SSD Relegation Rückspiel > Düsseldorf vs. Hertha BSC > Was passsierte vor/während/nach dem Spiel ?!?

  • Irgendwie lächerlich, das ist effektiv ein halbes Jahr, das mit dem "Geständnis" akzeptier ich ja, aber "Einkommensverluste" als Argument finde ich lächerlich.

  • Nö. Hat schon seine Richtigkeit, ein Profi wird davon anders betroffen als ein Freizeitspieler. Vielleicht ein bisschen auf der milden Seite das Urteil, aber die Begründung ist schlüssig und auch diese Sperre wird ihn hart treffen.

  • Dass ein Profispieler durch eine Sperre hohe Einkommensverluste erleidet, weiß der Spieler, bevor er sich durch sein Fehlverhalten eine Sperre einhandelt, von daher sollte das m.E. nicht strafmildernd berücksichtigt werden. Bei Kobiaschwili kann man nur hoffen, dass die Straf- und Zivilgerichte ordentlich nachlegen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Hans E. Lorenz hat uns am Wochenende in seiner Rolle als Vizepräsident des SWFV bei unserer Obleute- un Lehrwartetagung besucht und u.a. auch über das Thema gesprochen, ohne die Urteile zu nennen.


    1) Kobiaschwilli ist in der Vergangenheit (bevor Otto R. bei Hertha Trainer wurde) nie vom Platz gestellt worden oder auch sonstwie in seinen 10 Jahren BL in Freiburg, Schalke und Berlin auffällig geworden, das wurde berücksichtigt.


    2) Bei Spielern mit stark leistungsbezogenen Verträgen staffelt sich auch das Basisgehalt basierend auf der Anzahl der Einsätze, wenn Du da 8 Monate auf Eis liegst, fehlt Dir ein Großteil Deines Gehalts. Deshalb sollte man den finanziellen Schaden nicht unterschätzen. Zusätzlich läuft ja auch die zivile Klage, auch da werden potentielle Tagessätze anhand des Gehalts berechnet und sind bei einem Profi dementsprechend wesentlich höher als bei einem Fabrikarbeiter.

  • Nach dieser Logik dürfte man auch einem Taxi-, Bus- oder LKW-Fahrer den Führerschein nicht (lange) wegnehmen.


    Meine Meinung dazu ist: Gleiches Recht für Alle!

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


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    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Aber zurück zum Thema.
    Wie hatte Hertha BSC nach der Anklage verlauten lassen: "Kobiashwilli schwört, dass er nichts gemacht hat"
    Und jetzt hat er es zugegeben. Ein weiteres, bitteres Beispiel des Berliner Auftretens 2011/12.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Nach dieser Logik dürfte man auch einem Taxi-, Bus- oder LKW-Fahrer den Führerschein nicht (lange) wegnehmen.


    Meine Meinung dazu ist: Gleiches Recht für Alle!

    Zumindest bei uns im Verband werden noch fähige Sportrichter gesucht, lass mir mal Deine Daten zukommen 8o


    Aber ernsthaft, Du darfst auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, Sportrecht und Straf- bzw. Zivilrecht sind nunmal 2 verschiedene Baustellen. Wenn er nach der Anzeige von Stark für 1 Jahr hinter Gitter käme, könnte er auch schwerlich am 1.1.13 wieder auf dem Sportplatz (zumindest in einem Bundesligastadion) stehen ....


    PS: Der Berliner Anwalt weilt übrigens schon im Urlaub in fernen Gefilden... :cool:

  • 1) Kobiaschwilli ist in der Vergangenheit (bevor Otto R. bei Hertha Trainer wurde) nie vom Platz gestellt worden oder auch sonstwie in seinen 10 Jahren BL in Freiburg, Schalke und Berlin auffällig geworden, das wurde berücksichtigt.

    Wie, positiv darf man 10 Jahre alte Sachen berücksichtigen, negativ aber nicht? Schwaches Argument.


    2) Bei Spielern mit stark leistungsbezogenen Verträgen staffelt sich auch das Basisgehalt basierend auf der Anzahl der Einsätze, wenn Du da 8 Monate auf Eis liegst, fehlt Dir ein Großteil Deines Gehalts. Deshalb sollte man den finanziellen Schaden nicht unterschätzen. Zusätzlich läuft ja auch die zivile Klage, auch da werden potentielle Tagessätze anhand des Gehalts berechnet und sind bei einem Profi dementsprechend wesentlich höher als bei einem Fabrikarbeiter.

    Bei Geldstrafen gibt es aber auch Tageshöchstsätze. Ich denke, dass man sich sowas im Vorfeld hätte überlegen sollen. Jetzt, gerade als Bundesligaspieler, anfangen zu heulen, dass man dann nichts mehr zu essen hat, ist armselig.


    Schade Fußballdeutschland. Hier wurde es mal wieder verpasst dem schwächsten Glied in der Reihe den Rücken zu stärken.

  • Die extrem starke Abschwächung stößt mir sauer auf. Wenn er in der ersten Instanz die 7,5 Monate bekommen hätte fände ich es auch nicht gut, aber hätte es wohl akzeptiert. Hier wird nun aber gesagt, dass auf Grund des großen Gehaltsausfalls von Kobiashvili das Vergehen weniger schlimm bestraft wird. D.h. wenn er einen Vertrag mit Festgehalt gehabt hätte, hätte man es bei 1 Jahr belassen?


    Auch wenn die Strafe immer noch kein Pappenstil ist verharmlost dieser massive Rabatt die Strafe deutlich.

  • Man kann nur hoffen, dass sich die DFB- Sportgerichtsbarkeit mit diesem Urteil kein Eigentor geschossen hat. Man stelle sich nur mal vor, in den unteren Klassen wird ein Spieler, der gegen den SR eine Tätlichkeit begangen hat, höher bestraft, dann haben die Sportgerichte sicherlich Probleme.
    Das DFB- Sportgericht hatte die einmalige Gelegenheit, ein Exempel zu statuieren, dass bis in die untersten Klassen gewirkt hätte, leider hat es das versäumt, schade!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Es handelt sich hier um das Einzelrichterverfahren, und das ist die 1. Instanz. Vorher war nur der Antrag des Kontrollausschusse. Das entspricht dem Antrag eines Staatsanwalts vor einem ordentlichen Gericht. Mit dem Unterschied, dass bei festgelegten Strafen der Sportgerichtsbarkeit nach "normalen" Vergehen dieser Antrag gern akzeptiert wird, weil alle Beteiligten wissen, dass ein Einzelrichterverfahren Zeit und Geld kostet, aber kein anderes Ergebnis bringt. Hier war das anders, also entscheidet der Einzelrichter. Und wie bei einem ordentlichen Gericht KANN dem Antrag des Staatsanwalts gefolgt werden oder aber dem Antrag der Verteidigung (Kobiashvili wird vermutlich die Mindeststrafe plädiert haben). Oder aber (wie meistens) in der Mitte, in seltenen Fällen über oder unter den Höchst-/Mindest-Anträgen.



    Meiner Meinung nach ist das Urteil auch in Ordnung. Wichtig war, dass es trotz Geständnis mehr als die Mindeststrafe (6 Monate) ist. Schließlich war eine Verletzung die Folge, wenn auch wohl keine schwere (Hämatom ist ein dehnbarer Begriff). Und der Einkommensverlust, der sechsstellige Höhe erreichen dürfte, ist durchaus zu Recht strafmildernd berücksichtigt. Das wird - wie erwähnt - bei leichteren Verkehrsdelikten auch durchgeführt, wenn ein Führerscheinentzug de facto zur Einkommensverlust und/oder Arbeitslosigkeit führen würde. Es ist in diesem Fall quasi eine zusätzliche Geldstrafe. Und deshalb ist der Fall auch anders zu bewerten als bei einem Bezirksliga-Spieler, der ja weiter seinem Beruf nachgehen kann. Ob und wie sehr ein Profi diesen Verlust von Geld spürt, hat das Gericht nicht zu beurteilen. Die Summe jedenfalls wird eine angemessene Zusatzstrafe sein, die (wenn sie denn als Geldstrafe benannt worden wäre) sicher Beifall gefunden hätte. Und deshalb sollte man das auch nicht kleinreden. Die Strafe ist insgesamt so hoch, wie sie sonst wohl nur in Wettbetrugs-Fällen war. Das ist ein absolut richtiges Signal.

  • Einfach zu wenig, warum nicht die ganzen 2 Jahre. Von Reue habe ich die ganze Zeit nichts gehört! :thumbdown:

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Nach dieser Logik dürfte man auch einem Taxi-, Bus- oder LKW-Fahrer den Führerschein nicht (lange) wegnehmen.


    Meine Meinung dazu ist: Gleiches Recht für Alle!


    Ich glaube nicht dass ein Taxifahrer der Führerschein für 1 jahr abgenommen wird wenn er seinen Fahrgast eine verpasst...


    Und warum soll ein Schlag gegen einen Schiedsrichter härter bestraft werden als gegen einen Spieler. Sind da nicht alle gleich vorm Sportgericht. Diese Frage mein ich ernsthaft und wüsste ganz gerne ob das wirklich so gewollt ist???


    ich muss ehrlich sagen, dass mir das hier irgendwie zu blöd ist mit den Strafmaßforderungen. Ihr wart doch alle nicht dabei. D.h. keiner hats gesehn und weiß wie hart der Schlag war. Und wenn man zum Vergleich das Strafmaß beim Zivilgericht anschaut, dann geht das erst recht nicht. Da kriegt so einer vlt. 1000 € Strafe und das wars. Wenn ich mich recht erinnere hat der Spieler der Ansgar die Nase gebrochen hat, 1 Jahr Sperre bekommen. EIn Spieler der mir mal nen Kopfstoss verpasst hat, bekam 5 Spiele. Ich kenne sogar einen Fall wo der Spieler einen anderen Spieler auf dem Platz niedergeschlagen hat und danach noch mit dem Fuss dem am Boden liegenden Spieler ins Gesicht getreten hat und der wurde überhaupt nicht gesperrt. Der bekam ein halbes Jahr auf Bewährung und spielen unter Aufsicht!!!



    Ich finde das Strafmaß völlig in Ordnung-Punkt-

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Ich denke mal, dass beim Strafverfahren nichts besonderes herumkommen wird. Kobiaschwilli hat Stark einen blauen Fleck "verpasst", wenn man davon ausgehen kann, dass der Spieler bislang nicht vorbestraft ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren ohne Auflagen, ggf. gegen eine geringe Geldbuße, zügig einstellen wird und Stark ggf. auf den Privatklageweg verweisen wird. Und mal ehrlich, so skandalös das Verhalten des Spielers war, die überlastete Strafjustiz hat sicherlich besseres zu tun, als einen großen Bohai um einen blauen Fleck zu veranstalten.

  • Abwarten, ausserdem woher weisst du den das Kobiaschwilli sich bisher noch nicht strafrechtlich aufgefallen ist!
    Aber nur einen blauen Fleck verpasst, genau wenn die Spieler nicht mit den Entscheidungen zufrieden sind dann lassen wir uns blaue Flecke verpassen und nicht passiert!
    Gerade in Hamburg kann ich nur jeden Kollegen empfehlen eine Strafanzeige zu stellen! Warum davon kommen lassen?
    Wir sollten uns immer mehr wehren, damit solche Sachen weniger passieren oder endlich höhere Strafen kommen. In Zivil- , Straf- oder Sportrechtlichen Prozessen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)


  • Und warum soll ein Schlag gegen einen Schiedsrichter härter bestraft werden als gegen einen Spieler. Sind da nicht alle gleich vorm Sportgericht. Diese Frage mein ich ernsthaft und wüsste ganz gerne ob das wirklich so gewollt ist???

    Warum werde ich härter bestraft, wenn ich einen Polizisten im Dienst schlage/beleidige, als wenn ich das selbe bei einem normalen Bürger auf der Strasse tue?


    Weil das Teil der Abschreckung ist. Ansonsten ist die öffentliche Ordnung nicht aufrecht zu erhalten.

  • So wie wir uns von manchen Vereinsvertretern wünschen mal die Vereinsbrille abzunehmen, so sollten wir das bei den Schiedsrichtern auch hin und wieder tun. Wir erwarten bei Vergehen gegen uns die härtesten Strafen und akzeptieren diese anders herum nicht.
    Es würde uns ziemlich gut tun, die Kirche im Dorf zu lassen und die Rechtssprechung so zu akzeptieren. Das Sportgericht hat ihr Urteil sicher nicht nach gut dünken gefällt, sondern Fakten und vorallem Strafordnungen heran gezogen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich halte SR nicht für bessere Menschen als Spieler. Dennoch erwarte ich für Tätlichkeiten gegen SR höhere Strafen als bei Tätlichkeiten unter Spielern und zwar aus folgenden Gründen:
    1. Eine Tätlichkeit gegen einen Gegenspieler ist unsportlich und führt zum Feldverweis. Eine Tätlichkeit gegen einen SR, insbesondere einen Allein-SR, führt i.d.R. zum Spielabbruch. Insofern liegt hier eine wesentlich größere Störung des Spiels und des gesamten Spielbetriebs vor.
    2. Da Tätlichkeiten unter Mitspielern extrem selten sind (ich habe jedenfalls als SR noch nie welche miterlebt), ist ein Spieler "nur" der Gefahr von Tätlichkeiten seitens der gegnerischen Spieler ausgesetzt. Ein SR ist aber prinzipiell einer doppelt so hohen Gefahr ausgesetzt, da er potentielles Opfer von Spielern beider Mannschaften ist.
    3. Aus den genannten Gründen halte ich eine höhere Strafandrohung zur Abschreckung für gerechtfertigt. Zumindest in unserem Landesverband sieht dies die RuVo auch so vor, wie man an den Mindestrafen für Tätlichkeiten erkennen kann: Gegen Spieler 4 Wochen, gegen SR 2 Monate


    Diese Meinung hatte ich übrigens auch schon, als ich noch gar kein SR war, z.B. fand ich schon 2003 6 Spiele Sperre für Kehl wegen des Umstoßens von Aust als viel zu niedrig.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

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