Verletzung und Feldverweis

  • Folgende Situation:


    Ein Spieler begeht ein grobes Foulspiel, aber er verletzt dadurch nicht nur seinen Gegner sondern er zieht sich selbst noch eine schwere Verletzung zu. Nun bleiben beide Spieler liegen. Natürlich bildet sich sofort ein "Rudel" um den Schiedsrichter und die Kameraden des Gefoulten fordern (die erforderliche) persönliche Strafe.


    Wie muss der Schiedsrichter hier handeln? (Grundlagen)
    Und wie kann der Schiedsrichter hier deeskalieren wirken und signalisieren, dass die persönliche Strafe kommt, wenn auch erst nach einer Verzögerung?


    Meine Vorgehensweise, die übrigens auch ein mir bekannter Beobachter teilt, werde ich euch erst später darlegen.

  • ich versuche durch mein Auftreten zu beruhigen und sage den Spielern auch, dass der Spieler jetzt erstmal in Ruhe behandelt wird und ich erst danach angemessen reagiere.
    Mit dem Wort "angemessen" setze ich mich nicht selbst unter Druck und kann mir die Szene ggf. nochmal durch den Kopf gehen lassen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Genauso wie Pfeifenkopp handhabe ich es. Wenn dann der foulende Spieler wieder auf den Beinen steht, folgt die Strafe.

  • Wenn er nicht gerade bewusstlos oder verdurstet ist, dann bekommt er das mit :ironie:


    Aber wenn er nicht mehr weitermachen kann, dann auf jeden Fall bevor er das Feld verlässt die Karte zeigen.


    Es gab im Frühjahr so eine Situation in der Bundesliga (ich bilde mir ein der Schiri war Rafati, bin mir aber nicht sicher)

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    "Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen." - Winston Churchill

  • Erst einmal versuchen, ob man die Spieler von der Situation entfernt kriegt. Dann kann mich nämlich die Traube mal, weil sie nicht mehr da ist. ;) Danach kriegt der Spieler die Rote Karte unter die Nase gehalten, sofern er denn wieder stehen kann. Ansonsten einmal bitte über den Spielerführer, denn wird der Spieler vom Feld getragen, zeigt man ihm keine Karte.

  • Hallo.


    Als erstes ist für die Versorgung der beiden verletzten Spieler zu sorgen.


    Sobald ich mir sicher sein kann, daß die Betreuer sich um diese kümmern sind die Spieler dran, die auf den SR eindrängen. Wenn das Fordern zu eindeutig und zu aggressiv ist, muß auch hier entsprechend gehandelt werden, sprich verwarnt werden. Hier würde ich aber erst einmal notieren und das Ende der Behandlung abwarten, anschließend verwarnen.

    Ist dann Ruhe, beide Spielführer rufen und diese über die verzögerte Aussprache der persönlichen Strafe informieren. Hier gebe ich Körnerbrötchen recht, daß man sich nicht festnageln lassen sollte, welche Strafe ausgesprochen wird. Da hier aber von grobem Foulspiel die Rede ist, FaD.


    Kann der fehlbare Spieler aufstehen wird die Karte ganz normal gezeigt. Muß er vom Feld getragen werden, Zeigen der Karte mit eindeutigem Handzeichen auf den Spieler.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Mir wurde es wie folgt gelehrt:


    Wird der Spieler zur Behandlung an die Seitenlinie befördert, ist der Spielführer herbeizurufen. Diesem zeigt man dann die :rote_karte:, weist aber deutlich daraufhin (durch Zeichensprache und Reden), dass diese sich auf den verletzten Spieler bezieht.
    Diese Vorgehensweise sollte nicht im Rudel geschehen.

  • uns wurde beigebracht, dass ich die Karte "aus dem Feld raus" zeige, wenn der Spieler z.B.: mit einer Barre hinausgetragen wird.



    Ansonsten natürlich sobald er wieder stehen kann.

  • Bitte wie genau darf ich mir das dann vorstellen? Du stehst irgendwo im Feld und zeigst die Karte Richtung des verletzten Spielers? Das könnte durchaus zu Missverständnissen führen.

  • Körnerbrötchen
    Find ich eigentlich nicht.


    So haben wir es auch gelernt:
    Der SPieler wird rausgetragen, man holt beide Spielführer zu sich, erklärt es ihnen, zeigt die Rote Karte auf den verletzten Spieler und zeigt am besten noch auf ihn, damits auch jeder versteht.


    das führt eigentlich nicht zu Problemen...


    Lg

  • Zitat von DerDamian;105651

    Mir wurde es wie folgt gelehrt:


    Wird der Spieler zur Behandlung an die Seitenlinie befördert, ist der Spielführer herbeizurufen. Diesem zeigt man dann die :rote_karte:, weist aber deutlich daraufhin (durch Zeichensprache und Reden), dass diese sich auf den verletzten Spieler bezieht.
    Diese Vorgehensweise sollte nicht im Rudel geschehen.


    so wurde es uns auch beigebracht.... hatte es einmal musste den Spielführer die :rote_karte: zeigen da der verletzte Spieler ins Krankenhaus musste (er hatte in der Situation jmd. beleidigt also der Verletzte) alle wussten sofort das die Rote nicht für den Kapitän ist. :)

  • Ja, man zeigt dem Kapitän auf halber Höhe die Karte und zeigt auf den Spieler. Das ist korrekt. Nur davon stand bei dir ja nichts. :rolleyes:

  • Zur Eingangsfrage:


    Ich hole meine rote Karte schon auf dem Weg zu den Verletzten raus - damit weiss jeder, dass die pers. Strafe folgt.

  • Zitat von Ginssuart;105659

    uns wurde beigebracht, dass ich die Karte "aus dem Feld raus" zeige, wenn der Spieler z.B.: mit einer Barre hinausgetragen wird.



    Ansonsten natürlich sobald er wieder stehen kann.


    Ich denke mal Du verwechselst hier was.
    1. Meinst Du keine Barre - sondern wenn überhaupt, dann ein Bahre!
    2. Ich glaube nicht, das man Euch gelehrt hat, dem Spieler auf der Bahre ein rote Karte zu zeigen, denn der Spieler wäre dann schon tot.


    Richtig ist vielmehr, dass einem Spieler, der auf einer Trage vom Feld geschafft wird die entsprechende Karte zu zeigen ist - da bedarf es keines Spielführers.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Ich glaube, du bist hier im Forum der einzige, der einem auf einer Trage liegenden Spieler - unabhängig von Begrifflichkeiten ;) - eine Karte zeigt. Natürlich ist hier der Spielführer einzubeziehen, wie schon von mehreren richtig erklärt.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Natürlich muss der SF über den PV vor verlassen des Platzes informiert werden!
    Ein ehemaliger Buli -SR zeigte mal einen auf der Trage liegenden Spieler die :rote_karte:! Der war plötzlich wie von Geisterhand geheilt und konnte den Platz zu Fuß verlassen.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zitat von chaotix;105717

    Ich denke mal Du verwechselst hier was.
    1. Meinst Du keine Barre - sondern wenn überhaupt, dann ein Bahre!
    2. Ich glaube nicht, das man Euch gelehrt hat, dem Spieler auf der Bahre ein rote Karte zu zeigen, denn der Spieler wäre dann schon tot.


    Richtig ist vielmehr, dass einem Spieler, der auf einer Trage vom Feld geschafft wird die entsprechende Karte zu zeigen ist - da bedarf es keines Spielführers.


    von mir aus^^ Hier lasse ich mich gerne Belehren.




    Dennoch sollen wir(Steiermark, Österreich) einem verletzten Spieler erst die Karte zeigen, wenn er entweder wieder steht, oder eben wenn er mittels eines beliebigen Hilfsmittels :D vom Spielfeld getragen wurde. In diesem Falle zeigen wir die Karte aber nicht dem liegenden Spieler auf dem Feld sondern gehen zur Outlinie (wo der Spieler eben aus dem Feld raus ist) und zeigen ihm dann die Karte "hinaus".