Beiträge von Sanquis

    Ich weiß gar nicht, wie man als Schiedsrichter überhaupt auf die Idee kommt, als Zuschauer beleidigend oder störend zu werden. Schließlich müsste man doch am besten wissen, wie schwer man es als Schiedsrichter alleine zwischen zwei Fronten hat.

    Quark. Die Gegenspieler müssen sich nicht unbedingt außerhalb des Strafraumes befinden. Deswegen wurde auch in der Regel auf das Wort "müssen" verzichtet. Sie müssen nur aus dem Strafraum gehen, wenn der Abstoßende es fordert (genau wie beim Stellen der Mauer). Wird einfach trotz der Gegenspieler abgestoßen (und der Ball verlässt den Strafraum Richtung Spielfeld), ist der Ball im Spiel und hat nichts mehr mit dem Abstoß zu tun!
    Für mich eine richtige Entscheidung des SR im Video!

    Also ich lasse im Zweifel immer weiterspielen, zumal ich es als Zuschauer schon so oft erlebt habe, dass Spieler schon Aus reklamieren, wenn der Ball auch nur ansatzweise gerade einmal die Linie berührt.
    Von daher.
    Außerdem halte ich es generell so, dass ich im Zweifel das Spiel weiterlaufen lasse.

    Wobei mMn die Situation recht schwammig ist. Wird der Ball wirklich exakt zur Seite gespielt, gibt es idF. Wird der Ball aber auch nur einen Millimeter weiter nach vorne gespielt, ist alles regulär. Ich würde sogar sagen, man kann gar nicht "zur Seite spielen", sondern nur nach vorne oder nach hinten spielen.

    Mal zum Thema Grauzonen (im theoretischen Fall):
    Ein Spieler kann ja nicht im Abseits stehen, wenn der Ball (im Moment der Ballabgabe) näher an der gegnerischen Grundlinie ist als er selbst. Wie soll man hier den "Ball" definieren? Soll man vom vordersten oder hintersten Ende ausgehen oder von der Mitte des Balls?

    Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was Zeitspiel für einen Sinn haben soll, zumal eigentlich jeder SR die verlorengegangene Zeit nachspielen lässt und man sich durch Zeitspiel nur in die Gefahr einer :gelbe_karte: begibt.

    Ich zitiere mal aus unserem "Frage-Antwort-Büchlein", welches wir beim Lehrgang zum Üben bekommen haben.
    Hierbei wird eine ähnliche Situation beschrieben.
    "Frage: Der SR erkennt beim Abgang in die Pause, dass er 5 Min. zu früh zur Halbzeit gepfiffen hat. Was muss er tun?"
    "Antwort: Beide Mannschaften sofort zurückrufen und die Zeit nachspielen lassen."


    Es fragt sich nur, ob dies beim endgültigen Abpfiff auch so gehandhabt werden kann.

    Eine Tatsachenentscheidung ist etwas, wobei der Schiedsrichter zuerst die Ausgangssituation selbst erkennen muss und dann eine Entscheidung fällt.
    Beispiel:
    Zweikampf im Strafraum, der Ball geht ins Toraus. Der Schiedsrichter muss erst erkennen, ob der Angreifer oder der Verteidiger zuletzt am Ball war und fällt dann seine Entscheidung (Abstoß bzw. Eckstoß).


    Alles andere ist an sich gar keine Entscheidung, da dem Schiedsrichter die Ausgangssituation bekannt ist und ihm so das Regelwerk keinen Spielraum lässt. Er hat nur eine Möglichkeit.
    Beispiel:
    Ein spielberechtigter Spieler soll regulär eingewechselt werden, doch der Schiedsrichter lässt es nicht zu. Hierbei ist dem SR die Ausgangssituation bekannt (Spieler X soll gegen Spieler Y eingewechselt werden), doch er fällt die falsche Entscheidung (Nichtzulassung der Auswechslung).


    Letzteres wäre dann ein Regelverstoß, der oft Konsequenzen nach sich zieht.
    Für falsche Tatsachenentscheidungen kann man jedoch kaum belangt werden (es sei denn, man pfeift offensichtlich parteiisch etc.)


    Kurz gesagt kann man sich den Unterschied also durch folgende Frage merken:
    Wenn der SR jede Zeile des Regelbuchs auswendig gekonnt hätte, hätte er dann genauso gehandelt?


    Wenn ja: Tatsachenentscheidung.
    Wenn nein: Regelverstoß.

    Danke für eure Tipps, habe mit der Suchfunktion auch noch was gefunden.
    Das Spiel ist ganz gut gelaufen, trotz der einen oder anderen Meckerei, aber nichts besonderes. Und da keiner nach dem Spiel etwas von mir wollte, gehe ich davon aus, dass die Leistung auch ganz in Ordnung war.:top:


    Danke nochmal für eure Tipps!

    Hallo Leute,


    ich werde morgen mein erstes Großfeldspiel leiten, das gleichzeitig auch mein erstes Männerspiel bzw. Jungenspiel sein wird (C - Jugend, also das selbe Alter wie ich).


    Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben, auf was ich im Vergleich zu Kleinfeld und Mädchen besonders achten sollte?

    "Klare Torchance" ist relativ. Für manch einen ist auch ein Freistoß vor dem Tor eine klare Torchance. Selbst ein Strafstoß kann verschossen werden, das weiß der Verteidiger auch. Die Hemmschwelle würde doch heftig sinken, wenn es für Notbremsen im Strafraum keine :rote_karte: mehr gäbe.
    Abschließend lässt sich sagen, dass im Fußball persönliche Strafen und Spielfortsetzungen einfach getrennt gehören.
    Deswegen halte ich diesen Regelantrag nicht für sinnvoll.