Beiträge von VierFünfEins

    In der aktuellen SR-Zeitung 03/2022 lautet Regelfrage 7:

    Während des laufenden Spiels läuft ein Auswechselspieler unerlaubt auf das Spielfeld zum im Strafraum stehenden Schiedsrichter und reklamiert heftig, ohne ihn aber zu beleidigen. Wie reagiert der Unparteiische?


    Die Musterlösung lautet:

    Indirekter Freistoß, "Gelb" für das unerlaubte Betreten des Spielfelds, "Gelb/Rot" für das unsportliche Reklamieren.


    Bei der persönlichen Strafe gehe ich mit. Da das Spiel durch den SR unterbrochen wurde, müsste es aber laut Regelheft 2021/2022 Seite 22 einen direkten Freistoß oder Strafstoß geben. Oder übersehe ich hier etwas?

    Also ist jede schnelle Spielfortsetzung als klare Torchance zu werten oder was bedeutet orientieren?

    Etwas späte Antwort... aber bei unserer SR-Sitzung hieß es, dass auch aussichtsreiche Angriffe ok sind und nicht die "klare Torchance" wortwörtlich zu nehmen ist. Nach beliebigen schnellen Fortsetzungen hat niemand bei uns gefragt. Hier würde ich persönlich aber eher zurückpfeifen und direkt die Karte zeigen.

    SixthSCTF:
    Wenn die jungen Leute bei dir im Verein nur schwarze Trikots dabei haben, finde ich das konsequente Handeln richtig und wichtig. Eine Sache ist mir aber noch unklar.

    Zitat

    Trotzdem die Farbe schwarz nach Regelwerk dem SR vorbehalten ist musste ich mich umziehen, das Spiel begann daher mit einer Verzögerung von X Minuten.


    Wenn deine Schiris nur schwarz dabei haben, in welchen Trikots leiten sie dann später das Spiel?

    Ich habe bei meinem letzten Spiel den bisher freundlichsten Empfang gehabt. Einen Tag vor dem Spiel kam eine SMS, ob alles klar sei. Bei der Ankunft gab es Wasser und eine Banane ("für die Halbzeitpause"). Und sowohl an meiner Kabine als auch an der der gegnerischen Mannschaft hingen Zettel mit "Verein XXX begrüßt YYY". :top: Auf unterer Kreisebene ist man da auch anderes gewohnt.

    Gerade eben sagte Tom Bartels zur gelben Karte von Clemens Fritz:
    "Da nimmt er die Verletzung des Gegenspielers in Kauf, wie es im Regelwerk heißt, und somit ist die gelbe Karte auch richtig."


    (Dass die Verletzung des Gegenspielers in Kauf genommen wurde, da gehe ich sogar fast mit. Die offene Sohle trifft den Bayern-Spieler leicht oberhalb des Knöchels. Bei mehr Intensität wäre das schon deutlich in Richtung rot gegangen.)

    Beim Stöbern im Netz bin ich auf einen mit einem Augenzwinkern verfassten Artikel über die verschiedenen Typen von Schiedsrichtern gestoßen, den ich gerne mit euch teilen würde.


    http://jungle-world.com/artikel/2007/29/20014.html


    Daran anknüpfend habe ich eine Umfrage erstellt. Wer mag, darf gerne abstimmen. :) Oder gibt es vielleicht noch weitere Typen, die in dem Artikel noch nicht genannt wurden?


    Selbstreflexion ist manchmal schon schwierig. So richtig sehe ich mich in keinem dieser Typen wiedergegeben. Daher würde ich den Typen "der Ruhige" in den Ring werfen. Dieser stellt so etwas wie den Gegenpol zum Theatraliker dar. Ich spreche auch nach über einem Jahr Erfahrung noch viel zu wenig mit den Spielern. Daran muss ich noch arbeiten. Wenn ich mich für einen der vorgestellten Typen entscheiden müsste, würde ich wohl oder über den Souverän nehmen, nur mit weniger Kommunikationsgeschick.

    Anlass für meine Frage ist Situation 10 aus der aktuellen SRZ-Ausgabe 1/2016:



    Antwort:


    Aber wie sieht die persönliche Strafe aus? Im Regelwerk steht dazu lediglich folgendes (FIFA-Anmerkung zu Regel 14):

    Zitat

    Finten beim Anlauf zur Täuschung des Geners bei der Asuführung eines Strafstoßes gehören zum Fußball. Nach vollendetem Anlauf den eigentlichen Stoß nur vorzutäuschen, gilt als Verstoß gegen Regel 14 und stellt eine Unsportlichkeit dar, für die der betreffende Spieler verwarnt wird.


    Also jedes Mal gelb? Oder hier nicht, weil sich dadurch kein "Erfolg" ergeben hat? Auch die Antwort zu Situation 15 der gleichen SRZ-Ausgabe würde ich eher so interpretieren, dass es gelb geben müsste:



    Antwort:


    Im Regelheft selbst habe ich mir noch handschriftlich daneben geschrieben, dass nur verwarnt wird, wenn das Spiel unterbrochen wird und z.B. nicht, wenn es Abstoß gibt oder der Torwart den Ball festhält (Quelle weiß ich nicht mehr). Aber auch das würde oben nicht gegen gelb sprechen.

    Viele Punkte wirken auf den ersten Blick natürlich ungewohnt, auf den zweiten kann ich aber zu keinem überhaupt Kritik äußern. Da scheint endlich mal jemand seine Hausaufgaben gemacht zu haben :thumbup: Das, finde ich, war aber auch schon lange überfällig. Und dass die Briten scheinbar von 22.000 Wörtern auf fast die Hälfte gekommen sind, zeigt das in beeindruckender Art und Weise.


    Ich hoffe, dass bei den kleineren Neuerungen auch an die Konsistenz gedacht wird. Beim Abseits sieht man ja explizit, dass das angestrebt wurde. Umgekehrt bin ich sehr gespannt darauf, ob es nun bei Fouls außerhalb des Spielfelds immer dF/Strafstoß gibt. Das wird mir bei diesem Artikel nicht deutlich. Fällt im Prinzip die Voraussetzung "auf dem Spielfeld" für Foulspiele weg? Hoffentlich wird da nicht eine neue Ausnahme geschaffen.


    Ebenso beim Verhindern von Toren durch Teamangehörige. Natürlich gehört das bestraft. Aber geht das nur aufgrund einer Ausnahmeregelung?


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie die neuen Regeln aussehen werden.

    Hier drin findet man eine Quelle für die Verwarnung eines falschen Schützen (Situation 15):
    Regeländerungen 2015/2016


    Bei Situation 10 würde ich wie einige andere hier auch für gelb plädieren. Ist die einzige diskussionswürdige Erklärung aus meiner Sicht.


    Der SR-Ball in Situation 11 entsteht dadurch, dass der SR irrtümlicherweise das Spiel unterbricht. Ein idF ist nicht möglich, da dieses "Tauschvergehen" klar geregelt ist und dementsprechend der letzte Punkt auf Seite 82 des aktuellen Heftes nicht anwendbar ist.

    Hatte die Doku direkt aufgenommen, bin aber jetzt erst zum Anschauen gekommen. Ich habe mich mit ihm nie intensiver direkt befasst, aber alles, was ich aus den Medien mitbekam, war genau anders als es sich hier darstellt. Sicherlich muss man einen Menschen als Schiedsrichter und Person des öffentlichen Interesses von der Privatperson unterscheiden. Aber damit habe ich nicht gerechnet. In der ersten Viertelstunde geht es ja gar nicht mal um den Selbstmordversuch, sondern eher um die Person im Allgemeinen. Dass er so ein lebensfroher, positiver Mensch war, hätte ich nicht gedacht. Ist natürlich vor allem auch seine Perspektive, aber der Eindruck bleibt über die 45 Minuten hängen.

    Hier geht es um eine Befragung mitsamt einzelner Interviews im Rahmen einer Bachelorarbeit. Die enthaltenen Statistiken hätte ich größtenteils auch so erwartet. Am Ende des Artikels ist noch eine Kurzdoku zum Thema Schiedsrichter.


    http://www.spiegel.de/sport/fu…urfussball-a-1065308.html


    PS: Das Bild zum Artikel scheint vom aktuell in der SSD diskutieren Spiel Jena - Zwickau zu kommen. Könnte sogar wegen der diskutierten Szene sein?

    Das ist doch aber gar nicht so wichtig, der Pfeifer. Selbst wenn man den Spieler schon als vom Feld herunter betrachtet und das Vergehen ein Unerlaubtes Betreten des Feldes ist, so bleibt der Ort der Spielfortsetzung doch der gleiche ;)

    Gab es dazu nicht sogar mal eine Regelfrage? Ich meine, es gibt keine persönliche Strafe, auf wenn der Angreifer sonst eine gute Torchance hätte.


    Vielleicht hilft der Vergleich zum Einwurf, wo der Ball nicht korrekt ins Spiel gebracht wurde: Hier darf man schließlich auch keinen Vorteil bei einer klaren Torchance geben. Solange der Ball nicht richtig im Spiel ist, bleibt uns also nur die Wiederholung der Aktion + ggf. Verwarnung, falls mehrmals mit Absicht.