Ordentlicher DFB-Bundestag 2010 hat begonnen

  • Der 40. Ordentliche Bundestag des Deutschen Fußball Bundes (DFB) hat heute mit einem Festakt begonnen. Morgen wird in der Plenarsitzung der Rechenschaftsbericht des Präsidiums, die Berichte der Ausschüsse und Rechtsorgane sowie der Revisionsstelle vorgetragen, den man hier nachlesen kann. Es folgt dann die Genehmigung des Haushaltsplan für die nächsten 3 Jahre sowie die Entlastung des alten Vorstandes, damit kurz darauf der neue Vorstand gewählt wird. Anschließend werden Anträge über Änderungen von Satzung und Ordnung abgestimmt, sowie über die Spielklassenstruktur entschieden. Um 10:30 Uhr geht die Sitzung los. (DFB)

  • Der Bundestag 2010 ist in Essen zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt stand natürlich die Neuwahl des DFB-Präsidiums, nachdem diese ihren Rechenschaftsbericht vorgetragen haben, der hier nachlesbar ist und dann entlastet wurden. Folgende Personen wurden ins neue DFB-Präsidium gewählt:



    • Dr. Theo Zwanziger (Präsidnet DFB),
    • Rainer Milkoreit (Vizepräsident Qualifizierung),
    • Horst R. Schmidt (Schatzmeister),
    • Hermann Korfmacher (1. Vizepräsident Amateure),
    • Rolf Hocke (Vizepräsident für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport),
    • Dr. Hans-Dieter Drewitz (Vizepräsident für Jugendfußball),
    • Dr. Rainer Koch (Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen),
    • Hannelore Ratzeburg (Vizepräsident für Frauen- und Mädchenfußball) und
    • Karl Rothmund (Vizepräsident für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben)
    • Wolfgang Niersbach (Generalsekretär DFB)
    • Dr. Reinhard Rauball (1. DFB-Vizepräsident und Präsident der DFL)
    • Christian Seifert (Vizeprsident des DFB und Geschäftsführer des DFL)
    • Peter Peters (Vizepräsident des DFB und DFL)
    • Harald Strutz (Vizepräsident des DFB und DFL)
    • Matthias Sammer (Vertreter der sportlichen Leitung des Jugend- und Talentförderbereichs)
    • Oliver Bierhoff (Vertreter der Nationalmannschaft)
    • Dr. h.c. Egidius Braun (Ehrenpräsident)
    • Gerhard Mayer-Vorfelder (Ehrenpräsident)
    • Franz Beckenbauer (Vertreter für internationale Aufgaben)


    Außerdem wurden Satzungsänderungen durch Abstimmung vorgenommen und eine Spielklassen-Reform beschlossen.

  • Auf dem 40. Ordentlichen Bundestag des DFB in Essen wurde eine Reform der 4. Spielklasse (Regionalliga) beschlossen. Ab der Spielzeit 2012/13 soll im Unterbau der DFB-Ligen fünf „Regionale Ligen“ installiert werden. Die bisherige Regionalliga aus drei Staffeln entfällt. Der DFB gibt die Trägerschaft der vierten Ebene zugunsten der beteiligten Regional- und Landesverbände auf. Das ergab ein mit breiter Mehrheit beschlossener Kompromissvorschlag der Spitzen von DFB und Ligaverband DFL.


    Die fünf regionalen Ligen und ihre Träger sind:
    • Nord (Regionalverband Nord mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen);
    • Nordost (Regionalverband Nordost mit Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen);
    • West (Regionalverband West mit Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein);
    • Süd (Landesverband Bayern);
    • Südwest (Regionalverband Südwest mit Rheinland, Saarland und Südwest sowie die aus dem Regionalverband Süd die Landesverbände Hessen, Baden, Württemberg und Südbaden).


    Die Einteilung bedeutet die Rückgewinnung der Eigenständigkeit für den Bayerischen Fußball-Verband, der als einziger für sich allein eine regionale Liga betreiben wird. Für den Regionalverband West hat die neue Regelung den Vorteil, dass die Vereine nicht mehr zwischen Lotte im Norden und Kaiserslautern im Süden verteilt sind, sondern sich auf das Gebiet Nordrhein-Westfalens konzentrieren werden. Andererseits wird durch diese Beschränkung die NRW-Liga auf die zweite Ebene im Bundesland verschoben und damit wohl weiter verringert. Eine völlige Erneuerung hat die Definition von „Südwest“ erfahren, die jetzt das komplette Gebiet der Regionalverbände Südwest und Süd mit Ausnahme von Bayern umfasst (von Kassel in Hessen bis Freiburg in Südbaden!). Trostpflaster für den Südwesten: Die regionale Liga darf die doppelte Anzahl von Bewerbern um den Aufstieg in die dritte Liga ins Rennen schicken.


    Denn auch in der Zukunft werden nur drei Mannschaften in die 3. Liga aufsteigen. Wahrscheinlich werden die fünf Meister und der Zweitplatzierte des Südwestens in Zukunft eine Aufstiegsrunde austragen, die zugleich der Ermittlung des Deutschen Amateurmeisters dienen soll. Das genaue Procedere sowie die Regularien für die Qualifizierung zur den neuen regionalen Ligen müssen noch gemeinsam von DFB und DFL festgelegt werden. Dazu ist Zeit bis zum Frühjahr des kommenden Jahres, denn bereits die kommende Saison 2011/12 wird im Zeichen der Qualifizierung für die vierte Spielklassenebene stehen.


    Auch die Bedeutung der Reform für das Schiedsrichterwesen ist noch nicht klar. Es werden jedenfalls mehr Schiedsrichter auf der vierten Ebene benötigt werden, denn die Zahl der zu besetzenden Spiele wird von 459 Begegnungen auf 765 Matches steigen. Es steht zu erwarten, dass z. B. der WFLV seine Spiele (153) mit eigenen Kräften zu besetzen haben und dafür eine ähnliche Anzahl von Referees wie in der NRW-Liga benötigen wird. Zugleich würde das aber auch bedeuten, dass die Qualifizierung der Schiedsrichter zur 3. Liga noch schwieriger werden wird als bisher.

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • Zitat von schirifan;147387

    Für den Regionalverband West hat die neue Regelung den Vorteil, dass die Vereine nicht mehr zwischen Lotte im Norden und Kaiserslautern im Süden verteilt sind, sondern sich auf das Gebiet Nordrhein-Westfalens konzentrieren werden. Andererseits wird durch diese Beschränkung die NRW-Liga auf die zweite Ebene im Bundesland verschoben und damit wohl weiter verringert.



    Ich kann mir auch vorstellen, daß die NRW-Liga in ihrer jetzigen Form dann wieder abgeschafft wird, da sie geographisch ja genau mit der neuen RL West übereinstimmen würde. Also eine RL West mit zwei Westfalen-, einer Niederrhein- und einer Mittelrheinliga als Unterbau.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Die Abschaffung der NRW-Liga bei der Einführung der Regionalliga West würde zu einem deutlichen Qualitätsanstieg der Verbandsligen führen.


    Das die SR der neuen RL nur in ihren Staffeln angesetzt werden, kann ich mir nicht vorstellen, denn dann würde der DFB keinen kompletten Eindruck der SR erhalten, z.B. durch Beobachtungen in andern Regionalverbänden.

  • Zitat von big-mac;147586

    Das die SR der neuen RL nur in ihren Staffeln angesetzt werden, kann ich mir nicht vorstellen, denn dann würde der DFB keinen kompletten Eindruck der SR erhalten, z.B. durch Beobachtungen in andern Regionalverbänden.



    Das gehört in der Tat noch zu den Geheimnissen. Über das SR-Wesen gibt es ja überhaupt noch keine Aussage. Da wird man abwarten müssen, wie die Reform auf der Verwaltungsebene durchschlägt. Der DFB wird aber wohl die Hoheit über die "regionalen Ligen" aufgeben und (zurück) in die Hand der Regional- und Landesverbände legen. Von daher gibt es für beide Richtungen gute Gründe. Für den Moment aber, zugegeben: Spekulation ...

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)