Einsatz von Anwärtern / Karriere

  • Bitte in ein geeigneteres Forum verschieben wenn notwendig.


    Mich würde mal interessieren wie bei Euch die Anwärter behandelt/eingesetzt werden. Wie beginnt bspw. bei Euch ein


    - 14jähriger
    - 18jähriger
    - 25jähriger
    - 32jähriger


    SR-Neuling nach bestandenem Lehrgang seine Karriere?


    Wird jeder SR in seinem ersten Spiel von Offiziellen begleitet/beobachtet, sind die Vereine/SR-Gruppen da in der Pflicht oder basiert das auf Freiwilligkeit von Eltern/SR- bzw. Vereinskameraden?


    Wie läuft der "Weg nach oben" bei Euch ab, welche SR haben die Chance/bekommen die Gelegenheit die Kreisebene zu verlassen, wie kommt man höher als Bezirksebene, welche Vorraussetzungen brauchts für noch höheres? Gibt es (inoffizielle) Altersgrenzen?

  • Eine generelle Regelung über den Einsatz von SR-Neulingen gibt es im Saalekreis nach meiner Kenntnis nicht. Abhängig von den persönlichen Wünschen und Voraussetzungen der neuen Kameraden, sowie des Bedarfes der Ansetzer werden die Jung-SR im Nachwuchsbereich auf Kleinfeld, im Frauenfußball oder, bei entsprechender Eignung, auch schon in den unteren Männerklassen bzw. als SRA auf Kreisebene (KL) eingesetzt. Eine zielgerichtete und organisierte Beobachtung und Förderung gibt, glaube ich nicht, ist mir zumindest nicht zu Ohren gekommen. Hier beruht vieles auf Eigeninitiative und Zufall oder dem Selbstlauf. Ein "Verheizen" der jungen Kameraden ist mir aber noch nicht bekannt geworden. Mit der an anderer Stelle von mir erwähnten Bildung des Förderkaders im Kreis wird hier sicher mehr System und Zielgerichtetheit einziehen.
    Wenn sich jemand mit guten Leistungen und hohe Einsatzbereitschaft hervorgetan hat, wird er durch den SR-Auschuss des KFV dem Verbands-SR-Ausschuss für die Landesklasse vorgeschlagen, was in der Regel mit dem Aufstieg in diese Klasse (unterste Klasse im Landesverband) verbunden ist. Dabei ist das Alter sekundär, entscheidend ist die Leistung des Kameraden. Der weitere Aufstieg (LL, VL) verläuft dann in Regie des Landesverbandes über Beobachtungen. Sicherlich können hier, wie überall, Beziehungen nicht schaden. Im Normalfall entscheiden aber auch hier Leistung und Einsatzbereitschaft über Aufstiege in die nächst höhere Spielklasse.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • mensch Klaus, das finde ich toll, dass du dich darüber informierst, um Anregungen zu finden ... großes LOB!!! ;)

  • Bei uns im Kreis wird niemand zu spielen begleitet, völlig egal wie unerfahren und jung, weil wir keine Leute dafür haben, jeder ist auf sich selbst gestellt...
    Jugendliche pfeifen meist zuerst Damenspiele oder A-bzw. B-Jgd.-Spiele und der Rest wird irgendwo im Herrenbereich eingesetzt, je nach Leistung wird da entschieden, mit dem Alter hat das weniger zu tun.

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Naja, warum soll man nicht von anderswo lernen können? Ich find unsere Lösung zwar in Ordnung, aber warum nicht nach Vebesserungspotential Ausschau halten.


    Um mal meine eigene Frage zu beantworten, in unserem Kreis funktioniert das ungefähr so: Die Vereine schicken Ihre Anwärter zum SR-Lehrgang. Wer bestanden hat und pfeifen will (manche machen den Lehrgang wg. der Trainerlizenz) wird auf die Ansetzungsbereiche [1] verteilt. Dabei gilt die Faustregel: Jünger als 18: Nachwuchs, Älter: Herren.


    Jeder Anwärter erhält zunächst fünf Ansetzungen. Im Herrenbereich verteilen diese sich auf Paarungen der untersten Kreisklassen [2] und A-Junioren mit Teams, die als problemlos bekannt sind. Problemspiele werden vermieden. In den ersten 5 Einsätzen ist idR auch ein SRA-Einsatz in der 1. KK dabei. In seltenen Fällen auch Frauen- oder B-/C-Juniorinnen-Kleinfeld. Dort werden auch die AnwärterINNEN eingesetzt.


    Nach den ersten fünf Spielen erhalten die Anwärter den "richtigen" SR-Ausweis und werden voll eingesetzt. IdR erhalten sie innerhalb dieser ersten fünf Spiele auch eine Beobachtung. Anwärter werden generell zeitnah beobachtet, aber nicht unbedingt im ersten Spiel. Ein generelles "Coaching" seitens des Verbandes gibt es nicht.


    Eine Begleitung der ersten Spielleitung(en) kann/soll durch die Vereine/SR-Obleute/Eltern erfolgen. Je nach Verein klappt das gut, es gibt aber auch Vereine, die Ihre Anwärter zum Lehrgang schicken um das SR-Soll zu erfüllen, sich ansonsten wenig um Ihre SR kümmern. Der SR-Ausschuß steht bei allen Fragen helfend zur Seite, auch für "unsichere" Anwärter wird immer irgendeine Lösung gefunden, so der Anwärter natürlich lösungsbereit ist.


    Persönlich finde ich die Lösung i.O., Jung-SR (< 18) sammeln auf dem Kleinfeld Erfahrung, ältere SR sollten idR ein Mindestmaß an Lebenserfahrung mitbringen/haben um auch auf Großfeld bestehen zu können. Elementare Dinge wie Einwurfentscheidungen, Beurteilung von Zweikämpfen etc. müssen überall getroffen werden und DInge wie Laufwege/Stellungsspiel kann man für Großfeld sowieso nicht auf Kleinfeld trainieren.


    [1] Wie die aussehen findet Ihr unter "Organisation / Einteilung" im parallelen Forum.


    [2] Das kann u.U. auch schonmal die zweitniedrigste 2. KK sein, wenn die Paarung passt, wobei idR trotzdem "ganz unten" in der 3. KK begonnen wird.


    Nach der ersten Beobachtung ist eine grobe Tendenz ablesbar, die sich in den weiteren Ansetzungen niederschlägt. Im Verlauf weiterer Spielleitung rutschen die Anwärter in den normalen "Pool" an SR und werden ganz "normal" angesetzt. Bei Ansetzung von Problemspielen/-mannschaften wird dann nicht mehr nach Anwärter/SR unterschieden sondern nur nach "Qualität", wobei die notwendigen Qualitäten eher im Persönlichkeitsbereich zu suchen sind (Erinnerung: wir pfeifen ganz unten...). D.h. Problemspiele werden dann eher den gestandenen SR oder gar SR aus einem höheren Level zugeteilt.


    Zur Halbserie/Saisonwechsel werden geeignete SR (auf Grund Beobachtungen, Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit etc.) in das nächste "Level" befördert. Das bedeutet dann (grob) Spielleitungen in der 1. KK (mit SRA) und die SRA-Tätigkeit bei Herren-Bezirksspielen. Nächstes Level wäre die Kreisliga (hier: Stadtliga), dafür ist aber zusätzlich noch ein Lauf- und Regeltest zu bestehen. Das "höchste" auf Kreisebene ist die Meldung an dne Bezirksverband, dort wird dann Bezirksklasse gepfiffen. Weiter kann es noch in die Bezirksliga gehen mit SRA-Einsätzen im Land. Höher ist dann Sache des Bezirks/Landes.

  • Also in Berlin läuft das natürlich alles anders!


    Jeder Frischling bekommt bei den ersten Spielen einen erfahrenen Referee als Paten an die Seite gestellt. Niemand wird im Normalfall alleine auf den Platz geschickt.


    Alles unter 18 pfeift in der Regel erstmal Kleinfeld und dann entsprechend mehr oder weniger gefördert.


    Je nach Eignung, Talent und Engagement gibt es für die jüngeren den Junioren Leistungskader, für die älteren den Team Leistungskader und die Fördergruppe 2.


    Die Kameraden haben dann teilweise einen Coach an Ihrer Seite, der ihnen bei der stetigen Entwicklung weiter hilft.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Bei uns sind die meisten Anwärter unter 18. Diese fangen dann mit D-Jugend an und sind je nach Leistung dann auch schnell in der C- oder B-Jugend angelangt. Ältere Anwärter können auch schonmal mit A-Jugend oder Kreisliga C anfangen. Die jüngeren werden eigentlich alle bei ihren ersten Spielleitungen betreut von KSA-Mitgliedern oder erfahrenen SR.


    Je nach Leistung(sbereitschaft) kann es dann innerhalb des Kreises bis Kreisliga A recht schnell gehen. Wir gehen auch wie es uns die Zeit erlaubt auf die Plätze und schauen uns SR, die uns z.B. bei den Schulungen positiv auffallen, an, geben ihnen Hinweise und schauen nach Talenten.


    Für die Bezirksliga wird man gemeldet, wenn man sich über gute Spielleitungen bzw. gute Ergebnisse bei den jährlichen Kreisprüfungen empfohlen hat und muß dafür ebenfalls eine Prüfung bestehen. Alle weitergehenden Aufstiege regelt der Verband durch seine Prüfungen und Beobachtungen. Dazu hat der Kreis die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl von SR dem Verband in die sogenannten Aufstiegsteams zu melden.


    Altersgrenzen gibt es auch und zwar innerhalb des Verbandes für die Bezirksliga 55 und für die Klassen darüber 47.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D