Aue gegen Braunschweig 20.02.2012

  • Gestern beim Montagspiel:


    88. Minute


    Ein BSer Abwehrspieler spielt einen langen Pass Richtung Auer Hälfte, wo sein Angreifer Kumbela zum Zeitpunkt der Ballabgabe allerdings im Abseits steht.


    Der Auer Hensel versucht den Ball mit dem Kopf zu klären, wobei er ihn jedoch nur unglücklich auf Kumbela verlängert. Jetzt hebt der SRA die Fahne. Kumbela rennt auf und davon uns schießt zur vermeintlichen Führung ein. Doch der SR entscheidet auf Abseits.


    Letztes Jahr hätte ich noch gesagt: "berechtigt". Nach der aktuellen Auslegung ist das m. E. jetzt eine Fehlentscheidung, da durch die unglückliche, jedoch bewusste, Kopfballverlängerung eine neue Situation vorlag.


    Eure Meinung bitte, da ich langsam nicht mehr durchblicke :confused:

  • Ich hab das Spiel und damit die Situation nicht gesehen, allerdings hört sich das für mich so an, als ob sich der besagte Spieler dadurch ja einen Vorteil verschafft hat, nämlich die ein, zwei Meter Vorsprung und damit der verkürzte Weg.
    Außerdem kannst du nicht sagen, dass das ein bewusst gespielter Pass war, wenn er ihn so verbockt.
    Anders wäre es gewesen, wenn er ihn zu kurz zu seinem TW zurückgeköpft hätte ;)

  • hierzu nochmals der von BestRefinTown bereitgestellte Link zur aktuellen Regelauslegung - pass. Abseits!


    Link http://www.kfv-rd-eck.de/aktuelles/aktue…60383dfa14f558a


    sollte es sich bei der von dir beschriebenen Situation um ein "mißglücktes Zuspielen" gehandelt haben -> weiterspielen



    sollte es sich bei der von dir beschriebenen Situation um ein "Abpraller" gehandelt haben -> Abseits

  • In der sky-Mediathek kann man sie eine Zusammenfassung anschauen. Die Szene ist ab ca. 4:30/4:35.


    Für mich war es korrekt hier auf Abseits zu entscheiden. Der Ball wird zwar durch den Kopf gespielt, meiner Meinung nach aber alles andere als kontrolliert. Er versucht den Ball einigermaßen zu erreichen, sein Absprungtiming und Sprunghöhe passen aber einfach nicht, weshalb er den Ball einfach nur streift. Folglich kann das meiner Meinung nach keine neue Spielsituation ergeben.

  • Der Angreifer steht Abseits, jedoch passiv.
    Nun geht der Verteidiger hin. Warum? Weil er nicht will, dass der Angreifer den Ball bekommt. Daher irritiert der Angreifer den Verteidiger --> Aus passiv wird aktiv --> Abseits!


    Eine Auslegung der Regal wie sie im Buche steht.

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Der im Abseits stehende Stürmer greift im Sinne der aktuellen Abseitsauslegung überhaupt nicht ins Spiel ein. Der Abwehrspieler, der den Ball köpft kann unmöglich vom Angreifer beeinflusst worden sein, da er ihn wahrscheinlich nicht einmal gesehen hat und ca. 10 m entfernt ist. Und er will den Ball sicherlich auch nicht nur aus dem Grund, dass ihn der Angreifer nicht bekommt.


    Der verunglückte Kopfball ist definitiv kein Abpraller. Die Situation ist nicht vergleichbar mit einer Abwehrparade des Torhüters, der den Ball nicht sicher fängt. Ob oder wem der Abwehrspieler den Ball zuspielen wollte ist irrelevant, er hat versucht den Ball in irgendeiner Weise kontrolliert zu spielen.


    Daher wäre meiner Meinung nach gemäß der aktuellen Abseitsauslegung (siehe Link von Intention 79) die richtige Entscheidung "weiterspielen" gewesen.


    Derartige Szenen haben wir in den unteren Ligen sehr häufig. Und da ist es schon wichtig, wie auch die Lehrwarte jetzt diese Situation bewerten.

  • Auf der aktuellsten Abseitsszenen-DVD des DFB ist eine ähnliche Szene vorhanden (Rostock-Burghausen), in der die Lehrmeinung strafbares Abseits sieht. Begründung ist, es handele sich dabei um Abfälschen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Nach Aussage unseres Verbandslehrwarts ensteht eine neue Spielszene in so einem Fall nur, wenn der Verteidiger eine deutliche Richtungsänderung des Balls bewirkt, verlängert der Spieler den Kopf mit dem Ball, ist dies als unkontrolliertes Spielen zu bewerten und somit war die Abseitsentscheidung korrekt.


  • ... verlängert der Spieler den Kopf mit dem Ball, ...


    Ist zwar Offtopic, aber trotzdem: Kannst du mir zeigen, wie man den Kopf mit einem Ball verlängern kann? ;)

    A yacht in port is safe, but that's not what yachts are built for.