Spieler attackiert Schiedsrichter bei Hallenturnier

  • Ein Verein hat für ihn unverständlichen Schiedsrichter-Entscheidung attackierte ein 25-jähriger Srbija-Akteur den 29-jährigen Unparteiischen aus Köln mit den Händen im Gesicht. Dadurch fiel dieser mit dem Oberkörper unglücklich auf das Sprecherpult an der Seitenlinie und wurde mit Verdacht auf Rippenbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Ich finde , dass :flop::flop::flop::flop: . Das ist ja schlimm ! :mad::flop:


    Hier lesen

  • Mich wundert, dass das Turnier nicht abgebrochen wurde. :mad:


    Wenn bei uns bei einem Turnier ein SR attakiert wird, fahren alle SR sofort nach Hause, die Vereine sollen dann selbst pfeifen, wenn sie meinen, das Turnier zu Ende spielen zu müssen.

  • Die Mannschaft wurde vom Vorstand aus dem Turnier genommen, warum sollten dann die Schiedsrichter das Turnier verlassen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Alle SR fahren nach Hause! Turnier muß (!) abgebrochen werden. Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Spieler! Sowas hat auf dem Platz, äh in der Halle, nix aber auch gar nix zu suchen!

  • ... und mit einem Turnierabbruch würden dann alle bestraft werden- auch die Akteure, die sich vorbildlich verhalten.
    Ich tendiere zu weitermachen, wenn die Rahmenbedingungen es zulassen und keine weiteren Ausfälle zu befürchten sind.


    Der "Täter" und sein Verein müssen allerdings umgehend empfindlich bestraft werden -> Signalwirkung auf Dritte.


    Ich könnte mir in so einem Fall eine Sperre bis zum Saisonende für den Spieler sowie einen Ausschluss der Mannschaft von allen Turnieren in dieser Saison vorstellen.

  • Und die Signalwirkung wird bei einem Abbruch alle Akteure erreichen. Schade ist es für die betroffenen Mannschaften, für mich gilt aber auch:
    Wenn mein Kollege verletzt wird, gehe ich. Aus Protest, ich würde mich aber wohl tatsächlich nicht mehr richtig in der Lage sehen meinen Erwartungen an mich selbst gerecht zu werden.


    Zudem werden die Mannschaften es verschmerzen können. So was besonderes sind Hallenturniere ja nun auch nicht.

  • Zitat von BestRefinTown;122388

    Ich könnte mir in so einem Fall eine Sperre bis zum Saisonende für den Spieler sowie einen Ausschluss der Mannschaft von allen Turnieren in dieser Saison vorstellen.


    6 Monate Sperre gab es bei unserem recht "soften" Sportgericht bereits mehrfach für tätliche Angriffe auf SR, die ohne Verletzungsfolgen blieben. In diesem Fall sollte es m.E. mindestens 1 Jahr Sperre geben.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Hi,


    Schlimm das so etwas passiert.
    Da die Mannschaft aber zurückgezogen wurde gibt es keinen Grund nicht weiterzumachen.
    Das Urteil sollte man einfach dem Sportgericht und dem Zivielgericht überlassen.
    Ich bin sicher das Sie die Tat richtig bewerten werden, sofern der Bericht das hergibt.


    Gruß
    Foxi

  • Mir ist nicht ganz klar, wo die Befürworter des Weitermachens die Trennlinie ziehen.


    Wenn bei einem normalen Spiel der SRA von einem Zuschauer attakiert wird und verletzt ins Krankenhaus gefahren werden muß, macht ja wohl auch keiner weiter. Und wenn ich mit 3 Mann auf einem Hallenturnier bin und einer der Kollegen mit Verdacht auf Rippenbruch ins die Klinik gefahren wird, sollen die anderen beiden das Turnier weiter pfeiffen !?!? :confused:


    Bei uns die klare Richtlinie: Ende der Vorstellung, wie einer meiner Vorredner geschreiben hat, muß man in dem Moment ein klares Zeichen setzen und sich mit dem verletzten Kollegen solidarisch zeigen.

  • Das sehe ich ganz genauso. Tasche packen und heimfahren.
    Was wollen wir uns denn noch alles gefallen lassen, wie weit soll die Hemmschwelle an diesem Spielort noch fallen ?

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von mfs67227;122420

    ......Wenn bei einem normalen Spiel der SRA von einem Zuschauer attakiert wird und verletzt ins Krankenhaus gefahren werden muß, macht ja wohl auch keiner weiter. Und wenn ich mit 3 Mann auf einem Hallenturnier bin und einer der Kollegen mit Verdacht auf Rippenbruch ins die Klinik gefahren wird, sollen die anderen beiden das Turnier weiter pfeiffen !?!? .....


    Bei einem normalem Spiel fehlt mir dann auch ein SRA, In der Halle kann ich auch mt 2 SR zum Ende weitermachen- kann ja auch mal sein, dass ein Kollege sich verletzt oder aus anderen Gründen ausfällt.


    Sicher eine knifflige Entscheidung- und ich würde auch nur weitermachen, wenn wie gesagt die Rahmenbedingungen passen und keine weiteren Ausschreitungen zu erwarten sind.


    Wenn es Vorgaben gibt, komplett abzureisen- ok.

  • Es geht nicht darum, dass man in der Halle auch ohne SRA auskommt und die Spiele zu Ende leiten kann, sondern um die Außenwirkung. Was soll denn noch passieren ? In dem geschilderten Fall ist die Grenze deutlich überschritten, Abbruch wäre m.M. nach auch die einzig richtige Lösung.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Zitat von BestRefinTown;122428

    Bei einem normalem Spiel fehlt mir dann auch ein SRA, In der Halle kann ich auch mt 2 SR zum Ende weitermachen- kann ja auch mal sein, dass ein Kollege sich verletzt oder aus anderen Gründen ausfällt.


    Sicher eine knifflige Entscheidung- und ich würde auch nur weitermachen, wenn wie gesagt die Rahmenbedingungen passen und keine weiteren Ausschreitungen zu erwarten sind.


    Wenn es Vorgaben gibt, komplett abzureisen- ok.



    Verletzung und andere Gründe
    sind auch keine Tätlichkeit gegen den SR, da ergänzt man ja auch ein Gespann entsprechend mit einem Zuschauer bzw. dem 4ten Offiziellen.


    Bevor wir hier eine Ping-Pong-Debatte führen, wäre es für alle interessant, wenn Du Deinen Lehrwart oder Obmann mal kontaktierst und uns danach das Ergebnis postest. ;)

  • Zum Glück ist das Thema "Gewalt gegen Schiedsrichter" für uns im Kreis RD-ECK kein Tagesthema. Man kennt sich, und Bekannte/ Freunde schlägt man nicht so schnell. Deshalb gibt es meines Wissens auch keine festgeschriebenen Anweisungen, wie bei Gewalt gegen den SR(A) zu verfahren ist.


    Ich weiß, dass es SR(A) gibt, die bei einer Tätlichkeit gegen sie sofort abreisen- egal ob in der Halle oder auf dem Feld. Während unseres Anwärterlehrganges wurde diese Meinung auch von einem unserer lehrenden SR vertreten. Wenn jemand für sich persönlich das so für notwendig erachtet, respektiere ich das.


    Ich bin jedoch grundsätzlich der Meinung, dass man sich nicht an den dummen, unverschämten und gewalttätigen Menschen in dieser Gesellschaft orientieren sollte und dass deren Fehlverhalten nicht zum Nachteil für Unbeteiligte werden sollte.


    Deshalb plädiere ich dafür, im Einzelfall zu entscheiden, ob eine Fortsetzung des Turniers/ Spiels möglich ist.
    Man stelle sich das gerade bei einem Hallen- Einladungsturnier vor: Da treffen sich Mannschaften teilweise morgens um 4 Uhr um hunderte Kilometer anzureisen und um pünktlich antreten zu können. Und dann sollen sie ggf. ohne ein einziges Spiel bestritten zu haben wieder abreisen, nur weil ein Idiot einer anderen Mannschaft ausrastet?


    Ein weiterer Aspekt:
    Wenn es eine Tätlichkeit gegen einen Spieler gibt, gehen alle Fußballer selbstverständlich davon aus, dass nach dem FAD das Spiel/ die Veranstaltung fortgesetzt wird.
    Mit welcher Begründung soll eine Tätlichkeit gegen einen SR(A) anders bewertet werden? Für mich ist beides schlimm.



    Wie gesagt: Volles Verständnis für alle, die nach solchen Vorfällen abreisen. Aber ich würde daraus keine Pflicht ableiten sondern es den SR(A) vor Ort überlassen zu entscheiden.

  • Es gibt auch sicherlich keine Verpflichtung gemeinsam abzureisen. Aber ein - sagen wir mal - Genleman Agreement. Wenn mein Kollege eines auf die Nuss bekommen hat, dann fühle ich mich nicht in der Lage weiterzupfeifen.


    Wenn die Mannschaften weiterspielen wollen, dann können Sie das ja tun. Aber eben ohne Schiedsrichter. Hier ist es auch irgendwann mal Zeit ein Zeichen zu setzen und jedem klar zu machen, dass eine Grenze überschritten wurde.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Du solltest Dir mal im Klaren sein, dass Du der Spielleiter bist und nicht der Freund der Spieler. Das dankt Dir keiner außerdem kann Dir das auch arge Probleme bei Spielleitungen einbringen. Bei einem solchen Vorfall ist zu tun, was die Fussballregeln vorschreiben - nämlich Abbruch.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Nachtrag : Respekt und Schutz des Schiedsrichters sind für mich die wichtigsten Voraussetzungen. Nach einem tätlichen Angriff ist beides für mich nicht mehr gegeben, so dass die Entscheidung für Abbruch getroffen werden muss. Auch als Zeichen für die Spieler.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Zitat von BestRefinTown;122428


    - und ich würde auch nur weitermachen, wenn wie gesagt die Rahmenbedingungen passen und keine weiteren Ausschreitungen zu erwarten sind.


    Sorry, wenn ich jetzt etwas härtere Worte finde ( nicht auf BestRefinTown bezogen ), aber wenn ein Kollege hier weitermachen würde,
    hätte er in unserer Vereinigung den Ruf als Kammeradenschw*** weg.
    Ein absolutes NoGo.
    Wenn ein SR Kollege tätlich angegriffen wird, ist Schicht im Schacht.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Jupp, so was ist auch bei uns ein absolutes NoGo. Vor allem gibst du damit den Mannschaften den Freibrief, dass trotz Tätlichkeit des SR das Turnier weitergeht. Das darf nicht sein.


    Und so, wie der SR hier durch die Wirkung des Angriffs verletzt wurde, kann es nur den Abbruch geben. Es zeigt ganz klar, dass man die Autorität des SR nicht mehr für voll nimmt. Und bei sowas kann es nur ein Turnier-Abbruch geben.

  • Wenn ein SR angegriffen wird, dann wird das Turnier gefälligst abgebrochen. Und wenn nicht fahre ich als SR halt einfach nach Hause. Ich pfeife dann doch nicht weiter... Da ist es mir auch egal, ob die Rahmenbedingungen passen. Wenn sowas passiert müssen alle Mannschaften darunter leiden... Damit die auch mal merken, dass man nicht alles mit uns SR machen kann.


    Schlagwort: Außenwirkung.