4 Kleine (umstrittene) Regelfragen

  • Hallo Leute,
    habe folgendene Regelfragen für euch:
    1.Ein Einwurf wird 10m von der korrekten Stelle entfernt ausgeführt, von einem Teamkollegen angenommen und direkt ins Tor geschossen. Nach Protesten der verteidigenden Mannschaft sieht der SR das offene Fahnenzeichen seines SRA. Bei der Konsultation schieldert er dem SR die Situation über den "falschen" Einwurfort.
    War alles korrekt?


    2. Ein weiter Einwurf gelangt in den Strafraum. Eine Spielertraube, die vor dem Torwart steht, verhindert, dass dieser den Ball erreichen kann. Er stößt seinen Mitspieler mit beiden Händen vor die Brust, so dass dieser hinstürzt. Der BAll geht unberührt ins Tor.
    Entscheidung?


    3. In einem umkämpften, emotiongeladenen Spiel wird der SRA von einer Bierflasche getroffen und so verletzt, dass er ausscheiden muss. Zu diesem Zeitpunkt wird der Ball im MIttelfeld gespielt. Der SR sieht den Assistenten liegen und unterbricht das Spiel.
    Wie ist zu entscheiden, wenn ein Ersatz-SR vor Ort ist?


    4. Ein korrekt ausgeführter Einwurf landet direkt im eigenen Tor, bevor der Ball die Linie überquert, wollte der Torwart den Ball spielen. Durch einen "Leo"-Ruf ist der Torwart irritiert und kann den Ball nicht erreichen.
    Entscheidung?




    Bitte lest alle Fragen genau durch. Beachtet, dass mein Lehrwart sehr gerne für Verwirrung sorgt und ggf. Fangfragen einbaut!


    Viel Spass,


    schon im Voraus Danke für eure Antworten!!!

    Ich grüße meine Mutter, meinen Vater und ganz besonders meine Eltern!

  • 1. War alles korrekt? Nein, der Einwurfort war falsch, steht ja auch in der Frage. Da das Spiel nicht wieder fortgesetzt wurde, ist nach Meldung des SRA, die natürlich korrekt war, auf Wiederholung des Einwurfes durch die andere Mannschaft an der korrekten Stelle zu entscheiden.


    2. Entscheidung? FaD, idF, wo TW stand, evtl. unter Beachtung der Torraumregel


    3. Wie ist zu entscheiden, wenn ein Ersatz-SR vor Ort ist? Spielabbruch


    4. Entscheidung? Ich nehme mal an, mit "Durch einen "Leo"-Ruf" ist gemeint, dass einer der gegnerischen Mannschaft "Leo" gerufen hat und ich auch weiß wer. Entscheidung ist dann VW, idF.

  • 1. Kein Tor, Einwurf für die verteidigende Mannschaft ("falscher Einwurf").
    2. Kein Tor, ansonsten kommt es darauf an, wie man das Stoßen des Torwarts gegen einen Mitspieler beurteilt (Spielfortsetzung: Abstoß oder ind. FS für die Angreifer/Spielstrafe: keine oder :gelbe_karte: oder gar :rote_karte:).
    3. Spielabbruch
    4. Kein Tor. Abstoß oder, falls "Leo" von einem Angreifer kam, :gelbe_karte: für diesen Angreifer und ind. FS für die verteidigende Mannschaft.


    Ich hoffe, ich habe genau genug gelesen. :D

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von almiko;49472

    (Spielfortsetzung: Abstoß oder ind. FS für die Angreifer/Spielstrafe: keine oder :gelbe_karte: oder gar :rote_karte:)


    Also Abstoß kann es auf gar keinen Fall geben. Und wenn der TW den Spieler so "stößt", dass dieser "hinstürzt", ist das für mich FaD.

  • Das ist wieder einer dieser Regelfragen, wo ich sage, die Szene muß man live gesehen haben, um sie richtig beurteilen zu können. Wurde der Torwart vom eigenen Torwart behindert und wollte sich dieser "nur" Platz verschaffen oder ist es eine Tätlichkeit, d.h. die Aktion hatte gar nichts mit dem Bemühen um den Ball zu tun? Auch ich tendiere zu ind. FS für die Angreifer, aber zumindest die evtl. persönliche Strafe kann man ohne nähere Beschreibung nicht bemessen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


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  • Ich sehe das auch wie peat außer 1. ...
    meines Erachtens liegt das bestimmen des falschen Einwurfes außerhalb des Kompetenzbereiches des SRA. Nur der SR hat zu bestimmen ob eine Regelübertretung vorlag oder nicht.
    Der SRA achtet bei der Einwurfausführung nur darauf, ob sich ein (oder beide) Bein "übertritt".


    Soweit mein Wissensstand..

    Ich grüße meine Mutter, meinen Vater und ganz besonders meine Eltern!

  • Zitat von almiko;49475

    Das ist wieder einer dieser Regelfragen, wo ich sage, die Szene muß man live gesehen haben, um sie richtig beurteilen zu können. Wurde der Torwart vom eigenen Torwart behindert und wollte sich dieser "nur" Platz verschaffen oder ist es eine Tätlichkeit, d.h. die Aktion hatte gar nichts mit dem Bemühen um den Ball zu tun? Auch ich tendiere zu ind. FS für die Angreifer, aber zumindest die evtl. persönliche Strafe kann man ohne nähere Beschreibung nicht bemessen.


    Schon, aber ich verstehe in der Frage ("Er stößt seinen Mitspieler mit beiden Händen vor die Brust, so dass dieser hinstürzt.") dass es kein Platzschaffen sonder ein direktes Stoßen ist. Sonst wäre es nicht so direkt auf die Brustgezielt.

    Ich grüße meine Mutter, meinen Vater und ganz besonders meine Eltern!

  • Zitat von almiko;49472


    4. Kein Tor. Abstoß oder, falls "Leo" von einem Angreifer kam, :gelbe_karte: für diesen Angreifer und ind. FS für die verteidigende Mannschaft.


    Ich hoffe, ich habe genau genug gelesen. :D


    Neee, nicht genau genug :D


    Abstoß kann es nicht geben, wenn ein Einwurf ins eigene Tor geworfen wird. ;)

  • Ich probiers mal!


    1. Kein Tor! Spielfortsetzung - Einwurf durch gegnerische Mannschaft am richtigen Ort!


    2. Kein Tor! Spielfortsetzung - Abstoß


    3. Spielabbruch! - Meldung an den Verband!


    4. Eckstoß! - Der Ball kam ja vom eigenen Mann, wie kann es denn da Abstoß geben?

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Zitat von A_Kappi;49481

    Neee, nicht genau genug :D
    Abstoß kann es nicht geben, wenn ein Einwurf ins eigene Tor geworfen wird. ;)


    Ich meinte natürlich Eckstoß :o

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • 1. Ein Einwurf wird 10m von der korrekten Stelle entfernt ausgeführt, von einem Teamkollegen angenommen und direkt ins Tor geschossen. Nach Protesten der verteidigenden Mannschaft sieht der SR das offene Fahnenzeichen seines SRA. Bei der Konsultation schieldert er dem SR die Situation über den "falschen" Einwurfort.
    Falsch: Der Ort, falsch auch das OFFENE Fahnenzeichen des SRA. Da das Spiel mit Zustimmung des SR wieder aufgenommen worde, votiere ich für Anstoß nach Torerfolg.


    2. Ein weiter Einwurf gelangt in den Strafraum. Eine Spielertraube, die vor dem Torwart steht, verhindert, dass dieser den Ball erreichen kann. Er stößt seinen Mitspieler mit beiden Händen vor die Brust, so dass dieser hinstürzt. Der Ball geht unberührt ins Tor.
    Abstoss, kein Tor, keine persönliche Strafe.


    3. In einem umkämpften, emotiongeladenen Spiel wird der SRA von einer Bierflasche getroffen und so verletzt, dass er ausscheiden muss. Zu diesem Zeitpunkt wird der Ball im MIttelfeld gespielt. Der SR sieht den Assistenten liegen und unterbricht das Spiel. Wie ist zu entscheiden, wenn ein Ersatz-SR vor Ort ist?
    Vollkommen egal wer noch da ist: Abbruch! 2. Beispiele: Kai Voss im DFB Pokal. Oberliga Nordrhein, SRA wird vom POLIZEIhund gebissen; hier wurde aber weiter gemacht mit anderem SRA, weil es ein POLIZEIhund = Unfall war.


    4. Ein korrekt ausgeführter Einwurf landet direkt im eigenen Tor, bevor der Ball die Linie überquert, wollte der Torwart den Ball spielen. Durch einen "Leo"-Ruf ist der Torwart irritiert und kann den Ball nicht erreichen.
    Einfwurf Mitspieler = Eckstoß, Einwurf Gegner = Abstoß. Das Rufen ist nur unsportlich, wenn es zum Nachteil des Gegners gereicht und auch nur dann zwingend zu bestrafen.

  • 1. 10m vom korrekt Ort entfernt ist imho zu viel um es durchgehen zu lassen. MMn richtiges Verhalten des SRA.

    2. Hier ist zwingend auf idF zu entscheiden, wie heftig das Stoßen dann war, ist ausschlaggebend für die pers. Strafe. Aber wenn der Spieler hinfällt kommt man um eine pers. Strafe nicht rum. Wenn der TW "stößt" und der Spieler "hinstürzt" ist das ein FaD. Gibt man hier keinen idF, gibt das sicherlich auch einen guten Abzug in der Beobachtung.

    4. Das Rufen hier ist unsportlich, auch wenn durch den Einwurf kein Tor erzielt werden kann, dementsprechend ist es zu ahnden.

  • 1. der sra darf nur noch mit offener fahne beim einwurf arbeiten, wenn der spieler bei der ausführung im feld steht. die festlegung eines ausführungsortes ist aufgabe des sr. bei freistössen in der nähe kann der sr seinen sra auf das feld bitten um den ort und den mauerabstand festzulegen. fahne heben, weil der sr einen falschen ausführungsort festgegelegt oder gedultet hat = kompetenzüberschreitung des sra.


    4. Das Rufen hier ist NICHT unsportlich, da kein gegner beeinflusst wird.

  • LeGue

    Zitat

    Durch einen "Leo"-Ruf ist der Torwart irritiert und kann den Ball nicht erreichen.


    Wenn - was die o.g. Aufgabenstellung offen lässt - der Ruf von einem Angreifer kam, dann wurde selbstverständlich ein Gegner, nämlich der Torwart, beeinflusst!

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich versuchs auch mal...


    QUOTE=Adidas;49468]Hallo Leute,
    habe folgendene Regelfragen für euch:
    1.Ein Einwurf wird 10m von der korrekten Stelle entfernt ausgeführt, von einem Teamkollegen angenommen und direkt ins Tor geschossen. Nach Protesten der verteidigenden Mannschaft sieht der SR das offene Fahnenzeichen seines SRA. Bei der Konsultation schieldert er dem SR die Situation über den "falschen" Einwurfort.
    War alles korrekt?


    Der Einwurfort ist die Sache des SR.
    Man muss davon ausgehen, dass der SR auf Ballhöhe ist, als einscätzen kann was für ihn noch tolerierbar ist und was nicht.
    -> Tor, Anstoss


    2. Ein weiter Einwurf gelangt in den Strafraum. Eine Spielertraube, die vor dem Torwart steht, verhindert, dass dieser den Ball erreichen kann. Er stößt seinen Mitspieler mit beiden Händen vor die Brust, so dass dieser hinstürzt. Der BAll geht unberührt ins Tor.
    Entscheidung?


    Ball war im Spiel.
    Nach der Schilderung
    -> FaD, Strafstoss


    3. In einem umkämpften, emotiongeladenen Spiel wird der SRA von einer Bierflasche getroffen und so verletzt, dass er ausscheiden muss. Zu diesem Zeitpunkt wird der Ball im MIttelfeld gespielt. Der SR sieht den Assistenten liegen und unterbricht das Spiel.
    Wie ist zu entscheiden, wenn ein Ersatz-SR vor Ort ist?


    -> Spielabbruch


    4. Ein korrekt ausgeführter Einwurf landet direkt im eigenen Tor, bevor der Ball die Linie überquert, wollte der Torwart den Ball spielen. Durch einen "Leo"-Ruf ist der Torwart irritiert und kann den Ball nicht erreichen.
    Entscheidung?


    Geht der Ball direkt ins Tor: Eckstoss
    Berührt der TW den Ball und der Ball geht ins Tor: Tor
    In diesem Fall
    -> unsportlichkeit, idF Torwart, Verwarnung "Leo" Schreihals (mit der VW bin ich mir allerdings nicht 100% sicher)


    Gruss
    Max

  • Zitat von Max;49751

    2. Ein weiter Einwurf gelangt in den Strafraum. Eine Spielertraube, die vor dem Torwart steht, verhindert, dass dieser den Ball erreichen kann. Er stößt seinen Mitspieler mit beiden Händen vor die Brust, so dass dieser hinstürzt. Der BAll geht unberührt ins Tor.
    Entscheidung?


    Ball war im Spiel.
    Nach der Schilderung
    -> FaD, Strafstoss


    Strafstoß kann es nicht geben bei Vergehen gegen Mitspieler, sondern ind. Freistoß.


    Auf eine pers. Strafe würde ich bei dieser Fragestellung ganz verzichten. Ich denke, daß der TW sich lediglich Platz verschaffen will und der Angriff nicht als unsportlich oder gar Tätlichkeit gemeint ist. In der Praxis würde ich gar weiterlaufen lassen und dann das Spiel mit Abstoß fortsetzen.


    Da hier aber von einem Stoßen die Rede ist, muß das Spiel natürlich regeltechnisch korrekt mit ind. Freistoß fortgesetzt werden. Vielleicht kann man auch eine pers. Strafe herauslesen, aber wie gesagt, ich würde keine geben.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Du hast natürlich recht.


    Mist, hab die Frage wieder nicht richtig gelesen und war davon ausgegangen, das er einen Gegenspieler wegstösst.


    :mad:


    Gruss
    Max

  • :DVier Fragen aus dem Regeltest des FLB vom März :ironie:


    zu 1. Das bestimmen des falschen Einwurfes liegt außerhalb des Kompetenzbereiches des SRA. Nur der SR hat zu bestimmen ob eine Regelübertretung vorlag oder nicht. Da der SR seine Zustimmung zum Einwurf gab : Tor, Anstoß


    zu 2. Rot für TW, dieser muss den Innenraum verlassen und es wird ein Bericht verfasst; indirekter Freistoß wo gestoßen wurde, das Spiel muss angepfiffen werden und ein anderer TW ins Tor (Wechsel bzw. Feldspieler)


    zu 3.Das Spiel wird abgebrochen (trotz Anwesenheit eines anderen SR) und nicht mehr angepfiffen . Es wird ein Sonderbericht verfasst. Info an SF


    zu 4.indirekter Freistoß wo "leo " gerufen wurde, Verwarnung, Spiel muss angepfiffen werden

  • Zitat von SR-LK;50971

    .....


    zu 1. Das bestimmen des falschen Einwurfes liegt außerhalb des Kompetenzbereiches des SRA. Nur der SR hat zu bestimmen ob eine Regelübertretung vorlag oder nicht. Da der SR seine Zustimmung zum Einwurf gab : Tor, Anstoß


    ......


    Das sehe ich aber anders!


    Wenn SR und Assistenten vor dem Spiel absprechen, was wann angezeigt wird - und dazu gehört selbstverständlich auch die korrekte Ausführung eines Einwurfes ( im Feld, am falschen Ort, technisch falsch ) liegt es sehr wohl in seinem Kompetenzbereich.


    Das der SR die Zustimmung zum Einwurf gegeben hat ist logisch - sonst würde der Spieler da heute noch stehen.
    ... und solange nach dem Fahnenzeichen keine Spielfortsetzung erfolgte - ist überhaupt noch nichts passiert - die Spielfortsetzung nach Absprache SR-> SRA wäre dann eine Tatsachenentscheidung.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können