Torwart streckt Schiedsrichter nieder

  • In unserem Fußballkreis ist es leider schon wieder zu einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter gekommen. Dabei hat der Torwart, den Schiedsrichter runtergemacht, weil er ein Treffer seiner Mannschaft angeblich nicht anerkannte. Der Ball war von der Unterkante des Tores gesprungen und dann ins Spielfeld getreten worden.
    Nachdem Schlusspfiff kam der Torwart zum Schiedsrichter und bescheinigte ihm, dass er der "schlechteste Mann auf dem Platz" war. Nachdem der Schiedsrichter dem Torwart angedroht hat, dass er darüber eine Meldung schreiben will, ist der Spieler vom Schiedsrichter zuerst weggegangen, drehte sich dann plötzlich um und streckte den Schiedsrichter per "Headshot" nieder. Seine Mitspieler waren entsetzt gewesen und haben den SR geholfen, welcer 30 Sekunden bewusstlos war. Danach haben sie den Torwart vom Gelände geschmissen.
    Der Schiedsrichter hat inzwischen einen Sonderbericht geschrieben. Er überlegt auch zivilrechtlich gegen den Torwart vorzugehen. Dieses Spiel fand in der Landesklasse statt.


    Der ganze Artikel: http://www.maerkischeallgemein…s/beitrag/10900883/61139/

  • Mein absoluter Respekt gebührt dem Rest der Mannschaft. Wenn sich alle Mannschaften so deutlich von Gewalt distanzieren würden, dann hätten wir das Problem über kurz oder lang nicht mehr.

  • Mir fehlen die Worte. Allerdings war das Verhalten der Mannschaft superklasse. Überlegen ob ich zivilrechtlich vorgehen würde, müßte ich nicht.

  • Schiedsrichter Dietmar Jung wird auf jeden Fall einen Sonderbericht zu diesem Ausraster anfertigen. "Und ich werde überlegen, ob ich zivilrechtlich gegen ihn vorgehe", kündigt er einen weiteren möglichen Schritt an. Jung sieht in Kater eine tickende Zeitbombe, "die der Verein schon vor Jahren hätte entschärfen müssen"


    Wobei ich den Schiri nicht ganz verstehe: Wenn mir einer eine Kopfnuss (neudeutsch wohl Headshot) verpaßt, gebe ich der Presse keine Interviews und rede von tickenden Zeitbomben, sondern laß die Polizei kommen und erstatte Strafanzeige! Wer in so Situationen noch überlegt, ist selbst schuld und tut auch dem ganzen Schiedsrichterwesen keinen Gefallen !!!

  • Echt Übel für den Kollegen, aber auch eine Tolle Reaktion von der Mannschaft !!!


    Mann kann nur Hoffen das er sich ne Gute Entschuldigung einfallen lässt !!!

  • Endlich mal gleich eine richtige Reaktion vom Verein und nicht wir müssen abwarten was das Sportgericht sagt!


    Interview vom Schiri zur Sache war nicht clever besonders das mit der tickenden Zeitbombe! Wenn er das wusste warum ging er nicht gleich weg?

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Hier muss die Strafanzeige eigentlich nur die logische Konsequenz sein!

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Inzwischen hat sich der Fall fortgesetzt. Er wurde von seinem Team suspendiert und vom Staffelleiter per einstweilliger Verfügung gesperrt. Im Mai soll er vors Landessportgericht. Der SR hat keine Anzeige erstattet, da der Angriff keine Folgen hatte (bleibende Verletzung).


    Allerdings soll der SR die Situation auch provoziert haben. Es soll nämlich der Satz: "Ich kann nichts dafür, dass du so schlecht hälst" gefallen sein, dies wird ermittelt.

  • Da verstehe ich den Kollegen nicht. Wenn mich so einer niederstrecken würde, würde ich ihn auch anzeigen. Hier geht es um das Prinzip.


    Und es ist sch... egal, was der Schiri zu ihm gesagt hat, so ein Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen.

  • Zitat von Udo;10133

    Da verstehe ich den Kollegen nicht. Wenn mich so einer niederstrecken würde, würde ich ihn auch anzeigen. Hier geht es um das Prinzip.


    Und es ist sch... egal, was der Schiri zu ihm gesagt hat, so ein Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen.


    Stimmt auch wenn ich deeskalierend sein sollte als SR darf nicht geschlagen werden!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Und jetzt hat das Sportgericht entschieden.


    Er ist für 1 Jahr gesperrt worden. Eine Geldstrafe wurde nicht auferlegt (da der Verein ihn rausgeworfen hat).


    Urteil ist akzeptiert worden.

  • Nach der Aktion nur 1 Jahr. Die Sportgerichte kann man auch nicht immer verstehen.

  • Das ist auch nicht nötig. Denn er hat sowieso im Fußball aufgehört. Er wird nie mehr spielen.

  • Wenn ich als Sportrichter ein Urteil spreche, dann richtig. Entweder sage ich nix mehr nötig, da er nicht mehr spielt, oder wenn ich ihn verurteile, dann gemäß dem Vergehen.

  • Der Sportrichter hat schon richtig entschieden. Erst einmal wegen der Geldstrafe, die es nicht gab. Die hätte der Verein zahlen müssen. Aber es geht ja nicht, da er nicht mehr im Verein ist.


    Dann ist die Strafe von 1 Jahr angemessen. Denn es ist die höchste Strafe, die das Sportgericht verhängen kann. Nur das Verbandsgericht kann auf Auschluss entscheiden, und die waren nicht dafür zuständig.

  • Mich hat mal ein Spieler leicht vor das Schienenbein getreten. Der hat auch ein Jahr Sperre bekommen.


    In dem anderen Thread, wo der Spieler gespuckt hat, hat er 3 Jahre bekommen. Hier nur 1? Halte ich für zuwenig.

  • Wenn du schon die Urteile miteinander vergleichst, dann achte bitte auf Einzelheiten:


    1. Unser Torwart war nicht vorbestraft gewesen. Der Spucker schon.
    2. Hat unsere RuVo für SR-Angriffe die Höchststrafe von 1-2 Jahre.
    3. Hat der Torwart 1 Jahr erst abzusitzen, wenn er einen Verein betritt (Sperrzeit verlängert sich also).


    Verstehst du es jetzt Udo. Er ist länger als 1 Jahr aus den Verkehr gezogen, den kein Verein will ihn haben.

  • Also sorry, aber einige Spruchkammerurteile sind schon lustig. Die drei Jahre in dem anderen Fall finde ich absolut, bin aber auch der Meinung, dass das hier die Mindeststrafe sein müsste.
    Und diese Argumentation über Wiederholungstäter finde ich auch nur überflüssig. Wenn ein Spieler den SR attackiert gehört er für lange Zeit weg vom Sportplatz.
    Und meiner Meinung nach müsste auch eine Kreisspruchkammer/ kreisliches Sportgericht in klaren Fällen Verbandsausschlüsse aussprechen können.

  • Tschuldige Daniel, aber er hat nicht nur den Schiedsrichter tätlich angegriffen, sondern ihm auch einen Kopfstoß verpaßt. Ob er einen Verein hat oder nicht, ist für mich nebensächlich, und für andere die das lesen auch. 1 Jahr Sperre ist eine zu geringe Strafe für so eine Aktion.

  • Udo, auch wenn ich generell nicht mit dem geringen Zeitraum der Sperre einverstanden bin:


    Daniel hat gesagt, dass der Sportrichter den Spieler höchstens für ein Jahr sperren kann. Somit kann man dem Sportgericht keine Vorwürfe machen sondern nur dem Verband, der diese Verfahrensweise ins Leben gerufen hat.