SR-Zeitung 01/09 - Ungeklärtheiten

Es gilt der alte Grundsatz: Nichts in Regelfragen "hineingeheimnissen", was sich nicht aus dem Sachverhalt ergibt. Die Regelfrage sagt nichts darüber aus, dass der Spieler den Freistoß ausführen will, auch nicht schnell ausführen. Vielmehr will der "ausführende" Spieler als Reaktion (Regelfrage: "Jetzt ...") auf das Vor-den-Ball-Stellen den verteidigenden Spieler bestrafen (Regelfrage: "... schießt den Ball ... absichtlich und heftig ...").

Mithin handelt es sich um eine Tätlichkeit, die durch Schießen des Balles verwirklicht wird, aber nicht um eine Spielfortsetzung, denn der Spieler wollte das Spiel eben nicht fortsetzen.

Folgen: Verwarnung für das Verkürzen des Abstandes, Feldverweis für die Tätlichkeit, Freistoß ausführen.

Zitat von flitzpiepe;127528

Nachdem der Spieler sich vor den Ball gestellt hat, trifft aber doch der Angreifer die Entscheidung, dass Spiel schnell zu machen. Wenn der Verteidiger den Ball nicht berührt, geht es ja auch weiter. Der Ball ist "regelgerecht" (mit dem Fuß gestoßen, hat sich bewegt) ins Spiel gekommen und der Abstand wurde nach beginn der ausführung nicht mehr aktiv vom Verteidiger verkürzt.

So wie die Frage gestellt ist, verhindert der Verteidiger aktiv die schnelle Spielfortsetzung, deshalb kann es nur eine WH geben.

Und der Angreifer trifft nicht die Entscheidung, das Spiel schnell zu machen, sondern eine Tätlichkeit zu begehen, ergo !

Ich finde zwar immernoch, dass das ein sehr schmaler Grat ist, zwischen er will eine Tätlichkeit begehen und er will das Spiel fortsetzen, aber nun gut, mit diesen Erklärungen kann ich leben.

Ich denke halt nicht, dass es unsere Aufgabe ist, zu beurteilen, was der Spieler nun wollte, sondern was er tut. Tritt er gegen den Ball, der somit korrekt ins Spiel gekommen ist, dann ist er für mich halt im Spiel... Wenn sich nen Spieler während des Spiels im Strafraum bückt, den ball aufhebt und ihm seinen ausserhalb des Strafraums stehenden Spieler vor die Birne semmelt interessiert es mich ja auch nicht, ob er mit dem Ball ne Tätlichkeit begehen wollte oder nicht. Da zählt das Handspiel und somit Strafstoß...

Ich lese die Regelfrage:
"Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß im Mittelfeld für den Platzverein. Ein Gästespieler stellt sich vor den Ball. Jetzt schießt der Spieler des Platzvereins den Ball absichtlich und heftig dem Gegenspieler an den Körper. "

Dann ist das hier kein schmaler Grat.

Absichtlich und heftig dem Gegenspieler an den Körper!

-> Tätlichkeit! Also .

Spielfortsetzung: idF + des Spielers, der unsportlich den Abstand verkürzte.

Ich störe mich an dem "Jetzt". Das bringt für meinen Geschmack eine gewisse zeitliche Distanz in das Geschehen.

Aber nun gut, ich akzeptiere die Antwort, auch wenn ich sie halt nicht 100%ig nachvollziehen kann. Wieder etwas für die Rubrik: Auswendiglernen und stur dran halten. (davon abgesehen das ich in 9 Jahren pfeifen so eine Szene noch nicht hatte...)

Richtig. Das Jetzt zeigt eine zeitliche Reihenfolge an.
Zuerst war das unsportliche Verkürzen des Abstandes erfolgt, dann die Tätlichkeit.
Von daher ist bez. der Spielstrafe das erste Vergehen zu ahnden.

Spielstrafe gibts ja in diesem Fall nicht, denn der Freistoß wird wiederholt !

Die Wiederholung ist die Spielstrafe!

Passt dann aber nicht zu Deiner im Post#24 getätigten Aussage ...

Zitat von kuhartm;127582

Spielfortsetzung: idF + des Spielers, der unsportlich den Abstand verkürzte.

Wenn der Mauerabstand nicht eingehalten wird, gibt es immer eine Wiederholung !!!

Wenn beim korrekt ausgeführten EW der Abstand nicht eingehalten wird, gibt es allerdings einen ind. FS, weil das die härtere Strafe ist ...

Zitat von kuhartm;127582

Ich lese die Regelfrage:
"Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß im Mittelfeld für den Platzverein. Ein Gästespieler stellt sich vor den Ball. Jetzt schießt der Spieler des Platzvereins den Ball absichtlich und heftig dem Gegenspieler an den Körper. "

Spielfortsetzung: idF + des Spielers, der unsportlich den Abstand verkürzte.

Zitat von kuhartm;127594

Die Wiederholung ist die Spielstrafe!

Da die Regelfrage nicht angibt, ob der ursprüngliche Freistoß indirekt oder direkt war, bleibt offen, ob die Wiederholung in einem idF oder einem dF besteht.