Haben darüber im Gespann diskutiert, denn es ist eine Torchanceverhinderung. Daher
Tormann täuscht Stürmer mit Pfiff, sodaß dieser aus aussichtsreicer Situation abdreht
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abenteuerlich! Wie willst du denn bitte die begründen?
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die FIFA-Auslegungen zur Regel 12:
ZitatDie Schiedsrichter sind angewiesen, beim Entscheid über einen Feldverweis für das Verhindern eines Tors oder das Vereiteln einer Torchance folgende Aspekte zu berücksichtigen:
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- Art des Vergehens, durch das eine klare Torchance vereitelt wird, da dieses mit einem direkten oder indirekten Freistoß geahndet werden kann
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Der Torhüter handelt hier erstens grob unsportlich und verhindert auch noch eine 100 %tige Chance..
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kannst du bitte auf das Regelwerk eingehen und nicht mit einer "Wald-und-Wiesen-Argumentation" kommen?
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Zitat von Christoph;149635
abenteuerlich! Wie willst du denn bitte die begründen?
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die FIFA-Auslegungen zur Regel 12:
Die Schiedsrichter sind angewiesen, beim Entscheid über einen Feldverweis für das Verhindern eines Tors oder das Vereiteln einer Torchance folgende Aspekte zu berücksichtigen:...
•Art des Vergehens, durch das eine klare Torchance vereitelt wird, da dieses mit einem direkten oder indirekten Freistoß geahndet werden kannDas erklärt doch alles. Der Stürmer läuft alleine auf das Tor zu, wenn der Torhüter diesen Pfiff nicht abgegeben hätte. Meiner Meinung nach ist das eine klare Torchance..
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Zitat von redrefer;147652
Im konkreten Beispiel erscheint mir jedoch der Abstand zum Tor und der Winkel so groß zu sein, dass die Verteidiger in der Mitte noch eingreifen hätten können und deshalb von keiner Torchancenverhinderung zu sprechen ist.
Genauso sehe ich es auch, daher "nur" IdF und gelb - wenn der SR es denn bei solcher Zuschauerkulisse wahrnehmen kann.
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Kommt auf den Stürmer an. Wenn er schnell ist und seinen Körper zwischen sich und den Verteidiger bringt, kann er allein aufs Tor zugehen. Dann ist er nur noch durch eine "Notbremse" oder den Torwart aufzuhalten.
Anders gefragt- wenn der neben dem Angreifer laufende Verteidiger den Angreifer hier durch ein Foul stoppen würde- wie würdet Ihr dann entscheiden?
Ganz knappe Kiste wie ich finde-> insofern: Tatsachenentscheidung des SR.
Im konkreten Fall würde ich beide Entscheidungen akzeptieren.
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In meinen Augen ist ein FaD hier überzogen.
In den FIFA-Auslegungen wird der SR explizit dazu angehalten, zwischen indirektem und direktem FS zu unterscheiden, was das Aussprechen eines Feldverweises angeht.
Ich kann auch die UEFA nicht verstehen, den TW für diese Unsportlichkeit nachträglich zu sperren!
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Zitat von Christoph;149635
abenteuerlich! Wie willst du denn bitte die begründen?
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die FIFA-Auslegungen zur Regel 12:
Zitat von DFB Fußball-Regeln 2010/2011
Indirekter Freistoß
Außerdem verursacht ein Spieler einen indirekten Freistoß für das gegnerische
Team, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters- ein anderes Vergehen begeht, das nicht bereits in Regel 12 erwähnt wird und für das die Partie unterbrochen wird, damit der fehlbare Spieler verwarnt oder des
Feldes verwiesen werden kann.
Feldverweiswürdige Vergehen
Ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler erhält die Rote Karte
und wird des Feldes verwiesen,wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:- Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden
Gegenspieler durch ein Vergehen, dasmit Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist,
Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er- einen Gegner während des Spiels oder davor verbal ablenkt,
Nach meinem Verständnis heißt das- das Pfeifen ist eine "verbale Ablenkung" und damit unsportliches Betragen
- das unsportliche Betragen ist mit einer Verwarnung zu bestrafen
- das Spiel darf für die Verwarnung unterbrochen werden, wenn kein Vorteil für den Angreifer zu erwarten ist
- die Spielfortsetzung ist ein indirekter Freistoß
Schätzt der Schiedsrichter die Situation zum Zeitpunkt der Ablenkung dann so ein, dass eine klare Torchance verhindert wurde, wird das verwarnungswürdige Vergehen der verbalen Ablenkung, für das ein (indirekter) Freistoß gewährt wird, zum feldverweiswürdigen Vergehen.Die Frage ob in dieser speziellen Situation ein "Vereiteln einer offensichtlichen Torchance" vorlag, ist Ermessenssache. Hier eine zu geben, wenn man das als "Vereiteln einer offensichtlichen Torchance" bewertet, ist meines Erachtens aber eindeutig durch die Regeln und die Hinweise zur Auslegung gedeckt.
- ein anderes Vergehen begeht, das nicht bereits in Regel 12 erwähnt wird und für das die Partie unterbrochen wird, damit der fehlbare Spieler verwarnt oder des
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Nun, dass es sich um eine Unsportlichkeit handelt ist klar.
Zitat von Auslegung der Spielregeln und Richtlinien für Schiedsrichter
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Verhaltens zu verwarnen wenn er
[...]- während des Spiels oder bei der Fortsetzung der Partie verbal ablenkt,
[...]
Dass ich hier von einer 100%igen Torchance sprechen kann, wage ich zu bezweifeln.
reicht laut Reglement aus, wenn keine offensichtliche Torchance vorlag.
Edit: Vorredner war schneller
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Man spricht aber nur von einer klaren Torchance, wenn das Vergehen nicht weiter als 30 - 35 Meter vor dem gegnerischen Tor gegangen wurde.
Das ist hier eindeutig nicht der Fall. Somit ist die Notbremse schon mal außen vor. Es bliebe also nur für unsportliches Verhalten.Die Sperre würde ich eher unter "wehret den Anfängen" sehen. Damit soll vermutlich verhindert werden, dass noch mehr Spaßvögel auf eine solche Idee kommen.
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Übrigens m.E. ein schönes Beispiel, dass man die Anweisungen nicht immer wörtlich nehmen darf: Das Vergehen fand nämlich im Strafraum Barcelonas statt, da sich dort der TW bei seinem Pfiff aufhielt, also nah am Tor. Entscheidend ist in diesem Fall aber der Ort, wo sich der irritierte Angreifer in diesem Moment aufhielt, und der war weit weg vom Tor.