Erfahrungsbericht Anwärterlehrgang

  • Hallo zusammen!


    Hatte gestern und heute die Theoriestunden im Anwärterlehrgang des Rhein-Erft-Kreises(FVM) und wollte mal schildern, wie das so ablief bisher, um auch späteren Interessenten einen Einblick zu geben. Grundsätzlich ist der Lehrgang 3 +1 tägig aufgebaut:


    Tag 1: Organisatorisches und "leichte Kost" (Regeln 1,2,4,5,6,7,8 )


    Als aktiver Fußballer hat man hier nicht sonderlich viel zu erlernen, da nicht viel Inhalt vermittelt wird, den man nicht sowieso kennt.


    Tag 2: Die restlichen Regeln (besonders 12 und 11, die anderen sind ja jeweils nur ganz kleine Themen und 30 Minuten über "Einwurf" zu sprechen macht wenig Sinn)


    Hier fiel auf, das viele Teilnehmer, die im Voraus über Schiedsrichterleistungen spotteten ("Ich kann das eh besser"), nun enorme Regelschwächen aufwiesen.


    Tag 3: Prüfung+ Einweisung DFB Net


    Dieser Termin ist nächste Woche, bei Auffälligkeiten kann ich dann gerne nochmal was beisteuern. Eine Laufprüfung im Lehrgang ist nicht vorgesehen, jedoch wird von jedem Schiedsrichter pro Jahr eine Laufprüfung vorausgesetzt (beispielsweise im Rahmen der Förderkadertermine)


    Tag +1: "Praxisausbildung"


    An diesem Tag wird ein Jugendspiel des Kreises besucht, bei dem ein "älterer Jungschiedsrichter" pfeift und die praktischen Dinge wie Passkontrolle, Platzbegehung, also die Durchführungsbestimmungen werden behandelt. Da ich für den Kreis Köln pfeifen möchte und beruflich verhindert bin, kann ich dort leider nicht teilnehmen und werde im Kreis Köln selbst auf Erkundungstour gehen.




    Natürlich fühlte ich mich (25) extrem alt im insgesamt 22 köpfigen Lehrgang (insgesamt 4 zukünftige Seniorenschiedsrichter). Man kann sicherlich das erwartete Verhalten der "Kinder" nicht mit Erwachsenen gleichsetzen, sodass insgesamt ein nicht immer ganz störungsfreies Klima herrschte. Alle 45-60 Minuten wurde eine Pause gemacht, was sicherlich am oberen Limit lag, was die Aufmerksamkeitsspanne der Jüngsten betraf. Oftmals wurden Regelvorträge durch exzessives Zwischenfragen unnötig verzögert (dort hätte eventuell der Vortragende gegensteuern müssen, da viele Fragen sowieso im Regelvortrag behandelt wurden und somit vieles doppelt erklärt wurde).


    Grundsätzlich fand ich das Tempo der Vorträge angemessen, Regel 11 und 12 wurden sehr detailliert besprochen und auf kleine Themen wurde oft nur kurz, aber immer noch hinreichend ausführlich eingegangen (Eckstoß, Einwurf etc.). Insgesamt hätte ich mir gewünscht, mehr auf für Schiedsrichter typische Dinge hinzuweisen (vllt auch mit dem ein oder anderen Rollenspiel, wo beispielsweise ein Jungschiedsrichter und ein Senior eine Situation lösen sollen und die unterschiedliche Wirkung betrachtet wird (ich weiß, sowas findet auch in Lehrabenden einen Platz, hätte aber zur Auflockerung der trockenen Theorie beitragen können)). Sicherlich ist eine Kursgröße von 22 sehr erfreulich für den Kreis, aber auch am oberen Limit um auf die Teilnehmer gut eingehen zu können.


    Im Vorfeld hatte ich die Befürchtung, dass der angesetzte Zeitrahmen viel zu kurz sein könnte, jedoch kann ich diese Bedenken im Nachhinein revidieren. Der Lehrstab wirkte auf mich zum größten Teil motiviert und kompetent. Die Themen wurden weitestgehend gut rübergebracht, auch wenn gerade bei jüngeren Vortragenden eine gewisse Flapsigkeit kritisiert werden kann (mag auf die Jungschiedsrichter sympathisch gewirkt haben, den Senioren vermittelte es einen etwas "unprofessionellen" Eindruck).


    Die Vorgehensweise, einen Extratag für praktische Dinge vorzusehen finde ich sehr interessant und gelungen, auch wenn ich leider nicht teilnehmen kann.


    Erwähnt werden sollte noch, dass pro Lehrgangstag 2 Getränke pro Person und das Mittagessen des 2. Tags (5€ Eigenanteil) vom Kreis übernommen wurden, was ich für einen feinen Zug halte.



    Jetzt gilt es sich eine Woche lang seriös vorzubereiten, dann sollte der erfolgreichen Prüfung für die Teilnehmer nichts im Wege stehen.


    Viele Grüße, vielleicht hilft es ja zukünftigen Interessenten (der nächste Lehrgang soll im Januar 2015 stattfinden)


    Sven


    ps. Habs mir grad nochmal durchgelesen. Auch wenns manchmal nicht den Eindruck macht: Es hat Spaß gemacht mal 2 Tage über die Fussballregeln zu sprechen und diesen Lehrgang zu besuchen und ich kann es jedem empfehlen, der von sich behauptet, dass ers eh alles besser kann :top: :thumbup:

  • Viel Erfolg und gut Pfiff - wenn ich das so lese, sollte die Prüfung keine Hürde darstellen. Im Anwärterlehrgang wird das theoretische Grundwissen vermittelt, ansonsten würde das den zeitlichen Rahmen sprengen, bedenke, die Votragenden machen das aus Idealismus und Hobby - Deine Wünsche bezüglich Situationen nachstellen, kommen bestimmt in Lehrgruppentreffen oder Lehrgängen. Drücke Dir und allen Teilnehmern die Daumen.

    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr
    wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung
    angesehen.

  • Ich wollte meinen Beitrag nochmal editieren aber war schon zu spät.Die Vortragenden haben das schon alle gut gemacht, immerhin hatte man den Eindruck, dass es am Ende doch fast alle verstanden haben. Die Anderen sicherlich dann nach einer Woche lernen von daher sollte das Ziel ja erreicht sein. Hab wie gesagt selber gemerkt, dass ich vllt etwas kritisch geschrieben habe, das war gar nicht die Intention :)

  • Habt ihrs gut. Wir hatten 5 lehrtage à 3 std am abend. Samstags die Laufprüfung. Wir haben auch kein spiel eines jung sr besucht und keinen intensivkurs von dfbnet gehabt. Sprich nur theorie und den anderen kram mussten wir uns selber bei bringen. Viel glück bei der prüfung und allzeit gut pfiff.


    Gruß