Kollege benimmt sich Regelwidrig

Hallo ihr Lieben, war bis jetzt immer stiller Mitleser, hatte aber letzten Freitag die Begegnung der 3.Art mit einem Kollegen. (hab über die Suche leider nichts entdeckt was meine Frage beantwortet)

Ich bin eine "Frau Schiri" und seit diesem Jahr in den unteren Spielklassen (sprich bis Unterliga) in Österreich am Platz. Hatte bis jetzt weder mit den Spielern noch mit sonst jemandem Probleme.

So nun zu meinem "Problem". Ich war am Freitag zu Gast bei einem Hobbyligaspiel (mein Mann und meine Brüder kicken dort und da ich pfeif-freies Wochenende hatte, kam ich der Einladung nach mir das Derby anzusehen). Der Spielleitende Kollege (in dieser Liga wird in Österreich alleine ohne SrA gepfiffen) kam 10 min vor Anpfiff zum Feld, was mich schon etwas verwundert hat, da ich in meiner Ausbildung eingetrichtert bekam, 1h vor Anpfiff dann kann man in aller Ruhe alles machen.

Keine Kontrolle von Spielerpässen, Equipment, Schmuck, Platz was weiß ich, dass er nicht aufwärmt ist imho nicht mein Problem, hätte jemand ohne Deckel oder mit 6er Eisen gespielt hätte er es nicht bemerkt. Über seine Leistung lasse ich mich hier jetzt nicht aus, aber ich sage nur er hat passiv Abseits entschieden.

Nach dem Spiel kam er dann zu mir (stand gerade mit meinem Bruder hinter der Bar) ob jemand einen Block hat, damit er die Rechnung ausstellen kann. Da war ich dann schon etwas, hmm ungehalten sag ich mal, da wir Verrechnungsblöcke haben und die beim Verband ausheben können. Jeder Verein hat eine Kassaprüfung und keinen interessiert ein schwindeliger Zettel. Egal

Die Hutschnur ging mir endgültig, als er dem Verein eine Rechnung über 75€ in die Hand gedrückt hat. Wir haben eine fixe Satzung von 35€ pro Spiel und 0,30€ pro Kilometer Fahrgeld. Die Strecke von ihm zum Platz sind 20km oder 40 hin und retour. Verrechnet hat er 133km hin und retour.

Was macht man in so einem Fall? Verbandsschiedsrichter ist er keiner und als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er "Ich verrechne das immer" und ist gegangen.

würde mich wirklich freuen wenn ihr mir eure Ideen dazu mitteilt, weil ich gerade echt nicht weiß wie ich mit so einem "Kollegen" umgehen soll, da wir ja eigentlich zum Zwecke der Gerechtigkeit am Platz sind und dann ist da einer der die Vereine übers ohr haut.

Lg
Luzi

Zitat von SixthSCTF

Das ist jetzt ewas schwierig zu bewerten, weil es auch vertretbare Ursachen für diese Verspätung geben kann, die wir nicht kennen.
In der letzten Saison habe ich bei einem SR, der bekannt für derartige Verspätungen ist, eine Meldung an den BSA (Bezirkschiedsrichter Ausschuss) geschrieben, weil wir als Heimverein innerhalb kürzester Zeit dreimal einen Ersatzschiedsrichter organisiert haben, der wegen dieser Verspätungen dann doch nicht eingesetzt wurde.
Ergebnis : 1 Monat Sperre für den SR und eine Abmahnung mit Androhung des Lizenzentzuges.

Natürlich, aber wie mir Funktionäre von anderen Vereinen dieser Liga mitteilten ist das Standard bei besagtem Herren. Natürlich kann immer mal was passieren, ging mir auch schon so, dass auf dem Weg zum Spiel ein Unfall war und ich hatte keine Möglichkeit auszuweichen aber dann hab ich 1. Meldung bei einem Vereinsfunktionär zu machen, dass ich mich verspäte und 2. habe ich mich dafür beim Erscheinen am Platz zu entschuldigen ich denke das ist etwas, das die Höflichkeit gebietet bzw der Anstand.

Zitat von SixthSCTF

Dies ist allerdings eine Meldung wert. Überprüf das aber bitte nochmal - vor allem aber auch, welche Strecke er ansetzen darf (Manchmal gilt auch die Entfernung vom Heimverein des SR, sollte aber in der Spesenordnung explizit geregelt sein)

Wenn es dann tatsächlich so ist wie es sich hier darzustellen scheint (beachte bitte den Konjunktiv) wäre das Spesenbetrug. In jedem Fall sollte Dein Verein (der Vorstand oder Kassenwart) dann eine Meldung an den Fussball Verband schicken und eine Kopie der Spesenabrechnung beilegen.

Bei uns ist es so geregelt, dass das Kilometergeld vom Wohnort ausgeht, da wir nicht vereinszugehörig sind, sondern in Bereichsgruppen eingeteilt werden, ich zum Beispiel bin Verband Graz, was soviel heißt wie, ich bin wohnhaft dort. Es steht dann natürlich jedem Verein frei, mich zu nominieren auch wenn es 40km Anfahrtsweg sind. In diesem Fall, werden die Spiele pro Saisonhälfte vom Ligavortsand eingeteilt, und zwar so, dass kein Verein ein Vermögen an Kilometergeld zahlen muss, da es ja alle Hobbyvereine sind, die sich ihre paar Euros hart erwirtschaften müsse.

Wenn ich die Spielstätte hernehme und auf der Karte einen Umkreis von 67km setze (was der einfachen Strecke seiner Verrechnung entspricht) bin ich auf zwei seiten in einem anderen Staat und auf einer in einem anderen Bundesland. Ich kann mit kaum vorstellen, dass er aus Ungarn oder Slowenien angereist ist...

Hallo ein Kollege aus Österreich

Naja es geht um eine Gruppe aus der HFL. Die HFL hat die Satzung mit 35€ plus 0.30€ Kilometergeld. Besagter Kollege hatte dann nur als Antwort "ich verrechne das immer und wenns euch nicht passt, dann pfeif ich halt nicht mehr" das ist in meinen Augen kein Argument sry. Wir alle haben uns verpflichtet mit bestem Wissen und Gewissen am und um das Spielfeld zu handeln egal ob im Dress oder nicht und da kann ich dann nicht einfach zusehen wie sich jemand an Hobbykickern bereichert die gerademal mit etwas Plus aus ihren Getränkeverkäufen aussteigen (wo selbst die eigenen Kicker das Bier, das sie trinken bezahlen müssen) und dann sollen sie das bisschen, das sie sich erwirtschaften auch noch an einen Schiri abdrücken der den Hals nicht voll bekommt.

Ja da bin ich auf der einen Seite ganz bei euch, es gehören zwei dazu einer der tut und einer der lässt.

Auf der anderen Seite sehe ich den Rest unseres Kollegiums. Ich bin selbst SR in dieser Hobbyliga und denk mir dann natürlich auch meinen Teil. Entweder gibts Statuten oder nicht. Wie kann es sein, dass sich von 8 Schiris 7 dran halten und einer nicht. Wäre es in einer Liga des steirischen bzw. österreichischen Fußballverbandes, würde so ein Schiedsrichter wegen 10cent entlassen. Ich will mich da auch gar nicht groß reinsteigern, aber im Grunde ist es eine Prinzipgeschichte genauso wie die Schmuckregel oder dass die Spieler Deckel zu tragen haben.

Was es wiegt, das hat es. Vllt hab ich da einen zu ausgeprägten Gerechtigkeitsdrang mag sein, war bis dato aber noch nie von Nachteil