SSD: Leverkusen - Mainz

  • Habt ihr das Ausgleichstor zum 1:1 gesehen?


    Ein Leverkusener Spieler liegt "verletzt" im eigenen Strafraum und ganz Leverkusen wartet darauf, dass Weinert das Spiel unterbricht. Tut er aber nicht, Mainz spielt weiter und macht den Ausgleich.


    Was sagt ihr zu der Situation?

  • Ich habe gehört, dass Weiner es wohl als Schauspielerei gewertet haben soll.

  • Ich hätte das Spiel weiterlaufen lassen. Auch, wenn man bedenkt, dass der Leverkusener Spieler im Getümmel zu Boden geht, der Ball wird geklärt, Weiner dreht sich um (in Richtung des Balles) und sieht den Leverkusener erst bei der Flanke/dem Pass auf den Flankengeber wieder. Hier zu unterbrechen wäre, wie sagt es ein Freund von mir immer so schön, "taktisch unklug".


    Außerdem konnte man überhaupt nicht ausmachen, wie schwerwiegend die "Verletzung" ist. Am Boden liegen die Spieler alle schnell, und liegen bleiben macht ihnen anscheinend auch viel Spaß.

  • sehe ich genauso. Ist aber schon eine seltene und ungewöhnliche Situation.


    Hat sich aber just in diesem Moment erledigt. Leverkusen führt 2:1.

  • Meiner Meinung nach sehr schwer zu entscheiden für Herrn Weiner, da der Ball nie wirklich weit vom Tor weg ist. Hätte schon gesagt, dass es richtig war, weiterlaufen zu lassen, da kein Grund zu sehen war, dass das Spiel sofort unterbrochen werden muss (Weder Blut noch Bewusstlosigkeit). Ich glaube ich selbst hätte es auch nicht abgepfiffen, es bleibt Mainzer Part, den Ball ins aus zu spielen und nicht der des SR (zumindest nicht, wenn es nichts "Ernstes" ist)

  • Es sprach nichts für eine ernste Verletzung, also war Weiterspielen korrekt.


    Angesichts des Spielstands und der geringen Restspielzeit würde ich mal auf Zeitschinden tippen. Jedenfalls war im TV nichts davon zu sehen, dass sich Charisteas nach dem 1:1 behandeln ließ.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Endlich! Wenn vom SR-Ausschuss dazu die klare Bestätigung der Richtigkeit der Entscheidung kommt, könnte das mal ein erster Ansatz werden, um den Fußball wieder in die richtige Spur zu bringen!
    Es ist inzwischen zur Unsitte in deutschen Profiligen geworden, sich nach einem Zweikampf einfach mal hinzulegen, um den Gegner zu "zwingen", die Angriffssituation durch einen Ausball zu unterbinden.
    Es war auch bei Charisteas klar zu erkennen, dass eine Behandlung keinesfalls nötig ist. Kurzfristige Schmerzen hat er vielleicht gehabt, aber wenn das behandelt werden muss, dann hätten die medizinischen Betreuer in jedem Spiel die höchste Laufleistung aller Aktiven. Hätte Charisteas wirklich Behandlung gewollt, hätte er die fünf Meter hinter die Torauslinie gehen können. Aber das Ziel war ein anderes: Eine unkontrollierte Situation (2. Ball nach Standard, Zuordnung geht da gerne mal verloren) zu stoppen und vielleicht nebenbei noch etwas Zeit zu schinden.
    Fair Play ist eben nicht nur, den Ball ins Aus zu spielen, sondern auch nur dann verletzt liegen zu bleiben, wenn man wirklich Behandlung braucht. Leider ist das bei vielen Mannschaften noch nicht angekommen!

  • În Anbetracht dessen, dass Charisteas erst ewig lange nachgedacht hat ob er sich auf den Boden legen soll oder nicht und der Tatsache, dass nur noch einige Minuten zu spielen war und eine Zeitschinderei wohl Nahe lag, eine absolut richtige Entscheidung. War ja auch anschließend schnell wieder wundergeheilt...


    Auch die Reaktion von Mainz, hier nicht nach Fairplay den Ball ins Aus zu spielen absolut nachvollziehbar, zumal dies in den ganzen 90min wohl die einzige nennenswerte Torchance war.

    Schiri zeigt gelb und sagt: "Ich verwarne Ihnen!"
    Willi: "Ich danke Sie!"
    Schiri zeigt rot.


    Zitat: Willi 'Ente' Lippens am 02.05.65 zu Schiedsrichter Udo Zuchantke im Spiel Rot-Weiss-Essen gegen Westfalia Herne

  • Für mich hat Weiner hier richtig entschieden. (zudem er ja auch noch vom eigenen Mann umgerammt wurde)


    Aber eine andere Szene:
    90+2. Minute: Mainz im Angriff, der FSV Spieler umspielt einen Leverkusener, der lässt ihn auflaufen - Weiner pfeift ab. Für mich war das sehr ungeschickt - da war ein klares Foul.

  • Zitat von CFP;94975


    Aber eine andere Szene:
    90+2. Minute: Mainz im Angriff, der FSV Spieler umspielt einen Leverkusener, der lässt ihn auflaufen - Weiner pfeift ab. Für mich war das sehr ungeschickt - da war ein klares Foul.


    Wüsste auch nicht ob ich das gepfiffen hätte.
    Der Mainzer wirft sich regelrecht gegen Friedrich (LEV).
    Da war der Wunsch zu sehr Vater des Gedanken.

  • Selbst wenn es ein klares Foul gewesen sein sollte-warum darf er nicht abpfeifen? Die Spielzeit war um.

  • Zitat von CFP;94975


    90+2. Minute: Mainz im Angriff, der FSV Spieler umspielt einen Leverkusener, der lässt ihn auflaufen - Weiner pfeift ab. Für mich war das sehr ungeschickt - da war ein klares Foul.


    Ich sehe das so wie Sven, d.h. wenn die Zeit um ist, ist sie um, oder war die Szene im Strafraum (Strafstoß) ?
    Grundsätzlich finde ich die Entscheidung von Weiner jedenfalls geschickt und nicht ungeschickt, da sich somit jegliche Diskussion, ob Foul oder nicht, erledigt.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Das ist eben auch was, was viele Spieler nicht wahrhaben wollen... irgendwann ist die Spielzeit + Nachspielzeit auch mal vorbei.
    Nur komischerweise sind hinterher immer genau das die Situationen, die das Spiel entschieden haben sollen, auch wenn man vorher keine einzige Chance hatte. Ich denke auch, unabhängig von Foul oder nicht, ist es dem Schiedsrichter überlassen, das Spiel zu beenden, sobald die Zeit abgelaufen ist.


    In diesen Situationen kannst du es aber auch nie allen Recht machen... nur mal angenommen, Mainz bekommt den Freistoß, es dauert, bis die Mauer gestellt ist etc. und dann, mittlerweile in der dritten Nachspielminute, fällt das 1:2. Ich glaube, da hätte die Hütte richtig getobt (aber nicht positiv). Oder anders, Freistoß wird zur Ecke abgelenkt, Schiri pfeift dann ab/lässt noch ausführen: Beide Mannschaften werden sich beschweren und beide mit guten Gründen.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Beim Stand von 1:1 in einem Pokalspiel war es hier die taktisch bessere Entscheidung, das Spiel abzupfeifen und in die Verlängerung zu gehen.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • von der einen Kameraeinstellung hat man gesehen, dass Friedrich die Schulter in den Mainzer gerammt hat.


    für mich ist es trotzdem eher unverständlich: ein Foul weiterlaufen zu lassen, um dann 2 Sekunden später abzupfeifen???!!
    klar kann er abpfeifen, wenn dieZeit rum ist, aber ein Foul nahe der Strafraumkante nicht abzupfeifen?!

  • Moment, dann wird aber der Sachverhalt ein getwas anderer: Dann geht es nicht darum, ob Schluss- oder Foulpfiff, sondern darum, ob der Schiedsrichter es als ein Foul gesehen hat oder nicht. Ich habe die Szene leider nicht gesehen, wie man ja auch sicher aus meinem vorangegangenen Post herauslesen konnte, aber so wie du es jetzt beschreibst, klingt es eher danach, als ob hier der vom SR auf "kein Vergehen" entschieden hätte - unabhängig davon, wie viel Zeit noch zu spielen ist.
    Aber auch da kann man letztendlich sagen, dass es so zusammenkommt, wie ich es vorhin schon geschrieben habe.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Ein Foul war das auf jeden Fall. Friedrich geht den Schritt in den Laufweg des Mainzers.
    Die Entscheidung, genau in dieser Szene (nicht danach) abzupfeifen, war trotzdem optimal. Es waren zwei Minuten angezeigt und bereits abgelaufen. Außerdem waren die Leverkusener tendenziell ohnehin schon sauer. Da mache ich mir doch mit einem Freistoß, der nach Ablauf der angezeigten Spielzeit verursacht (!) wurde, nicht noch zusätzlichen Stress! Etwas anders läge der Fall, wenn erst die Ausführung die Spielzeit verlängert hätte. Dann wäre der Abpfiff zwar korrekt, aber eher ungeschickt gewesen (weil das Foul den entscheidenden Zeitvorteil gebracht hätte).