SSD Wolfsburg - Schalke 14.10.2010

  • Hab irgendwo gelesen, dass Stark in einem Interview gelesen hat, dass das Team das Handspiel schlicht und einfach nicht gesehen hat. Daher kann man auch nicht von einer Fehlentscheidung sprechen, für sich das Team entschuldigen müsste. So wie die Herren Hoeness und McClaren das SR-Team beim Verlassen des Feldes "begrüßt" haben, halte ich die Reaktion von Stark von ausgesprochen angemessen.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Zitat von Braumeister;149481

    Jedoch passiert es Stark in letzter Zeit sehr häufig, und auf mich wirkt es so als pfeift er international eine ganze andere Linie als national.



    Ich kann nicht erkennen, daß er international eine andere Linie pfeift als national. Einzelfehler wie in Dortmund oder vermeintlich in Wolfsburg haben doch nichts mit der Linie zu tun. Ich fand die gesamte Spielleitung in Wolfsburg als auch das Auftreten hervorragend und vergleichbar mit dem bei der WM.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Zitat von Falkao;149483

    Hab irgendwo gelesen, dass Stark in einem Interview gelesen hat, dass das Team das Handspiel schlicht und einfach nicht gesehen hat. Daher kann man auch nicht von einer Fehlentscheidung sprechen, für sich das Team entschuldigen müsste. .....


    Na ja- was man halt so sagt drei Tage danach, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Das ist genau das Problem, von dem Hoeneß spricht: Die Außendarstellung. Bloß nichts zugeben, immer alles richtig, immer alles toll.


    Würde mich als benachteiligten auch nerven.

  • Ich glaube kaum, dass Stark es nötig hat - wie von Dir unterstellt - eine Notlüge aufzutischen nur um wenig Angriffsfläche zu bieten.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Ich finds einfach eine Frechheit von Dir, Stark eine Lüge zu unterstellen.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Meines Wissens ist bei jedem Bundesligaspiel ein Beobachter dabei, der mit dem Gespann das Spiel anschließend in der Kabine bespricht. Teilweise hat der Beobachter/ das Gespann auch die Möglichkeit, Szenen auf Video zu betrachten.
    Da verstehe ich nicht, warum es bis Montag/ Dienstag dauert, bis eine Aussage des SR-Teams zu der strittigen Szene kommt.
    Manchmal ist es ratsam, nicht direkt nach dem Spiel/ am Spieltag eine Stellungnahme abzugeben. Wenn es aber so lange dauert, bis eine Aussage kommt und diese dann einen Sachverhalt beschreibt, den man auch sofort hätte einräumen können, ist die Außendarstellung nun einmal so wie sie jetzt ist.


    Ich weiß nicht, wo das Zitat "Daher kann man auch nicht von einer Fehlentscheidung sprechen..." herkommt. Eine Solche Aussage macht die Sache nicht besser- im Gegenteil.


    Herr Wagner am Sonntag Vormittag und jetzt Herr Fandel räumen eine Fehlentscheidung ein. Wenn Herr Stark das nur indirekt tut, muss er eben mit dem Vorwurf der Arroganz leben. Schade.

  • 1. Wüsste ich nicht, dass sich ein SR im TV für seine Entscheidungen rechtfertigen muss. Manchmal ist es besser gar nichts zu sagen. Er lässt sich ja auch im TV nicht für einen korrekten Strafstoß feiern.
    Die Medien kommen in der Regel sowieso nur zum SR wenn er einen Fehler gemacht hat.


    2. Hat der Beobachter direkt nach dem Spiel den Fehler des SR eingeräumt. Damit war doch eine Stellungnahme da.


    3. Kann man Reaktionen wie von dem Clown Hoeness und dem Rockträger Mc Donalds sowieso nur mit einer solchen Gegenreaktion begegnen. Gruß- und Wortlos vorbeigehen. Alles weitere gießt noch mehr Öl ins Feuer.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Was die Reaktion anbetrifft, wirkt es in der Tat unglücklich. Natürlich hat der SR nicht die Pflicht, sich vor Kameras zu äußern. Aber ein souveränes Eingeständnis eines Fehlers wirkt für die Außendarstellung manchmal Wunder. Dann sind nämlich mindestens die Krakeeler von wegen Arroganz ruhiggestellt.
    Das gilt im übrigen auch für Amateurplätze. 99% aller Fußballer verzeihen dem SR auch Fehler, vorausgesetzt er versucht nicht, sich irgendwie rauszureden. Mit offenem Umgang wird man immer positivere Reaktionen hervorrufen als mit Mauertaktik.


    In diesem Fall war Mauern deutlich fehl am Platz - wegen Fröhlichs Aussage direkt nach dem Spiel. Ich habe dabei insgesamt auch den Eindruck, dass von Seiten des Ausschusses offener mit Fehlern umgegangen wird und Entscheidungen auch öffentlich beurteilt werden.

  • Wie wär's, wenn man Wolfgang Stark durchgehen lässt, von dem Fehler selbst etwas angefressen zu sein und er sich, wie jeder Spieler, Trainer, Manager etc. das Recht herausnimmt, direkt nach dem Spiel zu schweigen und sich & sein Team nicht bloßzustellen?
    Man sollte vielleicht nicht vergessen, dass auf dem Schiedsrichter in jeder BL-Partie ein riesiger Druck lastet, auch wenn alles gut läuft. Wenn du nun direkt nach dem Spiel eine so schwerwiegende Szene vorgespielt bekommst und es direkt auf dem Feld auch noch ordentlich abging, da habe ich persönlich vollstes Verständnis, wenn er sich dazu zunächst nicht äußern möchte.
    Ich persönlich kann mich nach meinen halbwegs normal verlaufenen Spielen auch hinstellen und sagen: "Ja, sorry, da habe ich eventuell einen Fehler gemacht". Aber wenn nach dem Spiel ein Beobachter mir ganz klar und unwiderlegbar einen Fehler aufzeigt, der zudem noch das Spiel (mit-)entschieden hat, dann würde ich mir persönlich auch gut überlegen, ob ich mich da sofort vor die Meute stelle, Arroganz hin oder her. Eine Reaktion kam ja, aber man kann nicht erwarten, dass er eine Stunde nach Spielende seine Partie vor der ganzen Öffentlichkeit analysiert.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Wenn wir hier darüber diskutieren, wird doch wohl erlaubt sein zu sagen, dass es auch einen besseren Umgang mit Fehlern gibt. Dass man das nicht gerne tut, ist doch normal. Verständnis habe ich dafür natürlich, trotzdem ist es nicht optimal. Genau wie Spieler nach dem Spiel mit ihren Fehlern konfrontiert werden, sollte auch der SR normalerweise vor Kritik nicht davonlaufen (man sollte sich natürlich nur auf sachliche Fragen stellen, bei Hoeneß und McClaren kann man nur "arrogant" vorbei laufen).
    Und gerade bei einem SR wie Stark, der zurecht zur europäischen Spitze zählt, dürfen Erwartungen auch in diesem Bereich höher sein als bei einem Neuling im BL-Business.

  • Es war ein absichtliches Handspiel von Huntelaar, da die Hand doch zum Ball ging, aber dies war nicht einfach zu sehen.


    Ärgerlich, weil spielentscheidend, aber keiner ist fehlerfrei.


    Die :rote_karte: für Dejahgah war richtig, ich halte hier :gelbe_karte: nicht mehr für vertretbar, da eine Verletzung des Gegners in Kauf genommen wird bei hoher Geschwindigkeit des unkontrollierten Beineinsatz von hinten.


    Hoffentlich bekommen die Wolfsburger Offizielen saftige Strafen für ihr Verhalten nach dem Abpfif.

  • Also, ich finde zwischen einen Fehler erkennen und eingestehen ist schon ein Unterschied. Ich entschuldige mich nach jedem Spiel auch nicht. Es gibt Situationen, wo ich wirklich blöd stand oder es einfach nicht sah. Und solche Situationen gebe ich wiederum zu. Aber dieses Handspiel war selbst nach der 1. Zeitlupe als ein absichtliches kaum zu erkennen. Warum muss ich mir dann gefallen lassen, dass ich etwas, was mit meinem Auge nicht sehen konnte, geahndet habe, was erst nach 10facher Verlangsamung eindeutig zu sehen war. In Normalgeschwindigkeit war eine absichtliche Bewegegung zum Ball nicht 100% sicher zu sehen. Und dann heißt es: Im Zweifel für den Angeklagten. Also in erster Überlegeung lag SR Stark richtig. Das es doch ein absichtliches Handspiel, ist halt Pech. Deshalb ist es eine Fehlentscheidung, aber nur schwer zu erkennen.

  • Einen Fehler einzugestehen, zeugt immer von Größe und Charakterstärke. Das heißt ja nicht, dass so ein Fehler nicht passieren kann. Er kann immer passieren und es gibt fast immer Gründe, warum man es nicht (genau) gesehen oder falsch beurteilt hat. Es hilft aber der öffentlichen Wahrnehmung, genau das auch zu erklären. Einerseits zeugt es davon, dass man Fehler nicht unter den Tisch kehrt. Andererseits eröffnet es denjenigen, denen man sich erklärt, immer die persönliche Sicht auf die Dinge, die für Verständnis sorgen.
    Um beim vorliegenden Beispiel zu bleiben. Jeder der möglichen Erklärungen (ich weiß nicht, welche und ob eine von denen zutrifft) hilft mindestens neutralen Besuchern, die sportliche und/oder menschliche Sichtweise des SR zu verstehen
    - "Nach Ansicht der TV-Bilder war es eine falsche Entscheidung, aber XY hat mir leider die Sicht verdeckt"
    - "Nach Ansicht der TV-Bilder war es eine falsche Entscheidung, doch auf dem Feld hatte ich nicht den Eindruck, dass er seine Hand noch wegbewegen konnte"
    - "Nach Ansicht der TV-Bilder war es eine falsche Entscheidung, mein Stellungsspiel war in dieser Situation leider nicht wie es sein soll"
    - "Nach Ansicht der TV-Bilder war es eine falsche Entscheidung, weil ich gerade zum SRA schaute, ob eine Abseitsstellung angezeigt wird"
    - "Nach Ansicht der TV-Bilder war es eine falsche Entscheidung, aber die Tomate auf den Augen, die sie morgen in der Blöd-Zeitung sehen, hat mir leider die Sicht verdeckt" :ironie:
    - "Ich weiß noch immer nicht, ob die Entscheidung richtig oder falsch war, weil es diskutabel ist, ob das Handspiel absichtlich war. Im Spiel hatte ich die Zeit zwischen Fuß- und Handberührung als kürzer empfunden"
    usw.
    Das alles wären Aussagen, die den SR selbst menschlich erscheinen lassen und zeigen, dass er sich nicht versteckt, sondern das was er tut, so gut wie möglich verständlich machen will.
    Das ist jetzt nicht persönlich auf Stark oder diesen Fall gemünzt, sondern gilt grundsätzlich. Offenheit hilft, den anderen zu verstehen. Und viele derjenigen, die ständig nur meckern, verstehen die Sichtweise des SR einfach zu wenig. Deswegen, auch wenn's schwer fällt: Auf Fragen antworten, erklären, Dinge nachvollziehbar werden lassen.