Beiträge von sArnie

    Ich möchte noch einmal betonen, dass ich die Existenz der Ausführungsbestimmungen "im kleinen Büchlein" nicht in Frage Stelle. Ich verweise aber noch einmal auf meine Ausführungen im letzten Post. Wenn der "quick free kick" eben nicht mehr möglich ist, wenn der Ball sich z.B. aufgrund des Fouls nicht mehr am Ort des Vergehens befindet und dann die Freigabe durch Pfiff bzw. "free kick management" notwendig wird, dann ist eine Schnelle Ausführung

    • nur noch sehr selten möglich
    • durch die Gegenspieler leicht zu verhindern
    • eben doch ein Vorteil für die Mannschaft des Foulenden, weil sie kaum angewendet werden kann/wird.


    Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum der Regeltext selbst die schnelle Ausführung ohne Pfiff ausdrücklich zum Standard erklärt, wenn die Ausführungsbestimmungen genau das Gegenteil bewirken. Und schließlich möchte ich den hier Anwesenden einmal empfehlen, zukünftig darauf zu achten, wie selten irgend ein Schiedsrichter diese Ausführungsbestimmungen tatsächlich anwendet. Ich empfinde den Widerspruch zwischen Regeltext und Ausführungsbestimmungen der UEFA als absurd. Aber das muss ein Schiedsrichter offenbar ignorieren können.

    Wow! Ich bin ganz sicher kein Bayernfan, aber ich käme nie auf die Idee, einen neuen Torwart beim ersten Spiel wegen eines - zugegebener Maßen wirklich haarsträubenden - Fehlers so herunterzuputzen. Das gilt umso mehr, als die Fans noch zusätzlich Druck auf den Neuzugang ausgeübt haben, indem sie ihm Verhaltensmaßregeln aufgedrückt haben, wie sie sie noch von keinem anderen ihrer Millionenschweren Söldner, pardon: Profis verlangt haben.


    Vor allem aber bin ich ein wenig irritiert, wie hier auf einzelne Spieler/Vereine eingehackt wird, während gleichzeitig vergleichbar hämische Kritik an Schiedsrichtern im Allgemeinen oder einzelnen Personen aus der Riege kategorisch abgelehnt wird. Ich finde das schade.

    Für mich sind das Scheinargumente, redrefer. Die Mannschaft des Gefoulten soll durch den Freistoß einen Ausgleich für einen Nachteil erhalten. Mit welcher Begründung soll der Vorteil der "schnellen Ausführung" ohne Freigabe durch Pfiff, wie er laut Regelwerk grundsätzlich immer ausgeführt werden kann, nach einer gewissen Zeit verfallen? In den Fällen, in denen eine Ausführung "in wenigen Sekunden" nicht möglich ist - und das ist relativ oft der Fall - soll der Schiedsrichter gegen den ausdrücklichen Wortlaut der Regel eine Freigabe per Pfiff durchsetzen, auch wenn die Mannschaft des Gefoulten Spielers das ausdrücklich nicht will?


    Und erzähle mir bitte nicht, dass nur Vergehen der Mitspieler des Foulenden oder derjenige selbst eine Verzögerung von "wenigen Sekunden" bewirken könnten. Für diese Fälle wurde der recht harmlose Papiertiger der "Spielverzögerung" geschaffen, den ich selbst bei offensichtlichen Anstrengungen der Spielverzögerer so gut wie nie habe zupacken sehen. Wie oft rollt der Ball nach dem Foul oder durch das Foul in eine leere Ecke des Spielfeldes und muss von einem Mitspieler des Gefoulten herangeschafft werden? Wie oft lassen sich die Foulenden prophylaktisch gleich mal mit auf den Boden fallen und Rollen so lange herum, bis die "wenigen Sekunden" vorbei sind und ihre Mitspieler parat stehen?


    Das "schnelle Ausführen" sollte nach meiner Auffassung - wie ausdrücklich in der Auslegung zur Regel 13 beschrieben, der Standard sein und die Freigabe durch Pfiff nur dann erfolgen, wenn die Mannschaft des Gefoulten die Durchsetzung des 9,15m-Abstands durch den Schiedsrichter einfordert, persönlichen Strafen, Verletzungen oder einer Auswechslung. Alles andere führt meiner Meinung nach den Sinn des (direkten) Freistoßes ad absurdum.

    Verstehe ich es richtig, dass der Spieler der den Freistoß ausführenden Mannschaft also "nach wenigen Sekunden" das recht verwirkt hat, den Freistoß ohne Freigabe des Schiedsrichters durch Pfiff auszuführen?


    Gibt es also z.B. eine Rudelbildung, diskutiert ein Verteidiger mit dem Ball in der Hand mit dem Schiedsrichter, rollt der Ball nach dem Vergehen weiter weg und muss erst wieder an den Ausführungsort geschafft werden und dauert es deswegen länger als "wenige Sekunden" bis der Freistoß ausgeführt werden kann, hat die ausführende Mannschaft "Pech gehabt" und muss warten bis sich eine Mauer gestellt oder der Schiedsrichter gepfiffen hat?

    Es lebe die Fanfreundschaft zwischen Hamburger SV und Hannover 96 ... :rolleyes:


    Nein, auch ich glaube nicht, dass mein Heimatverein Hannover 96 etwas mit der Meisterschaft zu tun haben wird. Dass 96 bei der Diskussion allerdings komplett ignoriert wird, finde ich schon erbärmlich. Die tolle Tendenz der Mainzer hat sich schon abgeschwächt, Freiburg ist abgerutscht und die Frankfurter wurden als "Überraschungsmannschaft" nach Robin Dutt in die Sport1-Doppelpass-Runde eingeladen, als Hannover schon längs vor Freiburg und Frankfurt stand. Hannover 96 ist noch immer auf dem Weg nach oben und wird konsequent totgeschwiegen. Ich verweise auf Latteks Kommentar zu Schulz' Fallrückzieher: "Das war reines Glück".


    Aber was soll's. Mein Tipp ist ganz eindeutig Dortmund. Als Tabellenzweiter haben wir schon zwölf Punkte Rückstand und die Bayern schon sechzehn Punkte. Den Titelgewinn Dortmunds ernsthaft in Gefahr bringen können meiner Meinung nach nur die Schwarzgelben selbst. 16 Punkte aufzuholen, wie die Bayern das noch müssten, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Das entspricht einer Niederlagenserie von sechs Spielen in denen die Bayern jeweils zusätzlich gewinnen müssten. Das ist bei der momentanen Ausgangslage nicht realistisch.


    Es hat schon einen Grund, warum ein Wettanbieter die Wetten auf Dortmund als kommender Deutscher Meister bereits ausgezahlt hat ...

    Laut Artikel im Scotland Herald ist der Schiedsrichter McDonald unmittelbar nach dem Pfiff schon für sich selbst zu dem Schluss gekommen, dass seine Entscheidung zu Pfeifen und Strafstoß zu geben nicht korrekt war. Nach der Rücksprache mit seinem Assistenten hat er dann die Entscheidung zurück genommen.


    Gelogen hat er wohl in dem Sinne, dass er zunächst behauptet hatte, sein Assistent hätte ihm geraten keinen Strafstoß zu geben, die Aktion des Torwarts sei kein Foul gewesen. Offenbar hatte er aber in Wahrheit nur aufgrund seiner eigenen Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung diese zurück genommen.


    Der Assistent ist nach dem Vorfall und den darauf folgenden Ermittlungen zurückgetreten und hat sein Amt aufgegeben. Offiziell heißt es dazu, der assistent sei bereits vor dem Vorfall unzufrieden gewesen und hätte sich dann darüber beschwert, wie seine Rolle bei diesem Geschehen von Schiedsrichter McDonald und dem Schiedsrichterverband dargestellt worden sei.


    Der Spieler sieht sich benachteiligt, er sei klar gefoult worden, er sei sogar unmittelbar vor dem eigentlichen Foul schon im Strafraum gehalten worden. Quelle.


    Der Boss der gegnerischen Mannschaft, Dundee United, sah im Versuch McDonalds einen Strafstoß zu geben einen Manipulationsversuch, der seiner Ansicht nach nur daran scheiterte, dass sich eben herauskristallisiert hätte, dass die aktion des Torwarts keinen Strafstoß rechtfertigte. Quelle.


    Alle Beteiligten und Unbeteiligten sind nun irgendwie unzufrieden und haben sich wohl auf den Schiedsrichter "eingeschossen". Der selbst hat im Hinblick auf diesen Vorgang wirklich keine besonders glückliche Figur abgegeben, wird aber von seinem Verband in Schutz genommen; schließlich habe er den Strafstoß zu Recht zurück genommen, als er sich darüber klar wurde, dass seine Wahrnehmungen wohl keinen Strafstoß rechtfertigten.


    Was den Streik angeht ist dieser Vorfall wohl nur ein Puzzleteil von vielen. Es sind scheinbar die Reaktionen von allen Seiten und der Tonfall in dem diese geäußert wurden, die die Schiedsrichter zu diesem Streik gebracht haben.

    In der Wiederholung war recht deutlich zu sehen, dass der Freiburger mit dem Kopf am Ball ist bevor Weidenfeller den Ball berührt und bevor es den Kontakt zwischen Angreifer und Weidenfeller gibt. Ich hätte das nicht als unerlaubten Angriff bewertet.


    Aber es war in jeder Hinsicht grenzwertig: Es gab einen Kontakt zwischen Angreifer und Torwart und der fand sehr nah an der Torraumgrenze statt. Ich glaube hier lag es im Ermessen des Schiedsrichters den Angriff als regelgerechten Kampf um den Ball zu werten und/oder den Angriff als außerhalb des Torraums einzuschätzen.


    Wäre ich Fan des BvB würde ich mich mehr darüber ärgern, dass Weidenfeller den Ball nicht mit gestrecktem Arm oberhalb des Angreifers wegzufausten versucht. Dann wäre der Angreifer nicht mehr an den Ball gelangt und hätte nur Weidenfeller getroffen. Damit wäre das Problem gelöst gewesen. So bestand meiner Meinung nach durchaus Ermessensspielraum, das Tor gelten zu lassen.

    Zitat von Christoph;149635

    abenteuerlich! Wie willst du denn bitte die :rote_karte: begründen?


    Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die FIFA-Auslegungen zur Regel 12:




    Nach meinem Verständnis heißt das

    • das Pfeifen ist eine "verbale Ablenkung" und damit unsportliches Betragen
    • das unsportliche Betragen ist mit einer Verwarnung zu bestrafen
    • das Spiel darf für die Verwarnung unterbrochen werden, wenn kein Vorteil für den Angreifer zu erwarten ist
    • die Spielfortsetzung ist ein indirekter Freistoß


    Schätzt der Schiedsrichter die Situation zum Zeitpunkt der Ablenkung dann so ein, dass eine klare Torchance verhindert wurde, wird das verwarnungswürdige Vergehen der verbalen Ablenkung, für das ein (indirekter) Freistoß gewährt wird, zum feldverweiswürdigen Vergehen.


    Die Frage ob in dieser speziellen Situation ein "Vereiteln einer offensichtlichen Torchance" vorlag, ist Ermessenssache. Hier eine :rote_karte: zu geben, wenn man das als "Vereiteln einer offensichtlichen Torchance" bewertet, ist meines Erachtens aber eindeutig durch die Regeln und die Hinweise zur Auslegung gedeckt.

    Die Diskussion darüber, ob es gerecht ist, dem Schiedsrichter die Vorteilsgewährung und die Wertung des Tors zu untersagen, ist denke ich hinreichend erörtert worden. Es mag schlüssig sein mit anderen Regeln, ist aber für normal denkende Menschen schwer nachzuvollziehen. Aber das ist ja im Bezug auf das Regelwerk nichts Ungewöhnliches.


    Ob und wenn ja wie eine Torverhinderung nach einem unerlaubten Betreten sportgerichtlich bestraft werden kann, ist - denke ich - der einzige Punkt, der noch offen ist. Eine persönliche Strafe für den Spieler, der das Tor verhindert hat scheint mir nach der Lektüre der letzten Beiträge durchaus möglich und wahrscheinlich.


    Was mich aufregt ist ja auch nicht die fehlende Bestrafung des Spielers vor Ort, sondern die Tatsache, dass der Schiedsrichter das Tor nicht werten darf und damit dem AW-Spieler und dessen Mannschaft ein erhaltenes Tor "schenkt" und so u.U. auch die Punkteverteilung zu Gunsten dessen Teams nicht verhindern kann.


    Die für mich entscheidende Frage lautet also: Gibt es eine Möglichkeit, an der Wertung des Spiels sportgerichtlich etwas zu ändern und/oder kann (nur) der Spieler oder der Verein über Sperren oder Geldstrafen bestraft werden?

    Wenn ich Manfred richtig verstanden habe, dann liegt genau dieser Sachverhalt (bereits erfolgte Bestrafung) nicht vor, da der Schiedsrichter die Torverhinderung eben gar nicht bestrafen darf. Die Verwarnung für den beschriebenen Vorfall erhält der Spieler nach meinem Verständnis ausschließlich für das unerlaubte Betreten. So betrachtet wurde die Torverhinderung also gesehen, aber regelkonform nur im SB vermerkt, etwa so, wie von Zuschauern geworfene Gegenstände.


    Manfred wies auch darauf hin, dass ja eine Meldung eines solchen Vorfalls im SB erfolgen muss. Wenn keine sportgerichtliche Bewertung mehr stattfinden dürfte, ergäbe ja solch eine Meldung keinen Sinn.


    Zitat von Manfred

    Wenn die Tat mit dem idF und der Verwarnung "abgegolten" wäre, warum sagt dann die Lehrmeinung, dass ein solcher Vorfall ausdrücklich gemeldet werden muss?

    zu 2. Ein Tor wird nicht gewertet obwohl es gefallen ist und ein Spieler der verteidigenden Mannschaft durch einen Regelverstoß (unerlaubtes Betreten) das Tor verhindert hat. Inwiefern kann man das unterschiedlich sehen, ob das ein Vorteil ist?


    zu 3. Ein "Jein" ist das für mich nicht, denn der Spieler wird für die Torverhinderung eben nicht bestraft, sondern nur für das unerlaubte Betreten.


    zu 4. Der Schiedsrichter wird durch die Regel gezwungen die Torverhinderung nicht zu ahnden. Dass der Schiedsrichter einen Regelverstoß begehen würde, wenn er das Tor trotzdem wertet, ist mir bewusst. Dass dieser Regelverstoß dann im Rahmen einer sportgerichtlichen Entscheidung z.B. zu einer Änderung der Wertung oder auch einer Neuansetzung führen kann, ist mir ebenso bewusst.


    Habe ich dich richtig verstanden, dass auch dann, wenn der Schiedsrichter das Tor regelkonform nicht wertet und nur das unerlaubte Betreten ahndet, Ergebnis und Punkte der Partie insgesamt unter Vorbehalt stehen, weil ein Sportgericht aufgrund der Meldung im SB nachträglich neu über die Wertung des Spiels entscheiden kann? Und muss dann auch der Spieler mit einer nachträglichen persönlichen Bestrafung rechnen?

    Dass nach einem FaD weitere Sanktionen beschlossen werden, war mir bewusst. Ich war bisher aber davon ausgegangen, dass Spielszenen, die der Schiedsrichter beobachtet und bewertet hat eben nicht nachträglich und/oder zusätzlich bestraft werden könnten. Das ist zumindest immer dann angeführt worden, wenn ein Schiedsrichter ein Vergehen, das im nachhinein mehr oder weniger einhellig als "rotwürdig" angesehen wurde, mit der :gelbe_karte: bestraft hatte. Als Beispiel sei hier Tim Wieses "Karatetritt" angeführt, den Wagner nur mit der :gelbe_karte: bedacht hatte.


    Wie das zusammenpasst, mit euren Aussagen, ist mir nicht wirklich klar, aber ihr wisst es definitiv besser.


    Noch einmal zusammengefasst:


    1. Der angreifenden Mannschaft wird ein Tor verweigert, denn der Schiedsrichter darf die Vorteilsregelung nicht anwenden - die ja mal bestanden hat.
    2. Der verteidigenden Mannschaft wird ein erheblicher Vorteil eingeräumt, indem selbst wenn das Tor trotz des Eingreifens eines ihrer Spieler erzielt wird, dieses nicht gewertet werden darf.
    3. Der Spieler, der offenbar einen solch schwer wiegenden Verstoß begangen hat, dass er mit einer Meldung im SB notiert werden muss, darf vom Schiedsrichter nicht bestraft werden.
    4. Tor und Punkteverteilung können nicht infrage gestellt werden, weil der Schiedsrichter sich an die Regeln gehalten hat, halten musste. Würde der SR das Tor hingegen werten, könnte die Wertung des gesamten Spiels wohl aufgehoben werden.
    5. Obwohl im Spiel selbst alle Regeln korrekt angewendet und alle Strafmöglichkeiten ausgeschöpft wurden, darf anschließend ein Verfahren zusätzliche Strafen aussprechen, von denen aber keine die Wertung des Tores oder der Punkte aus dem betreffenden Spiel betreffen.


    Ich hoffe ich habe das richtig zusammengefasst. Nach meinem persönlichen Empfinden ist diese Regelung - vorsichtig ausgedrückt - absurd.

    Das ist mir zu hoch. Die Torverhinderung darf vom Schiedsrichter nicht geahndet werden und deshalb soll sie dann ein Sportgericht bestrafen? :confused:


    Entweder es darf eine Bestrafung geben oder eben nicht. Wenn eine persönliche Strafe wegen Torverhinderung - die es ja grundsätzlich im Regelwerk gibt - nicht ausgesprochen werden darf, wie sollte dann ein Sportgericht diese Handlung bestrafen können? Grobe Unsportlichkeit? Die steht bereits unter Strafe, darf aber hier gerade nicht bestraft werden.


    Entweder man schafft die Möglichkeit einer Bestrafung für die Torverhinderung durch den Schiedsrichter, oder es darf auch nachträglich keine Bestrafung geben. Denn nach meinem Verständnis hat der Schiedsrichter die Situation bereits betrachtet und bewertet und kein Sportgericht kann daran bei einer bloßen Verwarnung wegen unerlaubten Betretens noch etwas ändern.

    Ist es nicht so, Manfred, dass sich die AW-Spieler im Bereich neben dem eigenen Tor und hinter der Torlinie aufwärmen sollen? Sie befinden sich also gerade wegen entsprechender Relen in dem Bereich, von dem aus so ein Eingriff ins Spielgeschehen möglich ist. Da sich dort manchmal während der gesamten Partie Spieler der verteidigenden Mannschaft aufhalten, wäre ein solcher Eingriff, wenn sich diese, pardon, beknackte Regelauslegung herumspricht, sicher für den einen oder anderen Spieler eine Überlegung Wert.


    In dem Zusammenhang frage ich mich, wie nachträglich eine Sperre ausgesprochen werden können soll, wenn das Vergehen beobachtet, bewertet und mit der :gelbe_karte: bestraft worden ist. Zitat von flitzpiepe: "Natürlich hat der eintrag im Spielbericht zu erfolgen. Normalerweise müsste der Rechtsausschuss dann eingreifen und den Spieler entsprechend sperren."

    A_Kappi: Warum die Zuschauer anlügen? Warum nicht einfach das tun, was alle Schiedsrichter hier - zu Recht! - für sich in Anspruch nehmen, nämlich zu schweigen? Es kann nicht sinnvoll sein, Zuschauern oder gar Medien, etwas anderes zu sagen, als hinterher in der Sportgerichtsverhandlung. Wenn so etwas heraus kommt gibt das nur Probleme.


    Wenn das auch von Pfeifekopp so gemeint gewesen ist, dass er nur vor Zuschauern und Medien nicht sagen würde, was er beobachtet hat, in einem eventuellen Sportgerichtsverfahren aber schon, dann wäre ich doch sehr beruhigt.


    schiriassi: Du redest dich raus. Ich schrieb, dass du Schäfer offenbar eine Lüge zutraust. Du verteidigst dich damit, dass Schäfer sich vielleicht "etwas zusammenreimt", was Gagelmann nicht gesagt hat, und das wider besseres Wissen verbreitet. Was unterstellst du Herrn Schäfer damit denn sonst? Nur einen Irrtum?


    Du traust Schäfer zu, Gagelmann die von der Bild zitierte Äußerung in den Mund zu legen, obwohl der Schiedsrichter diese Worte vielleicht nicht gesagt hat. Was soll die Behauptung Schäfers, Herr Gagelmann habe die Äußerung so gemacht, anderes darstellen als eine Lüge, wenn Schäfer das nicht gehört hat? Selbst wenn es sich nur um einen bloßen Irrtum handeln würde, wäre Schäfer spätestens dann ein Lügner, wenn er einen Irrtum ausschließt und es als Tatsachenbehauptung hinstellt.


    Wie ich schon schrieb, wenn ein Schiedsrichter sich über Gebühr angegangen fühlt, dann soll er klar und deutlich sagen dürfen, dass der Andere die Grenzen übertritt. Dass er dabei auf seine Wortwahl achten sollte ist empfehlenswert, aber nicht in jeder Situation realistisch. Wenn sich der Spieler im Ton vergreift, sollte man ihn verwarnen und nicht ebenso zurück schimpfen. Wenn es einem aber mal rausrutscht, dann sollte man dazu stehen, wenn der Spieler es nicht nur öffentlich behauptet, sondern auch vor ein Sportgericht bringt.


    Du stellst aber deinen ganzen Beitrag darauf ab, dass Herr Schäfer das falsch wiedergibt oder falsch verstanden hat. Ob er nun Zeugen hat oder nicht, ist nur von Bedeutung, wenn irgend eine Instanz über den Wahrheitsgehalt urteilen soll. Schäfer macht sich angreifbar, wenn er etwas öffentlich als Tatsache behauptet, das er nicht beweisen kann. Über den Wahrheitsgehalt seiner Aussage sagt das aber nichts aus.

    Zur Äußerung selbst mag ich nicht urteilen, ob das eine Beleidigung ist. Da es aber offenbar keine Zeugen gibt, wird das wohl nie zu einer Entscheidung führen. Gerade wenn niemand diese Anschuldigungen bezeugen kann, sollte man sich gut überlegen, ob man solche Dinge vorbringt.


    Meiner Meinung nach, ist die Äußerung, wenn sie denn so gefallen ist, keine Beleidigung. Der Ton ist rau und ich finde es bemerkenswert, was Schiedsrichter an Brüllerei, Gesten und aggressivem Heranstürmen so durchgehen lassen, bevor sie mal die Gelbe Karte zeigen. Die Spieler nehmen für sich die Emotionen in Anspruch, und nutzen sie als Entschuldigung für so manche Unverschämtheit. Offenbar erwarten die Spieler aber, dass emotionales Anschreien den Schiedsrichter völlig kalt lässt. Das ist natürlich nicht so.


    Wenn diese Aussage so gefallen sein sollte, würde ich aber darauf hoffen, dass der Schiedsrichter auch dazu steht und vielleicht bei dieser Gelegenheit auch mal spiegelt, was bei ihm so alles ankommt. Das würde vielleicht auch dem einen oder anderen Zuschauer oder Spieler, der diese Äußerung für eine Beleidigung halten sollte, mal die Augen öffnen.


    Doch ich möchte trotzdem noch etwas loswerden, denn ein paar Beiträge zu diesem Thema empfinde ich als befremdlich.


    Herrn Schäfer aufgrund persönlicher Antipathien pauschal eine Lüge zuzutrauen (Schiriassi ), finde ich schon etwas eigenartig.


    Die Rote Karte schon mal bereit zu halten, weil er sich über diese angebliche Äußerung beklagt, wie flitzpiepe schreibt, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.


    Zitat von Pfeifekopp;146973

    1. Würde ich genau das von den SRA in einem Team erwarten.


    Bedeutet das also, Chorpsgeist und Schulterschluss um jeden Preis? Ist das im Sinne von Fairplay? Schiedsrichter sind dazu da, die Einhaltung der Regeln zu überwachen und durchzusetzen. Sie sind Menschen und jeder wird nachvollziehen können, wenn einem Schiedsrichter mal ein falsches Wort heraus rutscht. Doch sollte man auch dazu stehen und nicht auch noch seine Kollegen dazu anleiten, zu lügen, um selbst besser dazustehen.


    Ist das wirklich so gemeint?

    Ein Trauerspiel. Ich verstehe nicht, wie ein Fan minutenlang mit einem Seitenschneider am Fangnetz herumschnippeln kann, ohne dass sich ihm ein Ordner oder Polizist auch nur nähert. Dann stehen etwa dreißig Polizisten vor dem Gästeblock und kein Ordner oder Polizist im Block. Dass es nie hundertprozentig möglich sein wird, verbotene Gegenstände von den Tribünen fernzuhalten, ist sicher jedem klar.


    Ich würde mir wirklich wünschen, dass beim Zünden von Feuerwerkskörpern immer und ohne Ausnahme der betreffende Block geräumt wird. Nur so kann man vielleicht erreichen, dass nicht Ordner oder Polizisten Babysitter für eine Horde "erwachsener" Hohlköpfe spielen müssen, sondern vielleicht mal eine gewisse Selbstregulierung einsetzt.


    Das Sicherheitskonzept - sofern man sich traut, das so zu nennen - ist katastrophal fehlgeschlagen. Auch deswegen fände ich eine Wertung für Italien völlig falsch. Das Versagen der italienischen Sicherheitskräfte wiegt umso schwerer, als die Italiener schon seit Jahren wissen müssten, dass sie da etwas falsch machen. Es ist absolut keine Besserung der Situation erkennbar.


    Der serbische Verband wiederum täte gut daran, hier auch mit eigenen Sicherheitskräften entgegenzuwirken. So könnte vielleicht Einiges verhindert werden oder vielleicht sogar die Delinquenten ausfindig gemacht und bestraft werden.

    Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie Herr Blatter darauf kommt, dass eine Mannschaft beim Golden Goal eher angreifen wollen würde, als bei einer zeitlich vorgegebenen Verlängerung. Wenn das nächste Gegentor das definitive "Aus" bedeutet, neigt man meiner Meinung nach deutlich eher zum Mauern, als in der normalen Situation der Verlängerung, in der man durch einen nachträglich erzielten Ausgleich eventuell noch ins Strafstoßschießen gelangen kann.


    Mit Golden Goal wird, meiner Meinung nach, vor allem derjenige einen Vorteil haben, der das nötige Abschlussglück zuerst hat. Inwieweit das einen Vorteil haben soll, gegenüber dem Glücksfaktor eines Elfmeterschießens, erschließt sich mir nicht.

    Djakpa steigt zum Kopfball hoch und trifft den Ball in etwa 2,50m Höhe, weil er ihn mit den Augen fixiert. Ihm dann Absicht zu unterstellen, als er Diego der unter/neben ihm steht mit dem Fuß trifft, ist nicht angebracht.


    Genau so hat Herr Stark das auch bewertet.

    Zitat

    Stark hinterher: „Es war keine klare Absicht und klarer Tritt zu erkennen.“ Bild.de