Heute vor 20 Jahren: Hillsborough

  • Der 15. April 1989 ist in der englischen Grafschaft South Yorkshire ein schöner und sonniger Tag. Und für die Stadt Sheffield ein ganz besonderer: Im altehrwürdigen Hillsborough-Stadium steigt das Halbfinale im FA-Cup zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest.


    Beide Fanlager erwarten ein großartiges Spiel. Auf der einen Seite der FC Liverpool, die dominierende Mannschaft Englands in den 80er Jahren. Auf der anderen Seite der Traditionsverein aus der Robin-Hood-Stadt, der heiß auf einen nationalen Titel ist.
    Viele Fans aus beiden Lagern haben sich, teilweise ohne Tickets, auf den Weg zum Stadion gemacht.


    Der Tag sollte die grösste Katastrophe des britischen und europäischen Fussballs werden.


    Gegen 14:30 Uhr drängen sich 10.000 Fans des FC Liverpool vor dem Aufgang zur Leppings-Lane-Tribüne und wollen ins Stadion. Für die 10.000 Fans gab es einen Eingang mit nur 2 Drehkreuzen.
    Als der Anpfiff näherrückte, begingen die Sicherheitskräfte einen fatalen Fehler: Man öffnete das Gate C, das eigentlich als AUSGANG gedacht ist, für die anströmenden Fans. Nun entstand ein Sog, in den auch Fans ohne Ticket gezogen wurden. Wie durch einen Flaschenhals drängt die Menge durch das Gate, obwohl nach vorne auf die Tribüne nichts mehr geht, drängen von hinten weiter Leute in den Gang. Es müssen sich unvorstellbare Szenen im Dunkeln des Tunnels und auf der Tribüne abgespielt haben.


    Inmitten dieser sich anbahnenden Katastrophe pfeift Schiedrichter Ray Lewis, der von den Vorgängen nichts mitbekommen hatte, die Partie pünktlich um 15:00 Uhr an. Nach sechs gespielten Minuten wird die Partie jedoch auf Weisung der Polizei abgebrochen, und die Mannschaften verschwinden in den Kabinen.
    Fast alle, bis auf Bruce Grobbelaar. Der Torhüter des FC Liverpool hatte das Drama in seinem Rücken mitbekommen und diskutierte heftig mit den Sicherheitskräften. Doch die zucken nur mit den Schultern und verweisen auf den Befehl, die Tore zum Spielfeld keinesfalls zu öffnen.
    Liverpools damaliger Manager, Kenny Dalglish berichtete später der Presse, das er auf dem Weg in die Kabine auf Fans des FC Liverpool traf, die Ihn aufgeregt bestürmten: "Kenny, Kenny, there are people dying out there!"


    Gegen 15:30 Uhr schließlich ist die Order mit den Toren auf das Spielfeld wirkungslos. Die Tore und Zäune an der Leppings-Lane geben dem ungeheuren Druck nach und fallen nach vorne. Fans fallen und laufen auf das Spielfeld und ringen um Atem. Teilweise tragen die Fans schwere Quetschverletzungen mit sich herum. Die Sicherheitskräfte bilden sofort eine Absperrkette vor der Unglückstribüne, die von vielen Helfern und Hilfesuchenden erst durchbrochen werden muss.


    Am Ende dieses Tages sind 766 Menschen verletzt und 94 Menschen tot, weil sie ein Fussballspiel sehen wollten.
    Erst 1993 wird die entgültige Opferzahl von 96 Toten erreicht, weil 2 Verletzte an den Folgen des Dramas starben.


    Heute erinnert in Liverpool an den Shankly-Gates eine Gedenktafel an den schwärzesten Tag des Fussballs. Der FC Liverpool trägt seitdem 2 Flammen im Vereinswappen, um den Toten zu gedenken.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!