der Hinweis, dass "zu keiner Zeit ein tätlicher Angriff auf den Schiedsrichter zu befürchten war" untersteicht die lässige Haltung des Gerichts.


    Sorry, aber bei solch einer "Rückendeckung" von oben macht das keinen Spaß mehr.


    Schämt Euch Spieler, Betreuer/ Trainer, Vereine, Gericht.


    Ob der SR hier alle Mittel (pers. Strafen) ausgeschöpft hat oder nicht- hier muss der Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden und im zweiten Schritt kann dann über den Abbruch und seine Begründung diskutiert werden. Statt dessen wird im Urteil noch zeilenweise über mögliche Interessen des SR spekuliert.. ich fasse es nicht.

    Ich merke, wie ich am Ende eines Spiels unsicher werde, was den Einsatz der gelben Karte angeht.
    In den Klassen, in denen ich pfeife, sieht es folgendermaßen aus:
    Die gelben Karten werden nicht registriert und haben keine Auswirkungen (außer in der FairPlay-Wertung) über das Spiel hinaus. Eine 2. gelbe Karte - also Gelb/Rot- zieht keine Sperre oder Geldstrafe nach sich.
    Das führt dazu, dass gegen Ende eines Spiels die gelbe Karte kaum Wirkung hat.


    Was tue ich also, wenn Spieler des mit einem Tor führenden Teams in den letzten Minuten unsportlich agieren? Klassiker: Spielverzögerung, extrem langsames Auswechseln, provozieren der Gegenspieler.


    Da schlagen bei mir 2 Herzen in der Brust.


    Zum einen ist es mein Anspruch, über 90 Minuten die gleiche Messlatte anzulegen. Aber kurz vor Schluss das Spiel zu unterbrechen und das um den Ausgleich bemühte Team aus dem Spielfluss zu bringen widerstrebt mir. Also tendiere ich zum Weghören/ Wegschauen- was soll ich kurz vor Schluss zeitaufwändig unterbrechen, VW aussprechen, notieren – da hat das zurück liegende Team nichts davon.


    Zum anderen finde ich es doppelt unfair, angesichts der nicht existierenden (VW kurz vor Schluss) oder geringen (Gelb/Rot kurz vor Schluss) Konsequenzen sich unsportlich zu verhalten. Von meinem Gerechtigkeitsgefühl her würde ich also eher strenger ahnden und z.B. nach einer VW bei der geringsten abfälligen Bemerkung/ Geste sofort Gelb/Rot hinterher ziehen. Oder sofort zu Rot greifen (dann ist die Provokation einfach eine Beleidigung- regeltechnisch bin ich da sicher).


    Dann setze ich mich dem Vorwurf aus, mich als SR in den letzten Minuten „wichtig“ machen zu wollen und aus einem ruhigen Spiel ein ereignisreiches und schwieriges zu machen.


    Also- was tun wenn die knapp führende Mannschaft gegen Ende vermehrt unsportlich agiert?
    Ich kann auch in der 90 + x. Minute in aller Ruhe meine VW aussprechen, aufschreiben und noch mal 2 Minuten nachspielen lassen. Aber das Ziel, der zurückliegenden Mannschaft den Spielfluss zu zerstören, hat der unsportlich agierende Spieler trotzdem erreicht und wird dafür de facto nicht bestraft.


    Wie macht Ihr das? Geht Euch das auch so in den letzten Minuten eines Spiels?

    Lese ich richtig? Die einen tragen Schmuck/ Armbändchen selbstverständlich als Spieler und sogar als Schiedsrichter und posten das hier sogar noch frei hinaus. Geht´s noch? Wenn ich als SR am nächsten Spieltag regelkonform das Entfernen der Bändchen einfordere, habe ich Stress. Schönen Dank auch, Kollege.
    Ich kann nur hoffen, dass Euch SR jemand mal so richtig den Marsch bläst, wenn Ihr so´n Scheiß macht. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, die Bändchen verschwinden zu lassen, so dass keiner etwas merkt.
    Ich guck´ beim Damenspiel auch nicht unters Trikot oder ins Höschen, was sich dort alles noch verbirgt.
    Aber eines muss klar sein: Schmuck stellt eine Gefährdung für den Träger und andere dar.
    Wenn jemand meint, beim Sport sich selbst gefährden zu müssen, weil er unter der Kleidung sonstwas trägt, muss mich das nicht interessieren. Aber alles, was andere gefährdet, ist zwingend zu entfernen. Das gilt selbstverständlich auch für den SR.
    Einzige Ausnahme: Die Uhr des SR.


    Ich bin wirklich in vielen Dingen- gerade in den unteren Klassen- dafür, den Spaß in den Vordergrund zu stellen und Dinge nicht unnötig aufzuwerten. Aber bei Gefährdung anderer hört der Spaß auf.

    Stelle hier zum x.-Mal fest, dass Hallenregeln unterschiedlich interpretiert werden und es unterschiedliche Auslegungen/ Regeln gibt, deren Ursprung oft unklar ist.
    Sätze wie "das haben wir immer schon so gemacht" / "das hat noch nie Probleme gegeben" / "ist doch klar" bringen niemanden weiter.
    Gerade die unterschiedliche Handhabung von Regeln hat bei unseren Hallenkreismeisterschaften kürzlich zum Eklat geführt, der darin gipfelte, dass die lokale Presse über die Schiedsrichter herzog. Grund der Aufregung waren unterschiedliche Standpunkte, ob und wann es in der Halle einen FAD gibt und ob dieser nicht den meisten Fällen (z. B. Notbremse, grobes Foulspiel) durch die 2-Min. Zeitstrafe ersetzt wird.
    Andersherum kann man auch fragen, wann es überhaupt eine gelbe Karte, eine Zeitstrafe und einen FAD in der Halle gibt. Ich wette, wenn ich 10 SR frage, bekomme ich 10 Antworten.


    Bis ich für meinen Kreis "Regelsicherheit" hatte, bedurfte es dem Studium der "SHFV- Richtlinien für Fußballspiele in der Halle", Recherche in diesem Forum und zweier Lehrabende. Dass Spieler/ Trainer/ Betreuer die Regeln kennen, davon kann ich nicht ausgehen.


    Ich werde die SHFV-Richtlinien und eine selbsterstellte Zusammenfassung bei unserem vereinsinternen Turnier vorhalten und die Turnierleitung wird vor Turnierbeginn darauf hinweisen- nur dann habe ich eine gewisse Sicherheit, dass diese Regelungen allen bekannt sind.
    Diese Vorgehensweise (Vorhalten der Regeln in Schriftform beim Turnier) nimmt mich als SR etwas aus der Schusslinie- Diskussionen wird es aber trotzdem geben.
    Ich sagte es bereits in einem anderen Thema: Ich hoffe, es gibt keine Notbremse, keine Tätlichkeit und kein grobes Foulspiel- das Theater danach wird groß.

    Oh- da habe ich jetzt einen falschen Begriff verwendet. Danke für die Korrektur- "Regelverstoß" ist anders definiert.


    Aber die Fußballregeln sagen unter Regel 4


    "...hat der Schiedsrichter zu prüfen, ob die Ausrüstung nun in Ordnung ist, bevor er
    die Rückkehr auf das Spielfeld erlaubt,"


    Damit muss er die Kontrolle außerhalb des Spielfeldes vornehmen- null Spielraum.



    Was das Delegieren auf den SRA angeht- da bin ich mir nicht sicher. Beim Einwechseln wird die Ausrüstungskontrolle vom SRA vorgenommen- warum nicht auch in so einem Fall, wenn der SRA weiß, worauf er zu achten hat (hier: der Schienbeinschützer). Hier bitte ich noch um Aufklärung


    a) was darf der SR an den SRA delegieren
    b) und was nicht.

    Zitat von Pfeifekopp;124672

    Ich sehe hier keinen Regelverstoß in den Ausführungen von Andreas. .... Ein Wiedereintritt ist erst nach Kontrolle der Ausrüstung möglich, also muss der Spieler draußen warten. Wenn ich dann zufällig weit entfernt stehe, dann hat der Spieler eben ein Problem. ...


    Der Regelverstoß ist der, dass die Ausrüstung vom SR nicht auf dem Platz kontrolliert werden darf.
    Insofern hat auch der Spieler kein Problem sondern der SR muss an die Seitenlinie laufen oder die Kontrolle an seinen SRA delegieren.



    Zitat von Pfeifekopp;124672

    ...Und zum Schluss zur Wortwahl. So wie man es in den Wald ruft, so schallt es zurück. ...


    Nach der Logik dürfen alle Spieler dann die Vokabel "verarschen" verwenden; schließlich hat sich der SR das ja auch erlaubt. Was machst Du, wenn ein Spieler 10 Min später nach einem Versehen von Dir zu dir sagt: "Willst Du mich verarschen?"


    Ich lasse mich nicht auf ein Niveau herab, welches ich selbst nicht will.

    Zitat von A_Kappi;110376

    .....Warten bis zur nächsten Unterbrechung, den Spieler darauf hinweisen, dass er früher aufstehen muss, wenn er mich verarschen will und vom Feld schicken. Warten bis er schreit, dass er wieder rein will. Weiter warten. Bei einem Abstoß des Gegners das Spiel anhalten, am gegnerischen 16 warten und den Spieler kommen lassen. Ausrüstungskontrolle durchführen und danach unmittelbar den Abstoß freigeben. :p


    Gibt bei mir Abzüge.


    1. Ist die Wortwahl ggü. dem Spieler nicht angebracht- wir wollen schließlich auch nicht, dass die Spieler so mit uns oder anderen reden.
    2. Wissen wir nicht, warum er seinen Schützer geworfen hat- vielleicht ist der Klettverschluss zum x.-Mal aufgesprungen oder der Schützer scheuert am Bein oder oder. Hier dem Spieler zu unterstellen, er würde nur aus Jux gegen die Ausrüstungsvorschrift verstoßen, schafft zusätzliche Fronten.
    3. Hier offensichtlich eine "Retourkutsche" zu fahren, schafft Fronten, die wir als SR nicht gebrauchen können.
    4. Ist die Ausrüstungskontrolle vor Betreten des Platzes durchzuführen- klarer Regelverstoß des SR.



    Also Leute- ich lehne mich mal wieder weit aus dem Fenster- aber ich tue es trotzdem:


    Was Ihr auf dem Platz macht, ist Eure Sache. Aber hier im Umgang mit Spielern Fronten aufzubauen, ist meiner Meinung nach schlecht. Ihr kommt damit vielleicht klar, aber ein junger 18jähriger Schiedsrichter kämpft dann am nächsten Spieltag gegen die Stimmung an, die Ihr mit solchem Gutsherren-Art - Auftreten in der Vorwoche erzeugt habt.
    Und was mich wirklich stört ist, dass hier regeltechnisch falsche Vorgehensweisen gepostet werden. Leute, dass geht so nicht. Es muss unser Anspruch sein, regelkonform zu agieren.

    Hallo Udo- erst fordern, die Vereinsbrille abzusetzen und dann gönnerhaft feststellen, dass Werder Bremen ja 90 Minuten Zeit gehabt habe, ein Tor zu schießen.


    Als Spieler hatte ich solche SR gefressen, die mir erklärten, ich solle mich nicht aufregen, ich könne ja in der verbleibenden Spielzeit noch ein Tor erzielen.


    Das wäre so, als würde der Spieler zum SR sagen: Macht nix, dass Du hier eine Fehlentscheidung getroffen hast, Du kannst ja in der verbleibenden Spielzeit noch gut pfeifen.



    Dabei waren wir hier doch schon ein gutes Stück weiter gekommen:


    Franz hat versucht, den Ball zu spielen- ist aber zu spät gekommen und nun steht sein Bein im Laufweg von Marin.


    Entscheidend nach der Regel ist jetzt, nach ob Franz nach „Einschätzung des
    Schiedsrichters" fahrlässig, rücksichtslos oder mit unverhältnismäßigem Körper -
    einsatz
    Marin tritt oder versucht, ihn zu treten,
    Marin das Bein stellt oder es versucht,
    Marin anspringt,
    Marin rempelt,
    Marin schlägt oder versucht, ihn zu schlagen,
    Marin Gegner stößt,
    Marin Gegner bedrängt.


    Ich bin der Meinung, dass hier ein fahrlässiges Bedrängen zutrifft. Das kann man aber auch anders sehen, indem man argumentiert, dass Marin hätte weiterlaufen können und somit kein Bedrängen vorliegt.
    Einschätzung des Schiedsrichters. Ermessen, Erfahrung, Tatsachenentscheidung.



    Zusätzlich steht im Regelheft 2009/2010 unter Regel 12 „Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter“:


    „Behinderung des Gegners liegt vor, wenn sich ein Spieler in den Weg eines
    Gegenspielers stellt und ihn dadurch auflaufen lässt, zum Abbremsen oder zu einer
    Richtungsänderung zwingt, wobei sich der Ball für beide Spieler außer
    Reichweite befindet.
    Jeder Spieler darf seine Position auf dem Feld selbst bestimmen. Er darf dem
    Gegner zwar im Weg stehen, ihm jedoch nicht in den Weg treten.“


    Interessant hier der letzte Satz: Der Spieler darf dem Gegner nicht in den Weg treten. Ob die missglückte Aktion von Herrn Franz ein „in den Weg treten“ war oder nicht (oder andersherum- war noch genug „Weg“ für Marin da oder nicht), hat Herr Weiner bereits entschieden.
    Einschätzung des Schiedsrichters. Ermessen, Erfahrung, Tatsachenentscheidung.


    Ich bin hier der Meinung, dass Marin hier in seinem Laufweg „bedrängt“ wurde, und zwar durch ein „in den Weg stellen“ von Franz.


    Warum ich hier eine „Bedrängung“ bzw. Behinderung von Herrn Marin sehe, habe ich im Thema „der theatralisch fallende Angreifer“ ausführlich behandelt.


    Ich freue mich über Posts, die sagen „aus meiner Sicht Foul“ / „aus meiner Sicht kein Foul“. Aber regeltechnisch falsche Begründungen, z.B. „Marin ist zu theatralisch gefallen, sonst wäre es ein Foul gewesen“ oder Hinweise, die auf das gesamte Spiel und spätere Situationen oder Möglichkeiten abzielen, z.B. der Stürmer könne ja trotzdem ein Tor erzielen (wenn er wie Messi im Fallen noch die Weltklasse-Einlage des Spieltags hinlegt) bringen uns nicht weiter.


    Dass man hier auch weiterspielen lassen kann sehe ich sogar mit meiner Vereinsbrille ein.

    Zitat von Falko;124409

    In der Kreisklasse würde man bei einigen Vereinen gelyncht werden für so eine Entscheidung.....


    Ok- folgende Einschränkungen:


    In der Kreisklasse wird auch nur gelacht..


    - wenn es 4-0 steht und keine 10 Min mehr zu spielen sind
    - wenn man sich nicht schon vorher den Zorn der Spieler zugezogen hat
    - wenn man im Kreis Rendsburg-Eckernförde pfeift, wo man sich meistens kennt und respektiert
    - wenn man keine Authoritätsprobleme hat.

    Ich weiß, dass ich hier in RD-ECK nahezu idyllische Verhältnisse habe... Ich weiß das zu schätzen.


    Wie sagte schon ein User die tage zu mir..."Provinzschiedsrichter"....


    Stimmt!


    Zitat von Falko;124409

    ...Mich wundert auch, warum der Schiedsrichter sich nach dem Fahnenzeichen des Assistenten mit diesem beraten hat. Normalerweise sollte man bei solchen Entscheidungen doch das Gespräch mit dem Assistenten suchen.



    Warum?!?! Der SRA darf nur auf Tor entscheiden, wenn er sich 100% ig sicher ist. Und solange ich als SR nicht 100% ig sicher bin, dass es kein Tor war, zucke ich keine Hundertstel und folge seiner Entscheidung- er ist sich ja 100% sicher und läuft bereits zur Mittellinie.


    Ich als SR wäre genauso reingefallen. Aber eine Diskussion geht nie und nimmer. Ergebnis einer Diskussion kann nämlich nur sein: Kein Tor. Diskussion bedeutet, es gibt einen Rest Zweifel- und dann ist nicht auf Tor zu entscheiden.

    Ich würde gern Mäuschen spielen und bei der SR-internen Fehleranalyse dabei sein. Den Inhalt werden wir in 10 Jahren vielleicht in einer Talkshow einmal mitgeteilt bekommen... bis dahin ist Geduld angesagt.
    Und manchmal ist der Teufel ein Eichhörnchen.. was es alles gibt... der SRA könnte einen Augenblick geblendet worden sein oder hinter dem Tor gab es eine Bewegung in dem Moment, als der Ball in seinem "blinden Fleck" vom Auge war.... wer weiß. Oder er hatte einen Blackout oder oder...
    Fazit: Darf nicht passieren. Es darf auch kein Reifen auf der Autobahn platzen, kein Lift stecken bleiben und Omas Bleikristall nicht zerbrechen. Alles passiert trotzdem.
    Was ich damit sagen will: Irren ist menschlich und gehört dazu.
    Glück für den Fußball, dass es bereits 4-0 stand und es die 87. Spielminute war. In der Kreisklasse wird dann einmal kurz gelacht und das war´s. Bis auf die SR, die eine umfassende Fehleranalyse betreiben müssen, sollten alle anderen auch lachen.
    Das macht den Fußball doch aus- wie laangweilig, wenn eine Tor-Kamera oder ein Ober-SR hier eingegriffen hätte.


    PS: Und was sportliche Konsequenzen wie z.B. ein Nichtaufstieg/ Abstieg wegen eben diese Tores (Tordifferenz) angeht- alle Fußballer wissen: Es gibt zig Schieflagen in einer Saison (Fehlentscheidungen, mangelnde Einstellung von Mannschaften in den letzten Spielen, wenn diese schon "durch" sind, Glück, Pech, Regen...) - man muss damit leben.

    Zitat von Falko;124211

    Na ja, erstmal finde ich solche Aussagen über Maik Franz schon ein wenig anmaßend. Er ist sicherlich kein begnadeter Techniker aber ich würde ihn nicht pauschal als "unfaires Rauhbein" an den Pranger stellen.


    Zugegeben, es ist wieder mal anmaßend. Aber ich habe mehrfach Zweikampfszenen von Herrn Franz gesehen, wo er 20% den Ball spielt und 80% den Gegenspieler tritt/ stößt. Spieler wie Lahm, Mertesacker oder Friedrich haben so etwas nicht nötig- ein Klassenunterschied.


    Zitat von Falko;124211

    Im Gegenzug könnte ich nämlich beitragen, dass der Herr Marin von Vechta-Nord für seine Fallsucht bekannt ist.


    Wie ich schon ausführlich erläuterte, hatte Herr Marin in dieser Szene keine Wahl- entweder er weicht aus und wird so regelwidrig aber wahrscheinlich ohne Konsquenzen an seinem Spiel gehindert oder er sucht den "ungefährlichen" Kontakt, um den m. E. berechtigten Strafstoß zu bekommen.


    Zitat von Falko;124211

    Aus den Fernsehbildern geht für mich hervor das Maik Franz sein Bein zwar ausfährt, aber Marin den Kontakt mit dem rechten Fuß geradezu sucht.


    Genauso war es. Zuerst das Foul, dann eine schlechte Schauspielleistung. Und genauso zu ahnden und nicht aufzurechnen.


    Zitat von Falko;124211

    Wenn er dann aber noch so fliegt als hätte ihm Maik Franz mit Anlauf in die Eier getreten, dann muss er sich über den ausbleibenden Pfiff nicht wundern.


    Habe ich bereits erklärt: Ein Aufrechnen a la "... und außerdem fällt Marin auch so theatralisch" gibt es nicht. Wundern tue ich mich nur, dass selbst einige SR so aufrechnen.


    Zitat von Falko;124211

    Sorry, aber wenn man so einen "gewollten" Elfmeter pfeift, dann erlebt man in der restlichen Spielzeit recht unterhaltsame Strafraumszenen auf beiden Seiten.


    Da stimme ich zu- da muss man sehr konsequent unsportliches Verhalten ahnden. Aber ich kann nicht in Situation A regelwidrig agieren, um den Rest des Spiels Ruhe zu haben. Wer Ruhe haben will, ist auf dem Fußballplatz falsch.


    Zitat von Falko;124211

    Ich habe keine Angst Elfmeter zu pfeifen, aber nicht für einen Stürmer der mit seinem rechten Fuß den Kontakt sucht, als wäre er ein Jagdflugzeug beim Versuch das Landeseil auf einem Flugzeugträger zu erwischen.


    Zugegeben; die Schauspieleinlage war schlecht. Vielleicht sollte er da Unterricht bei Herrn Jarolim nehmen- der beherrscht das besser.
    Hallo?!? Es kann doch nicht Dein Ernst sein, hier die Qualität des Hinfallens als Kriterium für die Bewertung der initiierenden Aktion heranzuziehen. Dann verwarne den Stürmer und ahnde die ursprüngliche Aktion der Regel entsprechend.


    Was soll´s... ich schreibe hier eh´ imer nur das gleiche. Macht, was ihr wollt- aber für die Spielfortsetzung spielt die B-Note der Flugeinlage keine Rolle.

    Zitat von mfs67227;124171

    Was genau meinst Du denn mit Bedrängen ? ....


    Siehe DFB-Regelwerk Regel 12:



    Fouls und unsportliches Betragen sind in der nachstehend beschriebenen Form zu ahnden:


    Direkter Freistoß


    Ein Spieler verursacht einen direkten Freistoß für das gegnerische Team, wenn er
    eines der nachfolgend aufgeführten sieben Vergehen nach Einschätzung des
    Schieds richters fahrlässig, rücksichtslos oder mit unverhältnismäßigem Körper -
    einsatz begeht:
    einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten,
    einem Gegner das Bein stellt oder es versucht,
    einen Gegner anspringt,
    einen Gegner rempelt,
    einen Gegner schlägt oder versucht, ihn zu schlagen,
    einen Gegner stößt,
    einen Gegner bedrängt.



    Bedrängen verstehe ich als "mit dem Körper den Gegenspieler unerlaubt beeinflussen; dazu ist kein unmittelbarer Kontakt notwendig, sondern es genügt eine Bewegung, die einen möglichen folgenden, regelwidrigen Kontakt ankündigt."
    Hier verlässt mich allerdings meine Regelkunde- die oben beschriebene Auslegung des Begriffs "bedrängen" ist rein aus dem Bauchgefühl. Vielleicht kann hier ein anderer User genaueres sagen? Wurde dieser Begriff irgendwo schon einmal definiert?


    Oh- ich sehe gerade- die Frage wird in einem anderen Thema beantwortet. Danke für den Link. Und siehe da- so falsch ist mein Bauchgefühl gar nicht....

    @ machee, kanarien3:


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr meine Beiträge nicht nur als Anmaßung und Majestätsbeleidigung anseht, sondern auf die Fehler in meinen Argumenten hinweist. Dann haben alle Forumuser etwas davon.


    User jambala hat auch eine klare Meinung zum Thema und betitelt meine- zugegebenermaßen sehr provokante Aussage- bezüglich Regel 12 als "Spruch"- Aber er belegt seine Auffassung - davon profitiere ich und davon lebt dieses Forum.


    Ich werde weiter so provokant, anmaßend und besserwisserisch posten solange ich eine klare Meinung habe und mich sowohl an die DFB-Fußballregeln als auch an übliche Umgangsformen halte.


    Dabei geht es mir nicht darum, andere schlecht zu machen. Beispiel Marin/ Franz: Wenn wir über das Spiel diskutieren, hat Herr Weiner eine Tatsachenentscheidung getroffen und diese mit Körpersprache überzeugend vertreten. Es gab relativ wenig Proteste. Respekt. Super. Ende.


    Wenn ich grundsätzlich über das Thema "Fallen im Strafraum" nachdenke, dann sehe ich Diskussionsbedarf. Und dann erlaube ich mir auch, Herrn Weiners Entscheidung vom Samstag als Beispiel zu nehmen und zu hinterfragen. Nicht, um Herrn Weiner schlecht zu machen, sondern weil es ein Beispiel ist, welches die meisten von uns im Fernsehen gesehen und im Kopf haben.
    Beispiele machen Diskussionen anschaulich.


    Was das Leiten von Bundesligaspielen angeht: Es ist vom Tempo her nicht mit dem Fußball vergleichbar, den ich selbst gespielt habe und den ich jetzt als SR pfeife. Zudem müssen die SR in den hohen Klassen 120% regelfest sein- mir wird in der KK manche Unkenntnis (falsche Spielfortsetzung zum Beispiel) verziehen. Insofern weiß ich schon, wo ich hingehöre.


    Aber das ist ja gerade das tolle am Fußball- grundsätzlich passiert in allen Klassen das gleiche und werden die gleichen Diskussionen geführt. Die Situation Marin/ Franz kommt so auch in der Kreisklasse vor (langsamer natürlich)- wird ggf. genauso vom SR entschieden und erzeugt die gleichen Diskussionen. Und wenn ich dann die Regeldiskussionen der Bundesligaspieler, Bundesligakommentatoren und die Bundesligaberichterstattung in den Medien verfolge- dann halte ich mich für bundesligareif.


    Mit den Bundesliga-SR kann ich mich gar nicht vergleichen. Geht gar nicht- aufgrund des Tempos und der grundsätzlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen betreibe ich quasi eine andere Sportart. Respekt, was die Jungs da abliefern jedes Wochenende.