SSD Relegation Rückspiel > Düsseldorf vs. Hertha BSC > Was passsierte vor/während/nach dem Spiel ?!?

  • Kann mich almiko nur anschließen, habe aber etwas hinzuzufügen:


    4. Während Spieler "nur" als einzelne Menschen bzw. Vertreter ihrer Vereine anwesend sind [Hinweis: Das soll nicht abwertend klingen! Ich fordere für Tätlichkeiten i.d.R. deutlich höhere Strafen als viele meiner Kollegen, da das meiner Meinung nach nicht auf den Sportplatz gehört, Affekt und Emotion hin oder her!], so steht der Schiedsrichter als Repräsentant und ausführendes Organ unserer Verbände auf dem Feld - angefangen bei der FIFA bis runter zur Kreisvereinigung. Ein Schlag gegen einen Schiedsrichter sowie gegen jede weitere Person in amtlicher Funktion (siehe auch Beispiel Polizei), stellt für mich einen gewalttätigen Akt und ein brutales Auflehnen gegen das ganze System Fußball und was dahinter steht dar. Allein wegen dieser Symbolik ist ein Vergehen gegen den Schiedsrichter meiner Meinung nach noch härter zu bestrafen als gegen andere Spieler.



    Zur Sperre als solche: Es ist eine harte Strafe, soweit ich weiß, die härteste aller Zeiten auf DFB-Ebene (für solche Delikte). Ich hätte mir mehr gewünscht, ein Jahr wäre für mich eine gute, abschreckende Strafe gewesen. Aber auch so ist das kein Pappenstiel. Der Verdienstausfall ist ein (kleines) Argument, aber ebenso muss, trotz aller Verneinung im Vorfeld, ein Geständnis positiv angerechnet werden, weil es trotz allem zur Klärung des Sachverhalts beigetragen hat. Ich kann mit dieser Bestrafung leben, sie ist im Endeffekt angemessen. Ein Exempel, dass wir nicht alles mit uns machen lassen, war es nicht in voller Härte, aber trotzdem ausreichend - zumal diese Sperre nicht nur für die Bundesliga gilt, sondern für alle Pflichtspiele der Lizenzligen und -pokalwettbewerbe sowie für alle Testspiele seines Vereins.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Abwarten, ausserdem woher weisst du den das Kobiaschwilli sich bisher noch nicht strafrechtlich aufgefallen ist!
    Aber nur einen blauen Fleck verpasst, genau wenn die Spieler nicht mit den Entscheidungen zufrieden sind dann lassen wir uns blaue Flecke verpassen und nicht passiert!
    Gerade in Hamburg kann ich nur jeden Kollegen empfehlen eine Strafanzeige zu stellen! Warum davon kommen lassen?
    Wir sollten uns immer mehr wehren, damit solche Sachen weniger passieren oder endlich höhere Strafen kommen. In Zivil- , Straf- oder Sportrechtlichen Prozessen!


    Ich weiß nicht, ob Kobiaschwilli vorbestraft ist, es würde mich allerdings sehr wundern, weil schlicht anzunehmen ist, dass die Presse/der Boulevard uns längst schon brandaktuell mit entsprechenden Informationen versorgt hätte.


    Und nein: du vermischt einfach zwei unterschiedliche Ebenen des Falles, einmal die sportrechtliche - da war das Verhalten Kobiaschwillis ein Skandal und ist (zu recht) hart bestraft worden. Strafrechtlich hingegen ist ein Blugerguss aber nichts weiter als eine Lappalie. Wie schon gesagt, die Staatsanwaltschaften sind überlastet, die Strafgerichtsbarkeit ist überlastet, die freuen sich bestimmt besonders über Strafanzeigen wegen eines blauen Flecks.


    Zur Empfehlung in solchen Fällen Strafanzeige zu erstatten, kann ich nur sagen, man sollte sich das gut überlegen. In so einem Fall wie diesem, stellt man eine Strafanzeige und nach ein paar Wochen schickt dann die Staatsanwaltschaft die Einstellungsverfügung. Ich weiß nicht, ob das am Ende nicht noch zu mehr für Frustration führt, als die Vorgeschichte selbst. Aber sicherlich ist das auch eine Entscheidung, die jeder in einer Situation selbst treffen muss und in der es kein eindeutiges "richtig" oder "falsch" gibt.


    Übrigens: auch wenn ich das Bauchgefühl nachvollziehen kann. Deine Logik: härtere Strafandrohung gleich weniger Taten (negative Generalprävention) ist in der Kriminologie seit weit über 100 Jahren widerlegt. Es funktioniert einfach nicht. Täter denken im Augenblick der Tat schlicht und ergreifend nicht an die für sie möglichen Konsequenzen. Wenn du weitere Argumente brauchst: in jeder Kriminologischen Abhandung wirst du eine unzähle Aufzählung von Argumenten finden, warum der Gedanke der negativen Generalprävention blühender Unsinn ist.

  • Ich bin enttäuscht. Die Sperre passt zu dem erbärmlichen Auftritt, den das Sportgericht in der Sache der Spielwertung hingelegt hat. Soso, Herr Kobiaschwili ist also 7 1/2 Monate, bis zum 31.12.2012 gesperrt? Was für ein "Zufall", dass das nächste relevante Spiel erst Anfang August ist, und die Hinrunde schon wieder Mitte Dezember endet. Effektive Dauer der Sperre ist demnach 4 1/2 Monate, also etwas mehr als die Hälfte der behaupteten Länge!

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Und das ist inwiefern neu? Das Sportgericht ist ja wohl nicht dumm, sie wissen auch wann nicht gespielt wird.


    Wenn man so argumentiert kann man ja gleich sagen "Montags-Freitags und Sonntags hat er auch keine Spiele, da zählt die Sperre nicht, also sinds im Endeffekt vielleicht 20 Tage."


  • Zur Empfehlung in solchen Fällen Strafanzeige zu erstatten, kann ich nur sagen, man sollte sich das gut überlegen. In so einem Fall wie diesem, stellt man eine Strafanzeige und nach ein paar Wochen schickt dann die Staatsanwaltschaft die Einstellungsverfügung.


    Na und? Wichtig ist mMn, dass überhaupt eine Strafanzeige gestellt wird um zu zeigen das man mit uns SR´n nicht alles machen kann. Was dann die Behörden bei der Strafverfolgung des Täters am Ende daraus machen ist egal, wichtig ist die Signalwirkung. Ich kann jedem betroffenen Kollegen nur raten, im Falle eines körperlichen Angriffs unbedingt eine Strafanzeige gegen den Täter zu stellen.


    btt:


    Ich finde die Strafe relativ gering, auch wenn es die längste jemals in der Bundesliga verhängte Sperre gegen einen Spieler ist. 7,5 Monate wirken einfach fatal im Hinblick auf den Vorbildcharakter in den Amateurklassen, hier hätte ich mir einfach das volle Brett der Sanktionen seitens der Sportgerichtsbarkeit gewünscht. Die Argumentation mit der bisherigen Unauffälligkeit von diesem Kohlmithaschwilli kann ich nicht nachvollziehen, was würde denn dann Leuten wie Jermaine Jones oder Paolo Guerrero in solch einem Falle drohen? Auch wenn das Urteil für den Spieler sicherlich unangenehme finanzielle Konsequenzen haben wird, ich hätte mir mindestens 12 Monate Sperre gewünscht, was im Falle von dem Typ und seinem Alter wahrscheinlich das Karriereende gewesen wäre.


    Von Seiten der Hertha würde ich mir interne Sanktionen gegen ihn und die anderen Übeltäter wünschen, von Geldstrafen bis hin zu gemeinnütziger Arbeit (Jugendtraining) im Verein, aber so grauenhaft wie sich die Vereinsführung in den letzten Wochen präsentiert hat, kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Timey () aus folgendem Grund: Zitatcode verbessert

  • Und das ist inwiefern neu? Das Sportgericht ist ja wohl nicht dumm, sie wissen auch wann nicht gespielt wird.


    Wenn man so argumentiert kann man ja gleich sagen "Montags-Freitags und Sonntags hat er auch keine Spiele, da zählt die Sperre nicht, also sinds im Endeffekt vielleicht 20 Tage."


    Mich ärgert einfach, dass der Anschein einer längeren Sperre erweckt wird, aber nur in etwas mehr als der Hälfte der Zeit Spiele stattfinden.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Das hat so eine Sperre einfach an sich. Außerdem ist er auch in der Zeitspanne ohne Pflichtspiele für Freundschaftsspiele, Hallenturniere etc. gesperrt, also ist ein Verkürzen der Sperre nur auf die Pflichtspielzeit nicht 100% die gleiche Strafe.

  • Nun, die Planungen von Hertha BSC für die nächste Saison sollen auch Kobiashvili beinhalten - für die zweite Saisonhälfte.
    Was mich etwas an diesen 7.5 Monaten beunruhigt, ist die Frage der Verhältnismäßigkeit und der Nachhaltigkeit. Die Strafbreite beträgt 6 Monate bis 2 Jahre. Was muß eigentlich geschehen, um auf die Maximalstrafe zu kommen? Muß dazu der Schiedsrichter mit einem Bein im Grab stehen?
    Hier fallen mir zwei Beispiele aus Berlin ein und sicher lassen jede Menge weitere Beispiele aus ganz Deutschland bringen:
    1. Ein C-Jugendspieler wurde für ein Jahr gesperrt wegen verbaler Beleidigung und verbaler Bedrohung.
    2. Ein Senioren-Spieler wurde lebenslänglich gesperrt, weil er einen Schiedsrichter mit einem Faustschlag krankenhausreif schlug.

  • ich weiß einige werden mich für diesen Post steinigen wollen aber ich mach ihn trotzdem.


    Man kann Sperren aus dem Amateur-Bereich nicht mit dem Profibereich vergleichen. Sperren im Profibereich führen zu einem Berufsverbot und somit zu einem Einkommensminderung bzw. Verlust. Es ist mir bewusst das die Spieler gerade in der ersten Liga ein fürstliches Gehalt bekommen. Dies darf aber nicht dazu führen, dass man sagen kann:"Der hat schon genug verdient, der brauch eh nix mehr, den Sperren wir jetzt bis zum Lebensende". Die wenigsten Spieler haben eine Berufsausbildung oder gar Studium absolviert.
    Eine lebenslange Sperre im Profibereich würde bedeuten, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben dürfen!!!
    Zum Vergleich: Wenn ich in meinem Beruf als Vermesser mich nicht an die Regeln halte oder einen Fehler mache aus welchen Gründen auch immer, gibt es auch kein lebenslanges Berufsverbot. Allenfalls ein Strafgeld. Vlt. kündigt mich auch der Betrieb. Aber ich hab jederzeit die Möglichkeit woanders wieder anzufangen. Die Möglichkeit der Berufsausübung muss m.A.n. immer gegeben sein.(Dies mein ich natürlich nur im Zusammenhang kleinerer Vergehen)


    Ein Zidane wurde mit 3 Spielen bestraft für sein Vergehen an Materazzi


    Ein Pepe für 10 Spiele für das Vergehen an Casquero


    Warum soll Kobiashvili(ja man kann den Namen auch ruhig richtig schreiben!) für sein Vergehen lebenslang gesperrt werden. Auch 2 Jahre sind vollkomen überzogen. Ein Jahr wäre für mich der absolute Maximalwert. Deswegen find ich die Strafe von 7,5 Monate vollkomen in Ordnung. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht versteh warum hertha weiter auf ihn baut. Da hätte ich mir eine Beurlaubung oder gar Auflösung gewünscht. Dies wäre bei einem anderen Verein sicherlich passiert...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.


  • Warum soll Kobiashvili(ja man kann den Namen auch ruhig richtig schreiben!)


    Also ლევან კობიაშვილი ...


    Die deutsche (akkustische) Schreibweise ist Lewan Kobiaschwilli (genau genommen Lewan Zurabowitsch Kobiaschwilli) , international, lautmäßig ans englische angelehnt, Levan Zurabovich Kobiashvili (portugiesisch K'obiashvili), russisch Леван Зурабович Кобиашвили. ;)


    Ansonsten: :thumbup:

  • ich weiß einige werden mich für diesen Post steinigen wollen aber ich mach ihn trotzdem.

    Das glaube ich nicht, daß das jemand tun würde, denn Deine Argumentation ist sachlich und nachvollziehbar. ;)
    Das Problem ist, daß man im Amateurbereich immer wieder auf das Pseudoargument stößt: "Nicht mal in der Bundesliga wird so hart geurteilt". Das betrifft auch Einzelentscheidungen von Schiedsrichtern auf dem Spielfeld.
    Sprich, ich glaube nicht, daß jemand im Ernstfall Deiner Argumentationskette bis zum Schluß folgt, weil bei allem in die Profiliga geschielt wird.
    Bewertet wird doch immer nur Ursache und Wirkung, und für die breite Öffentlichkeit ist es schwer nachvollziehbar, daß eine einzige Ursache verschiedene Wirkungen nachsichziehen kann - so sieht es zunächst OBERFLÄCHLICH gesehen aus.
    Mit meinen beiden Extrembeispielen wollte ich dieses Problem nur verdeutlichen, ohne gleich darauf zu bestehen, Kobiashvili um jeden Preis lebenslang zu sperren.

  • Es war ein einzelner Schlag (schon genug, aber im Vergleich zu mehreren Attacken...), Stark hat keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen (nicht nichts, aber auch kein Nasenbruch ö.ä.), es war eine nervlich besonders anstrengende Situation für ihn und er hat bisher keine schwerwiegenden Vergehen auf dem Kerbholz.
    Ich hätte mit ein Jahr allein wegen der Intensität der Attacke (Schlag im Vergleich zum Umstoßen oder mit dem Ball abschießen ö.ä.) gewünscht, aber nüchtern betrachtet kann man doch erkennen warum das Gericht im unteren Teil des Strafrahmens blieb.

  • Wir vergleichen hier permanent Äpfel mit Birnen. Man kann doch als Begründung für die Sperre nicht Sperren heranziehen, die ein Spieler bekommen hat, weil er einen anderen Spieler geschlagen hat.


    Vergleicht das ganze doch mal mit dem richtigen Leben. Wenn hier auf der Straßen jemanden schlagt (und nicht verletzt) werdet ihr eine geringe Geldstrafe bekommen. Wenn ihr einen Polizisten auf Grund seines Jobs schlagt, sieht das ganze gleich ganz anders aus. Nichts anderes ist es doch hier.


    Und zum Thema Berufsverbot: Was glaubst du, passiert einem Beamten, der den Bürgermeister (seinen Vorgesetzten) schlägt, weil er mit seinen Entscheidungen nicht zufrieden ist? Als Beamter wird der seinen Job nicht mehr weiter machen.


    Kobiashvili kann von mir aus in Zukunft als Boxtrainer weiter arbeiten, als Fußballspieler möchte ich persönlich ihn aber in naher Zukunft nicht mehr sehen. Ob jetzt 7,5 Monate gerechtfertigt sind oder nicht im Hinblick auf ein Berufsverbot ist aus meiner Sicht ebenfalls zweitrangig. Das Sportgericht hat eine Strafbreite von 6 Monaten bis 2 Jahren. Ich kann nicht verstehen das man mit der Begründung der finanziellen Einbußen am unteren Ende bleibt. Sollte man dann nicht grundsätzlich die Strafbreite nach unten anpassen? Sieht das ganze dann anders aus, wenn der Spieler einen Vertrag ohen Prämien, nur mit Fixgehalt hat?
    Ein Grund für eine Strafmilderung wäre für mich eine öffentliche Entschuldigung gewesen. Die gab es nicht nur nicht, im Gegenteil verhöhnt er sogar sein Opfer indem er mehrfach wiederholt, dass er nichts gemacht hat.
    Ohne ihm was unterstellen zu wollen: Vermutlich ist das Geständnis dann gekommen, als der Richter den Fernseher mit den Überwachungsbändern hat reinrollen lassen.

  • Für eine Tätlichkeit gegen einen Gegenspieler gibt es im DFB ca. 6 Spiele. Für den SR sind es nun gut 20. Ich denke schon, dass hier eine Verhältnismäßigkeit besteht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Um den Beispielen von Borsig_SR noch eines hinzuzufügen:
    In unserem Landesverband wurde ein "Sportkamerad", der sowohl als Spieler als auch als SR aktiv war und als Spieler den amtierenden SR tätlich angriff, mit einem Verbandsauschluß bestraft, d.h. er kann lebenslang in unserem Verband weder als Spieler noch als SR aktiv werden.


    derMoeller
    Es gibt durchaus Urteile für berufliches Fehlverhalten, die ein Berufsverbot beinhalten, liest man z.B. öfter bei Urteilen gegen Ärzte.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)


  • derMoeller
    Es gibt durchaus Urteile für berufliches Fehlverhalten, die ein Berufsverbot beinhalten, liest man z.B. öfter bei Urteilen gegen Ärzte.


    Aber diese Vergehen haben sicherlich andere Qualitäten, als das was der Berliner da gemacht hat.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • ich habe expilzit von kleineren Vergehen gesprochen, die keine dauerhafte nachhaltige Wirkung haben. Mir ist bewusst, wenn ich als Arzt grob fahrlässig für eine lebenslange Behinderung verantwortlich bin, dass ich dann mit einem lebenslangen Berufsverbot rechnen muss. Aber wir reden hier von einer"Körperverletzung im kleinen Rahmen" meiner Ansicht nach...


    Wie Pfeifekopp schon geschrieben hat, sollte eine 4 Mal so hohe Strafe vollkommen ausreichen.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Auch wenn ich mich wiederholen sollte, meine Meinung ist:


    Bundesliga ist Bundesliga und Fußball ist Fußball, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Wenn mir ein Spieler sagt, "Hey Schiri, in der BL wird das aber anders gepfiffen." dann sage ich ihm "Dann geh doch in die BL, wir spielen hier und heute Fußball.".


    Ich will sagen: jeder der denkt, Bundesliga und Amateurfußball seien "eine Familie", der ist ein Träumer.
    Keiner von uns weiß, was da wirklich abgegangen ist und keiner von uns weiß, welche sportpolitischen Aspekte in die Urteile einfließen. Vielleicht hat man ja gesagt, okay, Spielwertung bleibt pro Düsseldorf, dafür fallen die Sperren nicht ganz so heftig aus. Wer weiß das schon von uns?? Ich bin mir fast sicher, dass wir Fußballer gar nicht wissen wollen, was da "oben" alles im Hintergrund abgeht. Und somit kann keiner ernsthaft erwarten, dass dort "oben" Urteile gesprochen werden, um eine Signalwirkung in den Amateurbereich zu haben.
    Somit denke ich, das Signal "härteste je ausgesprochene Strafe" ist deutlich, aber an das Urteil darf sich kein Kreissportgericht gebunden fühlen, sondern muss seine eigenen Maßstäbe ansetzen. Und zumindest bei uns im Kreis funktioniert das ganz gut. Hier ist vor 3 Wochen ein A-Jugendlicher wegen versuchten körperlichen Angriffs auf den SR bis zum 31.12.2012 gesperrt worden. Damit kann ich gut leben.


  • Und zum Thema Berufsverbot: Was glaubst du, passiert einem Beamten, der den Bürgermeister (seinen Vorgesetzten) schlägt, weil er mit seinen Entscheidungen nicht zufrieden ist? Als Beamter wird der seinen Job nicht mehr weiter machen.


    Es war nicht sein Vorgesetzter! Das wäre dann sein Trainer oder Manager.


    Ich kenne übrigens einen Fall von ein Bauamtsleiter den Vorgesetzen einer Straßenbaufirma auf der Baustelle vor ca 10 Leuten niedergeschlagen hat. Und jetzt rate mal was dieser Bauamtsleiter heute ist. Er ist hauptamtlicher Bürgermeister!!!

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Auch Lell hat übrigens nun seine Strafe bekommen. Wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung und wegen Schiedsrichter-Beleidigung darf er nun 5 Spiele zuschauen. (dfb)


    Wenn ich das richtig gehört habe, ist er aber sowieso aus Berlin nun raus, da Luhukay unter anderem auch ihn aus dem Kader gestrichen hat und kein neuer Vertrag gegeben wird.