Spielabbruch FK Clausen-SV Kirchheimbolanden

    Hallo!
    Habe das Urteil leider nicht gefunden, aber ich kenne einen Spieler des FK Clausen und dieser hat mir die Situation geschildert.
    Folgendes ist passiert:
    12. Spieltag der Bezirksliga Westpfalz
    Es gab eine Auseinandersetzung zwischen einem Spieler des FK Clausen und einem Spieler des SV Kirchheimbolanden. Daraufhin stürmten Fans den Platz und es kam zu Auseinandersetzungen, woraufhin der Schiedsrichter nicht mehr bereit war, das Spiel anzupfeifen. Natürlich, wie immer, stand Aussage gegen Aussage, wer die Auseinandersetzung begonnen hat.
    Die erste Instanz hatte das Spiel 2:0 für den FK Clausen gewertet, woraufhin der SV Kirchheimbolanden in Berufung ging. Die nächste Instanz hatte dann entschieden, dass keiner der beiden Vereine Punkte bekommt.


    Vielleicht findet ja jemand von euch das Urteil.


    Ich hatte mich gefragt, ob das überhaupt möglich ist, keinem der Vereine einen Punkt zuzusprechen?! Das steht ja eigentlich absolut gegen das Punktevergabesystem des DFB?!


    Kennt sich da vielleicht jemand besser aus?

    SR seit 2008; Saison 2009/2010 bestandene Bezirksprüfung
    Es lebe der FCK! :top:

    Also den Fall, daß per Sportgerichtsurteil beide Mannschaften das Spiel als verloren gewertet bekommen, gab es - zumindest in der jüngeren Vergangenheit - schon öfter, auch z.B. in der Oberliga. Der Verein von maurice war ja auch kürzlich betroffen:
    http://www.fussball-sr.de/showthread.php?t=2904&highlight=maurice&page=3
    Wegen des Urteils werde ich mal nachforschen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

    Hier das Urteil des Verbandsgerichts:
    http://www.swfv.de/wDeutsch/SW…machung/2008/amtl0308.pdf (Seite 1)
    Nach den Feststellungen des Gerichts bekommt keiner die Punkte:
    Clausen nicht, weil einer ihrer Zuschauer das Feld stürmte und einen Kirchheimbolandener Spieler schlug.
    Kirchheimbolanden nicht, weil sie das Spielfeld verliessen und abreisten, obwohl der SR das Spiel ausdrücklich NICHT abbrechen wollte und NICHT abgebrochen hatte.
    Nach der Abreise war natürlich abzubrechen, wobei der Spielabbruch durch beide Vereine zu vertreten war, ergo keine Punkte für niemand nicht.


    Also lieber nicht befangenen Zeugen (=beteiligten Spielern) Glauben schenken!

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


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    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

    Es gibt tatsächlich so eine Spielwertung. Diese Wertung heißt O:X und kommt dann zustande, wenn beide Vereine eine Schuld tragen. Auch wenn der eine Verein z. B. einen Spielabbruch verursacht. Macht der andere Verein mit, indem er z. B. sich an die Ausschreitung beteiligt, statt zu schlichten, ist eine Wertung gegen beide Vereine zu vollstrecken. Das sieht dann in der Tabelle so aus. 0 Punkte, 0 Teamtore und x Gegnertore (unterschiedlich, deshalb x) für beide Vereine. Eventuell gibt es sogar Punktabzug.


    Und das perfekte Beispiel gab almiko gerade.

    Alles klaro, danke für das Urteil und die Erklärung dazu. Ich habe jetzt nicht unbedingt dem Spieler des FK Clausen direkt Glauben geschenkt, da dieser das Spiel ja sicherlich mit 3 Punkten beendet hätte, egal ob am grünen Tisch oder während des Spiels. Mich hat nur die Regelung verwundert, dass keiner der beiden Teams einen Punkt für sich gutgeschrieben bekommt und das Spiel für beide als verloren gilt. Habe ich so noch nie mitbekommen, aber man lernt ja ständig dazu :top:

    SR seit 2008; Saison 2009/2010 bestandene Bezirksprüfung
    Es lebe der FCK! :top:

    Wobei in Bayern das Spiel für die abbrechende Mannschaft als verloren gewertet und für die andere als gewonnen gewertet worden wäre. Ist für mich logischer, auch wenn es hier gerechter ist.


    In Bayern gibt es aber natürlich auch X:X-Wertungen.

    Das wusste ich nicht bzw. das hatte ich falsch in Erinnerung, dass der Schiedsrichter ausdrücklich NICHT das Spiel abbrechen wollte und somit Kirchheimbolanden den Spielabbruch ausgelöst hat. Scheint dann ja im Prinzip der gleiche Fall wie bei maurice zu sein, habe mir die ganze Thematik mal durchgeselen. Da ging es ja auch darum, dass Zuschauer den Platz stürmten und das ganze ausartete. Erstaunlich, dass die Vereine nicht für die Sicherheit der Spieler und Schiedsrichter sorgen können und es wohl recht oft dazu kommt, dass Zuschauer den Platz stürmen und ihre Meinung laut Preis geben.... Das ist absolut :flop:

    SR seit 2008; Saison 2009/2010 bestandene Bezirksprüfung
    Es lebe der FCK! :top:

    Was mich in beiden angesprochenen Fällen beruhigt, ist die Tatsasche, das die Kameraden an der Pfeife unbehelligt blieben und jeweils das Spiel fortsetzen wollten.


    Was die Vereine dann unereinander veranstalten ist deren Sache und wurde ja in beide Fällen auch vom jeweiligen Sportgericht adäquat gewürdigt :top:

    Zitat von MrNice;42173

    Wobei in Bayern das Spiel für die abbrechende Mannschaft als verloren gewertet und für die andere als gewonnen gewertet worden wäre. Ist für mich logischer, auch wenn es hier gerechter ist...


    Sehe ich anders. Wenn Mannschaft A und/oder aus deren Umfeld z.B. ne Schlägerei angezettelt wird, Mannschaft B sich daraufhin weigert, weiterzuspielen, obwohl der SR einen Spielabbruch für noch nicht gerechtfertigt hält, fände ich es als nicht gerecht, wenn Team A dann noch die Punkte erhält.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

    Bei solchen Fällen wird ja meistens gelogen, dass sich die Balken biegen! Aber so wie das VSG den Fall schildert, geht das Urteil i.O.!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

    Zitat von Falkao;42215

    Sehe ich anders. Wenn Mannschaft A und/oder aus deren Umfeld z.B. ne Schlägerei angezettelt wird, Mannschaft B sich daraufhin weigert, weiterzuspielen, obwohl der SR einen Spielabbruch für noch nicht gerechtfertigt hält, fände ich es als nicht gerecht, wenn Team A dann noch die Punkte erhält.


    Ja sicher.
    Mannschaft B kann sich doch verschlagen lassen!
    Mannschaft A hätte ja weitergespielt.
    So ein bisjen Streit ist doch nicht schlimm !
    Wir sind ja schließlich Hart wie Kruppstahl, Zeh wie Leder ...



    Wir schlagen jetzt immer unsere Gegner bis sie den Platz verlassen, hauptsache wir kriegen die Punkte !

    Maurice, meinst du nicht, dass ein Schiedsrichter, sobald er erkennt, dass eine Mannschaft nicht mehr sicher ist, abbrechen würde? Und in diesen beiden Fällen hat der Schiedsrichter eben entschieden, dass die Sicherheit noch gegeben ist.

    Die Spieler schreien doch auch ständig, dass wir nicht jede Kleinigkeit abpfeifen sollen, aber bei sowas sofort abbrechen ohne es nochmal zu versuchen?

    Edit: Ich nehme alles zurück, ich habe gerade nochmal den Beitrag von Maurice genauer gelesen und muss ihm nun zustimmen, habe die Ironie nicht zuerst verstanden ;)

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge
    (Kurt Marti)

    Zitat von maurice;42236

    Ja sicher.


    Wir sind ja schließlich Hart wie Kruppstahl, Zeh wie Leder ...


    -- Zäh wie Leder --
    Das Andere ist das Teil was du am Fussende trägst!:D

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

    Zitat von maurice;42236

    ... Zeh wie Leder ...


    Genauso schwarz ??


    BTT:
    So einen ähnlichen Fall hatte ich in der Kreisklasse Neustadt/Wst.
    Spieler der Gastmannschaft schlägt hinter meinem Rücken einen Spieler der Heimmannschaft.
    Plötzlich Rudelbildung, die sich schnell auflöste.
    Nachdem mit dem Krankenwagen den geschlagenen Spieler ( Kieferbruch ) abtransportiert wurde, forderte ich die Heimmannschaft auf, weiterzuspielen.
    Die Heimmannschaft verneinte und ich machte darauf aufmerksam, dass dies weitere Konsequenzen nach sich zieht.


    Späteres Urteil:>>>> Spiel wurde für die Gastmannschaft gewertet, trotz dieser Tätlichkeit :flop:


    Ich habe mir alles im SB von beiden Spielführern bestätigen lassen, somit war der Käse für mich gegessen . Den Rest macht dann die Spruchkammer

    ‎"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)