Beiträge von Comox

    Danke euch für eure Beiträge! Ich habe soweit Infos von befreundeten norwegischen BEOs und dem Kreisansetzer gesammelt. Keiner von denen hat diese Situation jemals erlebt, es ist hier nicht üblich, aus welchem Grund auch immer die Seite zu wechseln; also alles wie in Deutschland. Alle im Gespann waren zwar jung, aber mit jeweils min. einer Saison und vielen Gespannspielen erfahren genug, um es besser zu wissen.

    Glücklicherweise ist es aber nie wegen der falschen Seiten und des dadurch verursachten teilweise grausigen Stellungsspiel des SR zu Fehlentscheidungen gekommen. Mir wurde, weil auch hier die Position der SRAs im Anhang zu den Regeln steht, Spielraum bis hin zum schweren Fehler mit -0.5 für alle eingeräumt, was ich daraus mache. Darauf habe ich aber wenig Lust. Es war ansonsten eine ordentliche Leistung und die Jungs zu demotivieren ist auch nicht mein Ziel. Ich entscheide wohl auf -0.1 für jeden Beteiligten und weitere -0.1 für den SR, weil dieser zum einen als Gespannführer das hätte korrigieren - ODER zumindest sein Stellungsspiel entsprechend anpassen müssen.

    Leider geht aus den Schilderungen von Comox nur hervor, dass das Stellungsspiel grottig war, aber nicht, ob dies auch zu - womöglich vermeidbaren - Fehlentscheidungen führte, denn Fehlentscheidungen wären unstrittige Aspekte für Abzüge.

    Es kam zu keiner Fehlentscheidung, die dem Stellungsspiel geschuldet war. Das liegt aber ausschließlich daran, dass das Spiel und seine Zweikämpfe durchgehend leicht zu bewerten waren und nichts spannendes passiert ist. In einigen Situationen hätte der SR kaum eine Chance gehabt, von seiner Position aus knifflige Entscheidungen fällen und verkaufen zu können.

    Eines verwundert mich: warum bekommen die in der Halbzeit keinen Hinweis?

    Da hatte ich drüber nachgedacht und in der Pause mit einem befreundeten, deutlich erfahreneren BEO aus Berlin telefoniert, der meinte, dass ich eher nicht eingreifen sollte. Zu der Zeit ging ich auch noch davon aus, dass das ganze abgesprochen ist.

    Hallo allerseits,


    Gerade nach Hause gekommen von einem Spiel als BEO in Norwegen, grübelnd über eine Situation, die ich in einem Leben als Fußballfan und inzwischen vielen Jahren als SR nicht erlebt habe:


    Beim Anstoß des U16-Spiels stehen die beiden Assistenten (neutrale, ausgebildete SRs, der Schirimangel ist hier nicht so schlimm) wie selbstverständlich auf der falsche Seite des Spielfeldes (an der Mittellinie gespiegelt). Ich habe erstmal gestutzt, weil ich sowas noch nie gesehen habe, überlegt, ob es überhaupt eine Regel gibt, wo die Assistenten zu stehen haben, und anschließend gehofft, dass die drei einen guten Grund dafür haben und der SR sein Laufspiel entsprechend anpasst.


    Wenig überraschenderweise hatte der SR dadurch traurig häufig massiv schlechtes Stellungsspiel, weil er die übliche Diagonale (linker Flügel Heim - linker Flügel Gast) gelaufen ist, die natürlich, mit den Assistenten auf denselben Seiten, völlig unsinnig war.


    Spannenderweise sind alle drei in der Aussprache aus allen Wolken gefallen, keiner von denen hatte das auf dem Schirm, und das über 80 Minuten mit "falschrum" laufen.


    Was ich da draus mache ist nun die ganz große Frage. Ja, die drei waren jung, aber sowas darf doch nicht vorkommen - und warum ist das keinem der drei aufgefallen? Wenn ich aber was abziehe: Wem? Dem ganzen Trio?


    Auf eure Ideen - und ob jemand eine Quelle kennt, die festlegt, wo die Assistenten sich bewegen sollen, bin ich gespannt!

    Ein relativ neuer User hat eine konkrete Frage (MP3 für einen speziellen Helsentest). Es gibt aus meiner Sicht genau zwei Gründe, sich in dieses Thema einzubringen: Man besitzt die gesuchte Datei bzw. hat Tipps, wie man sie selbst erzeugen könnte; oder man möchte sich der Suche anschließen. Stattdessen wird man von der anderen Seite des Atlantiks belehrt, dass der Test veraltet ist (was mindestens bezogen auf den Kreis des Fragestellers nicht stimmt); warum der neue Test besser ist usw. (was im vorliegenden Thema überhaupt nicht relevant ist); und muss sogar noch eine beleidigte und belehrende Reaktion auf einen entsprechenden Einwand ertragen, verbunden mit einem weiteren unerbetenen "nützlichen Tip".

    Ganz ehrlich, wenn ich heute neu auf dieses Forum stoßen würde - ich würde mir sowas vielleicht zwei Mal anschauen, dann wäre ich weg.


    Back 2 topic:

    Als Ü35 ist für mich der Helsentest 40/40 relevant, wofür man leider auch keine MP3 findet. Stattdessen verwende ich ein selbstdefiniertes Intervalltraining in Runtastic. Wäre das eine Option für dich?

    Danke! Schlussendlich wären die Links von IamTheDj genau die richtige Antwort gewesen, die funktionieren aber nicht mehr.

    Ich Holzkopf habe allerdings natürlich (bis zu Timeys Audacity Einwand) verpeilt, dass ich in meiner Freizeit auch Musik schneide und mixe - über eine 60bpm Tonspur sollte das ganze auch recht komfortabel und einfach sein. :hammer:
    Danke euch auf jeden Fall für die Unterstützung!

    Das ist der alte Test. In der neuen Ausführung wurden die Sprints und Verschnaufpause auf den 10 Runden verkürzt. Allerdings gehört zum Helsentest auch die Ausführung der 40/30m Sprints

    Laut offizieller Berliner FV Seite ist der 35-40 Test trotzdem der aktuelle, wenn es um den Aufstieg in die Berliner BZL geht. 40m Sprints mit fliegendem Start gehören tatsächlich dazu, die stellen für mich aber kein Problem dar

    Laufstärke wurde mir bisher von jedem BEO bescheinigt, Im-Kreis-Laufen liegt mir allerdings überhaupt nicht und ich musste vor zwei Jahren mal einen Test mit Kreislaufproblemen abbrechen nachdem ich die Nacht davor durchgekotzt hab (schlechter Döner war es wohl). Möchte das ganze also in Vorbereitung zwei drei mal die Woche machen bis zum Test um Sicherheit zu haben.


    Ich guck mal ob ich die kürzere Version zurecht schnippeln kann.

    Hallo allerseits,


    da die SuFu mir leider nicht helfen konnte:

    Hat zufällig jemand eine MP3 für den Helsentest, allerdings mit den etwas abgeschwächten Kriterien für die BZL (also 35sek schnell, 40sek langsam)?

    Bei mir gehts zielstrebig auf den Leistungstest zu und ich musste heute recht schockiert feststellen dass ich trotz null Konditionsproblemen in den Spielen vielleicht etwas trainieren sollte.


    Danke und Gruß!

    Das mag pragmatisch sein, widerspricht aber dem Regelwerk. Du kannst eine Wechsel nicht bewusst verweigern.


    Regeltechnisch kannst Du nur den Wunsch "überhört" haben.


    Ich fände es übrigens gut, wenn man hier Regelpraxis entsprechend kennzeichnen würde.


    Falls du eine solche Regel hast, dann zeig sie mir bitte unter Angabe der Quelle. Falls es sie geben sollte, ist diese Regel die einzig richtige Antwort auf meine ursprüngliche Frage.


    Ich bezweifle aber sehr stark, dass es sie gibt. Ansonsten wäre es nicht (bis in hohe Ligen!) Praxis, vor Ecken einen Wechsel gerade NICHT ausführen zu lassen.

    Mal aus Sicht des Trainers: Ein guter Schiedsrichter wird die durch den Wechsel vergeudete Zeit nachspielen lassen, "Zeit schinden" kann also nur insofern ein Argument sein, dass ich "Zeit schinde" damit meine Spieler eine oder zwei Minuten mehr Zeit haben sich (von was auch immer) zu erholen/zu regenerieren.


    [...]

    Jetzt verbietet mir der Schiedsrichter den Wechsel. Warum? Fällt durch den Freistoß der Ausgleich, bekäme der Klassenleiter (m)eine schriftliche Beschwerde mit der Bitte um eine Stellungnahme. Und man hat als SR (falls der Ausgleich tatsächlich fällt) eine wütende Traube Spieler samt Trainer und Betreuer um sich herum, die vehement die Frage stellen "Schiri, warum konnten wir nicht mehr wechseln?"

    Aus der Sicht des Gästetrainers, dessen Mannschaft das Foul begangen hat und damit für den Freistoß verantwortlich war.

    Aus der Sicht des Gästetrainers, der schon zig Mal aus rein taktischen Gründen gewechselt hat.

    Und fast noch wichtiger, aus der Sicht des Gästetrainers, der sich mir der Wechselforderung so lange Zeit gelassen hat, bis sämtliche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen waren und alle Spieler (inklusive Gäste!) auf Freigabe gewartet haben. Die Gastspieler wären mit dem Wechsel definitiv überraschter gewesen, als mit meiner Freigabe.


    SixthSCTF bringt dies gut auf den Punkt. Hätte der Gästetrainer sich zeitnah nach dem Freistoßpfiff gemeldet, hätte ich ihm das auch nicht verweigert.

    Andersherum: Heim hätte (gedeckt vom Regelwerk) vor dem Freistoß den Torhüter auswechseln können, um einen weiteren Feldspieler zu bringen (der dann auch das Torwarttrikot anzieht). Hättest Du diesen Wechsel ebenfalls verboten? Falls ja, mit welcher Begründung?

    Wie ich oben bereits geschrieben hatte, hätte ich jeden Wechsel der Heimmannschaft zugelassen. Sie wurden nun mal gefoult und hatten durch den Freistoß die Möglichkeit, diesen Nachteil auszugleichen.


    Auch hier ergibt sich eine sinnvolle Regeländerung: Eine Mannschaft darf grundsätzlich während der Unterbrechung vor einem Freistoß/ Strafstoß gegen sich keine Wechsel durchführen, Ausnahme TW oder das andere Team führt einem Wechsel durch. :;

    Damit bin ich nicht grunsätzlich einverstanden: Sobald in höheren Klassen oder im Pokal nur noch eine begrenzte Anzahl an Wechseln erlaubt ist, sollten diese auch erlaubt sein, wenn man für den Freistoß selbst verantwortlich ist. Auch mit Assistenten hätte ich in dieser späten Spielminute meinen SRA1 dann zur Mittellinie geschickt, da die Möglichkeit des unbegrenzten Durchwechselns aus taktischen Gründen dann nicht mehr gegeben ist.


    SixthSCTF, deine Ansprachen-Vorschläge finde ich klasse. Das probiere ich mal aus. Nur in dem Fall wie hier, dass nur wegen eines Freistoßes gewechselt werden soll, funktioniert das vorher reinrufen natürlich nicht.

    Ich Danke euch für eure Antworten! Vorne weg, Assistenten hatte ich nicht, also müssen wir den Fall nicht weiter besprechen.

    Erstaunlicherweise hat mir der Beo aber gesagt, dass es mit Assistenten okay gewesen wäre, den Wechsel nicht zuzulassen, da SRA1 an der eckfahne gestanden hätte. Er war der Meinung, dass es NUR allein ein Fehler war.

    Am Ende soll ein guter SR ein Spiel im Sinne des Geistes der Regeln leiten und nicht verwalten.

    Da gerade auch das unbeschränkte Durchwechseln (wir nennen das Wiedereinwechseln) eine Besonderheit in den unteren Amateurklassen ist, muss dieses vom Schiedsrichter auch mit einem besonderen Augenmaß gemanagt werden. Das war hier meines Erachtens das Ziel des SR beim Nichtzulassen des gefühlt 23. Wechsels und somit komplett im Sinn und Geist des Fußballspiels.

    Abzug meiner Meinung nach unnötig kleinlich und nur demotivierend für den SR. Das löst man als BEO bitte auf der Tonspur ohne Abzüge.

    Demotivierend trifft es. Es war ein schweres Spiel mit zwei kleineren anderen Fehlern von mir die wir nicht diskutieren müssen. Trotzdem wäre wegen einiger guter Situationen ein gutes Ergebnis daraus geworden, wenn der Beo nicht so sehr darauf aus gewesen wäre, mir in letzter Minute etwas abzuziehen.


    Generell lasse ich einen Wechsel zu, wenn der Freistoss der Mannschaft zugesprochen wird, die mit 3:2 zurück liegt und nahe des Strafraums ausgeführt wird. Dies war hier der Fall. Wie lange lässt der Schiedsrichter weiter spielen, wenn die Verteidiger grosse Mühe haben, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Zieht der Beobachter dann Punkte ab weil zu lange gespielt wurde?


    Allerdings möchte ich gern wissen, wo befand sich der Auswechselspieler als der Trainer wechseln wollte? Stand er an der Mittellinie und wartete auf seinen Einsatz, oder sass er noch auf der Spielerbank (falls vorhanden) oder innerhalb der Ersatzspieler Gruppe. Wenn Letzteres zuträfe, würde ich nicht auswechseln lassen.

    Moment: wechseln wollte die verteidigende Mannschaft, die den Freistoß verursacht hat. Einen Wechsel der zurück liegenden Mannschaft hätte ich selbstverständlich zugelassen!


    Der einzuwechselnde Spieler war bereit, allerdings waren sämtliche aktiven Spieler zum verteidigen im Strafraum. Keiner hat mit dem Wechsel gerechnet, der hätte also so oder so lange gedauert.

    Um eine schnelle Ausführung in diesem Sinn hat es sich tatsächlich nicht gehandelt. Den Abstand der Mauer hatte ich bereits hergestellt. Die Gäste waren für die Ausführung allerdings auch schon bereit, alle Spieler haben darauf nur noch gewartet. Fakt ist, dass die angreifende Mannschaft in Position war und aus dem Wechsel durch die entstehende Unruhe für sie also nur noch ein Nachteil entstehen konnte. Das kann man aber so oder so sehen.


    Ich danke dir trotzdem für deine Erklärung. Hätte ich diese von meinem Beobachter bekommen, hätte ich besser verstanden was er denn nun eigentlich bemängelt. Ich bleibe nichtsdestotrotz dabei, dass ich eine Auswechselung in der Situation auch in Zukunft eher unterbinden werde - vielleicht dann, wie mein Beo wollte, durch ignorieren der Rufe. Was wiederum eigentlich quatsch ist. Aber hey.

    Hallo allerseits,


    in meinem letzten (beobachteten) Spiel ergab sich in der 5. Minute der Nachspielzeit (die schon so gut wie abgelaufen war und ich hatte nur 5 angezeit) folgende Situation:


    Heim bekommt - beim Stand von 2:3 - einen Freistoß aus sehr guter Position, etwa 2 m von Grund- und Strafraumlinie zugesprochen. Diese machten sich bereit, um ihn auszuführen. Im allerletzten Moment ertönte von der Gästebank aber der Ruf "Schiri wir wollen wechseln". Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach gewechselt, einige Male offensichtlich auch, um Zeit zu schinden. Alle Spieler waren bereits im Einsatz gewesen, bei uns in der KL darf aber durchgewechselt werden.


    Da es sich hier aus meiner Sicht offensichtlich um eine Auswechslung zum reinen Zeitschinden gehandelt hat, und um Unruhe in die Situation zu bringen, habe ich diese mit Handzeichen und Ruf "jetzt nicht" unterbunden und den Freistoß freigegeben. Der Ball ging ins Toraus, da die Folge Abstoß gewesen wäre, habe ich das Spiel abgepfiffen (Min. 95:40).


    Mein Beobachter hat mir dies als Fehler angestrichen und angekündigt, mir hierfür ein Zehntel abzuziehen. Nach seiner Aussage wäre es kein Fehler gewesen, so zu tun, als hätte ich den Ruf nicht gehört. Dass ich allerdings klar gezeigt habe, dass ich die Spielfortsetzung nicht verzögern möchte, hat er als Fehler ausgelegt.


    Ich habe durch die SuFu diesen (sehr alten) Beitrag gefunden: SR lässt nicht wechseln
    Hier schreibt Manfred:

    Zitat

    Es gibt im Regelheft überhaupt keine explizite Regelung, wann ein Schiedsrichter eine Auswechslung zulassen muss. Allerdings ist es anerkannte Lehrmeinung, dass ein SR eine Auswechslung grundsätzlich in jeder Spielunterbrechung zulassen soll, es sei denn, die konkrete Einzelsituation erscheint dazu nicht geeignet (z.B. vor einem Strafstoß, weil es die schnelle und günstige Ausführung eines Freistoßes verhindern würde o.ä.) oder der SR hat den Eindruck, dass es sich um taktische Auswechslungen zur Störung des Spielbetriebes handelt (z.B. Auswechslung alle Minute durch eine Mannschaft in den letzten Spielminuten eines Spieles)

    Aus meiner Sicht treten hier beide Fälle auf - das günstige Ausführen wird verhindert UND es handelt sich um eine taktische Auswechselung zur Störung des Spielbetriebes.


    Was denkt ihr?


    Gruß, Comox