Handspiel von Schweinsteiger, was letztendlich zum Elfmeter führte

  • Wenn der Ball nach Handspiel jedoch ins Tor geht, gibt es die gelbe Karte.

    zettelbox


    Dieser Satz wurde von mir im selben Kommentar geschrieben. Somit machte ich einen Unterschied zwischen rot (Torverhinderung) und gelb (Torerfolg).


    Mein erster Satz lautete: "Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte." Um es klarer auszudrücken, hätte ich vielleicht am Ende des Satzes hinzufügen sollen "und dabei Erfolg hat".


    Nicht nur Handspiel sondern auch bei Fouls sollte man den Pfiff verzögern, um zu sehen ob ein Tor erzielt wird. Tor und gelbe Karte sind wünschenswerter als Elfmeter und rote Karte.



    Bei Sven's Darstellung "...dass das klassische "Handspiel auf der Torlinie" weiterhin mit Rot zu bestrafen ist ..." könnten vor allen junge/neue Schiedsrichter denken, dass es die rote Karte nur gibt, wenn das Handspiel auf der Torlinie geschieht.


    Mir ging es darum, dass das Verhindern einer klaren Torchance überall im Mittelfeld und sogar an der Mittellinie geschehen kann.


    Passiert vor wenigen Wochen bei einen A-Jugend Spiel.
    Alle Spieler von Team A am Strafraum von Gegner mit Ausnahme eines Verteidiger an der Mittellinie nahe den gegnerischen Stürmer. Team B klärt mit langen hohen Ball zur Mittellinie. Verteidiger versucht Ball zu köpfen, aber verschätzt sich um paar cm.


    Verteidiger ist sich bewusst, falls Stürmer den Ball bekommt, ist der auf und davon, weit und breit kein anderer Verteidiger, und hat nur noch Torwart vor sich. Um zu verhindern dass der Stürmer den Ball bekommt, schlägt Verteidiger den Ball mit der Hand in eine andere Richtung.


    SR pfeift, zeigt die gelbe Karte, Spiel wird fortgesetzt mit DF.


    Erklärung wegen gelb von SR dem Prüfer gegenüber. Verteidiger unterbrach einen vielversprechenden Angriff (oder wie es genannt wird).


    Daraufhin stellte Prüfer die Frage: "Hätte der Stürmer die Chance gehabt, ein Tor zu erzielen; denn es wäre nur Stürmer gegen Torwart gewesen"?
    Prüfer hatte sich für rot statt gelb entschieden.

  • Mir ging es darum, dass das Verhindern einer klaren Torchance überall im Mittelfeld und sogar an der Mittellinie geschehen kann.


    Ständige Regelauslegung in Deutschland ist jedoch, dass an der Mittellinie keine klare Torchance vorliegen kann.

  • Mein erster Satz lautete: "Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte." Um es klarer auszudrücken, hätte ich vielleicht am Ende des Satzes hinzufügen sollen "und dabei Erfolg hat".


    Exakt - denn das ist ja ein qualitativer Unterschied.


    In diesem Sinne haben wir das damit wohl geklärt. :)

  • Ständige Regelauslegung in Deutschland ist jedoch, dass an der Mittellinie keine klare Torchance vorliegen kann.

    Sagen wir einmal Brych leitet Spiel Barcelona-Arsenal. Messi, allein an Mittellinie, bekommt den Ball. Kein Verteidiger zwischen ihn und Tor. Ein Arsenal Spieler bringt in "letzter Not" Messi regelwidrig zu Fall (ein Foul was normalerweise mit DF und vielleicht gelb geahndet wird). Wohl gemerkt, das Foul geschieht an der Mittellinie. Ohne gefoult zu werden, wäre Messi auf und davon Richtung Tor mit Ball am Fuss.


    Würde Herr Brych gelb oder rot geben? Wie würdest du persönlich bei solch einer Situation handeln?

  • Ich würde genau wie Felix Brych auch gelb geben.

  • Rot wäre nach derzeitiger Auslegung eine Fehlentscheidung. Der Weg von Mittellinie bis zum Tor, wenn dort noch ein Torwart steht, ist viel zu lang, als dass man von einer "klaren Torchance" sprechen könnte. Messis Sprintkünste in allen Ehren, aber ein Verteidiger ohne Ball würde ihn bis zur Strafraumgrenze vermutlich auch einholen können, wenn er fünf oder zehn Meter Rückstand hat.


  • Würde Herr Brych gelb oder rot geben? Wie würdest du persönlich bei solch einer Situation handeln?

    Es gibt gelb, wir sprechen von einer klaren Torchance, wenn der Spieler in 3-4 Sekunden zum Torabschluß kommen kann und die Ballkontrolle gegeben ist.

  • Machen wir es noch extremer. Diese Situation kommt in vielen Spielen vor.
    Blau liegt gegen Lila 1:0 oder 2:1 zurück. Blau braucht ein Unentschieden zum Titel oder sich vor den Abstieg zu retten. Für Lila ist die Saison gelaufen, gutes Mittelfeld egal ob Sieg oder Niederlage.


    Nachspielzeit, noch 2 Minuten zu spielen. DF für Blau 35 m von grüner Torlinie ausgeführt von Nummer 8. Alle blauen Spieler inklusiv Torwart sind am grünen Strafraum. Somit ist das blaue Tor leer.
    Grün lässt Stürmer Nummer 9 an der Mittellinie, natürlich in der eigenen Hälfte. Freistoss wird ausgeführt. Grüner Spieler kommt zuerst a den Ball und schlägt Ball mit harten Pass Richtung Stürmer Nr 9. Blau Nummer 8 läuft quer (parallel zur Torlinie) und wehrt den Ball mit der Hand über seinen Kopf ab; sonst wäre der Ball zu Nummer 9 gekommen.


    Die Fakten. Grün Nr 9 ist 15-20 m näher den leeren gegnerischen Tor als sein Gegenspieler. Das ist in meinen Buch eine klare Torchance, egal wo der verteidigende Spieler sich aufhält. Blau Nr 8 bekommt die rote Karte.


    FIFA hat Videos, wo die Entscheidung auf rot lautet, selbst wenn das Foul 30, 40, oder mehr Meter von der Torlinie geschah.

  • Nach meinem persönlichen Fußballempfinden ist das auch rot - mein Empfinden zählt aber nicht.


    Im Bereich des DFB wird ganz klar gelehrt, dass in dem von dir beschriebenen Beispiel kein FV zu verhängen ist.
    Zusätzlich zu der Entfernung vom Tor käme jetzt in Deinem Beispiel noch die fehlende Ballkontrolle hinzu.

  • Ist das nicht ein bereits bekannter Schwachpunkt dieser "Ballkontrolle" und "Entfernung zum Tor" - Kriterien? In dem hier konstruierten Fall braucht es keine Kriterien wie "Ballkontrolle" und "Entfernung zum Tor". Der Fall ist jedem klar- letztendlich geht es darum zu entscheiden, ob eine "offensichtliche Torchance" vorliegt oder nicht.


    Wenn man in diesen seltenen Fällen die Kriterien über die unstrittige Tatsache der "offensichtlichen Torchance" legt wird man auch im DFB-Bereich dies als Fehlentscheidung attestiert bekommen.


    Die Kriterien sind bei strittigen Fällen anzuwenden.