Beiträge von Sinnaoi

    Na dann einmal herzlich Willkommen!

    Ich geh gleich mal auf deinen letzten Satz kurz ein:


    Für die alten Hasen hier wohl ne Recht "doofe" Frage aber bei dem Gebiet hakts bei mir leider noch, deswegen danke für jeden Input!

    Es gibt keine doofen fragen!
    Ich mache das nun schon viele Jahre und kann dir sagen, dass selbst bei für mich unstrittigen Sachen dann doch jemand eine andere Meinung vertritt.
    Leider existiert im Fußball, wie so oft, keine klare Linie die deutschlandweit gelehrt wird.

    Nun zu deiner Frage.
    Der Schütze der angreifenden Mannschaft entscheidet nicht, ob eine Mauer gestellt wird und nicht.
    Die Mauer ist ja ein Instrument der verteidigenden Mannschaft, um bei Freistößen die eine hohe Torchance haben diese zu minimieren.
    Das der Schütze keine Mauer will, ist ja klar.

    Am Mittelkreis ist es selbst auf dem Kleinfeld der D-Jugend sehr unüblich überhaupt eine Mauer zu stellen.
    In der Regel wird eine Mauer bei Freistößen um den Strafraum herum gestellt.

    Da fragst du also kurz die verteidigende Mannschaft, ob sie eine Mauer wollen und gehst dann die 9,15m (grob) ab.
    Sobald eine Mauer gestellt wird, muss der Pfiff kommen. Ist quasi wie nach einer persönlichen Strafe oder Auswechslung.
    Da die Spieler das nicht immer wissen, sollte da die Information an den Schützen kommen: "Auf Pfiff bitte, ich stell die Mauer noch!".

    Dann ist die Situation klar und du kannst locker auf deine Position gehen.

    Will bei einen Freistoß der Schütze schnell spielen und es stellt sich der Verteidiger vor dem Ball und wird angeschossen, dann musst du das mit einer gelben Karte sanktionieren :gelbe_karte: da er die schnelle Spielfortsetzung unterbrochen hat.
    Also 2 mal unrecht für die Angreifer (1x = Foul für das es den Freistoß gab und 1x = Blockieren des Freistoßes).

    Ist es allerdings in Strafraumnähe musst du bisschen Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Die Mauer in diesen Torkritischen Bereichen steht der Verteidigung zu.


    Beste Grüße

    Ich finde die Idee mit dem Logo richtig cool, leider lässt es sich nicht mehr anzeigen.

    Ja ich weiß nicht, warum man das nicht mehr sehen kann :D
    Ich bin schnell zur Sporttasche gehuscht und habe mal ein neues Foto geknipst. (Siehe Anhänge)


    Hat dies vielleicht noch mal einer oder gibt es womöglich die Aufnäher des FVN irgendwo?

    Die kannst du als Schiedsrichter selbst nicht bestellen.
    Frag deinen Obmann, der kann diese Aufnäher beim Verband bestellen.
    Die Kosten pro Aufnäher belaufen sich auf 2€.
    Die musst du selbst tragen, aber ich denke, dass man das mit den Spesen gut abdecken kann ;)


    Und an alle andere:
    Doppelseitiges Klebeband, Aufnähen, Draufschweißen und und und ist total unnötig.
    Ich habe einen super Tipp für euch, der eure Trikots nicht versaut und noch dazu Allwetter-Fest ist.
    Noch dazu braucht ihr nur ein Wappen / Aufnäher für ALLE eure Trikots!


    Schaut euch die Datei SR2 an.

    Ich habe auf dem Wappen 4 sehr starke Magnete mit Sekundenkleber befestigt.
    Dann auf einer alten roten Karte (kann auch ein Stück Pappe sein, aber die Karten passen perfekt in die Brusttasche) die 4 Gegenstücke der Magnete mit Sekundenkleber befestigt.
    Ich habe da noch eine zweite Karte mit dazu genommen, damit ich so das Wappen lösen kann, ohne am Wappen selbst ziehen zu müssen. Ich drücke also die gelbe Karte von der roten Karte in meiner Brusttasche auseinander und der Aufnäher fällt ab.

    Bisschen die rote Karte aufrauen, dann hält der Kleber auch besser.
    Sieht zwar total versaut aus mit den ganzen Klebeflecken, kann man bestimmt auch besser hinkriegen als ich, aber man sieht es sowieso nicht in der Brusttasche und es funktioniert super.

    LG

    Hey,

    ja da wirst du auch keine klare, offizielle, Antwort für kriegen können.

    Diese Regellücke ist mich auch schon aufgefallen.
    Auch das solltest du mit deinem KSA besprechen, wie die das so handhaben wollen.

    Wir lassen hier die Kirche im Dorf und sagen bei deiner Situation: Abseits.

    Es ist bisweilen schwer überhaupt eine Abseitssituation zu erkennen, wie soll man da überhaupt beides genau beurteilen können?
    Sehe ich, dass ein Spieler weit nach vorne guckt und mit dem Fuß ausholt, geht mein Blick sofort Richtung abseits.
    Sollte er den Ball langsam kicken oder Lupfen, sehe ich das zum Teil gar nicht mehr ohne Assistenten.

    Bei den ganzen Regel-Ungelehrten auf den Platz fährst du da besser, wenn du auch dort Abseits gibst.
    Du kannst den anderen 11-20 Spielern und Trainern nicht erklären, warum das laut Regelwerk kein Abseits ist.
    Ist auch nicht im Sinne des Sports!

    Das die Regel für den VAR eingeführt wurde haben die Kollegen ja vollkommen richtig erläutert.

    Ich denke wir müssen darauf warten, bis in den Profi-Ligen genau diese Situation einmal passiert.
    Dann wird der IFAB oder DFB da definitiv eine Änderung vornehmen.

    Gutes Beispiel: Umgehen der Rückpassregel.
    Wir alle kennen die Situation: Spieler lupft sich selbst den Ball hoch und spielt ihn mit dem Kopf zum Torwart und umgeht der Rückpassregel.
    Früher war das auch kein Vergehen, doch dann hat man die Regel eingeführt, dass es ein verwarnungswürdiges Vergehen ist, die Rückpassregel so zu umgehen.

    Gleiches wird früher oder Später auch mit der Abseitsregelung stattfinden.
    Oder wie DFB üblich irgendwo versteckt in einem Kommentar oder Anhang zum Regelwerk.

    In der Verbandslehrwarttagung war das auch schonmal Thema, aber man hört ja nicht auf die Schiris, solange bis die Presse das nicht sieht :D

    Hey Nr.23

    das Thema Rechtssicherheit ist komplex.

    Übergeordnet soll es heißen, dass eine Beleidigung egal ob du sie SRA oder SRB an den Kopf geworfen hast, immer ROT gibt.
    Bei der übergeordneten Rechtssicherheit geht es vor allem um KLARE FÄLLE die man eigentlich nicht diskutieren muss.
    Diese klaren Fälle sind für uns die Pflichtverwarnungen / Pflichtroten, wie z.B. :
    - Trikot ausziehen
    - Unerlaubtes Betreten / Falsche ausgeführte Auswechslung
    - Anbringung von Markierungen auf dem Feld

    - Unangemeldeter Torwarttausch
    - Schlagen
    - Spucken
    - Abwerfen

    und und und. Das ist allerdings sehr Verbandsspezifisch was da gelehrt wird.
    Schau dir da am besten in deinem Kreis an, was der KSA da so vorgegeben hat.

    ___

    Nun treffen wir aber auch Entscheidungen, die nicht so klar sind oder wo wir im Sinne des Sports entscheiden können ob wir dafür überhaupt eine Karte geben.
    Gutes Beispiel: Meckern.
    Kritisieren einer Schiedsrichterentscheidung ist laut Regelwerk klar Gelb.
    Doch, wenn ich jedes mal in den letzten Jahren eine gelbe Karte gezeigt hätte, wenn jemand meine Entscheidung kritisierte, dann hätte der Kreis keine Spieler mehr.

    Hier musst du den Spielern DEINE Linie zeigen.
    Das heißt du schaffst für das Spiel oder für dich als Person eine klare Rechtssicherheit.
    Solltest du also Spieler A in der 5. Minute die gelbe Karte gezeigt haben, weil er bei einer Auswechslung direkt reingelaufen ist ohne das der ausgewechselte Spieler raus war, dann musst du auch Spieler B in der 89. Spielminute noch die gelbe Karte dafür zeigen, wenn er das gleiche macht.

    Bei Meckern ist es wirklich schwer eine Linie zu finden, da nicht jedes Meckern gleich schlimm ist (aus persönlichem Empfinden).
    "Echt jetzt, dafür Strafstoß? Totale Fehlentscheidung!"
    wirkt anders als
    "Was pfeifst du denn da jetzt wieder??"

    Doch auch hier solltest du mit der Zeit und Erfahrung deine Grenzen setzen.

    _____

    So mache ich es:
    Meckern geht mir eigentlich so ziemlich am A... vorbei, solange:
    - Ich nicht angerannt werde dafür
    - Man mich nicht anschreit
    - Wild mit den Händen dabei rumfuchtelt
    - Es nicht wiederholt wird

    Du siehst, die ersten 3 Punkte sind außenwirksam.
    Das heißt, wenn ein Spieler das macht sehen alle anderen Spieler, die Zuschauer, die Beobachter und was weiß ich wer noch, dass der Typ gerade mich angemeckert hat.
    Zeige ich da nicht sofort, dass ich das nicht tolerieren werde, werde ich das im Verlauf des Spiels bereuen!

    Wie man darauf antwortet ist klar:
    Außenwirksam mit außenwirksam.
    Wird eines der ersten 3 Punkte gemacht, so zeige ich eben so deutlich nach außen, dass es nicht geht.
    Das muss nicht die gelbe Karte sein!
    Gute Körpersprache, deutliche Gestik und eine klare Ansprache kann genau so wirksam sein.

    Bei dem Spiel mit den 9 gelben Karten habe ich ganz klar kommuniziert, jungs bis hier hin und nicht weiter.
    Das habe ich auch sehr außenwirksam gemacht (deutliches heben beider Arme und von mir wegzeigen).
    Wem da die Glühbirne nicht angeht, dem muss ich eben mit etwas Gelb nachhelfen.


    Wenn ich hier also, nicht schön, aber Fehler können passieren, den falschen Spieler des Feldes verwiesen habe oder aus anderen Gründen im Nachgang klar wird, dass das ein eindeutiger Fehler von mir war, so habe ich darüber ungefragt Bericht zu erstatten

    Das ist der wichtige Punkt.
    Das du darüber berichtest ist richtig, doch obliegt es dir im Nachgang nicht mehr diese Entscheidung zu bewerten.
    Beispiel einer Fehlentscheidung die du im Nachgang im Bericht vermerkst:
    Rü.Nr. 16 Heim hat Rü.Nr.2 Gast mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ich habe daraufhin Rü.Nr. 5 Heim die rote Karte gezeigt.

    Da braucht nichts von Fehlentscheidung stehen. Hat da auch nichts zu suchen. Du gibst einfach die Fakten wieder.
    Bist du dir nicht sicher wer den Schlag ausgeführt hat, dann bist du gut daran gelegen deine Entscheidung einfach so 1 zu 1 im Bericht zu erwähnen.
    Ob das richtig war und nicht das klärt die Kreiskammer dann in einem Verfahren, sollte sich der Spieler oder der Verein beschweren.

    Die Wertungsbefugnisse eines Schiedsrichters hören ab dem Spielbericht auf.
    Was auf dem Feld passiert, auf dem Weg zum Feld oder vom Feld zur Kabine kannst du alles sanktionieren und bewerten wie du willst, doch im Bericht nun eben nicht

    So wird das von den Verbandssportgerichten und den Ausschüssen auch "gelehrt" - bzw weitergetragen in den Tagungen.

    Diese Leier wieder.. hab ich nie verstanden was das "ohne Wertung" soll.

    Das ist das Problem mit Deutschland.
    Ein Spielbericht ist eben ein Bericht. Ein Bericht, ob er nun von der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder eben vom Schiedsrichter kommt soll lediglich berichten.
    Mit Wertung und eigene Meinung ist es eher ein Kommentar. Mit einem Kommentar kann sich aber ein Dritter keine objektive Meinung darüber bilden.

    Wenn du also im Spielbericht schreibst:
    "Ich hatte angst, da so viele Spieler mich nach dem Freistoß umzingelt hatten und ich lieber schnell nachhause wollte, deshalb abbrach"
    Ist das zwar voll verständlich für den Staffelleiter, jedoch von Gefühlen so vollgepackt, dass immer ein Teil der Wahrheit fehlt.
    Nicht unbedingt zum Nachteil des Schiedsrichters!

    Darum soll man den Spielbericht auch alleine, nach dem Spiel, auf dem Platz schreiben wo die Erinnerung daran noch klar ist und man das gesehene auch direkt niederschreiben kann.
    Die Gefühle wirst du auch in 2 Wochen noch wissen, doch den genauen Sachverhalt eher weniger.

    Hey neuer Kollege :D

    du siehst schon, es gibt zu vielen Situationen unterschiedliche Auffassungen.
    Fußball hat eben kein Schwarz-Weiß Regelbuch und viele Schiedsrichter haben entsprechend viele Meinungen.

    Doch eines nach dem anderen.

    Deine 1. gelbe Karte:
    Du hast die Aussage, dass du parteiisch bist, als Unsportlichkeit gewertet und gelb dafür gegeben.
    Ich persönlich hätte dafür zwar rot gegeben, kann aber auch gelb nachvollziehen.
    Gerade in Situationen die ohnehin schon hitzig genug sind, braucht man nicht unnötig viel aufheizen mit einer roten.
    Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.
    Bei den Männern würde dir eine rote Karte nach einer strittigen Stafstoßentscheidung sicherlich nicht so einfach fallen.

    Hier für die Zukunft: Alles was auch nur leicht in Richtung Beleidigung geht = Rot.
    Du machst es nämlich den Kollegen die darauf die Woche die Mannschaft haben nicht einfacher.
    Die Spieler wissen mit der Zeit was sie sagen können bzw konnten ohne harte Strafe.
    Bei dir kommt sie mit gelb weg und bei mir wundert sie sich, dass sie sofort duschen gehen kann.
    Eine klare Linie auch unter Schiedsrichtern ist wichtig und gibt den Spielern eine gewisse Rechtssicherheit.

    Deine Ampelkarte:
    Du hast es auch als Beleidigung aufgefasst, als sie dich "Pfeife" genannt hat - zumindest lese ich das so raus.
    Doch dann MUSST du die rote Karte ziehen!
    Das sie bereits eine gelbe hat ist dabei absolut egal.
    Die Ampelkarte gibt es nur bei zwei gelbwürdigen Vergehen.

    Das ist wichtig, nicht nur weil es in den Regeln steht (das ist eher zweitrangig) sondern wegen der Konsequenzen für die Spielerin.
    Der Staffelleiter der sich deinen Bericht anguckt denkt da: Gut die hat zweimal was unsportliches gemacht und musste eben fliegen, fertig.
    Jeder Kreis und Verband hat unterschiedliche Regelungen jetzt.
    Doch in allen ist eines gleich: Der Staffelleiter kann nur bis zu einer, kleinen, Zahl an Spielen sperren. Alles andere muss vor die Spruchkammer (Sportgericht seit einigen Jahren)

    Eine rote Karte und auch entsprechend mit der Beleidigung begründet gibt immer eine höhere Anzahl an Sperren für den Spieler.
    So hast du quasi dem Staffelleiter die Macht genommen, da mehr draus zu machen oder es an die Kammer weiterzuleiten.
    Selbst, wenn du zwei mal Gelb, also die Ampelkarte einträgst und schreibst was sie gesagt hat, hast du mit der Farbe der Karte erklärt, dass es für dich keine Beleidigungen waren.
    Also Tatsachenentscheid und fertig.

    Aus Sicht der Kammer sag ich dir also: Hab Mut die Karten auch zu zeigen und lasse dich nicht beleidigen für die paar Euronen.
    Aus Sich eines Schiedsrichters sag ich dir: Tu mir den Gefallen und gib direkt die Karte, dann hab ich nächstes Wochenende den Stress nicht mit der / dem.

    In der Situation war ich sicher, richtig beurteilt und entschieden zu haben, aber mit Abstand kommen doch Zweifel.


    Da musst du direkt den Punkt setzen.
    Sobald du dir sicher bist, müssen eine Aussagen klar und deutlich sein: Ich hab den Strafstoß gesehen und fertig. Wer hier jetzt bei 5 noch steht kriegt eine Karte.
    Ganz einfach. Selbst, wenn irgendein Mannschaftscaptain kommt und meint ich bin der Kapitän ich darf mit dir sprechen = Die Entscheidung ist gefallen und du musst dich auch nicht begründen.

    Bei so Sachen wie dem Elfmeter musst du dir wirklich Sicher sein. Das warst du und fertig.
    Da bringt auch die Spielerin die gefoult wurde nichts.
    Du untergräbst dich selbst und öffnest die Pforten für zukünftige Diskussionen.
    Was denkst du wird dann bei der nächsten Ecke, beim nächsten Einwurf oder Freistoß stattfinden?

    Ich sag nicht, dass du der strengste Schiedsrichter auf dem Planeten werden sollst und mit Scheuklappen und Ohrstöpseln pfeifen sollst.
    Doch bist du dir sicher, dann wird nicht diskutiert.
    War das ein Pfiff auf Verdacht, dann kann man eventuell noch die Spielfortsetzung abändern, wenn das Opfer sagt, dass da nichts war.


    In diesem Zug gebe ich dir noch eine Entscheidung von mir mit unter Beobachtung mit:
    KL-A, 53. Spielminute:
    Stürmer Blau schafft es 3 Abwehrspieler Rot auszuspielen und befindet sich jetzt im 16er.
    Einer der Abwehrspieler Rot schafft es noch aufzuschließen während sich Stürmer Blau dort dumm steht und versucht den Torwart zu lesen.
    Der Abwehrspieler Rot tritt ihm einfach von hinten die Beine weg und sagt noch, bevor ich pfeifen konnte : "SCHIRI BALLORIENTIERT!"

    Ich musste mich so zusammenreißen dort nicht zu lachen, pfeife also und gebe dem Abwehrspieler Rot die rote Karte und den Strafstoß.
    Nun kamen 8 + TW der roten Mannschaft auf mich zu und umkreisten mich. "Mach doch Gelb die haben schon 11er", "War ballorientiert" bla bla bla.
    Ich sagte: "Ich zähle jetzt bis 10, wer bei 5 noch bei mir ist kriegt Gelb und wer bei 10 noch bei mir ist die zweite gelbe hinterher"
    Ich wurde Beobachtet und wollte mir auch in der Außenwirkung jetzt hier nicht die Blöße geben, ich kriege paar Kreisliga A Herren nicht kontrolliert.
    Bei 5 waren alle noch da, ich zieh also die gelbe Karte und zeige alle 9 die Gelbe und zähle weiter. Schnell hauten die ersten ab.
    Nun kam der Trainer Rot auf mich zugerannt von der Coaching Zone aus direkt in den 16er. "EY WAS MACHST DU DA!".
    Ich dreh mich um und zeig dem Trainer die rote Karte (Verlassen der Coachingzone um den SR anzugehen ist ein Rot-Vergehen!).
    Zähle weiter.
    Die restlichen Spieler sind von mir weggerannt, das war ein Bild für die Götter.
    Ich hätte das auch bis zum Abbruch, weil zu wenige Spieler, auch noch durchgezogen.

    Das war danach die ruhigste zweite Halbzeit meines Lebens, du hättest nach jedem Pfiff eine Nadel fallen hören können.

    Was ich dir damit sagen will ist:
    Du musst dir nichts gefallen lassen! Finde deine Linie und halte sie. Vieles lernst du mit Erfahrung.
    Vergiss nicht, du darfst auch Fehler machen, also mach dich nicht selbst verrückt, nach vorne Gucken und für das nächste Spiel vorbereitet sein :D

    LG

    P.S.: Die Beobachtung verlief super, Kommentar: "Unkonventionell aber äußerst Wirksam.".

    Hallo meine geschätzten Kollegen,

    mit Unbehagen musste ich mich durch den Beitrag und die Antworten lesen.
    Doch eines nach dem anderen.

    pop3

    Wenn ich nach dem Spiel warum auch immer zu dem Entschluss komme das die rote Karte evtl. eine Fehlentscheidung war

    trage ich das im Sonderbericht ein und überlasse die Entscheidung dem Staffelleiter oder Sportgericht.

    Nein. Bloß nicht.
    Bitte niemals im Spielbericht, Sonderbericht oder was auch immer euer Kreis noch für Berichte zulässig hat, angeben dass du eine Fehlentscheidung getroffen hast (auch nicht das du es glaubst/denskt/vermutest).
    Das liegt nicht in der Kompetenz des Schiedsrichters.
    Über die Berichte urteilen die Staffelleiter und falls diese der Ansicht sind das es sich hierbei um einen Fall handelt der vor die Kammer muss, dann die Einzelrichter der Kreiskammer.
    Du darfst als Schiedsrichter während des Spiels alles so sehen und beurteilen wie du auch nur möchtest, doch alles darüber hinaus obliegt der Staffelleitung und den Sportgerichten.

    Ab dem Moment in dem du einen Bericht verfasst, ist es wichtig, diesen komplett ohne Wertung und Urteil zu schreiben.
    Deine Aufgabe ist es, einen Vorfall so detailliert zu beschreiben, dass sich o.g. Personen darüber ein Urteil machen können.
    Beispiel:

    Falsch:
    Rote Karte Rü.Nr. 13, 64. Spielminute:
    Rü.Nr. 13 der Gastmannschaft grätschte böswillig, mit voller Absicht und mit offener Sole, in den Abwehrspieler mit der Rü.Nr. 2 der Heimmannschaft rein.

    Richtig(er):
    Rote Karte Rü.Nr. 13, 64. Spielminute:
    Rü.Nr. 13 der Gastmannschaft grätschte mit offener Sole, ohne Aussicht auf den Ball, von hinten in die Waden des Abwehrspieler mit der Rü.Nr. 2 der Heimmannschaft rein.

    Im Spielbericht bleiben wir objektiv.


    Richtige Vorgehensweise bei einer Fehlentscheidung des SR und er bemerkt es, nachdem das Korrekturfenster vorbei ist (Spielfortsetzung wird ausgeführt):
    Entscheidung genau so im Spielbericht wiedergeben, wie sie im Spiel getroffen wurden.
    Keine Karten reduzieren.
    Keine Karten vergessen.
    Keine Karten weglassen.

    Und ganz wichtig im Spiel: Cool bleiben, weiterspielen.

    Und ganz wichtig nach dem Spiel: Nicht mit den Trainern quasseln und die Entscheidung rechtfertigen.

    Du hast gesagt, dass es ein sehr unfaires Spiel war.
    Warum der Kollege sich da hat bequatschen lassen ist mir schleierhaft.
    Leider sehe ich das auch oft, gerade in den Jugenden und Kreisliga C-A.

    Was ich mir gewünscht hätte pop3:
    Das du den Kollegen, wenn du den gut kennst, darauf aufmerksam machst. Ihm Tipps gibst.
    Ich vermute mal, dass du die Kontrolle in deinen Spielen eher halten kannst - doch das kam ja auch nicht von alleine.

    In meinem Kreis kenne ich jeden einzelnen Schiedsrichter und ich bin jedes Wochenende wo gucken ;)
    Ich liebe den Fußball und dazulernen kann man ja auch immer!
    Doch bei so einem Spiel in der A-Jugend, wo vermutlich ein SR ist der 1. jung ist, 2. nicht die größte Erfahrung hat und 3. nicht die beste Regelkenntnis hat,
    da schreit mein innerlicher Schiedsrichter: Der braucht Hilfe.

    Falls er dich nicht kennt, bloß in Ruhe lassen und bei der nächsten Sitzung in Ruhe Kontakt aufbauen :)

    Korrekt, das geht gar nicht und darüber sollte man auch Meldung machen

    Sorry Manfred aber da muss ich dir widersprechen.
    Hier den Kollegen anschwärzen geht gar nicht und sollte definitiv auch nicht befürwortet werden.

    Man kann hier nicht davon ausgehen, dass der SR-Kollege hier die Entscheidungen regelmäßig zurücknimmt.
    Klar ist die Herabstufung einer roten Karte zu einer gelben Karte nachträglich im Spielbericht unzulässig - doch eine Meldung darüber empfehle ich aus folgenden Punkten nicht:

    1. KSA wird es dir nicht danken:
    Der Kreisschiedsrichterausschuss wird dich jetzt nicht als guten Samariter im Hinterkopf behalten.
    Jemand der einen Kollegen verpetzt wird es nie weit schaffen.
    Alle machen das hier Ehrenamtlich und eine Meldung zu machen bei einem einfachen Regelverstoß ist arg übertrieben.

    2. Das Problem löst sich von selbst:
    Du hast es schon selbst gesagt: Das fällt früher oder später auf.
    Die andere Mannschaft, der gegnerische Trainer - irgendeiner wird das schon bemerken und seinen Mund aufmachen.
    Sollte der Kollege das also öfter machen, so wird es zu 100% auffallen.
    Spannend wird es ja auch, wenn ein Live-Ticker konträre Angaben gemacht hat und die ersten Zuschauer geladen werden.
    Aller spätestens würde so ein Verhalten, sollte es der Regel entsprechen, bei einer Beobachtung auffallen.

    3. Kein Kampf untereinander:
    Wo kämen wir da hin, wenn sich die Schiedsrichter untereinander auch noch an die Gurgel gehen.
    Ich sage nicht, dass er Narrenfreiheit genießen sollte, weil er ein Kollege ist, sondern wir nicht auch noch Spiritus ins Feuer gießen sollten.


    _____________________

    Ich habe in meiner Zeit schon so viele Fehler von Schiedsrichtern wahrgenommen....das ist der Wahnsinn.
    Von betrunken zum Spiel bis hin mit Corona gepfiffen habe ich alles, wirklich alles, gesehen.
    Gerade letzteres ist aufjedenfall Meldepflichtig.

    Doch egal ob ich auf dem Feld stehe, die Zuschauertribüne unsicher mache oder im Sportgericht rumgrüble : Ich bin Teil der Schiedsrichtergemeinschaft.
    Als Mitglied dieser habe ich vor allem eines Gelernt über die Jahre hinweg: Man muss die Kirche im Dorf lassen.
    Es gibt kaum noch Respekt untereinander - sei es zwischen den Spielern und Schiedsrichtern, den Schiedsrichtern untereinander oder anderen offiziellen des Kreises und Verbandes gegenüber den Schiedsrichtern.

    Alle neuen SR Kollegen werden zu Einzelgängern und wir wundern uns wie solche Fehlentscheidungen zustande kommen.
    Alle SR schwärzen sich untereinander an und wir fragen uns wieso es so viele Einzelgänger gibt.
    Jedes Jahr geben deutschlandweit tausende Schiedsrichter auf - viele davon in den ersten 12 Monaten.

    Ein so tolles Ehrenamt und keiner der es Schätzt.
    Ihr scheint alle dem Glauben einheim gefallen zu sein, dass so eine lächerliche Fehlentscheidung, wie die Reduzierung einer roten Karte auf eine gelbe, dem Weltuntergang gleiche.
    Oder warum hält man hier ein volles Tribunal darüber ab, wie man dem SR bestrafen sollte, statt ihm Hilfe anzubieten?

    Damals war alles besser! - Nein wirklich.
    Hast du kacke gebaut kam der Obmann zu dir und meinte: "Jung, nicht nochmal" und ist mir dir ein Bierchen trinken gegangen.
    Heute laden wir von der Kammer die Leute ein, schauen in die Rechts- und Verfahrensordnung rein, verhängen Strafen und Sperren und diskutieren ob man wegen einer Fehlentscheidung den Lappen verlieren sollte.


    Tut mir leid, ich habe hier etwas weit ausgeholt.
    Schaut einfach auf die Kollegen mit einem anderen Blickwinkel und helft.
    Dieses Forum z.B. ist eine so tolle Idee damit alle SR sich untereinander helfen können - nutzen wir es auch entsprechend.

    Wobei man fairerweise aber dazusagen muss, dass der DFB auch nur ein Verband ist und die 45-Minuten-Wartezeit damit genauso eine verbandsspezifische Regelung ohne Allgemeingültigkeit ist, wie die von Dir vorher kritisierten BFV-spezifischen Regelungen.

    Richtig.

    Ich wollte nicht die BFV Regelung kritisieren.

    Es handelt sich aber um ein Problem was wir alle mal haben könnten und finde einen Hinweis darauf, dass man sich hier nicht auf die Regelungen des BFV verlassen darf wichtig.


    Der DFB ist zwar an sich auch nur ein Verband doch gibt dieser maßgeblich die Regelungen vor.

    Er sagt ja auch nicht wie lange man warten muss, sondern lediglich nicht länger als 45 Minuten. Entsprechend findet die genauere Regelung immer je nach Verband statt.

    Hmm sehr viel konstruiertes.


    Einiges hier hat mich sogar ernsthaft schockiert!


    1. Sinngemäß: Mit mir nicht, ich gehe nach 5 Minuten, sollen die doch neu ansetzen.


    Das ist auf so vielen Ebenen einfach falsch!

    Wir haben als Schiedsrichter die Pflicht den Mannachaften gegenüber neutral zu bleiben und vor allem die Regeln einzuhalten!

    In keinem deutschen Verband hat der SR das Recht zugesprochen bekommen bei so einer Situation das Spiel einfach abzusagen.


    Wer so bei mir handeln würde, der würde erstmal keine Spiele angesetzt bekommen. Das geht gar nicht!

    Ich mein es gibt Fälle die sind scheinbar eindeutig eine gewisse Absicht der Mannschaft liegt vor - doch auch nur SCHEINBAR!

    Wir wissen nicht zu hundert Prozent ob eine Mannschaft dieses und jenes gerade aus böser Absicht tut oder weil es nicht anders geht.


    Hier sowas als Schiedsrichter also persönlich zu nehmen und deshalb eine regeltechnisch verbotene Wartezeit von 5 Minuten zu setzen ist falsch.


    2. Paragraphen und Satzung des BFV.


    Schön und gut doch sollten Antworten auf so einen nicht gerade untypischen Fall bitte immer allgemein sein. Was der BFV für Regelungen vorgibt, gilt nicht für meinen Kreis und Verband und viele andere SR auch nicht.


    Der DFB gibt klar in der Anmerkung zur Regel 5 Schiedsrichter an, dass die jeweilige andere Mannschaft und der Schiedsrichter zum warten verpflichtet sind, doch diese Wartezeit darf 45 Minuten nicht überschreiten darf.

    Ob das euer Kreis oder Verband irgendwie weiter eingeschränkt hat müsst ihr eurer entsprechenden Satzung entnehmen.

    Sich allgemein aber am BFV zu orientieren ist falsch.


    Genau so die Aussage, dass diese Verpflichtung ja nur für die Gastmannschaft bestünde und nicht gegenüber dem SR.

    Falls euer Verband das nicht explizit mit aufgeführt hat gelten die Bestimmungen des DFB und da ist natürlich der SR auch zum warten verpflichtet.


    3. Spielrechtsprüfung


    Ein Spiel kann auch ohne freigegeben ESB stattfinden!

    Was macht ihr denn wenn der Trainer seine Zugangsdaten nicht weiß, oder kein Internet oder gar keine Freigabe vom Verein hat die Aufstellung zu bearbeiten?

    Richtig: Ausgedruckter Spielbericht oder Unterschriftenzettel.

    Der ESB ist EINE Möglichkeit (jedoch vorrangig gegenüber den anderen) eine Spielrechtsprüfung durchzuführen und das Spielgeschehen zu dokumentieren.


    4. Wie man den Fall jetzt löst


    Sind mindestens 7 Spieler einsatzfähig, so wird angepfiffen.

    Es ist auch unfair der jeweiligen anderen Mannschaft gegenüber und generell dem Spielbetrieb eher hinderlich, wenn man da jetzt, weil man nett sein will, wartet.

    Keiner sagt was gegen 1-2 Minuten. Doch wenn die Mannschaft erst 20 Minuten später eintreffen würde, müssen die sich ja noch 10 Minuten umziehen, 10 Minuten aufwärmen, 10 Minuten mit dem Trainer reden und und und. Das öffnet eine Box voller Zeit die man nicht hat!


    Das heißt man sagt dem Trainer er gibt den Spielbericht bitte frei, macht er das nicht sagt du er soll den schriftlichen Spielbericht ausfüllen und geben, macht er das nicht holt er einen Zettel und lässt alle Spieler mit Vornamen, Nachnamen, Geburtsdatum und Unterschrift notieren.

    Die Identitätsprüfung findet dann später vor der Kammer statt.


    Weigert er sich dann auch noch, dann kann man eine Frist setzen.

    Man sagt: Ihre Mannschaft ist regeltechnisch fähig das Spiel anzutreten. Sollten Sie die Antretung des Spiels jetzt verweigern, dann sehe ich mich gezwungen das Spiel hier nun abzusagen.


    Alles wird entsprechend notiert und auch bei der Ansprache mit dem Trainer solltest du den Trainer der anderen Mannschaft, den Captain oder deine Assistenten dabei haben als zeugen.



    So Sachen wie die Rechtsfolge, Gründe der Versäumnis und und und können uns vollkommen egal sein!

    Hier große Absätze zu schreiben und dies zu diskutierten ist nicht wirklich zielführend.

    Vielmehr verwirrt es doch den SR.

    Am Ende habe ich da einen Jung-SR der dem Trainer was zur Rechtsfolge erklärt💀


    Wir machen es uns einfach: Nicht werten, dokumentieren und Regelsicher alles abhandeln.

    Der Rest führt nur zu Ärger und bewegt sich außerhalb unserer Befugnisse.


    Grüße

    Als SR muss man grundsätzlich jeden spielen lassen. Dementsprechend notiert man sich das "wer für wen und wann" - sollte das gegen die oftmals verbandsspezifischen Regularien verstoßen, ist das Sache des Klassenleiters. Als SR sollte man sich hier nicht in die Nesseln setzen.

    Vollkommen richtig!


    Ob jemand in eine Sperre hat und nicht ist für den SR oft gar nicht erkennbar und dann ist man auch schon auf dem Platz und trägt die Nachnomminierung erst in der HZ ein.


    Prinzipiell muss man jeden spielen lassen solange dieser sich ausweisen kann oder ansonsten mit Unterschrift- Zettel und dann Identitätsprüfung vor der Kammer.


    Doch das sind alles Dinge die einem SR auch in keinem mir bekannten Kreis angekreidet werden!

    Sollte auch nicht so sein!


    Wir lassen jeden spielen dokumentieren es aber ordentlich.

    Eine Wertung diesbezüglich findet durch uns nicht statt.

    Also eine Meldung im Spielbericht bringt natürlich was!

    Ich frag mich was da zum Teil eure Staffelleiter machen.

    Bzw was da eure Verbände / Kreise für Durchführungsbestimmungen haben


    Das nicht verlassen des Spielfeldes oder das unnötige hinauszögern ist ein Verstoß gegen den Innenraumverweis und wird mit Straferhöhung und Ordnungsgeld bestraft.


    Bei mehr als 10 Minuten lasse ich mit das gefallen, aber ich werde doch nicht jede verlorene/vergeudete Verzögerung rechtfertigen.


    Der wesentliche Unterschied ist hier jedoch, dass du nur die verlorene Zeit nachspielen lassen musst und nicht die vergeudete.


    Trotzdem finde ich es auch heftig, dass man schon so früh begründen muss warum es die Nachspielzeit gab!

    Also selbst bei 3 Minuten trage ich das in der Regel nicht ein und lasse es als reguläre Spielzeit mit drin.


    Und selbst da meckert niemand wenn ich 10 Minuten Nachspielzeit gebe und dafür keinen Grund angebe.

    Sollte auch nicht zur Regel werden!

    Das ist unnötige Zeitverschwendung.

    Hey mein lieber,


    Du hast definitiv mehr Möglichkeiten als nur eine Meldung im Spielbericht.


    Also sobald du den Feldverweis auf Dauer :rote_karte: auch über Gelb/Rot aussprichst, befindet sich der Spieler ab diesem Zeitpunkt regelwidrig im Innenraum.

    Das erfolgt als Regelherleitung dadurch, dass die IFAB auch keine Zeit angegeben hat in der er das Spiel verlassen muss.

    Keine Frist = Unverzüglich.

    Man kann also in beide Richtungen argumentieren.


    Wie dem auch sei, verlässt der Störenfried nicht unverzüglich den Platz, oder besser sogar fängt an mit dir zu diskutieren, so hast du folgende Möglichkeiten:

    1. Meldung im Spielbericht! Würde ich sowieso immer machen, wenn er nicht gleich sputet, dann wird aus 4 spielen halt 5-6 spiele Sperre oder eine Spruchkammer!

    2. Captain der Mannschaft herholen, ihm eine Frist geben und wenn der Störenfried bin dieser Zeit nicht weg ist: Abbruch!


    Da hatte ich nie Probleme mit und auch die Staffelleiter, der KSA und die Spruchkammer stehen da voll und ganz hinter uns.

    Abbruch ist letztlich die höchste Konsequenz die wir als SR ziehen können, wenn jemand nicht sputet.


    In deinem konkreten Fall:

    Hättest du gesagt: „ne ne mein lieber, hier gehts raus!“ hätte der Spieler bestimmt schon rein instinktiv gehört und wäre da raus gegangen.

    Dadurch das du aber nichts gesagt hast kann man dem das jetzt auch nicht wirklich negativ nachhalten. Durch die Emotionen nach der roten Karte denkt der Spieler nicht unbedingt daran wie er am schönsten den Platz verlässt.


    Macht er aber Anstalten den Platz zu verlassen, doch geht dabei nochmal quer über das Spielfeld, dann würde ich das definitiv melden im Spielbericht.

    Kein Abbruch, da er ja den Platz verlässt.


    Zulässig ist das flanieren nach einer roten Karte im Innenraum aber definitiv nicht :flop:

    Ja das hat er so gesagt, klar!

    Ich hatte vom Kreisschiedsrichterausschuss den Stellv. Obmann dabei.
    Bei uns im Kreis ist immer ein Vertreter des KSA's bei Verhandlungen dabei und helfen uns SR auch enorm.
    Der Stellv. Obmann sagte auch, dass es selbst in der letzten Sekunde einen Abbruch gibt, wenn sowas passiert!
    Wird der Schiri körperlich angegangen ist sofort Schluss und es gibt auch keine Umwege / Andere Wege das Spiel fortzuführen.

    Da steht der KSA wirklich TOP hinter uns! Dafür bin ich auch dankbar.
    Trotzdem fühle ich mich vor dem Kopf gestoßen, wenn Sportrichter so einen Spruch kloppen.

    Hallo zusammen,

    ich hatte heute, mal wieder, ein Verfahren vor dem Sportgericht.
    Verfahrensgegenstand:
    Spielabbruch vor 2 Wochen, weil ein Spieler des Heimvereins meinte nach seiner roten Karte für die Worte "Du bist so ein Pisser alter!" in der 88. Spielminute auf mich zu zukommen, mein Handgelenk zu packen und mir die Spielnotizkarte abnehmen wollte.

    Nun heute bei der Verhandlung:
    Er (der Spieler der mich anpackte) meinte es habe ein Zuschauer die Worte gesagt und das er auf mich zu gegangen ist sei zwar richtig, aber er habe irgendwie nur mit den Händen gefuchtelt und mich nicht berührt und die Karte auch nicht.
    Die Zeugen des Heimvereins haben natürlich nichts gesehen oder haben während der Aktion wohl nicht zum Spielfeld geguckt sondern die Trainerbank aufgeräumt.
    Der Gastverein hatte den Torwart als Zeugen mit, der allerdings am anderen Ende des Spielfeld war, da es in der Hälfte des Heimvereins stattfand.

    Alles also nicht zufriedenstellend.
    ZUM GLÜCK sagte einer der Einzelrichter zum Vorsitzenden, der gerade schon die Beweisaufnahme schließen wollte und dem Spieler wohl nur paar Wochen gegeben hätte, dass nochmal andere Zeugen geladen werden müssen.

    Aussage gegen Aussage.
    Ohne Zeugen die das wirklich bezeugen könne man da nicht viel machen als nur eine sehr geringe Strafe zu verhängen.

    Dafür muss ich mir als SR vom Kammer-Vorsitzenden auch noch anhören:
    In der 88. Spielminute hättest du auch einfach noch Abpfeifen können.
    Das hätte man auch anders lösen können und und und.


    Ende vom Lied:
    Das Verfahren wird vertagt und es werden schriftliche Zeugenaussagen vom Gastverein noch eingeholt um zu gucken ob ich denn die Wahrheit sage.

    Auf der einen Seite kann ich das verstehen, so wie ich das geschildert habe ist das eigentlich ab 1 Jahre Sperre für den Spieler und mehr - da muss man sicher sein.
    Klar. Als SR mit juristischem Hintergrund ist mir das mehr als bewusst.

    Doch kann es nicht sein, dass bei so einer Sache einfach nur noch der Beschuldigte sagen brauch: "Nö war ich nicht"- und kommt damit durch.
    Ich verstehe wirklich auch überhaupt nicht, wieso heute auch alle gelogen haben. Warum? Die haben es auch gesehen, sowas übersieht man nicht!

    Was hat ein SR denn von einer roten Karte und einem Sportgerichtsverfahren? Ich kenne den Spieler nicht und nach 90 Minuten sehe ich ihn in der Regel auch für eine Weile nicht wieder.
    Welchen logischen Grund sollte ich haben eine falsche rote Karte und einen falschen Spielabbruch zu provozieren in der 88. Spielminute? Für ein bisschen Pfeffer am Abend? Als Fetisch?

    Das ist sehr schwach und ich bin auch maximal enttäuscht.
    Muss ich mir, wie der Vorsitzende gesagt hat, denn sowas obwohl es in der 88. Spielminute ist, dann noch gefallen lassen?
    Warum ist eine Tätlichkeit in der (vor-)letzten Spielminute in Ordnung und in der 4ten dann nicht?
    Unschlüssig.

    Meiner Meinung nach ein sehr spannender Fall. Ich halte euch auf dem laufenden.
    Ich hoffe einfach nur, dass wir nun noch paar ehrliche Zeugenaussagen bekommen, dass der Spieler und der Verein auch merkt, dass sowas überhaupt nicht geht.
    Denn jedes andere Ende dieser Verhandlung würde genau das Gegenteil zeigen: Man muss nur dem SR widersprechen und im besten Fall keine Zeugen für den SR haben und es passiert nichts.
    :(

    Ich kann euch sagen, wie wir das bei uns im Kreis seit Jahren lehren:

    Gefährliches Spiel mit Aussicht auf Ball aber ohne Kontakt mit Spieler -> indirekter Freistoß, keine persönliche Strafe (außer er nimmt es zum Xten Male in Kauf jemanden zu verletzen)
    Gefährliches Spiel mit Aussicht auf Ball aber mit Kontakt zum Spieler: Wird zum verbotenen Spiel --> direkter Freistoß, persönliche Strafe möglich, kommt auf den Fall an (Beispiel: Hohes Bein, Spieler kriegt die Stollen ins Gesicht) Wir sprechen hier also gar nicht mehr wirklich vom gefährlichen Spiel, weil es nicht gefährlich sondern verboten ist.

    Gefährliches Spiel ohne Aussicht auf Ball und ohne Kontakt mit Spieler -> direkter Freistoß, persönliche Strafe
    Gefährliches Spiel ohne Aussicht auf Ball und mit Kontakt zum Spieler: Wird zum verbotenen Spiel --> direkter Freistoß, persönliche Strafe (fast immer rote Karte. Hier sind wir eigentlich schon im Bereich Tätlichkeit).

    Natürlich ist das nicht festes und es gibt hier immer auch Grauzonen in der Auslegen.
    Es ist immer eine Einzelfallentscheidung dahingehend, ob es sich um ein Spiel mit Aussicht auf den Ball handelt oder nicht (wenn der Ball in der Nähe ist).
    Ist der Ball im Strafraum und jemand versucht oder schafft es sogar jemanden am Mittelkreis zu treten, so gibt es hier auch keinen Spielraum mehr :-)):rote_karte:

    Mark hat recht, wenn er sagt, dass die Spieler die aus Angst verletzt zu werden zurückziehen, nicht von der Regel einbezogen sind.
    Doch ist das auch in der Praxis fast nie so einfach erkennbar.
    Theoretisch erhebt sich dann schon bei einem hohen Bein ein Anspruch für alle Spieler im Umkreis des "Aggressors".
    Man kann nie wissen, ob die Spieler drumherum nicht zum Ball gehen, aus Angst verletzt zu werden, oder weil sie einen anderen Grund haben.

    In meinem alltäglichem Spiel sehe ich sowas öfter, dass Spieler den Gegner lieber den Ball annehmen lassen und den Zweikampf danach suchen, als einfach dort irgendwie mit den Kopf in einem hoch fliegenden Ball zu gehen.
    Erheben diese jetzt schon rein deswegen, weil sie angst haben, den Anspruch auf einen indirekten Freistoß? Nein.

    Die übliche gefährliche Spielweise, "hohes Bein", ist auch oft erst dann erkennbar, wenn der Ball kurz vor dem Spieler ist.
    Er steht ja nicht im Standspagat wie ein Flamingo die ganze Zeit auf einem Bein.
    Entsprechend kann der Gegenspieler ja auch schlecht oder nur selten aus Angst vor Verletzung dort nicht hingehen, da er es ja gar nicht weiß.

    Das ist meine bescheidene Meinung dazu.
    Ich hatte bislang da auch noch nie Probleme mit und die Spieler verstehen die Entscheidungen so auch.
    Was sie nicht verstehen würden, wenn ich da was abpfeife und das dann damit begründen würde: Ich hatte das Gefühl das der Spieler X angst hatte zum Ball zu gehen wegen deiner Aktion.

    Das kennt die Spielerschaft von heute auch gar nicht mehr. :confused:


    Hey gute Frage es ist tatsächlich total unterschiedlich für welchen Verband und Kreis man pfeift.

    Im Kreis Solingen (FVN) gibt es im Jugendbereich für die Trainer keine Ampelkarte. Also 1. Vergehen Gelb, 2. Rot. Wobei er bei Rot nicht den Innenraum verlassen muss, wenn er der einzige Trainer / Mannschaftsverantwortliche ist.


    Zudem gibt es aus unterschiedliche Handhabungen wie die Karte zu geben ist. Ab C Jugend nein ich wird die Karte nicht gezeigt sondern nur ausgesprochen.


    Dein Lehrwart oder der KSA generell wird dir da sicherlich die für deinen Kreis relevanten Handlungsanweisungen nennen können.


    Ansonsten findest du in der Regel diese Weisungen in den Durchführungsbestimmungen der Jugenden deines Verbandes / Kreis.


    Gut Pfiff :top:

    Den Vorteil nicht zu geben, wenn er denn Eintritt wäre jedoch auch falsch!

    Ich verstehe manche Kommentare hier wirklich nicht.


    Ein Foulspiel im Strafraum ist nicht immer sofort abzupfeifen egal welche Spielklasse und egal von welcher Seite (Angreifer/Verteidiger).


    Das du da abgewartet hast ist meiner Meinung nach nachvollziehbar und richtig.

    Zurückpfeifen kannst du immer - musst dann aber auch den Karton zeigen.

    Sonst belohnst du die gefoulten ja zu unrecht zwei mal- einmal durch Vorteil und dann noch einen Freistoß.

    Du kannst das nur damit begründen, dass du noch eine Karte zeigen wolltest.


    So wie du es geschildert hast muss es aber, da es eine neue Situation ist, Karte TW und Straffatoss Angreifer geben.


    Aus unserem Schiedsrichter-Bauchgefühl heraus fühlt sich das natürlich nicht richtig an.


    Ich vergleiche das mal mit einem Foul Verteidiger an Angreifer im Strafraum.

    Der Angreifer kann aber noch zum Torschuss kommen und Ball wird vom TW ins Seitenaus abgefälscht.

    Niemand würde hier noch mal pfeifen und nachträglich den Strafstoß geben!

    Vorteil verspielt und fertig.

    Man könnte hier höchstens zurückpfeifen, wenn man die Karte noch dazu geben will.


    Das also auf deinen Fall angewendet:

    Vorteil, weiterspielen. Vorteil tritt nicht ein: Freistoß. Vorteil tritt zwar ein aber die fangen den Stierkampf da an: Unterbrechen, Karte für Angreifer, Freistoß TW.


    Man muss sich immer Fragen: Hätte der Torwart den Angreifer gefoult, wenn dieser nicht vorangegangenes Foul gemacht hätte? Nein.

    Es ist kausal für den Ausgang der Situation verantwortlich.


    Dem Angreifer da den Strafstoß zu geben fühlt sich nicht nur falsch an sondern wird in der Kreisliga auch für ein blaues Auge beim Schiri sorgen.


    Es geht hier nicht darum was richtig oder falsch ist- ich denke wir haben alle genug Regelfragen in unseren Förderkadern gehabt wo man in beide Richtungen Argumentieren konnte.


    Man darf nicht vergessen, dass er in dieser Situation unter Stress und sportlicher Anstrengung in wenigen Sekunden Entscheidungen fällen musste.

    Muss jeder von uns, klar, aber die meisten Fälle sind nun mal eindeutig.


    Dieser Fall hier ist sehr abstrakt und passiert vielleicht 1 mal in 100 spielen.


    Also mach dir keinen Kopf ich verstehe dich und die anderen bestimmt auch.

    Manchmal vergisst man anscheinend das wir alle im selben Boot sitzen.


    Halt die Ohren steif und gut Pfiff :top:

    Das kann ich dir ebenfalls raten SchwabenSchiri. Wenn ich mir nämlich die offiziellen Regeln des IFAB für die Saison 2019/20 ansehe, findet sich dort unter Regel 1, 9. Technische Zone folgender Satz:


    "Die technische Zone bezieht sich auf Spiele in Stadien mit einem eigenen Bereich mit Sitzplätzen für Teamoffizielle, Auswechselspieler und ausgewechselte Spieler."


    Wenn du jetzt behauptest, dass sei eindeutig falsch, ersuche ich dich, uns die Stelle im Regelbuch mitzuteilen.

    Ich weiß auch nicht was daran nicht zu verstehen ist, hab ich nun auch mit ach und krach 3 mal ihm erklärt....

    Einfach krass runtergespielt vom FuPa Autor - für mich total unverständlich.
    Denn genau lesen jetzt viele junge Menschen und folgen wahrscheinlich seiner Meinung !
    Anstatt genau das jetzt zu nutzen und zu sagen : Finger weg vom Schiri ! - Macht er das Urteil einer etablierten Kammer nieder.

    Ist das Urteil hart ? Aber sowas von ! Heißt aber nicht dass es nicht auch gerecht sein kann.
    Für mich ist das absolut angemessen und nicht übertrieben.
    Es gibt eine klare Grenze, sobald ich als SR berührt werde, oder mir man ein Blatt, ein Insekt oder eben ein Kleidungsstück irgendwo drauflegt gibt es:rote_karte:
    Ich rede jetzt nicht von einem Zusammenstoß der mal passiert, der untergräbt mich ja nicht in der Autorität, aber o.g. schon.

    Egal ob Albernheit oder nicht, man kennt die Grenzen auch schon früh oder sollte die kennen !
    Ich geh doch draußen auch nicht hin und mach das bei fremden Leuten oder beispielsweise bei der Polizei, die würde mich doch sofort über die Knie legen.

    Bei so einem Urteil der Kammer kann ich mich als SR nur bedanken, dort wurde definitiv verstanden was es für den SR in dieser Situation bedeutet hat !
    Ich denke meine Kammer würde so NIEMALS entscheiden, leider - die hätten wahrscheinlich gesagt "Stell dich nicht so an" HAHAHAH !

    Die Stadt Krefeld unterstützt Schiris, die angegriffen wurden.

    https://rp-online.de/nrw/staed…BlnbY97Xj-IJqsf-uNfYcTHkk

    Hammer Aktion ! Natürlich haben wir da einen Kollegen in der zuständigen Abteilung der das Hausverbot im Namen der Stadt ausgesprochen hat .
    Finde ich gut wenn mehr Städte es adaptieren könnten, denn Hausrecht kann man beliebig ausweiten, die Sportgerichte können aber nicht lebenslänglich Sperren !