SZD Nijmengen- HSV

  • Zitat von Barney;87924


    Ferner wurde in dem Artikel behandelt, welche Faktoren in dem geschilderten Fall bei der Entscheidung des SR eine Rolle gespielt haben könnten und welche Faktoren für einen Spielabbruch gesprochen hätten.


    ... und die wären ?


    Lasse mich raten:


    Angst, dass die Rückendeckung seitens des DFB / FIFA nicht gegeben ist
    Angst, die Karriere als " Weich-Ei" zu beenden ?
    Angst, vor weiteren Ausschreitungen ?


    OK, hart formuliert, aber das trifft doch primär den Kern der Sache, oder ?

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Die Überlegungen waren wie folgt:
    Es handelte sich um einen Einzeltäter im Publikum, keine Massenausschreitung, der SR hat sich physisch und psychisch in der Lage gefühlt, die Fortsetzung des Spiels verantworten zu können.
    Ein Abbruch wäre natürlich ebenso zu rechtfertigen gewesen:
    Der SR wurde tätlich angegriffen, die Bewusstlosigkeit hätte Einfluss auf Reaktions- und Wahrnehmungsfähigkeit haben können, weitere Täter hätten animiert werden können.


    Darüber hinaus wurde auf die Unterschiede zwischen Amateur- und Profibereich bezüglich Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen.


    Zurück zum aktuellen Fall.
    Dass der slowenische Schiedsrichter sich so entschieden hat, sollte man respektieren. Ich würde ihm hier keine egoistischen Motive unterstellen. Ein Zeichen zu setzen ist nun Aufgabe der UEFA.

  • Aber was mich auch ziemlich ärgert, die IFAB legt ja die Regeln fest. Warum verdammt nochmal wird nicht in den Regeln rein geschrieben, dass das Spiel abzubrechen ist, wenn der Schiedsrichter oder seine Assistenten tätlich angegriffen werden. Stattdessen steht da nur, das Spiel ist mit ind. FS fortzusetzen. Toller Ansatz.


    Barney, dass kann ich leider nicht zustimmen. Indem nämlich auch bei oberen Spielen abgebrochen wird, wenn der SR tätlich getroffen oder angegriffen wird, hat das sehr hohe Signalwirkung. Denn so sieht auch die Basis: Aha, ein Angriff auf den Schiedsrichter bedeutet Spielabbruch und die meisten Vereine werden sich hüten, sowas zu machen. Wenn jetzt bei uns unten sowas passieren wird und wir brechen ab, wird man sagen: aber die da oben machen weiter.


    Ich kann da nur sagen: Das war eine negative Signalwirkung.

  • Ein Spielabbruch wäre als Signal in Richtung des Amateurbereiches natürlich zu begrüßen gewesen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dem SR hier alles mögliche durch den Kopf ging, was mit dem Spiel und der unmittelbaren Situation in Verbindung stand. Ein Zeichen für den Fussball an der Basis zu setzen, kam ihm dabei wohl nicht in den Sinn. Ob es allerdings das Verhalten in den unteren Klassen so sehr beeinflusst hätte, bin ich mir nicht so sicher. Immerhin weiß doch jeder, das Tätlichkeiten am SR dort aus verständlichen Gründen zu Abbruch führen, auch wenn dann einige Besserwisser in Richtung Profibereich zeigen und sagen, dass dort weitergespielt wurde. Dass es dort ganz andere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der SR gibt, sollte diesen Leuten doch klar sein.


    Man muss eben konstatieren, dass sich Unterschiede zwischen Profi- und Amateurbereich entwickelt haben, was Regelanwendung (z.B. bei Fouls, Reklamieren) und Strafmaß (z.B. Sperren bei Tätlichkeiten) betrifft. Ich finde das auch nicht besonders erfeulich, aber ein kleinwenig Verständnis bringe ich schon dafür auf angesichts der unterschiedlichen Voraussetzungen.
    Muss ein BuLi-SR das Spiel wirklich abbrechen, wenn er von einem Spieler tätlich angegangen wird (aber nicht verletzt)? Solche Vorkommnisse gab es ja schon. (Kruse gegen Osmers, Kehl gegen Aust, Buckley gegen Merk) Die weitere Sicherheit eines SR in der BuLi ist wohl eher gewährleistet als es bei den Amateuren der Fall wäre, andererseits wäre es natürlich ein warnendes Signal an die Basis, an die Vorbildwirkung der Profis sei dabei auch erinnert.


    Ich merke, dass ich irgendwie zwiegespalten bin in der Sache. (Bin selber kein SR.) Verständnis habe ich jedenfalls für alle Positionen, ein abschließendes Urteil möchte ich mir nicht erlauben. (Zumindest nicht zu so später Stunde ;) )

  • Zitat von Barney;87924


    .......


    Ein Beispiel aus der Bundesligageschichte möchte ich anführen. (SR-Zeitung 3/1991, S.17, Artikel von Rudi Kremsreiter)


    ........



    Hallo ?
    Jemand zu Hause ?


    Ich denke mal seit dem hat sich einiges geändert.....



    Ich kann ja mal in den SR-Zeitungen aus den späten 60er Jahren blättern - da war zum Beispiel Frauenfussball im Bereich des DFB noch verboten.
    Was damals noch extra erwähnt werden musste, dass nämlich Schiedsrichter Dr. Umbach die Unterstützung des DFB-Schiedsrichterausschusses gehabt hätte, auch wenn er das Spiel abegrochen hätte - bedarf heute nicht mal mehr einer Diskussion.


    Schon alleine der Umstand, dass das extra erwähnt werden musste - zeigt doch schon, dass die Uhren damals anders tickten.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Fand es auch sehr erstaunlich wieso das Spiel nicht abgebrochen wurde, wenn der SR offensichtlich von einem Gegenstand getroffen wurde und sogar blutet. Ich meine klar kann ich das Spiel fortsetzen, wenn ich mich dazu in der Lage fühle, aber wieso sollte man solche Chaoten auch noch belohnen. Ich denke vor allem auch an das Strafmaß am Ende. Wenn das Spiel abgebrochen worden wäre, dann wäre es sicher höher ausgefallen.

  • Ich finde im Internet leider irgendwie keine Informationen:
    Wer war das SR-Gespann des Rückspieles?
    Der SR war ein Franzose, so viel weiß ich. Wer war SRA und 4. Offizieller?

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Tony Chapron ist der SR. Emmanuel Boisdenghien und Corinne Nadine Lagrange sind die Assistenten. Didier Falcone ist der 4. Offizielle.

  • Zitat von SCHIRI-FT.de;87920

    Sorry, aber wäre das unser Problem ?


    Für die Vermeidung weiterer Ausschreitungen ist der Sicherheitsdienst verantwortlich,
    und nicht der SR, der wie eine "abgestochene Sau" noch das Spiel zu Ende pfeift :mad:


    Es gab früher mal ein Spiel mit Juventus Turin was mangels an Zäune (u.a.Maschendraht) Fans in andern Blöcken stürmten und sich Prügelten. Polizei war dort übervordert und verstärkungskräfte kamen 10 minuten zuspät ins Stadion. Pferde standen sogar auf dem Spielfeld. Der SR so wie alle anderen Offiziellen hatten damals das Spiel verspätet angepfiffen damit irgend wie Ruhe rein kam. Obwohl jedem klar war auf dem Platz das er in eimen Hexenkessel spielte.


    Ich habe den vorfall beim Spiel HSV nun nicht gesehen aber ich denke mir , das der Kollege sich gedacht hat, weiter zu pfeiffen bevor es noch mehr ausschreitungen gibt.
    Und somit ist auch der Sr mit entscheidet ob es vermieden wird von ausschreitungen oder nicht.