Ansätze zur Gewaltprävention im Bezirk Kocher/Rems

  • Bei uns im Bezirk kam es vor Kurzem zu einem Zusammentreffen von ca. 80 Vereinsvertretern aus dem Umkreis.
    Thema war die Gewaltprävention auf dem Spielfeld.
    Der größte Ansatz zur Umsetzung war die Wiedereinführung des 'Shakehands', vor und nach dem Spiel im Aktiven-Bereich.


    Anscheinend sollen nach 5 Minuten alle Vereinsvertreter auf einen Nenner gekommen sein und der Vorschlag des 'Shakehands' soll auf der nächsten Bezirkssitzung eingereicht werden.


    Den vollständigen Artikel findet ihr hier: http://remszeitung.de/2010/1/2…teresse-bei-den-Vereinen/

  • Danke für die Neueinstellung ;)



    Mit Kleinigkeiten fängt es an. Ich finde es positiv, dass keine großen Pläne vorgestellt werden, sondern schnell und unbürokratisch die "Kleinigkeiten mit großer Wirkung" umgesetzt werden :top:


    Interessant finde ich den Denkansatz, dass Jugendspieler sich bei der Mannschaft entschuldigen und eine schriftliche Stellungnahme einreichen müssen. Damit wird ganz klar herausgestellt, dass unsportliches Verhalten negativ im Umfeld ankommt. Klasse Idee!

  • Superidee!
    Es ist doch immer wieder verblüffend, wie einfach und logisch manche Anregungen sind - wenn man erst mal drauf kommt. Es ist wirklich nur ein kleiner Ansatz und sicher noch nicht die Lösung des Problems. Aber den Versuch wäre es wert.
    Den Artikel werde ich mal unseren Verantwortlichen hier zu lesen geben.

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • Zitat von A_Kappi;125480

    Interessant finde ich den Denkansatz, dass Jugendspieler sich bei der Mannschaft entschuldigen und eine schriftliche Stellungnahme einreichen müssen. Damit wird ganz klar herausgestellt, dass unsportliches Verhalten negativ im Umfeld ankommt. Klasse Idee!



    Wichtig ist wohl noch anzufügen, dass dies nicht nur die Jugendspieler machen müssen ;)
    (habe bei einem befreundeten Spieler von Bargau nachgefragt)

  • Das wurde bei uns seit Saisonbeginn eingeführt, aber aufgrund der Schweinegrippe erstmal außer Kraft gesetzt.

  • Ich darf dazu vermerken, dass solch eine Aktion schon vor mehr als 15 Jahren vom WürttFV initiiert wurde.
    Damals mit Vertretern der Presse, dem Justitiar des WürttFV, den SR-Obleuten, Schiedsrichtern, Trainern, u.a. Willi Entenmann, damals Trainer des SGV Freiberg, Jugendbetreuern(auch ausländischen Manschaften), Sportrichtern und Spielern.


    Damals wie heute:
    Nur grosse Worte, ausser ein paar kleinen, bald nicht mehr beachteten kleinen Erfolgen, absolut keine Ergebnisse. Im Gegenteil!! Einige, meist ausländische Spieler und Betreuer, fühlten sich gegängelt und in ihren Vorstellungen vom Fussball
    bevormundet. Mit dem Ergebnis, dass wir SR meist "unhöflich" behandelt wurden und aufgefordert wurden, "keine Politik zu machen".


    Die Aktion verlief damals recht schnell im Sand.


    Genauso erging es ja auch der Aktion des DFB.


    Nur viele schöne Worte und nichts als heisse Luft !:mad:

  • Juergen sicherlich wirst du Recht haben und auch diese Action verläuft im Sande aber der Versuch ist es allemal Wert!
    Letztes Jahr haben das auch einige KK Verein bei uns in Hamburg versucht weil es ständig Spielabbrüche wegen Gewalt gegen den SR und/oder gegen die Mannschaften! War einfach kein Erfolg weil die Mannschaften auf die es ankam sich daran nicht beteiligten!
    Trotz alledem sollten wir es immer wieder versuchen damit es einfach nicht Überhand nimmt!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Zitat von Daniel;125502

    Das wurde bei uns seit Saisonbeginn eingeführt, aber aufgrund der Schweinegrippe erstmal außer Kraft gesetzt.



    Schriftliche Stellungnahmen wurden wegen der Schweinegrippe außer Kraft gesetzt ??? :puck:

  • Da hat Daniel wohl den eindeutigen Beweis erbracht, dass schriftliche Stellungnahmen wegen der Schweinegrippegefahr zu unterlassen sind. :ironie: :D

  • Und hier noch ein Spielabbruch in der B-Junioren-Kreisklasse:
    Sportwoche>>news>>04.05.10
    Soviel zur Gewaltprävention.!!

  • Offensichtlich geht es um dieses Spiel:
    http://spowo.net/index_news.php?Aktion=news_lesen&news_ID=10719
    Wenn der Verantwortliche der betroffenen Mannschaft sagt, der SR hätte das Spiel früher abbrechen sollen, dann sage ich, der Verein hätte die Mannschaft schon früher abmelden müssen!:mad:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Unglaublich, da fällt einem die Kinnlade runter.
    Kung Fu Tritt habe ich auch schon mal erlebt aber mit solchen Anlauf nur bisher einmal gehört.
    Wenigsten hat die Polizei gleich durch gegriffen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Boah, allein die Vorstellung lässt mich erschaudern. Aber warum reagiert der Verantwortliche zu spät. Er sagt ja selber, dass er die Disziplinlosigkeiten bei seiner Mannschaft festgestellt hat. Dann hätte er aktiv werden müssen und Maßnahmen dagegen ergreifen müssen. Vielleicht wäre es dann dazu erst garnicht gekommen.


    Aber es zeigt mal wieder eine Tatsache: Die Jugendlichen schauen sich so eine Sch****e von den Profifussballern ab. Man müsste den zeigen, was bei solchen Sachen dann passieren wird. Hier hat der Verantwortliche leider versagt. :mad:

  • Eine schreckliche Geschichte. Hier sind sich wohl alle einig, dass ein solches Verhalten weder auf den Sportplatz noch sonstwo hin gehört. Das ist schlicht kriminell! Aber:


    Zitat von Juergen;134243

    Soviel zur Gewaltprävention.!!



    Klar, hier hat Gewaltprävention - wenn sie denn überhaupt stattgefunden hat - versagt. Aber das darf uns doch nicht dazu führen, jeden präventiven Ansatz sofort in Bausch und Bogen als "Kinderkram" zu verdammen. Und wer dies tut, sollte wenigstens sagen, was denn seiner Meinung an dessen Stelle gesetzt werden soll.


    Gewalt ist nicht nur ein Fußball-Problem. Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Diese Feststellung gehört mittlerweile schon zu den Phrasen-Schwein-Phrasen. Doch wenn der Fußball Teil der Gesellschaft sein soll und will, dann darf er sich den Problemlösungen nicht verweigern. Dazu gehören eben nicht nur Reaktionen auf abweichendes Verhalten sondern auch präventive Ansätze. Jeder dieser Ansätze, wenn er denn fundiert ist, hat seine Berechtigung und ist es wert, dass er versucht wird. Es kann sein, dass man dabei letztendlich scheitert. Aber ohne etwas zu tun stellt sich bestimmt kein Erfolg ein.


    Wir haben in unserem Kreis gute Erfahrungen mit der Ausbildung und dem Einsatz von Mediatoren gemacht. Diese sollen sich unter anderem bei Spielen, in denen es zwischen den Mannschaften zu Auseinandersetzungen gekommen ist, mit den Beteiligten zusammensetzen, die Vorkommnisse aufarbeiten und gemeinsam Vereinbarungen treffen, z. B. welche besonderen Maßnahmen beide Vereine beim Rückspiel der Mannschaften in Angriff nehmen.


    Der Fußball muss natürlich auch einsehen, dass Sport nicht im rechtsfreien Raum stattfindet. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Sportverbände zu sehr der Idee anhängen, Vorkommnisse auf den Sportplätzen nur durch die Sportgerichte aufarbeiten zu lassen. Das fördert die Sichtweise mancher Spieler, die offensichtlich denken, dass ein Schlag auf dem Sportplatz keine Straftat sei.


    Auch hier ist es meinem Kreis seit einiger Zeit gelungen, die Gewalttaten gegen Schiedsrichter einzudämmen. Unser Schiedsrichterausschuss hat den Vereinen sehr deutlich gemacht - und dies in einigen Fällen dann auch durchgezogen -, dass ein tätlicher Angriff auf Schiedsrichter neben den sportrechtlichen Konsequenzen auch als Körperverletzung verfolgt wird. Die Schiedsrichter wurden ermutigt, Anzeigen gegen die Täter vorzulegen, und ihnen wurde rechtliche Beratung vermittelt. Wie gesagt, nachdem auf diese Weise einige straf- und zivilrechtliche Verurteilungen von "Sportlern" erzielt wurden, konnte man eine deutliche Abnahme der Gewalt feststellen.

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • Es geht ja in Mannheim noch weiter, Bericht ist etwas unscharf, aber wenn man ihn etwas vergrössert....

  • schirifan


    Ich will ja damit auch nicht die Gewaltbereitschaft auf den Sportplätzen verharmlosen, geschweige denn dieselbe totschweigen. Es geht ja auch nicht primär um Gewalt gegen Schiedsrichter, sondern um Gewaltbereitschaft unter den Spielern und von Spielern gegen Zuschauer und umgekehrt.
    Meist wird doch die Gewalt von aussen nach innen getragen und nicht umgekehrt!
    Es ist m.E. ein soziales Problem das aus dem Umfeld der Spieler kommt.
    Bei Jugendlichen ganz bestimmt. Beide Elternteile müssen arbeiten, das Kind ist auf sich selbst gestell, muss sich anderen Kindern gegenüber behaupten, wird Sonntags 10.00h am Sportplatz abgegeben und, wenn du Glück hast, um15.00h wieder abgeholt.
    Alles schon mal dagewesen.
    Bei den Erwachsenen stellt sich das etwas anders dar. Die kriegen ja schon in der B-Klasse Erfolgsprämien und Gehälter, die müssen gewinnen, koste es was es wolle, und wenn es das Nasenbein des Gegenspielers ist! Zum Teil werden verdeckte Foulspiele ja schon trainiert!!
    Und da kannst du nur froh sein, wenn du nicht mitten im Pulk stehst!


    Da kann man nur noch wünschen: Allzeit guten Pfiff!!