Beiträge von Nemata

    Das mag auch die pragmatische Lösung sein (zumal niemand außer dem SR weiß, was selbiger wahrgenommen hat), aber es ist nicht die regeltechnisch richtige Lösung.

    Solange es keine Probleme gibt und alle weit genug weg vom Feld sind (3-5m vllt), würde ich das laufen lassen. Wenn gepöbelt wird, kannst du den Innenraum ja einfach festlegen, sodass er bspw. mangels Bande 20 Meter vom Spielfeld entfernt ist. Wer sich nicht benehmen kann, muss eben aus dem Gebüsch zugucken.

    Gerade das hat ja keiner der Spieloffiziellen wahrgenommen.😀😉


    Irgendeine Ballberührung wird man ja wahrgenommen haben, bevor der Ball ins aus geht. Schlimmstenfalls ist das eben die Spielfortsetzung davor, wenn man danach nichts sicheres mehr weiß. Wenn die Heimmannschaft einen Abstoß hat, diesen irgendwo hinspielt, wo 2 Spieler um den Ball kämpfen und der Schiedsrichter nicht sicher ist, wer von beiden den Ball ins Aus spielt, dann ist die letzte wahrgenommene Berührung eben die des Spielers, der den Abstoß ausgeführt hat und es gibt Einwurf für die Gastmannschaft.


    Zumindest in der Theorie. Ob das dann in der Praxis so gehandhabt wird, oder man "im Zweifel Richtung Mittellinie" macht, muss jeder für sich selbst sehen.

    Er hat aber das Trikot nicht nach einem Torerfolg ausgezogen, sondern vorher. Wenn man das Trikotausziehen nicht als selbstständige Unsportlichkeit sieht (was Manfred und auch ich tun würden), dann sehe ich das nicht als Pflichtverwarnung an.

    Es ist sicherlich möglich, diese Aktion als "sonstige Unsportlichkeit" zu ahnden. Wenn man das nicht tut, würde ich sagen, dass das Tor zählt und der Spieler nicht verwarnt wird, jedoch außerhalb des Feldes seine Ausrüstung in Ordnung bringen muss.

    Es ist nicht erlaubt sich dem Gegner in den Weg zu stellen, um ihn zu blocken.


    Allerdings ist es natürlich auch dem Verteidiger erlaubt, sich in eine Position zu begeben, von der aus er ins Spiel eingreifen kann (z.B. weil er dort angespielt werden kann).


    So wie du es schilderst, dass der Verteidiger lediglich kurz vor den Angreifer läuft, finde ich weiterspielen vertretbar.

    Nach erneuter Lektüre des Regelwerks denke ich, dass die Regeln nicht zufriedenstellend geschrieben sind.


    "Entscheidet sich der Schiedsrichter, einen Spieler zu verwarnen oder des

    Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst nach Abschluss des Verfahrens für

    diese Disziplinarmaßnahme fortgesetzt, es sei denn, das Team, das das

    Vergehen nicht begangen hat, führt den fälligen Freistoß schnell aus und

    kommt so zu einer klaren Torchance, ehe der Schiedsrichter mit dem Verfahren

    für die Disziplinarmaßnahme begonnen hat."


    Das heißt ich darf die schnelle Ausführung nur zulassen, wenn es zu einer klaren Torchance kommen wird, was ich aber erst wissen kann wenn es soweit ist. Wenn es durch die schnelle Ausführung nicht zu einer klaren Torchance kommt, hätte ich diese gar nicht zulassen dürfen.


    Was ich aber gar nicht gefunden habe: Wo im Regelwerk steht eigentlich, dass ein Freistoß nach einer Verwarnung angepfiffen werden muss?

    Ich würde auf Wiederholung Freistoß, Verwarnung für das Foul entscheiden.


    Das Foul ist verwarnungswürdig, da es einen aussichtsreichen Angriff unterbindet. Wenn eine Verwarnung ausgesprochen wird, ist ein Pfiff zur Freigabe des Spiels zwingend. Daher ist die schnelle Ausführung unzulässig, und kann vom Verteidiger nicht unsportlich verhindert werden.


    Und da der Schiedsrichter noch nicht angezeigt hat, dass es auf Pfiff weitergeht, wird der SChütze nicht verwarnt.

    Wenn der Schütze (mit deiner Zustimmung) schießt, ist es eigentlich zu spät, sich Gedanken zu machen, ob man jemanden für zu kurzen Abstand verwarnen will. Diese Entscheidung musst du eigentlich in dem Moment treffen, in dem die Spieler sich aufstellen.


    Dafür musst du entscheiden, ob deiner Meinung nach der zu kurze Abstand dazu dienen soll die Ausführung zu unterbinden. Dafür ist nicht nur der Abstand relevant, sondern auch andere Faktoren.

    Regel 12 legt fest:


    Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:

    versucht, den Schiedsrichter [...] zu täuschen


    Im Text wird als Beispiel die Schwalbe genannt, aber mit dem expliziten Zusatz "z.B.", sodass für mich kein Zweifel besteht, dass auch jede andere Täuschung des Schiedsrichters zu verwarnen ist.



    Was ich damit meinte, ist dass ein Verteidiger, der gerade ein erfolgloses Tackling durchführt, durch eben dieses Tackling seine Position für einen Zweikampf verliert. Wenn ich grätsche und nicht den Ball treffe, habe ich keine Chance mehr den Angriff zu unterbinden. Bevor ich mich entscheide ein Tackling durchzuführen, habe ich jederzeit die Möglichkeit einzugreifen, aber sobald ich zum Tackling ansetze verschlechtern sich meine Möglichkeiten auf den Angriff einzuwirken drastisch, da ich mein Tempo aufgebe oder zumindest verringere.

    Bei einem "normalen" Foulspiel konnte der Verteidiger im Moment des Foulspiels die Torchance offenbar nicht fair klären, sonst hätte er das ja gemacht. Häufig hat der Stürmer einen Vorteil in der Bewegung, beispielsweise durch seine Laufrichtung und Position im Vergleich zum Verteidiger.


    Mir fallen spontan Situationen ein, in denen die Lehrmeinung besagt "Der Angreifer war nicht auf dem Weg zum Tor". Diese Situationen sind meiner Meinung nach nur deswegen keine klaren Torchancen sind, weil der foulende Verteidiger in der Nähe wäre, um zu klären. Würden wir ihn uns einfach wegdenken, müssten diese Szenen auch Notbremsen sein, da der Stürmer häufig einfach wieder aufstehen könnte, ohne dass ihn irgendjemand stören könnte.

    Naja, ein "alleine aufs Tor zulaufen" ist nicht unbedingt eine klare Torchance. Wäre das Schlüsselwort "klare Torchance" benutzt worden, wäre die Antwort klar. Insbesondere wenn jedoch die Frage explizit erwähnt, dass sich ein Verteidiger in unmittelbarer Nähe zum Ball aufhält, finde ich es durchaus frraglich ob eine klare Torchance vorliegt.