Beiträge von berni1

    Einigen wir uns darauf, dass der Freistoßschütze mit Absicht dem Gegner, der offensichtlich nicht weit genug weg steht (z.B. 4m), den Ball rücksichtslos mit Wucht in die Weichteile haut. Dann haben wir doch den gleichen Fall wie beim Einwurf, wenn jemand dem Gegenspieler voller Wucht in kürzester Distanz auf den Kopf schmettert. In beiden Fällen ist der Ball im Spiel gewesen, der SR unterbricht das Spiel, rote Karte für den Schützen ist die logische Konsequenz daraus, und es gibt dF für den Gegner. Bzgl. Einwurf wurde das schon oft durchgekaut. Warum soll das beim Freistoß anders ausgelegt werden, wenn die Aktion klar ist und die Absicht offensichtlich ist?

    Bei bestimmten Mannschaften, in der Kreisliga B, von denen man weiß, dass die Regeln gerne nicht so genau genommen werden, habe ich direkt vorm dem Einlauf gesagt, dass ich solche Situationen mit gelb ahnden werde.


    Ganz klarer Fall, wenn jemand absichtlich hinspringt. Wenn jemand schon da steht, forderte ich ihn auf, Abstand einzunehmen. Tut er das nicht, oder meint eine schnelle Ausführung durch eine aktive Bewegung zu unterbinden, gibt es ebenfalls gelb. Kann der Gegner nicht warten, und schießt ihn absichtlich an, dann ist der Ball im Spiel und es geht weiter, außer er verletzt bei dem Schuß den Abwehrspieler. Dann kann das im worst Case sogar rot für den Schützen geben, gefolgt von einem dF für die gegnerische Mannschaft an der Stelle, wo getroffen wurde.


    So hab ich mir das mal zusammen gereimt, als ich eine ähnliche Situation hatte....

    vor wenigen Wochen gab es ein Spiel in der 1. oder 2. Bundesliga (ich hab es leider nicht mehr gefunden), da bekam ein Stürmer, vor dem Tor aus kurzer Distanz, den Ball an die Hand und ging ins Tor. Der Arm war auch nicht anliegend und die Hand auf Brusthöhe. Selbst nach Videobeweis hat der Schiedsrichter das Tor gegeben.


    Egal ob Stürmer oder Abwehrspieler, für beide gelten die gleichen Regeln. D.h. entscheidend ist, ob eine Absicht vorliegt. Diese kann man natürlich unterstellen, wenn der Abwehrspieler in einer Aktion beide Hände über den Kopf hält, aber wenn der Arm aus kurzer Distanz nicht ganz am Körper anliegt, was dann eben auch eine unnatürliche Haltung wäre, habe ich für mich beschlossen, ist das kein Handspiel, wenn keine wirkliche Absicht zu erkennen ist.


    Die Zuschauer sehen das aber anders :(

    seit den Regelanpassungen zum Handspiel gibt es meiner Wahrnehmung nach immer mehr Diskussionen auf dem Rasen. Sobald der Ball die Hand oder den Arm berührt, geht sofort das Geschrei im und jenseits des Spielfeldes los. Ganz schlimm, wenn sich eine solche Situation im Strafraum zuträgt. Dann heisst es z.B. bei einem Abpraller vom Arm zum Mitspieler, es wäre auch noch ein unfairer Vorteil daraus entstanden oder wenn bei einem Zweikampf der Ball an den Arm springt, es wäre absichtlich gewesen, auch wenn der Schiri die Absicht nicht als solche beurteilt hat.

    Wie geht ihr damit um? Anscheinend haben das viele noch nicht so richtig verstanden. Am Ende müssen wir Schiri das ganze ausbaden, wenn keiner so richtig unsere Entscheidungen gemäß der neuen Regelauslegung verstehen. Das ist wirklich ärgerlich, insbesondere wenn dann im Nachgang über eine unterirdische Leistung des Schiris im Spielbericht des betroffenen Vereins zu lesen ist!

    ich bin da mal ganz ego: Playoffs sind spannend und am Ende der Saison ein Highlight für das Publikum! Dass das dem Spitzenreiter dann nicht gefällt, ist gut nachvollziehbar. Als Kompromiss könnte man die Platzierungen am Ende des Ligabetriebs als Quali zur Champions League etc. werten und die Deutsche Meisterschaft über die anschließenden zusätzlichen Playoffs entscheiden.

    ".... so klarerweise die Möglichkeit des Gegners

    beeinflusst, den Ball zu spielen" sagt ja eigentlich aus, dass der Ball spielbar gewesen sein sollte, entweder durch einen Pass oder durch Ballnähe. Wenn der Spieler meterweit vom Ball entfernt steht und der Ball nie in seiner Nähe war, liegt auch kein Abseits vor.

    das Dumme ist, dass das Video existiert und sicherlich Nachahmer finden wird. In der Halle insbesondere ist der Abstand zum Tor auch nicht so groß, so dass man nicht mit Schmackes draufhauen muss.


    Es liegt eine flüssige Bewegung vor, aber sobald der Fuss über den Ball geht, liegt doch ganz klar eine Finte vor. Der Anlauf ist durch, jeder glaubt, er schiesst, doch der Schuß bleibt erst einmal aus:


    Ein Spieler täuscht nach dem Anlaufen einen Schuss an (»Finte« – eine Finte während des Anlaufens ist zulässig)

    12 Minuten Nachspielzeit in der C-Jgd - ich glaube, das ist kritisch, denn so viel ich weiss, gibt es in der Jugend Vorgaben, wie lange die Jungs überhaupt spielen dürfen. Wenn da dann ein Spieler einen Kreislaufkollaps bekommt, weil zu lange nachgespielt wird, kann es ggf. unangenehm werden. Daher befürchte ich, ist das Thema Nachspielzeit in der Jugend kritisch. Nur kenne ich die Grenzen nicht... vielleicht kanm uns jemand aufklären.


    P.S.: mir macht das Fachsimpeln Spaß und hilft mir, ein besseres Gspür für diverse Spielsituationen zu bekommen!

    Erst einmal finde ich es toll, dass immer wieder solche Fragen kommen und wir uns gegenseitig abgleichen können. Ich finde das spannend!!!


    Was bedeutet denn "unter Anwendung der Vorteilsbestimmung" genau?


    Uns wurde mal gesagt, pro Tor ne halbe Minute. Bei 8 Toren wären das schon 4min. Wenn man dann noch das Ball holen bei Torschußversuch dazurechnet plus die absichtlich vergeudete Zeit beim Zeitschinden, kommt einiges zusammen. Die Frage ist, was man Ende daraus dann wirklich macht....? Grundsätzlich hat man uns eingebläut, die Zeit nachspielen zu lassen, da am Ende der Saison das Torverhältnis wichtig sein kann, wenn es um Auf- oder Abstieg geht. Was in diesem Zusammenhang nun die Vorteilsbestimmung bedeuten soll, ist mir unklar....


    Wenn jemand fordert und klar ersichtlich ist, dass die andere Mannschaft Zeit schindet, beschwichtige ich und sag ganz klar, dass das Zeitschinden nichts bringt, da ich die Zeit definitiv nachspielen lasse. Dann ist erst mal Ruhe.... Aber danach heißt es eben Butter bei de Fische!

    ich glaube auch, dass man dafür ein gutes Gespür entwickeln muss, aber nicht gleich jedes Halten führt unmittelbar zur Verwarnung. Das gehört leider zum Fussball, wie auch Fouls. Und auch nicht jedes Foulspiel wird gleich mit dem Karton belohnt. Unser Ziel ist ja, dass wir das Spiel unter Kontrolle haben wollen, und wenn wirklich eine Unsportlichkeit unterstellt werden kann und entsprechende Reaktionen hervorruft, dann muss man natürlich durchgreifen...

    Zur Vollständigkeit: Die SR-Schulung war im November. Wir hatten mehrere Fälle durchgespielt. Nicht jedes Halten führt automatisch zu einer Verwarnung. Folgende Aspekte wurden betrachtet:


    Generell wurden nur Fälle ab der Mittellinie betrachtet. In der eigenen Hälfte fielen aus dem Raster, da noch viel bis zum gegnerischen Tor passieren kann. Daher keine Verwarnung.


    a) hätte der gehaltene Spieler eine Chance gehabt, den Ball zu spielen

    b) war die angreifende Mannschaft mindestens in der Gleichzahl oder sogar in der Überzahl

    c) war die Bewegung zum Tor gerichtet


    Wenn a) b) und c) gegeben sind, dann Verwarnung, ansonsten nur dF.

    mein Beitrag beruht auf einer SR-Schulung. Und da ging es nicht um Situationen, die direkt vorm Tor stattfinden! D.h. aussichtsreicher Gegenangriff kann auch schon ab der Mittellinie stattfinden. Und da ist ne Verwarnung angebracht, wenn eben dieser durch ein taktisches Foul/Halten unterbunden wird.

    Bei Halten gibt es gelb, wenn es sich um ein taktisches Foul handelt, und dadurch eine gute Chance vereitelt wird (z.B. bei Überzahlspiel). In der eigenen Hälfte und ohne dass dadurch ein aussichtsreicher Gegenangriff zunichte gemacht wird, gibt es keine Verwarnung.

    gerade gesehen beim Spiel Bayern gegen Besiktas: Freistoß für Bayern am gegnerischen 16er. Mauer steht im richtigen Abstand. Zwischen dem Ball und der Mauer steht Müller, ca. 5m vor der Mauer. Statt den Ball freizugeben, fordert der Schiri Müller auf, aus dem Weg zu gehen und 9:15m Abstand zum Ball herzustellen.

    Habe ich da was verpasst? Eigene Spieler dürfen beim Freistoß doch hinstehen, wo sie wollen. Das hat doch auch nichts mit Unsportlichkeit zu tun, wie der Kommentator urteilte?!

    ich hab lange gesucht, und glaube in den Futsal-Regeln fündig geworden zu sein:


    Begeht ein Auswechselspieler vor Betreten des Spielfelds ein feldverweiswürdiges Vergehen, muss sein Team nicht mit einem Spieler weniger spielen. Ein anderer Auswechselspieler oder der Spieler, den er ersetzen sollte, darf in diesem Fall das Spielfeld betreten.

    kann ich nach Durchlesen der Futsal-Regeln selbst beantworten:


    Wenn ein Spieler wegen einer zweiten gelben Karte oder direkt des Feldes verwiesen wird, nachdem auf Vorteil entschieden wurde, und sein Team aufgrund des Vorteils ein Tor bekommt, muss sein Team nicht mit einem Spieler weniger spielen, weil das betreffende Vergehen vor dem Tor begangen wurde.

    Und jetzt bekommt ein Spieler auf der Bank eine rote Karte. Gibt es dann eine Zeitstrafe für die Mannschaft und muss diese 2min in Unterzahl spielen? Vermutlich nicht, da der Spieler ja auf der Auswechselbank war, oder?

    Hierzu habe ich unseren Lehrwart gefragt. Von ihm kam die Aussage, wenn der Ball spielbar sein sollte, d.h. nicht gerade in den Zuschauerrängen liegt, dann wird angezählt, ungeachtet dessen, ob ein Spieler sich den Ball schon hingelegt hatte oder nicht. War für mich eine klare Ansage!