Rote Karte nach Spielschluss

  • Folgendes letzten Sonntag: Mein Mitspieler X bekam in der 90 min eine gelbe Karte wegen Reklamierens.Nach Spielschluss versammelten wir uns an der Seitenlinie. Wir verloren gerade unglücklich. Spieler X ärgerte sich immer noch über den Entscheid des SR, weshalb er innerhalb des Teams über den SR fluchte. Plötzlich kam der SR zu uns, der sich anscheinend gerade in der Nähe befand und sagte Spieler X hätte eine Rote Karte wegen SR Beleidigung.


    Frage: Gilt nicht die persönliche Beleidigung als rot würdig?

  • Hallo.
    Etwas mehr Infos wären nett, aber aufgrund dieser oberflächlichen Schilderung meine Einschätzung:


    Der SR und Ihr wart offensichtlich noch auf dem Platz, also ist die Strafgewalt des SR nicht erloschen und er darf gegen am Spiel Beteiligte persönliche Strafen aussprechen. Diese müssen aber nicht unbedingt durch Zeigen der Karte erfolgen, es reicht die Mitteilung an die Mannschaft bzw. die unmißverständliche Aussprache der Strafe "Nr. 9, Sie sind hiermit wegen Beleidigung des SR des Feldes verwiesen". Dies ist hier wohl geschehen.

    Die Bemerkungen Deines Mitspielers (das interpretiere ich anhand des Wortlautes "über den SR fluchte") dürften persönlicher bzw. beleidigender Natur gewesen sein (also "schlechtester SR, den wir je hatten", "nur Fehlentscheidungen" und eben ggf. ein gefallenes Schimpfwort) und nicht grade leise. Da der Spieler wegen Reklamierens schon Gelb bekommen hatte und sich immer noch nicht ruhig verhielt und der SR den genauen Wortlaut richtig mitbekommen hatte, fühlte er sich durch diese Äußerungen offensichtlich beleidigt. Und dann kommt nun mal der Feldverweis, da es grob unsportliches Verhalten ist.

    Über eine gegebene Notwendigkeit möchte ich kein Urteil abgeben, da ich a) nicht den Verlauf des Spiels kenne (war die Gelbe wegen wiederholten Reklamierens überfällig und der SR reagierte dann über das weitere Auslassen des Spielers entsprechend?) bzw. b) den genauen Wortlaut nicht kenne.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles