Beiträge von FromUSA

    Eine sehr interessante Verhandlung meines Erachtens nach. Schön auch mal zu hören, dass solche Verhandlungen freundlich ablaufen können. Ich kenne es meist nur mit ziemlichen Widersprüchen (bzw. Schilderung ganz unterschiedlicher Ansichten / Tatvorgängen).


    Die drei Spiele Sperre sind sicherlich aus den Sichtweisen der beiden Mannschaften übertrieben. Wenn aber euer Verband bei minderschweren Fällen, wie diese Situation auch eingeschätzt wurde, an dieser "Mindeststrafe" festhält, kann da nichts dran geändert werden und dem entsprechend muss man das Urteil so akzeptieren.


    Ist schließlich wie im alltäglichen Leben: Wenn die Verfassung vorsieht, eine Straftat mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu 10 Jahren zu bestrafen, kann der Richter nicht hingehen und eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten oder 15 Jahren aussprechen. Das ist so festgelegt und irgendwo müssen solche Grenzen definiert sein.


    Der Spieler soll sich die nächsten drei Spiele von der Tribüne ansehen, über sein Verhalten nachdenken und dann wird es sicherlich nicht noch einmal zu solch einem Vorfall kommen.

    Manfred, wenn ich dir einen Tipp geben darf: Bitte halte dich nicht an irgendwelchen Theorien auf. Du kannst zwar etwas im Groben definieren, wie es dann aber später auf dem Platz aussieht, ist etwas Anderes! Ein aussichtsreicher Angriff kann schon im Strafraum-Bereich anfangen: 93. Spielminute; Ecke Gast, TW kommt mit nach vorne - Ball wird geklärt und Heim setzt zum Konter an - Hält ein Spieler von Gast den betreffenden Spieler nun an der Strafraumgrenze fest, ist das auch schon ein aussichtsreicher Angriff! :gelbe_karte: ... Und das entsprechend 74m vom gegnerischen Tor entfernt.

    Servus zusammen,


    vorab kurze Anmerkung an dich, Manfred: Wenn du vorher selbst schon weißt, dass Informationen, die du im Text hinzugefügt hast, überflüssig sind, dann lass' sie bitte weg. Das macht deinen Beitrag übersichtlicher und ermöglicht es uns, genauer auf dein Problem einzugehen.


    Nun zu deinem Anliegen: Der Vorteil ist eingetroffen und kann somit nicht mehr zurück gepfiffen werden. Die Vorteilsauslegung ist Ermessensspielraum des SR. Besser kann man es dir erklären, wenn du dir diese Vorteilsauslegung unter "verzögertem Pfiff" vorstellst. Der Vorteil soll in aller Regel deiner Ansicht nach innerhalb kürzester Zeit eintreffen. Das ist zum Beispiel bei einer guten Möglichkeit zum Aufbauspiel oder gar einer eventuellen Torchance gegeben.
    Wenn ein weiterer Spieler derselben Mannschaft den Ball gut kontrollieren kann und diesen aus gesundheitsbetreffenden Gründen ins Aus spielt, reden wir hier von fair play - und so doof es auch klingt - damit haben wir SR nichts zu tun, zumindest regeltechnisch: Du sollst das Spiel dann unterbrechen, wenn du der Ansicht bist, dass der Spieler unbedingt eine Behandlung benötigt.
    Behalte die Ruhe und sei entspannt beim verzögertem Pfiff: ruhig mal zwei - drei Sekunden abwarten, bis dein Pfiff kommt, auch wenn Spieler in "Hektik" verfallen und du die alltagsüblichen "Schiriiiiiii"- Rufe bekommst.


    Und noch ein Tipp von mir: Manchmal keinen Vorteil laufen lassen, zum Beispiel im Strafraum der regelkonformen Mannschaft: Da liegt der Vorteil nämlich eher darin, wenn die Spieler sich neu ordnen können, als wenn dann doch noch ein Gegenspieler irgendwie die Spitze seines Fußes an den Ball bekommt und dieser daraufhin im Netz landet...

    @all_which_have_used_irony


    Nebenbei mal so: Ich finde es gerade nicht so in Ordnung, dass hier zum Teil ironisch gemeinte Antworten gegeben werden. Wenn hier jemand um Rat sucht und auf unser Forum / unsere Community stößt, möchte man ja auch helfen und wir uns als Gemeinschaft positiv präsentieren. Also nehmt das Ganze doch bitte etwas ernster...

    Ach ja, ... das Handspiel. Ich liebe diese permanenten Diskussionen :ironie: .
    Die meisten Spieler reklamieren es schon, wo sich der Arm eng am Körper anliegend befindet und der Ball den Nagel vom kleinen Finger nur mit leichten Luftzügen streift. Okay, bisschen übertrieben: Trifft den Nagel aber auf'm Kopf! Und ich denke, jeder weiß, wovon ich rede.


    Um auf deine Frage zu sprechen zu kommen, lieber Manfred. Die Szene vom Wochenende halte ich streng genommen für richtig entschieden. Finde aber auch, er hätte durchaus unterbrechen können. Ist wieder eine Ermessenssache. Kann man ihm eine klare Absicht unterstellen? Nein! Kann man sagen, der Arm befand sich in einer natürlichen Bewegung? Nein! Die Hand hat da nichts zu suchen. Es ist schwierig, die Situation zu beurteilen. Ich hätte es vermutlich nicht abgepfiffen.


    --


    An der Stelle würde ich gerne das Halbfinale der EM 2016 einwerfen: Deutschland gegen Frankreich.
    Bastian Schweinsteiger, der seinen Arm vertikal ausgestreckt über dem Kopf positionierte und wenig später den Ball (unabsichtlich ?) dagegen bekam, erhielt als PS die :gelbe_karte: und infolge dessen selbstverständlich einen Strafstoß. Der Arm wurde nur geschliffen.


    Was haltet ihr davon. Ich würde beide Spielszenen mal miteinander vergleichen. Finde, da passt irgendetwas nicht so recht...

    Vorab: Es ist generell schwierig, Situationen aus einer Beschreibung heraus zu definieren im Sinne einer Entscheidung. Der Pfeifer, du gibst an, dass du bei dieser Spielweise, wie sie oben beschrieben wurde, ohne dass ein Spieler getroffen oder der Ball gespielt wurde, von einem rücksichtslosem Vergehen sprichst.


    ""Rücksichtslosigkeit" liegt vor, wenn ein Spieler ohne Rücksicht auf die Gefahr oder die Folgen für einen Gegner handelt. Ein solcher Spieler muss verwarnt werden" (Fußballregeln 2016-17, S.60).


    Bedeutet, wenn sich die Spielweise so entwickelt - und das passiert des Öfteren im Spiel - sprichst du sofort eine Verwarnung :gelbe_karte: aus. Das kann es irgendwo nicht sein. Dafür sind die Regeln da, an die sich die Schiedsrichter richten sollen und entsprechend handeln müssen. Sicherlich kannst du bei gestreckter Sohle und gestrecktem Bein das Ganze abpfeifen, kein Problem. Aber auf eine persönliche Strafe sollte hier jedoch verzichtet werden - meine Empfehlung. Später beendest du die Partie, wo jeder Spieler mindestens einmal Gelb und weitere vielleicht Gelb/Rot gesehen haben. Deine Autorität und die Spielatmosphäre wird dabei ins Gegenteil verkehrt, also anders, als du es dir erwartet hast oder du damit bezwecken wolltest.


    Das Prinzip, was ich vermitteln möchte, ist ganz einfach: Kommt der betreffende Spieler zu spät, trifft seitlich oder von hinten nur seinen Gegenspieler, ohne dabei den Ball zu spielen, darf er duschen gehen :rote_karte: . Ein aussagekräftiger Bericht regelt den Rest.



    Zeigt mal wieder, dass die Regeln von Theoretikern festgelegt werden. In Regel 4 - und Regel 3, was eventuell mit viel Glück auch noch erdenklich gewesen wäre - ist zu deinem Anliegen nichts Brauchbares zu finden.


    Somit hast du absolut recht - nirgendwo ist etwas zu den Trikotnummern zu finden: Größe, Farbe, Art usw.


    Führen wir das Ganze doch mal fort: Es steht wirklich gar nichts zur Kennzeichnung eines Spielers drin - demzufolge könnte tatsächlich alles Erdenkliche, was sich mit dem DFBnet vereinbaren lässt, auf das Trikot angebracht werden - Somit nicht nur römische Zahlen, HEX-Codes usw. sondern auch Sonderzeichen wie &€£×÷=%_ ...


    Manchmal sind da echt Dinger dabei, wo man nur noch die Hände überm' Kopf zusammenschlagen kann.


    Sobald auf einem Unterziehshirt ein Adidas-Logo (im Allgemeinen Werbung) angebracht ist, muss dazu sofort ein Bericht angefertigt und an die zuständige Instanz geschickt werden, aber über die Wesentlichen Dinge wird nicht nachgedacht.


    Ich würde vorschlagen, dass nun entsprechend von einer höheren Instanz schriftlich abklären zu lassen. Werde mich mit der entsprechenden Antwort zurück melden. :flieh:

    Die Regel wurde ganz klar definiert und besagt, dass wenn eine persönliche Strafe ausgesprochen wird, der verletzte Spieler das Spielfeld nach einer Behandlung nicht mehr verlassen muss. Entscheidest du auf Vorteil und die Aussprache einer gelben Karte ist deines Erachtens nach nicht mehr notwendig, muss der verletzte Spieler trotz alle dem das Spielfeld verlassen. Des Weiteren erspart es dir vorläufig weitere Diskussionen mit den Spielern.


    Dennoch finde ich deine Denkweise interessant, aber manchmal sollte man einfach nach den Regeln gehen.

    Lassen wir die Auswechslung mal weg. Dann kann ich Manfred zustimmen. Das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß fortgesetzt. Es bleibt für den Spieler bei der Verwarnung und ein Gelb/Rot ist somit nicht möglich, da die weitere Verwarnung bei Wiedereintritt keine Gültigkeit hat und somit nicht ausgesprochen wird.


    Bestraft wird in diesem Fall das unerlaubte Verlassen des Spielfelds.

    Das unerlaubte Verlassen des Spielfelds beschreibt eine Pflichtverwarnung. (Selbstverständlich sind hier auch Ausnahmen aufzuzeigen: Ein Beispiel dafür ist ein Zweikampf im Strafraum, bei dem ein Spieler durch Körperkontakt versehentlich über das Spielfeld ins Aus gelangt.)


    Das vorangegangene Beispiel ist allerdings auf Situation 2 nicht zutreffend. Nach Einschätzung des Schiedsrichters verlässt der Spieler das Spielfeld aus Verärgerung, sodass man ihm hiermit eine Absicht unterstellen kann und zwingend verwarnt werden muss. Das bestätigt im Übrigen auch die Rückkehr nach erst 10 Minuten.


    In der Zwischenzeit wird der Trainer des betreffenden Spielers sicherlich zwangsläufig gewechselt haben, da keine Mannschaft freiwillig in Unterzahl spielt. Somit gehört der Spieler nicht mehr dem Spiel an. Er ist als ausgewechselter Spieler zu verzeichnen.


    Wenn er in diesem Zustand erneut unerlaubt das Spielfeld betritt, ist dies erneut zwingend zu verwarnen und ergibt in Summe Gelb/Rot.


    Und nach neuer Regelauslegung ist damit ein direkter Freistoß zu verhängen.

    Die erste Frage ist, denke ich, beantwortet. Durch das unsportliche Täuschen wird der betreffende Spieler verwarnt und der Schuss als verschossen gewertet.


    @Robin nur um nochmal auf deine erste Antwort zurückzugreifen, kann ich dieser nicht so recht folgen. Wenn der Spieler vor Verärgerung das Spielfeld ohne der Zustimmung des Schiedsrichters verlässt, wird er verwarnt. (Die Verwarnung wird vorzugsweise über den Spielführer mitgeteilt.) Tritt derselbe Spieler nach 10 Minuten wieder ein (hinsichtlich wird der Trainer sicherlich schon zwangsmäßig gewechselt haben), wird er erneut verwarnt und erhält in Summe Gelb/Rot. Korrekte Spielfortzetung ist ein direkter Freistoß nach neuer Regelauslegung.

    Einen wunderschönen Morgen :) ,


    Ein Spieler, der ohne Kampf um den Ball einem Gegner oder einer anderen Person
    absichtlich mit der Hand oder dem Arm an den Kopf oder ins Gesicht schlägt,
    begeht eine Tätlichkeit, es sei denn, die eingesetzte Kraft war vernachlässigbar.


    Fragen:
    Gibt es irgendwelche Kriterien, wie man entscheidet, ob die eingesetzte Kraft vernachlässigbar war?
    Wenn die Kraft vernachlässigbar war, wäre der natürliche Gedanke ja Gelb zu geben. Aber gibt es da eine Regelgrundlage für, ich finde nämlich keine?

    Inwiefern ein Foul ausgelegt wird und ob eine Disziplinarstrafe notwendig ist (mit der Frage ob :gelbe_karte: oder :rote_karte: ) ist grundsätzlich vom Ermessen des Schiedsrichters abhängig. Eine Ausnahme bilden hier selbstverständlich die Pflichtverwarnungen.


    Um auf das von dir vorgegebene Beispiel einzugehen und deine Frage(n) zu beantworten, möchte ich vorab auf den Beitrag von Manfred verweisen. Er hat die Situation bereits gut analysiert und zu dem auf eine Unsportlichkeit hingewiesen (was in dem Falle die einzig richtige Regelungsgrundlage bildet.)


    Der Torwart hat meines Erachtens nach grob fahrlässig gehandelt.
    ("Grob fahrlässig ist derjenige, der unbekümmert und leichtfertig handelt und die Sorgfalt außer Acht lässt [...].")




    Eine klare Tätlichkeit kann man ihm sicherlich nicht unterstellen und da lässt sich auch mit Erfahrung erkennen, dass es eine vernachlässigte Handlung war. Wenn er weiß, dass sich ein Spieler unmittelbar hinter ihm befindet und er seinen Arm soweit nach hinten in die Richtung des Spielers ausschert, muss er damit rechnen, dass er ihn trifft. Insofern ist :gelbe_karte: durchaus gerechtfertigt. Meiner Ansicht nach, entwickelst du mit der Zeit ein Gefühl dafür. Auf das Regelbuch kannst du dich dabei nicht beziehen.


    Du kannst dich allerdings daran orientieren, dass ein Foul fahrlässig verursacht wurde und nicht einer Tätlichkeit galt, in dem sich ein Arm in einer "unnatürlichen" Bewegung befand und dabei die Entfernung zum Gegenspieler sehr gering war (z.B. Zweikampf). Des Weiteren auf die Härte achten und selber einschätzen.