Beiträge von smirk_mirkin

    Meine Güte, schon bisher durften Spieler der ausführenden Mannschaft im eigenen Strafraum stehen, nur die Ballannahme führte eben zu einer Wiederholung. Nach der neuen Regelung ist der Ball im Spiel und kann auch zum TW gespielt werden, der darf ihn aber nicht in die Hand nehmen - ich sehe hier aber keinen großen Unterschied zu dem Fall, dass eine Mannschaft den Ball "in den eigenen Reihen" hält, auch da muss der Gegner aktiv stören.

    Ich verstehe nicht genau was du sagen willst, Manfred. Der Torhüter nimmt den Ball doch in die Hand.

    jambala Dieses "Problem" bestand ja theoretisch schon vor der Regeländerung. Nach meiner Kenntnis gibt es da im eSB keine Kennzeichnung, aber wenn der Trainer trotz Sperre eingetragen wird, so lässt sich das ja später über den Bericht nachvollziehen. Ansonsten ist es in vielen LV zum Glück nicht mehr die Aufgabe des SR die Spielberechtigung zu überwachen. Und die anderen LV haben vmtl. eigene Systeme ("Passkontrolle").

    Kann denn jemand was genaueres dazu sagen, was das Urteil bedeutet? Also insbesondere, ob es sich wirklich um einen unbegrenzten Ausschluss von allen Tätigkeiten des Verbandes (als Spieler, Trainer, Funktionär, SR) handelt?


    In diesem Falle fände ich das Urteil wirklich unangemessen.

    Okay wäre mMn eine lebenslange Sperre als SR und ein begrenzte Sperre für weitere Tätigkeiten (vllt. 1 Jahr).

    Schließlich sollte es auch die Aussicht auf eine Begnadigung nach angemessener Zeit geben, wenn der Bestrafte reuig ist und sich dafür ins Zeug legt.


    Was die Verhältnismäßigkeit ggnü. Gewaltvergehen angeht:

    Man sollte beachten, dass an SR zurecht höhere Anforderungen bzgl. korrekten Verhaltens gestellt werden.

    Aber auch ich sehe Gewaltvergehen deutlich zu niedrig bestraft.

    Ich wäre an Meinungen dazu interessiert, woran das liegt.

    Nach Ansicht der Wiederholung hätte ich das Tor zurückgenommen.


    Die Regel sollte meiner Meinung nach sehr restriktiv ausgelegt werden, denn der SR kann ja kaum bewerten, was in der Situation mit freiem Sichtfeld passiert wäre.

    Wenn wir hier schon sagen, dass keine Reaktion mehr möglich wäre, können wir dann Spiele wie USA - Thailand nach der Halbzeit abpfeifen mit demselben Argument?

    Die Regel in ihrer Formulierung unterstellt meiner Ansicht nach auch, dass eine eindeutige Versperrung der Sicht notwendig den Gegner hindert - so dass der SR hier von Anfang an nur "objektive" Kriterien anwenden muss, nämlich ob da jemand vor der Linse steht.


    Ein Punkt, der für mich hier noch stärker wirkt: Die Angreiferin hat an der Stelle eigentlich gar nichts verloren.

    Ich finde es eine Unsitte, dass man sich bei Ecken ständig dicht vor dem Torwart platzieren muss, um diesen zu stören.

    Dann muss man sich halt über die Konsequenzen nicht beschweren.

    Das Kriterium natürliche Armhaltung wird meiner Meinung nach oft falsch interpretiert.

    Hier geht es nämlich nicht um "natürlich" im Sinne des menschlichen Instinkts, sondern um spieltypische Bewegungen, die sich nicht vermeiden lassen.

    Etwa die Stützhand beim Grätschen oder eine Bewegung der Arme beim Sprung.


    Außerdem handelt es sich sowieso nur um ein zusätzliches Kriterium, was so nicht in den Regeln steht, sondern aus ihnen abgeleitet wird.

    Also um eine Vereinfachung, die die Regel verdeutlichen soll, aber in Grenzfällen dann halt zu Missverständnissen führt.

    Zitat

    Die muss der SR dann halt beurteilen. Muss er anderswo ja auch schon zu genüge, sollte also kein Problem sein.

    Ich verstehe die Aufregung die um das Handspiel gemacht wird (von seiten der SR und Regelhüter) nicht.

    Absicht beurteilen ist ein großes Problem und das weißt Du auch.


    Andererseits kommt die "Handspieldebatte" meines Erachtens nicht von den SR, sondern von den unzähligen Rufen aus der gesamten Fussball-Community, die Handspielregel sei unfair, kompliziert und viel zu willkürlich (dem SR wird ja grundsätzlich misstraut). Und dann hat man eben begonnen, diesen Rufen nachzugeben und die Regel "digitaler" zu machen. Der Höhepunkt dessen sind eben die neuen Regeln.


    Wie immer liegt das Problem also nicht bei irgendwelchen Schuldigen, die man meint ausfindig zu machen, sondern an der Unfähigkeit zur Kompromissfindung.


    Zitat

    Zu Punkt 3:

    Das hat meines Wissen nach überhaupt keinen Einfluß darauf, ob es sich um strafbares Handspiel handelt oder nicht.

    Absichtsbewertung ist immer Indizienbewertung. Und je vorteilhafter die Situation für den Spieler ist, umso mehr Motivation zum absichtlichen Handeln (:D) liegt vor.

    Daneben ist der Aspekt der Vorteilsnahme auch für die Außenwirkung und damit SR-taktisch relevant.

    Die Lehrmeinung ist eindeutig:

    Absichtliches Handspiel, denn der Spieler suggeriert durch die Handhaltung bereits, dass er mit dem Treffer an der Hand rechnet.

    Auch aus taktischer Sicht ist es geboten hier streng streng zu sein und im Zweifel Handspiel zu pfeifen.

    Abseits ist doch keine Raketenwissenschaft!


    Absichtliches Spielen, auch bei misslungenem Kontakt -> Abseits aufgehoben.

    Torabwehr oder angeschossen werden -> Abseitsbewertung läuft weiter.

    Beim Abgrätschen eines Passes oder bei Klärungsversuchen geht der Spieler zum Ball -> Absicht.

    Ball springt vom Pfosten an den Rücken -> Keine Absicht.

    Nach meiner Wahrnehmung gibt es nur selten wirklich unklare Situationen.

    Zitat

    Das sehe ich anders. Mit diesem gezielten Verarschen (Hand ausstrecken, Hand wegziehen und dann eine unverschämte Äußerung um den SR zu ärgern) wird eine bodenloses Respektlosigkeit gezeigt. Der Spieler wähnt sich als besonders schlau und nach Schlusspfiff auf der sicheren Seite.


    Sehe ich genau so. Wenn man zu mir kommt und mir ordentlich seine Meinung sagt, finde ich das in Ordnung, das kann auch ein Handschlag mit "war heute scheiße" sein.

    Aber bei so Spielchen hört es echt auf, da kommt ein Sonderbericht (plus ggf. Rot).


    Ich würde aber weder eine gelbe Karte nach Spielschluss zeigen, noch bei irgendwelchen Betreuern nach dem Namen fragen.