Beiträge von MrNice

    Zu einem (Corona-) skurrilen Spielabbruch kam es am Sonntag. Als die Partie lief, erfuhr der Hygiene-Beauftragte, dass der SR womöglich 2 Tage zuvor Kontakt mit einem positiv gestesten Spieler hatte. DER HB lief auf den Platz und brach das Spiel ab. Hier der Pressebericht dazu.


    Na, dass kann ja heiter werden, auch wenn ich die Maßnahme verstehen kann.

    Es müsste einfach nur die Spielordnung des BFV konsequenter ausgelegt werden:


    Zitat


    Der zuständige Spielleiter kann in begründeten Ausnahmefällen festgelegte Spieltermine abändern, wenn dies ein Verein schriftlich/online unter gleichzeitiger Vorlage der Zustimmungserklärung des Gegners beantragt


    Ausgelegt wird diese leider seit vielen Jahr so: er zuständige Spielleiter kann in begründeten Ausnahmefällen die Spielverlegung verweigern.

    Die Konsequenz dieses Urteils könnte auch sein, dass wir die Pfeifen für die Allianz Arena gegen die tauschen, wo alle Zuschauer des FC Hintertupfing den Pfiff hören!?
    Nicht nur wegen diesem Urteil, sondern weil sich der nächste Spieler bedanken würde?

    Mein Vorschlag:


    - Unterbrechung der Saison bis nächstes Jahr. Dann wird die Saison zu Ende gespielt

    - kann bereits früher gespielt werden, veranstaltet der Verband irgwelche Turnier - / oder Ligenformen ohne Wert


    Vorteil: total flexibel und die Saison 19/20 kann eben zeitversetzt zu Ende gespielt werden.


    Natürlich hat das Konzept viele offene Fragen. Es wäre dann Sache der Verbände diese zu beantworten und zu lösen.

    Ich hab mir die Situation noch einmal angeschaut. Diesmal auf DAZN. Ich dachte ich sehe eine komplett andere Szene als im Doppelpass. Hatte ich dort noch aufgrund des Schnitts das Gefühl, dass Gelb hier übertrieben war, konnte man bei DAZN deutlich sehen wie M. zunächst einen Düsseldorfer schubst und dann mit gefausteten Händen Brych anschreit und ihm den Weg zum verletzten Spieler versperrt. Für mich deshalb klar das Sport1 das Bildmaterial so auf bearbeitet, dass die Entscheidung diskutabel war.

    Was man auch sah: Ein anderer Bremer kommt aus 10 Metern angelaufen und schreit ein Düsseldorfer Spieler lautstark an. Für mich ein Verhalten, dass ich noch hätte durchgehen lassen würde. Bei Mosiander gibt es alllerdings 0,0 Alternative zur Gelb-Roten.

    Wir veranstalten jedes Jahr ein Gauditurnier. Rote Karten gibts da quasi nicht. Vor ein paar Jahren hat sich dann eingeschlichen dass vor allem die Torhüter ausserhalb des Strafraums durch ein Handspiel ein mögliches Tor verhinderten. Daraufhin habe ich vor 2 Jahren das technische Tor eingeführt. Bei der Premiere gab es 6 technische Tore, letztes Jahr 3 und dieses Jahr im 1. Spiel eins. Da dieses Tor der Siegtreffer war, hatte es wohl seine Wirkung erzielt. Nach dem Spiel wurde kurz diskutiert, dass der Ball sehr wahrscheinlich nicht ins Tor gegangen wäre. Ich hab dann konkretisiert, dass die Absicht des Torwarts mir reichte.

    Für dieses Biotop ist die Regel goldrichtig. Ich denke ein durchdachter Versuch hätte eine Chance verdient.

    Bei uns kam es letztens zu einem Spielabbruch in der untersten Hammelklasse. Nachdem sich Gast schon in der HZ untereinander geschlagen hatte, holte der Trainer Heim seine Spieler nach einer Spuckattacke eines Gästespielers vom Feld (Heimspieler hatte übrigens zurück gespuckt). Der Präsident Gast und Trainer Heim kamen dann in die SR-Kabine und wollten den SR zur Fortsetzung überreden. Dies lehnte dieser ab.

    Jetzt kam das Urteil. Heim verliert das Spiel mit 0:2. Bemerkenswert Gast meldet seinen Spucker dem Sportgericht, dass hierdurch diesen für 7 Monate aus dem Verkehr ziehen kann. Von Heim kam wohl nichts. Beide Mannschaften kämpfen um den Aufstieg. Von dem her finde ich die Geste von Gast durchaus erwährenswert.

    Die Frage ist für mich immer. Sind die Reaktionen der Zuschauer vorhersehbar. Damit bin ich immer gut gefahren. Nach Spielende den Kapitän des Heimvereins zur Seite genommen und ihm gesagt, er soll für Ruhe sorgen, da ich keine Lust auf einen Aufsatz habe, aber durchaus ein begabter Amateurliterat.

    Meistens hilfst und ansonsten zahlt der Verein mehr, weil er das Vermeidbare nicht verhindert hat.

    In Bayern gibt es immer noch den Vereins-Sr-Obmann. Früher hatte er u.a. die Aufgabe, die dem Verein zugeteilten Spiele an seine SR zu verteilen. Viele verstanden sich auch als Paten der eigenen neuen SR und haben die am Anfang begleitet. Durch den Wegfall von Vereinsspielen wurde die Funktion des Vereinsobmanns immer unwichtiger. Vielleicht sollte man diese wieder aufleben lassen.

    Wegen den Kosen: In einen Verein steckt man meistens Geld und bekommt in den wenigsten Fällen Geld.


    Annekdote: Ich hatte auch einmal einen Jung-SR. Zu seinen ersten beiden Spielen haben wir uns am Spielort verabredet, da ihn sein Vater fahren wollte. 2x habe ich dann in Strassenklamotten selber pfeiffen müssen. Danach habe ich ihn abmelden lassen.

    Zitat

    Schiedsrichter berichten, dass sie früher noch mit einer Flasche Wasser oder Obst in der Kabine begrüßt wurden.

    So etwas in die Richtung hat letztens der Spielleiter in München den Vereinen vorgeschlagen. "Bietet den SR vor dem Spiel doch einen Kaffee an." Antwort: "Würden wir ja gerne, wenn die rechtzeitig da wären und nicht erst 10 Minuten vor Spielbeginn."

    Ich denke, auch wir Schiedsrichter können mit einer vernünftigen Vorbereitung dazu beitragen. Früher waren bei Herrenspielen 1 Stunde vor Anspiff Pflicht. Heute sind schon viele Vereine froh, wenn wir 30 Min vorher da sind.

    Das Auftreten rund um das Spiel macht schon einiges.

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    Das kann man noch weiter filtern. Großstadtbereich, bekannte Vereine, Häufung von bestimmten Nationalitäten innerhalb einer Mannschaft. Wer letzteres laut ausspricht in dieser Gesellschaft bekommt oft Probleme.


    Und genau so ein Sch...d.. kotzt mich an. Deutsche gehen mit so einem Vorurteil ins Spiel und Ausländer mit dem Gedanken, dass Deutsche so denken. Und so geht das Ganze in die Hose.


    Da hat mir der Spielgruppenleiter am vergangenen Wochenende gefallen. War als Verbandsaufsicht auf Wunsch des "deutschen" Vereins vor Ort. Vor dem Spiel unterhält er sich mit dem "türkischen" Vereinsvorsitzenden. Irgendwie kommt das Thema auf Solidarität. Da mischt sich ein "deutscher" Bekannter des SGL ein und meint der SGL müsste sich mit seinem Verein solidarisieren. Der SGL ignoriert ihn und der legt nach und sagt: "Ihr und eure Solidarität mit Erdogan!" Die "Türken" waren natürlich erregt.

    Der SGL hat aus meiner Sicht dann genau richtig gehandelt. Er hat zunächst die eine Seite beruhigt und sich dann seinen "Spezl" vorgenommen. Lautstark hat er ihm klargemacht, dass er hierfür keinerlei Verständnis für so einen Kommentar hat und er ihn beim nächsten Mucks der Anlage verweisen lässt.

    Der SGL hatte damit beide Seiten für sich gewonnen. Es kam dann im Laufe des Spiels zu Fragen der "Deutschen" was der Name des Vereins bedeuten würde. Es war auch deshalb das ganze Spiel eine entpsanntes Spiel auf der Tribüne, auf dem Platz sorgte der gute SR in den wenig kritischen Momenten zwischen beiden Mannschaften für Ruhe.

    Wie das auf Kreisebene umzusetzen ist, wo die Schiedsrichter die Trainer teilweise nicht kennen, wurde allerdings nicht gesagt.

    In München gab es bisher zwei Verfahren gegen Trainer wegen eines F.a.D.:


    1) Verfahren wurde eingestellt (FAD, weil der Trainer nicht die Aufgabe des fehlenden LdO wahrnehmen wollte); stattdessen wurde der Verein in Strafe genommen.

    2) 25 € für unerlaubtes Betreten des Spielfeldes (1-2 m)


    Ich halte die Strafen für angemessen. Bin mal auf das Urteil gesannt, wann ein Offizieller wegen Beleidigung o.ä. vom Platz fliegt.

    Wie sieht es da in anderen Landesverbänden aus? Gibt es da schon Sperren oder zumindest konkrete Planungen sowas einzuführen?

    Ich wüsste nicht, dass in Bayern so etwas geplant ist. Allerdings war der Kreisvorsitzende von München und ein Vizepräsident des Bay. FV zum Thema"„Herausforderungen in Ballungsgebieten“ am letzten Wochenende beim Berliner Fussball-Verband zu Gast. Mal schauen, was sie an Ideen mitgenommen haben