Beiträge von Libero

    Ich tat mich anfangs auch schwer mit den "Freundschaftsspielen". Inzwischen pfeife ich diese Spiele aber konsequent genauso durch wie ein normales Wettkampfspiel. Alles andere führt direkt oder indirekt zu Stress.
    Einzige Ausnahme ist für mich "Verhinderung einer klaren Torchance" ohne Gefährdung des Angreifers (unabsichtliches Beinstellen; Handspiel), bei denen dann auch mal Gelb ausreicht - sofern jedem auf dem Platz klar ist, warum.

    Nachtrag: Komplett anders bewerten würde ich die Situation, wenn Spieler B erkennbar "nachhaltig" den Platz verlassen hätte, z.B. zur Behandlung o.ä. - dann hätten wir hier tatsächlich ein unerlaubtes Betreten samt Verwarnung.
    Aber bei der einleitenden Situationsbeschreibung ("2 Meter hinter Grundlinie") stelle ich mir einfach nur zwei Spieler in ähnlicher Entfernung zur Eckfahne vor, weshalb ich zu den obigen Schlüssen komme.

    Ich sehe hier auch nicht unbedingt die Finte, sondern die Vorteilsnahme durch das absichtliche Verlassen des Spielfeldes. Regel 3 Absatz 8 bezieht sich eher auf Bewegungstypische Abläufe in der Spielsituation.


    Hierbei möchte ich den Vergleich mit der Situation anstellen, bei der sich ein Spieler der Hilfe eines Mitspielers "bedient" um einen Kopfball zu erreichen.
    In meiner Fahrschulausbildung hat mein Fahrlehrer eine durchgezogene Linie oft mit einer (virtuellen) Mauer verglichen. Ich habe also niemals gegen diese Mauer zu fahren weil es dafür Strafe gibt, obwohl Situationen vorstellbar sind wo man diese "Mauer" straffrei überfahren werden darf.


    Dafür müssen aber äussere Zwänge gegeben sein. Diese sehe ich beim Eckstoß -für Spielerin B - jedoch nicht.

    "Bewegungstypische Abläufe in der Spielsituation":
    Ist der Eckball eine Spielsituation? Natürlich. Nur aus der Tatsache, dass das Spiel zwecks Ausführung des Eckballs unterbrochen ist, kann ich jedenfalls nicht ableiten, dass keine "Spielsituation" vorliegt.
    Ist das Verlassen des Feldes hinsichtlich der Spielsituation "bewegungstypisch"? Natürlich. Analogie: Bei Freistößen in Strafraumnähe, und oft auch im Halbfeld, stellen sich doch auch regelmäßig mehrere potentielle Schützen in Ballnähe auf, gern sowohl Rechts- als auch Linksschützen, damit sich die verteidigende Mannschaft nicht so leicht auf eine zu erwartende Flugkurve einstellen kann. Wenn eine angreifende Mannschaft dieses Konzept nun auf Eckbälle ausdehnen will, und deswegen zwei Schützen (z.B. je einen rechts und links der Eckfahne) rausschickt - warum soll ich ihr das verwehren? Zweck des Verlassens ist es, (im Anschluß an den Eckball) eine Flanke schlagen zu können. Der Spieler verlässt also kurzfristig und spielbezogen das Feld. Damit ist die Aktion - für mich - durch den o.g. Regeltext gedeckt.


    Dass die angreifende Mannschaft daraus einen Vorteil ziehen will, ist logisch, aber nicht strafbar, da ich hier keine Unsportlichkeit erkenne. Der Vergleich zur "Räuberleiter" hinkt, da diese per "ständiger Rechtsprechung" als unsportlich einzustufen ist.

    Ich sehe da keinen Regelverstoß. Begründung: Regel 3 Absatz 8:


    "Ein Spieler, der eine Begrenzungslinie als Teil der Spielbewegung überschreitet, begeht keinen Verstoß"


    Die Ausführung eines Eckballs betrachte ich als normale Spielbewegung. Und wenn die "direkte" Ausführung erlaubt ist, warum sollte die "indirekte" Ausführung verboten (oder gar unsportlich) sein? Finten gehören zum Spiel, und Regeln sind nach Sinn und Geist auszulegen.

    Nehmen wir mal wirklich an, das das Spiel noch etwa 1 Minute bis zur nächsten Unterbrechung weiter gelaufen wäre und sich nach der Strafraumsituation wie folgt entwickelt hätte:


    Es kommt unmittelbar darauf zu einem Gegenangriff der Ball wird etwa 1 Minute ohne Unterbrechung hin und her gekickt und landet plötzlich im Tor (auf der anderen Seite).


    Erst jetzt haben wir die Möglichkeit genau diese die Strafstoßsituation überprüfen zu lassen. Na Toll.

    Soll jetzt wirklich auf "Kein Tor" und Strafstoß auf der anderen Seite entschieden werden? Genau dies wäre nämlich die logische Konsequenz.

    Ja. Natürlich.


    Erinnert sich noch jemand an die folgende Situation bei Neustrelitz-Neugersdorf (das Spiel, in dem der Schiri die Nerven verlor und einen Spieler umschubste):

    • SRA signalisiert Handspiel Angreifer Nähe Mittellinie per Fahnenzeichen
    • SR misinterpretiert das Zeichen als Foul Verteidiger und gibt Vorteil - Spiel läuft weiter
    • Im Zuge dessen kommt es zu einem Foul im Strafraum, SR entscheidet Strafstoß
    • SRA steht immer noch mit offener Fahne an der Mittellinie
    • Nach Klärung des SR mit SRA erfolgt Entscheidung: Freistoß Verteidiger (statt Strafstoß Angreifer)

    Kein Videobeweis, aber vom Ablauf her exakt das gleiche. Solange nicht klar ist, was passiert ist, läuft das Spiel erstmal weiter. In der nächsten Unterbrechung wird dann geklärt und enstsprechend entschieden.

    Was mich stört: Habe ich es richtig verstanden, das es 3 Minuten gebraucht hat um diese Entscheidung zu finden?

    Kann ich dem Video nicht entnehmen. Zeitlicher Ablauf:


    27:50 Freistoß wird ausgeführt / Foul im Strafraum geschieht
    27:57 Spiel läuft noch weiter
    SCHNITT IM VIDEO
    29:27 Spiel ist offensichtlich unterbrochen, SR scheint via Headset zu kommunizieren
    29:35 SR wurde offensichtlich über Headset über den Sachverhalt benachrichtigt, signalisiert die besondere Unterbrechnung (pfeift, Handzeichen) und läuft an den Spielfeldrand
    29:50 SR ist angekommen und schaut in die Glotze
    30:03 SR läuft wieder aufs Feld und signalisiert Strafstoss


    Daher vermute ich, dass das Spiel bis ca. 29:27 nicht unterbrochen wurde, weshalb es erst zu diesem Zeitpunkt Gelegenheit gab, das Video zu prüfen. Es dauerte also nicht 2-3 Minuten, um zu entscheiden, sondern lediglich 13 Sekunden (oder von mir aus auch 36 Sekunden, wenn man die Kommunikation und das Rauslaufen mitrechnet).

    Zitat

    „Kurz vor der Halbzeit kam die Polizei zu mir und fragte, wie es
    weitergehen soll. Sie könnten nicht mit 20 Mann für den Rest der
    Spielzeit für Sicherheit sorgen, sondern nur mit zweien“, berichtet
    Gosebeck weiter. „Ein Platzverweis der Fans hätte nicht ausgereicht: Die
    hätten uns den Parkplatz zerlegt“, vermutet er. „Weiter zu spielen,
    hätte ich nicht verantworten können.“

    Polizei und Heimverein können die Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Was gibt's da noch zu überlegen? Abbruch und fertig.

    Sehr bedauerlich. Ich bin zwar erst seit wenigen Jahren dabei, habe Axel aber als sehr engagierten und leidenschaftlichen Kameraden kennengelernt, der sich nicht verbiegen lässt.
    Es gab auch noch bezüglich einer anderen Thematik in der letzten Saison Reibereien zwischen Schiedsrichterausschuß und Spielausschuß, zwischenzeitlich war der Spielausschußvorsitzende sogar suspendiert aufgrund einer beleidigenden Äußerung während einer Vorstandssitzung. Vermutlich war die Causa BC Eintracht nun lediglich der berühmte Tropfen zuviel. So sehr ich den Verlust von Axel bedauere - aber es ist wunderbar, dass hier ein unübersehbares Zeichen gesetzt wird.


    Bei BC Eintracht war ich in den letzten beiden Spielzeiten zweimal im Einsatz. Ich hatte keine Probleme mit den Spielen, und musste auch keine Platzverweise aussprechen, habe allerdings durchaus bemerkt, dass - verglichen mit "normalen" Spielen - erhöhtes Aggressionspotential vorliegt. Es war wichtig, von Beginn an aufmerksam, kommunikativ und konsequent zu sein. In der 2. Kreisklasse sind naturgemäß die unterschiedlichten Schiedsrichtercharaktere anzutreffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass einige davon mit dieser Mannschaft überfordert sein können.


    Der Club hat definitiv seit Jahren einen gewissen Ruf in Leipzig. Viele Spiele gehen problemlos über die Bühne, aber regelmäßig folgen dann wieder Aussetzer. Siehe Sportgerichtsurteile der letzten Monate (stehen beim FVSL öffentlich zum Download).


    Ferner ist mir völlig unverständlich, warum sich eine Kameradin trotz der o.g. Mail zur Leitung dieses Spiels überreden ließ.

    Wir Schiris kriegen ja nun durchaus auch ein paar Spesen. Bei uns 15,- in den Herren-Kreisklassen. Wenn ich nun pro Saison 30 Spiele pfeife, sind das 450,-. Meine Trikots (Adidas 14) kosteten online gerade mal 30-35 EUR (Neuware). Ich denke, da kann man sich schon mal alle paar Jahre was für den "Tuschkasten" gönnen.

    Eine deutlich bessere Beseitigung dieser "Dreifachbestrafung" sollte in den Sportgerichten stattfinden.
    Liegt der Fall Notbremse -> Strafstoß und Rot, vor so sollte die Sperre vom Resultat des Strafstoßes abhängen.
    Geht er Ball rein = ein Spiel od. vielleicht sogar kein Spiel und im Wiederholungsfalle ein Spiel
    Wird verschossen = zwei Spiele.

    Das wird doch schon heute so gehandhabt. Denke auch nicht, dass sich daran etwas ändern wird.

    Hatte vergangene Saison einen ähnlichen Fall: Spieler geht zum Trinken an die Seitenauslinie. Als das Spielgeschehen sich in seine Richtung verlagert, läuft er noch mit Flasche in der Hand dem Ball entgegen und spielt diesen.


    Hab idF + gelb gegeben. Ob man das nun mit "unerlaubtem Betreten des Platzes" (streng genommen hat der Spieler den Platz nie verlassen, das geduldete Trinken an der Auslinie kann man dem aber gleichsetzen) oder einfach nur mit "Unsportlichkeit" begründet, führt letztlich zum gleichen Ergebnis.

    Doch er darf; muss aber die aktuelle Spielsituation abwarten und erst dann wieder eintreten.

    Nö. Begründung siehe oben, letzter Satz in der von mir zitierten Regelauslegung.
    (Dass man es in der Praxis durchaus so handhaben kann - Stichwort "stillschweigende Zustimmung" - steht auf einem anderen Blatt)

    Der Spieler darf das Spielfeld nicht verlassen, um sich einer Abseitsstellung zu entziehen.
    [...]
    Ein Verlassen des Spielfelds wegen Abseits ist unsportlich.

    Falsch. FIFA-Auslegungen zur Regel 11, (DFB-)Regelheft Seite 72:

    Ein Spieler darf sich also sehr wohl durch Verlassen des Spielfeldes aus dem Abseits nehmen. Er darf dann nur nicht ohne Erlaubnis wieder ins Spiel eingreifen.

    Statt eines neuen Themas möchte ich mich hier gerne nochmal anschließen. Aus meiner Sicht ist die Einwurfregel ziemlich klar verständlich, außer der Stelle "den Ball von hinten über seinen Kopf werfen".


    Ich verstehe es bisher so:
    Der Ball muss hinter dem Kopf (spätestens über dem Kopf) losgelassen werden, [...]


    Oder aber ist es so gemeint:
    Der noch gehaltene Ball [...] darf dann frühestens auf Höhe des Kopfes losgelassen werden.

    Aus dem Regeltext kann ich weder das eine noch das andere ableiten. "Von hinten über den Kopf" heißt aus meiner Sicht lediglich, dass z.B. die Brustpasstechnik aus dem Basketball unzulässig ist. Wo der Ball nun exakt losgelassen wird - hinter, über, oder vor dem Kopf - ist mir völlig egal. Wäre auch unmöglich zu überwachen. Und ja, auch ein relativ steiler Einwurf Richtung Boden ist für mich kein falscher Einwurf, auch wenn die Experten am Spielfeldrand das natürlich gern anders sehen.

    Ist mir kürzlich auch passiert. Der Spieler ist mir zuvor bereits unangenehm aufgefallen, ständig am Lamentieren und Kommentieren. Ich habe wahrgenommen, dass er zur Seitenlinie ging, und dort was trank. Damit habe ich zunächst mal kein Problem. Jedoch verlagerte sich das Spielgeschehen zu ihm hin, woraufhin er - noch mit Flasche in der Hand - auf den Platz rannte, um einen Pass zu einem Gegenspieler abzufangen. :gelbe_karte: